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Aida in Temeswar

Liebe alle,

die Oper in Temeswar besteht schon seit 1875, aber in der jetzigen Organisationsform existiert sie -gegründet durch Dekret von König Michael I- seit 1946. Sie hätte also im letzten Jahr ihren 75. Geburtstag feiern können. Das wurde natürlich wegen der Pandemie nichts. Jetzt wird die Festaufführung nachgeholt: am 27. April gibt es Aida, mit der seinerzeit die Oper im Nachkriegsrumänien wiedereröffnet wurde.

Ein Photo auf der website der Oper läßt vermuten, daß das Etikett „traditionell“ für den Stil der Aufführung noch geprahlt ist: https://www.ort.ro/eveniment/502/ro/Aida.html

Aber das wird uns nichts ausmachen… 

Die Besetzung mit Gästen für die Hauptrollen ist luxuriös. Auch Zeljko Lucic kommt wieder und singt den Amonasro.

Natürlich habe ich schon 2 Karten gekauft und freue mich. Und ich werde berichten.

Grüße!

Honoria Lucasta

Zitat von Honoria Lucasta am 26. März 2022, 18:24 Uhr

Liebe alle,

Auch Zeljko Lucic kommt wieder und singt den Amonasro

Liebe Honoria Lucasta, da wünsche ich dir aber ganz viel gesanglich Freude !

Den Zeljko Lucic habe ich in sehr vielen Aufführungen in FfM gehört und gesehen, ein exzellenter Sänger!

LG tiranno 

Liebe Honoria,

das Bild sieht doch sehr gut aus. Ich vermute demnach schon, dass es sich um eine werkgerechte Inszenierung handelt.  Jedenfalls wünsche ich dir (euch) viel Freude.

Liebe Grüße
Gerhard

Zitat von Honoria Lucasta am 26. März 2022, 18:24 Uhr

Jetzt wird die Festaufführung nachgeholt: am 27. April gibt es Aida, mit der seinerzeit die Oper im Nachkriegsrumänien wiedereröffnet wurde.

Natürlich habe ich schon 2 Karten gekauft und freue mich. Und ich werde berichten.

Liebe Honoria

Das Foto sieht doch recht vielversprechend aus! Ich freue mich für Dich und auch wenn bis dahin noch ein Monat Zeit ist, wünsche ich Dir schon jetzt eine beglückende Aufführung.

LG PavOro

Liebe Honoria, 

diese Aida würde sofort meinen Beifall finden. Und Zeljko Lucic als Amonasro setzt bestimmt Maßstäbe, denn ich nehme an, daß Radames, Aida und Amneris gesanglich nicht abfallen werden. Immerhin hat Lucic u.a. an der Met den Rigoletto gesungen, und ich habe ihn in ebender Rolle in Dresden (zusammen mit Florez und Damrau) erleben dürfen. Er war hervorragend, und er ist es sicher immer noch, auch wenn er inzwischen an Jahren, aber auch an Erfahrung gewonnen hat. Viel Spaß!!! 

Herzlichst Sir Morosus

Liebe alle,

gestern saßen mein Mann und ich nun in der Festaufführung der Aida. Das Opernhaus war für hiesige Verhältnisse sehr gut besetzt, vor allem auch mit Angehörigen der serbischen Landsmannschaft: schließlich sang Zeljko Lucic. Zum Schluß gab es natürlich hymnischen Beifall -schließlich war es eine Aufführung zum nachgeholten 75. Geburtstag der Nachkriegsoper Temeswar, also feierte man auch ein bißchen sich selbst. Die kollektive Leistung des Abends war aber durchwachsen.

Zunächst einmal: Bühnenbild und Inszenierung waren so einfallslos, daß es wehtat. Auf der Bühne standen angedeutete Pyramidenelemente, die je nach Akt verschoben wurden, aber wenig andere Funktion hatten, als den ohnehin nur mäßig dimensionierten Bühnenraum noch einmal zu verkleinern. Und so etwas wie Personenregie fand ebenfalls nicht statt: jeder Sänger tat das, was er sich so dachte in seiner Rolle, aber irgendein Konzept war nicht zu erkennen. Dabei will ich beileibe nicht dem modernen Regietheater das Wort reden – nur muß man doch auch erkennen können, daß der Regisseur wirklich etwas erzählen wollte. Da war gestern leider nur Fehlanzeige angesagt.

Die sängerischen Leistungen waren durchwachsen:  

Cellia Costea als Aida sah nett aus, sang aber bisweilen sehr knödelig. Immerhin hat sie eine schöne Höhe und konnte eine eindrucksvolle Schlußszene gestalten.

Teodor Ilincai debütierte als Radames. Er sieht ansprechend aus, auch seine Stärke ist eine gute Höhe, und schauspielerisch war seine Leistung ganz gut. Er wird künftig sicher noch ein bißchen an seinem Radames feilen wollen; für ein Debut war es aber mehr als in Ordnung.

Ramona Zaharia war eine rasant schlanke Amneris, die auch die eindrucksvollsten Kostüme hatte. Gesanglich bot sie eine mehr als befriedigende Leistung, insbesondere im 4. Akt. Schauspielerisch wurde sie genauso wenig geleitet wie die anderen, und so war ihre Amneris darstellerisch ein wenig eindimensional.

Zeljko Lucic als Amonasro hatte natürlich nicht so sehr viel zu singen, machte aber -leider- gestern auch keinen besonderen Eindruck. Er wirkte ein ganz klein wenig lustlos; vielleicht muß man den Amonasro auch nicht besonders mögen.

David Crescenzi leitete das bisweilen ein wenig scheppernde Orchester und den zum Ende hin (Gerichtsszene!) bisweilen ebenfalls ein wenig scheppernden Chor.

Das können die Temeswarer alles auch wesentlich besser. Aida besetzt mit den mir nun schon ganz gut bekannten eigenen Kräften des Hauses wäre eine harmonischere, vielleicht sogar herausragende Aufführung geworden. So war es ein wenig namedropping auf musikalisch: eine Jubiläumsaufführung mit Kräften, die international tätig und dafür berühmt sind.

Was noch einer Erwähnung wert ist: Ioan Holender, gebürtig aus Temeswar, 1992 bis 2010 Künstlerischer Direktor der Wiener Staatsoper, trat zu Ende des 2. Aktes auf die Bühne und las den rumänischen Kulturverantwortlichen charmant ein wenig die Leviten. Er wurde heftig beklatscht.

In toto also eine ordentliche, aber keinesfalls herausragende Aufführung.

Wer sich einen optischen Eindruck der aus dem Jahre 2005 stammenden Inszenierung verschaffen möchte, schaue hier bei einer Aufführung aus dem Jahre 2010:

https://m.facebook.com/operanationalaromanatimisoara/videos/845681836040083/

Nächste Oper hier: Rigoletto Mittwoch der kommenden Woche. 

Grüße!

Honoria Lucasta

Kontakt
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