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ADAM, Adolphe Charles: DER POSTILLON VON LONJUMEAU

Adolphe Charles Adam (1803 – 1856)
LE POSTILLON DE LONJUMEAU

Opéra comique in drei Akten
Libretto von Adolphe de Leuven und Léon-Lévy Brunswick
Uraufführung: 1836 an der Opéra Comique in Paris
Originalsprache: Französisch

Personen der Handlung
Chapelou, Postillon, später Saint Phar, Opernsänger (Tenor)
Madeleine, Wirtin, später Madame de Latour (Sopran)
Marquis de Corcy, königlicher Kammerherr (Bariton)
Bijou, Schmied, später als Alcindor im Opernchor (Bass)
Bourdon, Chorist (Bass),
Rose, Kammerzofe der Madame de Latour(Sprechrolle)
Dorfbewohner, Brautjungfern, Chorsängerinnen und -sänger, Hochzeitsgäste, Wachen

Ort und Zeit der Handlung: Lonjumeau1), um 1760

Erster Akt

Halle mit Blick aufs Land. Im Hintergrund eine Schmiede.
Dorfbewohner besingen das Glück der Wirtin Madeleine und des Postillons Chapelou, die gerade geheiratet haben. Die Eheleute freuen sich. Madeleine singt ein Lied, in dem sie ihr Glück ausdrückt und verspricht, ihm treu zu sein. Dann fordert Chapelou die Dorfbewohner zum Tanz auf und bittet darum, ihn für kurze Zeit mit seiner Frau allein zu lassen. Die Dorfbewohner strömen zum Tanz aus der Halle.
Chapelou gesteht Madeleine, das er früher gerne den schönen Mädchen nachgelaufen sei. Nun müsse er dem Junggesellenleben ade sagen. Dabei seufzt er. Sie hält ihn entgegen, dass sie so viele Opfer für ihn gebracht habe. Sie habe von ihrer Tante eine Mitteilung bekommen, dass diese ein großes Vermögen gemacht habe und sie bei sich wünsche. Aber sie habe darauf verzichtet. Sie erzählen sich nun gegenseitig, dass er noch am Tag der Hochzeit die alte Wahrsagerin des Dorfes um Rat befragt habe, sie sich mit einem alten Hirten beraten habe. Zuerst berichtet Chapelou, was ihm die Wahrsagerin vorausgesagt hat: Er sei liebenswert und schlau, so dass er niemals erwischt oder betrogen werden könne. Er solle sein Talent nicht in diesem Dorf vergraben, sein Glück liege in Paris. Wenn er Madeleine heirate, begehe er eine Dummheit. Madeleine wird wütend und verflucht diese „Hexe“, aber er entgegnet, es sei doch nicht deren Schuld, wenn es so im Buch des Schicksals stehe, das sie heute Morgen gelesen habe. Dann will er wissen, was der Hirte gesagt hat. Madeleine erzählt, er habe ihr von dem Postillon abgeraten. Sie könne bessere Männer, z.B. einen Baron, haben. Chapelou werde ihre Ehe unglücklich machen. Er sei zu eitel und ehrgeizig. Sie begehe eine Dummheit. Chapelou erklärt den Hirten für verrückt. Madeleine verteidigt diesen: Wenn es doch so im Buch des Schicksals stehe, das er heute Morgen gelesen habe. Doch dann vergessen sie die Weissagungen und schwören sich ewige Liebe.
Der Schmied Bijou kommt herein. Chapelou fragt ihn, warum er nicht auf seiner Hochzeit erschienen sei. Bijou gibt vor, er hätte zu tun gehabt. Madeleine meint hingegen, er wäre eifersüchtig. Chapelou ist ihm nicht böse. Er bittet nur darum, dass Bijou ihn vertrete, falls heute noch ein Reisender käme, den er befördern müsse. Bijou lehnt ab. Aber er hofft im Stllen, dass ein Reisender komme und Chapelou von seiner Hochzeitsnacht abhalte.
Tatsächlich tritt der Fall ein. Der Marquis de Corcy, königlicher Kammerherr tritt wutschnaubend ein. Das Rad der Kutsche ist gebrochen, mit der er eilig weiter muss. Er fragt nach einem Schmied und Bijou bietet sich an, das Rad in einer Stunde zu flicken. Inzwischen lädt Madeleine ihn zu einen Glas Wein ein. Aber er will nur ein Zimmer haben, in das er sich zurückziehen kann. Dann erzählt den Grund seiner Eile: Am königlichen Hof sollte „Castor und Pollux“ aufgeführt werden. Nun sind ihm als Intendant zwei Sänger ausgefallen. Der König sei böse und habe ihm aufgetragen, sofort Ersatz zu suchen. Als man die Dorfbewohner singend zurückkehren hört, will der Marquis seine Ruhe haben und verschwindet in dem ihm angebotenen Zimmer.
Da die Nacht vorangeschritten ist, wollen Chapelou und Madeleine nun die Gäste verabschieden. Mädchen aus dem Dorf führen Madeleine in ihre Wohnung, während die übrigen Dorfbewohner nach altem Brauch Chapelou zurückhalten und ihn auffordern, das bekannte Lied von dem jungen Postillon zu singen. Widerstrebend fügt er sich schließlich und singt das Lied. Danach wünschen die Dorfbewohner Chapelou viel Glück und entlassen ihn zu seiner Ehefrau.
Der Marquis hat im Nebenzimmer das Lied gehört und kommt heraus. Er hält Chapelou, der sich anfangs wehrt, weil er zu seiner Ehefrau möchte, zurück. Der Marquis stellt sich als der Intendant der Vergnügungen Ludwigs XV. vor und lobt Chapelous Stimme. Er überredet Chapelou, der nicht von seiner Frau weg will, mit ihm nach Paris zu kommen. Er lockt ihn mit hohem Verdienst, der schließlich auch seiner Frau nütze, mit dem Leben am Hof, und schönen Prinzessinnen, die er erleben werde. Zwar zögert Chapelou noch eine Zeitlang, doch der Reichtum und die Aussicht, von allen Frauen geliebt zu werden, reizen ihn doch.
Bijou meldet, dass der Wagen des Marquis repariert sei. Der Marquis drängt zum Aufbruch und Chapelou sagt endlich zu. Er bittet Bijou, seiner Frau zu bestellen, dass er bald wiederkehren werde. Dann verschwindet er mit dem Marquis.
Madeleine ruft nach ihrem Mann. Bijou teilt ihr mit, dass man ihn entführt habe, ihn zum Sänger machen wolle und er nie wiederkehre. Der Lärm ruft auch die Dorfbewohner wieder auf den Plan. Madeleine entschließt sich nun, das Dorf zu verlassen und zu ihrer Tante zu gehen. Bijou will ebenfalls nach Paris gehen. Die Dorfbewohner finden es schändlich, seine Frau am Tag ihrer Hochzeit zu verlassen.

Zweiter Akt

Reich ausgestatteter Salon
Madeleine hat das Erbe ihrer Tante angetreten und ist nun zu einer vornehmen Dame geworden, die sich jetzt Madame de Latour nennt. Heute empfängt sie in ihrem Schloss die Truppe des Marquis de Corcy zu einer Vorstellung. Sie freut sich, ihren Ehemann nach zehn Jahren Trennung wiederzusehen. Doch ihr Herz sei jetzt nicht mehr das der Madeleine. Rose, ihre Kammerzofe, hat alles für die Vorstellung vorbereitet. Sie wundert sich, dass Madame ihren Ehemann immer noch liebe. Diese entgegnet, sie werde ihn seine Unbeständigkeit teuer bezahlen lassen.
Der Marquis kommt. Er, der sich Hoffnung auf Madame macht, schmeichelt ihr. Er habe für sie ein zartes Stück komponiert. Als sie ihn fragt, wer die Hauptrolle singe, nennt er Saint-Phar, den umjubelten und umschwärmten Sänger der königlichen Oper. Er selbst ist nicht gut auf Saint-Phar zu sprechen, einen ehemaligen Postillion, den er vor zehn Jahren einer plumpen Bäuerin abspenstig gemacht habe und der nun Witwer sei. Dieser Mensch nehme ihm jedoch die Chancen bei allen Schönen. Madame weiß natürlich, dass es sich um ihren ungetreuen Ehemann handelt und sie erkennt nun auch, wer ihn ihr geraubt hat. Sie sagt, noch einige Einladungsbriefe für die Vorstellung an Nachbarn schreiben zu müssen, und geht hinaus.
Die Operntruppe kommt und alle beklagen sich, dass sie überlastet seien, täglich zu singen. Saint-Phar täuscht Heiserkeit vor und Alcindor, der ehemalige Bijou, mit dem Chor beginnen ebenfalls zu husten. Doch der Marquis besteht darauf, dass sie singen. Als der Marquis nun betont, er wolle die Gastgeberin, Madame de Latour, nicht enttäuschen, wird Saint-Phar hellhörig. Das ist doch die Dame, für die er schwärmt, ohne zu wissen, dass es seine Ehefrau ist. Nun ist plötzlich seine Heiserkeit verschwunden. Er trägt seine Romanze aus dem Stück brillant vor. Der Marquis ist erfreut über die Wendung und lädt alle zu Tisch ein. Mit einem Lied auf die Freuden des Weins gehen alle – außer Saint-Phar.
Saint-Phar freut sich, Madame de Latour zu begegnen, die er bisher nur vom Sehen im Theater kennt und die seine neue Flamme ist. Alcindor (Bijou) kommt zurück und spricht ihn mit Chapelou an, aber er verbittet sich das, er wolle nur noch Saint-Phar hören. Alcindor will sich das vom ihm nicht verbieten lassen. Er sei ein ebenso großer Künstler wie er und im Chor der Beste. Er schwadroniert noch eine Weile über seine Vorzüge im Chor. Doch Saint-Phar möchte mit Madame Latour allein sprechen, die – wie er es beschreibt – eine Ähnlichkeit mit Madeleine habe, aber schöner sei. Daher schickt er Alcindor weg. Als Madame kommt, entfernt sich dieser.
Saint-Phar „fällt sofort mit der Tür ins Haus“ und erklärt ihr seine Liebe. Sie, die ja weiß, wer er in Wirklichkeit ist, spielt nun ein wenig mit ihm. Sie schwankt zwar, tut aber so, als ob sie seine „wankelmütige Flamme“ scheue. Er zieht sein Schwert und droht, sich zu erstechen. Aber sie weist ihn auf seine sängerischen Fähigkeiten und seine Pflicht gegenüber der Truppe hin. Da steckt er das Schwert wieder ein und wirft sich nach weiteren Liebesschwüren und koketten Zurückweisungen vor ihr auf die Knie.
In diesem Augenblick tritt Alcindor wieder auf und überreicht Saint-Phar einen Brief. Er erkennt die Handschrift Madeleines und erschrickt. Madame, die – wie wir von ihr erfahren – das Schreiben verfasst und über ihre Dienerin an Alcindor übergeben ließ, fragt Saint-Phar nun, warum er plötzlich so unruhig sei. Dieser behauptet, das sei ein Probezettel, aber sie meint, das sei ein Liebesbrief und entreißt ihm das Schreiben. Sie liest es vor. Darin schreibt Madeleine, dass sie ihm nun ein letztes Mal schreibe, weil er kein Mitleid mit ihr habe. Sie erinnert ihn an seine Heirat. Saint-Phar bezeichnet das als Verleumdung und wird weinerlich. Da erklärt Madame, dass sie nur dann an seine Aufrichtigkeit glaube, wenn er sie sofort heiraten werde. Sie werde den Kaplan benachrichtigen, der sie trauen werde. Das war zwar nicht Saint-Phars Sinne, aber ihm bleibt nichts übrig, als zuzustimmen. Doch er erklärt, dass er selbst für den Priester sorgen werde. Während Madame geht, denkt sie heimlich: „Das wird er mir büßen!“
Der Marquis erscheint im Hintergrund und erlauscht, dass Saint-Phar Alcindor beordert, den Chorkameraden Bourdon zu holen, der als Priester verkleidet eine Schein-Trauung vornehmen solle.
Als die beiden gegangen sind, tritt Madame ein. Sie trifft auf den Marquis, der ihr erzählt, was er gehört hat. Da schickt sie ihre Dienerin, schnell den echten Kaplan zu benachrichtigen. Sie solle ihn in die Kapelle führen und die Kapelle solle möglichst dunkel sein.
Die Truppe, die inzwischen informiert ist, kommt und wünscht Saint-Phar Glück. Er verspricht ihnen, seinen Reichtum mit ihnen zu teilen. Der Marquis, hatte indessen geglaubt, dass er nach Aufdeckung des Komplotts bei Madame de Latour Chancen haben könne. Aber er sieht sich getäuscht und entfernt sich. Als Madame erklärt, dass der Priester angekommen sei, und die Glocke der Kapelle erklingt, schreiten alle zur Kapelle, Saint-Phar in dem irrigen Glauben, dass Alcindor den falschen Priester so schnell herbeigeholt habe.

Dritter Akt

Hochzeitszimmer
Alcindor ist mit Bourdon angekommen und sucht Saint-Phar. Er trifft auf den Marquis, der ihm berichtet, dass Madame einen echten Priester kommen ließ und die Trauung bereits zugange sei. Alcindor entgegnet, dass Saint-Phar doch bereits verheiratet sei und heute einen Brief von seiner Ehefrau erhalten habe. Er will eilen, die Trauung noch zu verhindern. Aber dazu ist es bereits zu spät. Der Marquis jedoch wittert eine Chance für sich. Nun werde er den „Schurken“ wegen Bigamie hängen lassen. Alcindor und Bourdon entfernen sich schnell.
Madame Latour, Saint-Phar und die Gäste kommen. Die Gäste singen ein Loblied auf das Brautpaar. Das Brautpaar bedankt sich und verabschiedet die Gäste. Der Marquis beglückwünscht scheinheilig die beiden, dann geht er zusammen mit den Gästen, um die Polizei zu holen. Madame freut sich, dass Saint-Phar nichts von der echten Trauung weiß, während er glaubt, dass sie nichts von der vermeintlich falschen Hochzeit weiß. Rose hat inzwischen alles vorbereitet und geht mit Madame, um sie für die Hochzeitsnacht einzukleiden. Saint-Phar ruft ihr noch nach, ihn nicht lange warten zu lassen. Sie aber denkt: ‚Du hast mich zehn Jahre warten lassen, du Schurke‘
Inzwischen jubiliert Saint-Phar, dass er sich nun mit dem Adel verbunden habe. Er werde auch versuchen, treu zu sein. Dann erinnert er sich, dass er Alcindor nicht bei der Trauung gesehen habe.
Es klopft und Saint-Phar öffnet die Tür. Da stehen Alcindor und Bourdon vor ihm. Sie sprechen davon, dass sie als Mittäter erhängt würden. Der Marquis habe sie eingesperrt und hole nun die Polizei. Saint-Phar versteht nicht. Da eröffnen sie ihm, dass die Trauung ein echter Priester vorgenommen habe. Auch er werde nun wegen Bigamie erhängt werden. Alcindor und Bourdon verstecken sich im Hintergrund, aber Saint-Phar kann sich nicht dazu entschließen, zu entfliehen
Madame de Latour hat inzwischen bäuerliche Kleidung angelegt, erscheint nun als Madeleine. Sie nimmt die zwei Kerzen, die auf dem Tisch stehen und sagt, ihre Herrin habe sie beauftragt, …. Erschrocken ruft Saint-Phar aus: „Madeleine!“ Sie ruft ihrerseits: „Chapelou“. Dabei lässt sie die Kerzen fallen und es wird stockfinster im Raum. Nun spricht sie ihn, jeweils die Stellung im Raum ändernd, abwechselnd mit der Stimme Madeleines und dann mit der Stimme der Madame de Latour an. Als Madeleine macht sie ihm Vorwürfe, dass er mit ihr verheiratet sei. Als Madame de Latour, die angeblich durch den Lärm aufmerksam wurde, vermutet sie zunächst, dass jemand im Raum sei. Dann meldet sie mit Madeleines Stimme ihre älteren Rechte an. Als Frau de Latour wirft sie ihm Bigamie vor, bis Chapelou völlig verwirrt ist und verspricht, beide zu lieben. Doch Madame erklärt, dass nun die Strafe folgen werde.
Und tatsächlich klopft es an der Tür. Der Marquis rückt mit Soldaten an und lässt Saint-Phar sowie Alcindor und Boudon, die sich noch im Raum befinden, festnehmen. Bourdon erkennt Madeleine als Chapelous erste Frau. Da erkundigt sich der Marquis nach der zweiten, Madame de Latour. Da weist diese ihn mit Madeleines Stimme in ein Nebenzimmer, wo Frau de Latour sich selbst leid tue. Während die Soldaten strenge Bestrafung fordern und Saint-Phar, Alcindor und Bourdon vor Angst zittern, ist der Marquis ins Nebenzimmer gegangen, hat dort aber nur einen Zettel gefunden, dass Madame de Latour nicht mehr existiere. Alle sind entsetzt. Saint-Phar, der glaubt, Madame wäre für ihn gestorben, fragt Madeleine, warum sie nicht dasselbe getan habe. Der Marquis will nun die Schuldigen abführen lassen, aber Madeleine treibt das Spiel noch weiter. Sie will mitgehen, um ihren Mann hängen zu sehen. Der Marquis stimmt zu, da habe er eine gute Zeugin. Da sagt Madeleine, sie wolle für zwei sprechen. Erst fordert sie die strenge Bestrafung des Bigamisten. Doch dann nimmt sie die Stimme Madame de Latours an und fordert Gnade. Er solle nun mit zwei Frauen leben. Da erkennen alle, dass Madeleine und Madame de Latour ein und dieselbe Person sind. Der Marquis will ihn trotzdem hängen lassen. Aber Madeleine wendet ein: Zweimal dieselbe Frau zu heiraten sei doch kein Verbrechen. Wütend verlässt der Marquis mit den Soldaten den Raum. Chapelou verspricht, das Theater zu verlassen und treu mit Madeleine wie gute Dorfbewohner zu leben. Zum Schluss erklingt von den Anwesenden gesungen der Vers aus dem Postillon-Lied:
Oh! qu’il est beau
Le postillon de Lonjumeau!
(Oh wie schön ist er,
der Postillon von Lonjumeau)

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