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ADAM, Adolphe Charles: WENN ICH KÖNIG WÄR' (Si j'etais roi)

Adolphe Charles Adam ( 1803 – 1856 )
SI J’ÉTAIS ROI
(Wenn ich König wär‘)

Opéra comique in drei Akten
Libretto von Adolphe Philippe d’Ennery und Jules Brésil
Uraufführung: 1852 im Théâtre Lyrique in Paris
Originalsprache: Französisch

Personen der Handlung
König von Goa (Bariton)
Prinzessin Némea, seine Cousine (Sopran)
Prinz Kadoor, sein Cousin (Bass)
Zéphoris, ein Fischer (Tenor)
Zelide, seine Schwester (Sopran)
Piféar, ein Fischer (Tenor)
Zizel, Strandvogt (Bass)
Issalim, Arzt (Bariton)
Ein Sklave (Bass)
Atar, Kanzler (Sprechrolle)
Hofstaat, Minister, Soldaten, Wachen, Fischer und Fischerinnen, Bajaderen, Sklaven

Ort und Zeit der Handlung: Goa um 1520

Erster Akt

Malerische Landschaft am Meeresstrand
Die Fischer bereiten sich auf einen Fischzug vor. Piféar erwartet Zéphoris, ohne den er nicht fischen gehen will. Als Grund erklärt er den anderen, dass dieser zwar ein netter Junge, aber ein Träumer sei, dessen Fischnetz er dann selbst leere, ehe die Fische herausspringen.
Da naht der Strandvogt Zizel und will von den Fischern Geld für nicht genannte Straftaten erpressen. Der hinzukommende Zéphoris kann dies jedoch verhindern. Zizel und die Fischer ziehen sich zurück.
Zéphoris mit Piféar und seiner Schwester Zelide zurückgeblieben, bietet diesem die Hand Zelides an. Als Piféar nach der Mitgift fragt, muss Zelide gestehen, dass sie arm sind, weil das vom Vater geerbte Geld aufgebraucht sei und Zéphoris durch seine Fänge kein Geld mehr einbringe. Piféar behauptet, dass Zephoris die Fische wieder ins Meer werfe und nur nach Korallen und Perlen trachte. Da gesteht Zéphoris den Grund seiner Träume: Vor langer Zeit habe er ein schönes Mädchen vor dem Ertrinken gerettet. Er habe sie nie wiedergesehen, aber sie habe ihm einen Ring geschenkt, aufgrund dessen er sie wiederzufinden hoffte. Für die Zukunft will er seine Träume aufgeben und soviel Geld wieder hereinbringen, wie sein Vater ihnen hinterlassen hatte. Als er Piféar fragt, wem er seine Fische verkaufe, erzählt dieser, dass er zusätzlich Geld verdiene, indem er für einen Fremden Briefe befördere und diesen gerade erwarte.
Nachdem Zéphoris und Zelide gegangen sind, erscheint Kadoor, ein Cousin des Königs, und übergibt ihm erneut einen Brief zur Beförderung mit der Auflage, darüber zu schweigen, sonst würde er ihm den Kopf abschlagen lassen. Piféar schwört es ihm. Als Kadoor allein ist, offenbart er, dass er ein Feind des Königs sei.
Der königliche Tross kommt vorbei und der König beschließt, in der schönen Natur etwas zu verweilen.
Kadoor tritt hinzu. Im Verlauf des Dialogs stellt sich heraus, dass der König die Feindschaft beenden will, indem er dem Prinzen seine Cousine Némea zur Frau geben will. Diese verabscheut Kadoor jedoch und will nur den heiraten, der sie gerettet hat. Als der königliche Tross – ohne Kadoor – aufbricht, erscheinen Zéphoris und Piféar. Zéphoris erkennt in Némea die Schöne, die er gerettet hat, was Kadoor mithört. Kadoor beordert Piféar, mit seinem Boot die königliche Gesellschaft zu der Barke, die weiter draußen liegt, zu bringen.
Danach entlockt er Zéphoris die Umstände der Rettung und eröffnet ihm, dass dies die Prinzessin Némea sei. Diese habe ihn gebeten, den Retter zu suchen und ihm mitzuteilen dass die Umstände der Rettung geheim bleiben müssten und er schwören müsse, zu schweigen und niemals zu versuchen, sich ihr zu nähern, was Zéphoris tun will. Die Belohnung dafür weist er zurück und geht.
Kadoor gibt nun dem König und Némea, die noch einmal zurückkehren, sich selbst als Retter aus, indem er die Umstände der Rettung schildert. Die Prinzessin ist erschrocken, will aber ihr Versprechen halten. Sie will ihrem vermeintlichen Retter zwar die Hand, nicht aber ihr Herz geben. Inzwischen ist die königliche Barke bereit und König und Prinzessin verlassen die Szene.
Kadoor fordert vom hinzukommenden Zéphoris, dass er den Ort verlasse. Für seine Schwester werde gesorgt.
Nachdem Kadoor gegangen ist, überlässt sich Zéphoris seiner Verzweiflung: „Wenn ich König wär‘.“ Er legt sich hin, schreibt diese Worte in den Sand und schläft ein.
Da kommt der König noch einmal mit seinem Tross vorbei, findet den Schläfer und liest die in den Sand geschriebenen Worte. Er will sich einen Spaß machen, lässt Zéphoris durch einen Arzt betäuben und zum Schloss bringen, wo er einmal erleben will, wie dieser das Reich regieren würde.

Zweiter Akt

Thronsaal im Palast des Königs
Der König erteilt die Order, wie sich der Hofstaat gegenüber Zéphoris, dem König für einen Tag, verhalten solle. Zéphoris erwacht und wird von den Anwesenden als König begrüßt. Er glaubt sich in einem Traum. Aber als der König ihm erzählt, dass er lange krank gewesen sei und sich als Fischer gewähnt habe, findet er sich schnell in seine Rolle.
Némea kommt hinzu und mutmaßt, dass sie sich hier nicht zum ersten Male sehen.
Kadoor kündigt den Staatsrat an. Sechs Minister erscheinen. Alle – außer dem König und den Ministern – verlassen den Raum. Zéphoris besteigt den Thron. Er deckt dem König die wahren Zustände im Reich auf, die ihm vorenthalten werden, lässt zuerst Zizel einsperren und den Fischern ein gutes Entgelt auszahlen. Dann sorgt er auch für die Aussteuer seiner Schwester. Schließlich berichtet der Kanzler Atar, dass beobachtet wurde, wie Kadoor Kriegsvorbereitungen treffe und ein Fischer heimlich Botschaften auf die vor der Küste liegenden Schiffe überbracht habe. Daraufhin ordnet Zéphoris an, dass die königliche Armee schnellstens zur Gegenwehr ausrücke und Piféar verhaftet werde.
Kadoor, der das mitgehört hat, eilt herbei und versucht, weiszumachen, dass die beobachteten Schiffe Kaufmannsschiffe gewesen seien und der Fischer eine reine Erfindung wäre. Doch Zéphoris schickt einen Sklaven mit seiner Order an die königliche Armee. Dann lässt er sich von Kadoor bestätigen, dass er der König sei und er ihn niemals als Fischer gesehen habe und ihm einen Schwur abgenommen habe, was Kadoor – der gezwungen ist, seine Rolle weiterzuspielen – stotternd eingestehen muss. Damit ist er von seinem Schweigen entbunden und für Némea frei.
Inzwischen ist Némea eingetreten. Zéphoris schickt alle – außer Némea – hinaus und Kadoor, der zögert und Némea mit sich ziehen will, wird vom König aufgefordert, die Order zu befolgen.
Nun gesteht Zéphoris Némea seine Liebe. Als sie noch zweifelt, erzählt er ihr die Geschichte ihrer Rettung und zeigt ihr als Beweis den Ring den er einst von ihr erhielt. Auch sie ist in Liebe entflammt.
Kadoor kommt zusammen mit dem König wutentbrannt herein und reklamiert, dass der König ihn mit Némea verlobt habe, doch Zéphoris äußert, dass er verrückt gewesen wäre, wenn er das getan hätte und diese Frau keinem anderen gehören könne als dem König. Er erklärt sich zu ihrem Gatten. Auch Némea bestätigt, dass ihr Herz niemand anderem gehöre als diesem Mann, der sie gerettet habe.
Dann lässt Zéphoris den Hofstaat zusammenrufen, um seine Hochzeit bekanntzugeben. Ein großes Fest mit Wein, Gesang und Tanz wird gefeiert. Doch ehe der Priester Némea und Zéphoris vereinigen kann, hat man ihm einen Schlaftrunk in den Wein geschüttet, so dass er betäubt zusammensinkt. Kadoor versucht nun noch einmal, sich Némea zu nähern, aber sie weigert sich erneut, seine Gattin zu werden.

Dritter Akt

Platz vor Zéphoris Hütte
Zelide singt ein Morgenlied, um ihren Bruder, der sich wieder in seiner Hütte befindet, zu wecken. Sie wundert sich, dass er, nachdem er am Vorabend – wie sie glaubt – erschöpft von seiner Fischerei zurückkam, immer noch nicht erwacht ist und dass sie auch Piféar noch nicht gesehen hat.
Da kommt dieser und berichtet, dass man ihm die Genehmigung entzogen habe und ihn auf Anordnung des Königs in den Kerker geworfen habe, aus dem er erst jetzt wieder frei gekommen sei. Statt ihn aber zu bedauern, freut sie sich und erklärt, dass sie ihm helfen wolle, eine neue Existenz aufzubauen. Sie zeigt ihm den Reichtum, zu dem sie gekommen ist, was ihn zunächst misstrauisch und eifersüchtig werden lässt. Sie aber kann seine Zweifel zerstreuen. Dann bittet er Zelide, ihm Zéphoris‘ Boot auszuleihen, damit er den – vermeintlichen – Liebesbrief, den er von Kadoor bekommen hat, noch an sein Ziel bringen könne. Sie genehmigt es, worauf er schnell verschwindet.
Zéphoris tritt aus der Hütte. Er glaubt immer noch König zu sein, besonders als Zelide ihm erzählt, dass sie Gold vom König erhalten hätte und Piféar eingesperrt worden sei. Dann kommen auch noch die Fischer und erzählen, dass der König ihnen Goldmünzen geschickt habe, und Zizel von seiner Strafe berichtet habe und im Auftrag des Königs weiteres Geld verteile. Als Zéphoris erklärt, dass er das veranlasst habe, lachen sie ihn aus und halten ihn für verrückt. Schließlich, allein geblieben, hält er sich selbst für verrückt.
Da erscheint Némea und klärt ihn über das auf, was mit ihm geschehen ist und dass sie daran beteiligt war. Er glaubt sich verhöhnt und dass er ihre Liebe verloren habe. Doch nun ist sie verzweifelt und bittet ihn um Vergebung.
Doch da naht Kadoor und Némea versteckt sich. Kadoor begrüßt Zéphoris als König und verlangt von ihm, den Fischer Zéphoris zu bestrafen, der seinen Eid gebrochen habe. Das Urteil werde er dann sofort vollziehen. Als er ihn von seinen Sklaven fesseln lassen will, tritt Nèmea für ihn ein und bekennt ihre Liebe zu Zéphoris.
Im rechten Moment erscheint auch der König, verdeutlicht, dass Kadoor seine Befehle ausführe und stellt Zéphoris zur Rede, dass er das königliche Siegel missbraucht habe, um die Armee in Bewegung zu setzen. Zéphoris gibt als Begründung an, dass ein Fischer Botschaften von Kadoor an die Feinde übermittelt habe. Als der König nach dem Namen des Fischers fragt, erscheint dieser selbst. Auf die Drohung von Kadoor will Piféar zunächst leugnen, als aber der König ihm den Tod androht, wenn er lüge, gibt er alles zu. Er erzählt auch, dass nach seiner letzten Botschaft die Schiffe die feindliche Flagge gehisst hätten.
Nun ist der König froh, dass die Armee zum Empfang bereitsteht. Auch Zéphoris will für den König kämpfen, wenn dieser ihm eine Waffe gäbe. Da ordnet der König an, dass Kadoor seinen Säbel abgeben muss. Kadoor, der nun glaubt, zum Tode verurteilt zu werden, wird begnadigt und geht jetzt selbst auf Seiten des Königs in den Kampf, um dort den Tod zu suchen. Alle beten zu Brahma um den Sieg.

Verwandlung: Ein Platz in der Stadt Goa
Die königlichen Truppen feiern den Triumph über die Feinde. Der König dankt Zéphoris und vereinigt ihn mit Némea.

© Gerhard Wischniewski

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