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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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Beiträge von Dr. Sieglinde Pfabigan, Chefredakteurin des "neuen Merker" und Mitglied des Troubadour-Forums

In diesem Thema veröffentliche ich nach Absprache Beiträge unseres Mitgliedes Dr. Sieglinde Pfabigan, die als Chefredakteurin des Wiener Merker ständig an den Opernhäusern dieser Welt unterwegs ist und im wahrsten Sinne des Wortes „nach dem Rechten“ sieht, sprich, zu kontrollieren, ob auch alles recht, also werkgerecht inszeniert ist und musikalisch adäquat umgesetzt ist.

Liebe Grüße

Willi

Aus gegebenem Anlass darf ich den Leitartikel unseres Mitgliedes und Chefredakteurin des neuen Merker, Juni 2022, Dr. Sieglinde Pfabigan, hier veröffentlichen:

Liebe Opernfreunde!

Wonniges weiß ich zu melden – aus eigenem Erleben und aus Berichten anderer „Merker“:

Es gibt im Jahre 2022 noch ganz exquisite Inszenierungen – alte und neue – – die den musikalischen Gehalt einer Oper ebenso ausschöpfen, wie sie die Handlung anschaulich und eindringlich oder köstlich erheiternd auf die Bühne bringen!!! Das gelingt in Musicals fast immer und in Operetten noch sehr oft, während man Opern von sich klug wähnender leitender Seite modernisieren zu müssen glaubt. Positives ereignet sich heutzutage in der Regel auf jenen Bühnen, deren Intendanten entweder als große Kenner der Materie selbst inszenieren oder mutig genug sind, Regisseure zu beschäftigen, die auf der Bühne nichts weiter als das Werk des Komponisten optisch umzusetzen bemüht sind.

Wenn die Namen solch positiv tätiger Künstler nicht täglich in den Medien aufscheinen, heißt das noch lange nicht, dass sich kein Publikum für ihre Inszenierungen findet. Man glaubt gar nicht, wie schnell sich Positives herumspricht.

Nicht von ungefähr haben wir eine Volksopern-Produktion einer vielleicht als „modern“ bezeichenbaren Oper als Leitartikel genommen: Benjamin Brittens letzte Oper „Der Tod in Venedig“, die am 14. Mai Premiere hatte, in einer Inszenierung des schottischen Regisseurs David McVicar als Koproduktion mit London Covent Garden Opera. Die Prägnanz allen Geschehens, die zugleich fesselnde und sinnvolle Optik, die treffliche Charakterzeichnung, die Wortdeutlichkeit, mit der gesungen wird, die gesunde Balance zwischen Komik und tiefem Ernst, die gelungene Kostümierung und die Möglichkeit, aus dem instrumentalen Geschehen heraus in Übereinstimmung mit der Bühne alles, was die Autoren geschaffen haben, dem Publikum mühelos verständlich zu machen, kann heute geradezu als Sensation gewertet werden. Ich konnte erst die vierte von sechs Aufführungen des Monats besuchen, nachdem ich von weiß Gott wie vielen Opernfreunden enthusiastische Urteile vernommen hatte, und fand ein volles Haus vor….Schlechte Inszenierungen hat es an der Volksoper ja unter der Intendanz von Robert Meyer sowieso fast gar keine gegeben….

Um noch ein weiteres Beispiel anzuführen: Aus Meiningen, der seit Jahrhunderten künstlerisch hochaktiven thüringischen Stadt, las ich über einen neuen „Lohengrin“ des langjährigen Intendanten Ansgar Haag zuerst vom weitgereisten Klaus Billand einen sehr positiven Bericht, hernach in vielen anderen Medien und in persönlichen Mails und mündlichen Mitteilungen z. T. Wirklich Enthusiastisches, hörte dem Vernehmen nach von immer gut besetzten Abenden, bin zuletzt am 28. Mai selber hingefahren, und erlebte eine ausverkaufte, packende Vorstellung (mit dem fesselnden Marco Lorentzsche in der Titelrolle und Lena Kutzner als bezaubernde und berührende Elsa, nebst anderen erstklassigen Sängern, der sicher noch viele folgen werden….

Unsinnigerweise treten heutzutage die Sänger angesichts misslungener szenischer Umsetzungen eines Werkes in den Hintergrund. Ich bekomme ja von fast allen deutschen Opernhäusern die Jahresprogramme an die Redaktionsadresse zugesandt, und da finden sich fast immer nur die Namen des Dirigenten (immerhin!), des Regisseurs, der Ausstatter, Beleuchter, Dramaturgen, und – nicht einmal die Sänger der Hauptrollen werden erwähnt…. Wer sind die denn schon???

Bitte lesen Sie als Beispiele für werkgerechte Inszenierungen mit exzellenten Sängern: Innsbruck: „Die Passagierin“, Berlin: „Falstsaff“, Dresden: „Elektra“, „Rusalka“, Meiningen: „Santa Chiara“, „Lohengrin“, Wiesbaden: „Don Carlo“ (und es gibt z exquisite Mozartinszenierunge), Gluck-Festspiele und Händel-Festspiele in Halle, Bayreuth und Bad Lauchstädt, Augsburg: „Peter Grimes“, Budapest: „Götterdämmerung“, Sofia: „Ariadne“ und „Elektra“, Lyon: „Shirine“, Paris: „Hulda“, MET: „Turandot“ und „Lucia di Lammermoor“, „Don Pasquale“ in Las Palmas….

Was die Wiener Staatsoper betrifft, so können wir nur hoffen, dass die grässliche, wahrhaft werkzerstörende „Tristan“-Inszenierung einen Wendepunkt kt inmitten des Regie-Wahns unserer Tage bewirkt hat.

Sieglinde Pfabigan

im Namen der gesamten „Merkerei“

Ergänzend darf ich folgende YT-Videos hinzufügen:

Volksoper: Tod in Venedig, Trailer

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Staatstheater Meiningen: Lohengrin, Trailer

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Liebe Grüße

Willi

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