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BRITTEN, Benjamin: DER RAUB DER LUKRETIA (The rape of Lucretia)

Benjamin Britten (1913-1976):
THE RAPE OF LUCRETIA
(Der Raub der Lukretia)


Oper in zwei Akten
Libretto von Donald Duncan, nach der Tragödie „Le viol de Lucrèce“ von André Obey
Originalsprache: Englisch.
Uraufführung am 12.Juli 1946 in Glyndebourne.

Personen der Handlung:
Chorus Erzähler (Tenor)
Chorus Erzählerin (Sopran)
Collatinus, römischer General (Bass)
Junius, römischer General (Bariton)
Prinz Tarquinius Sextus, Sohn des Tyrannen Tarquinius Superbus (Bariton)
Lukretia, Gattin des Collatinus (Alt)
Bianca, Lukrezias alte Amme (Mezzosopran)
Lucia, Lukrezias Dienerin (Sopran)

Ort und Zeit: Ein Feldlager vor Rom; Haus des Collatinus in Rom; um 509 v.Chr.

Erster Akt.

Erste Szene: In einem Zeltlager außerhalb von Rom.
Rom steht unter der Herrschaft des etruskischen Tyrannen Tarquinius Superbus, dessen Sohn Tarquinius Sextus sich zur Zeit in einem Heerlager außerhalb der Stadt befindet. Und da geht es gerade hoch her: Die Generäle Collatinus und Julius zechen nämlich mit dem Prinzen. Aus dem hitzig geführten Gespräch über die Erlebnisse des Vortages geht hervor, dass in der letzten Nacht einige Soldaten aufgrund einer Wette nach Rom geritten waren, um die Treue ihrer Frauen zu prüfen. Tatsächlich haben sie ihre Gemahlinnen mit Liebhabern überrascht, Das Ergebnis war also für viele nicht erfreulich, denn nur Lukretia, Gattin des Generals Collatinus, war ihrem Mann treu geblieben.

Für den General Junius als einem ebenfalls Betroffenen ist es nicht nur eine Blamage, er befürchtet auch Nachteile gegenüber seinem politischen Konkurrenten Collatinus. Der steht in den Augen der Öffentlichkeit nämlich besser da, weil seine Lukretia den Treuetest bestanden hat. Junius umschmeichelt den Prinzen, der als ein Frauenheld gilt, und schlägt ihm vor, jene Lukretia in Versuchung zu bringen. Tarquinius Sextus geht tatsächlich darauf ein und macht sich zu Pferde auf den Weg nach Rom.

Interlude.

Der Erzähler-Chorus schildert diesen Weg des Tarqunius.

Zweite Szene: In Rom. Ein Zimmer im Haus von Lukretia; der gleich Abend.
Lukretia sitzt gerade mit Bianca und Lucia in ihrem Zimmer; sie näht und die beiden anderen beschäftigen sich mit ihren Spinnrädern. Für die Frauen überraschend tritt Tarquinius in den Raum und bittet scheinheilig um Gastfreundschaft, weil der sein Pferd überanstrengt habe, weshalb es jetzt lahme. Da man dem Prinzen den Wunsch nicht abschlagen kann, weist Lukretia ihm ein Zimmer für die Nacht zu, und begeben sich dann zur Ruhe.

Zweiter Akt.

Erste Szene: Lukretias Schlafgemach.

Die Erzähler-Chöre beklagen das Schicksal der Römer unter der etruskischen Herrschaft und verheißen einen baldigen Aufstand.

Tarquinius erscheint unerwartet im Schlafzimmer der Lukretia und wirbt heftig um sie. Aber die erinnert ihn an seinen hohen Stand und weigert sich folglich, seinem Verlangen nachzukommen. Dann aber zwingt er sie, trotz heftiger Gegenwehr (und den warnenden Stimmen der Erzähler) seinem Drängen nachzugeben.

Interlude.

Chorus Erzählerin und Chorus Erzähler schildern zusammen mit dem Orchester die Schändung der Lukretia.

Zweite Szene: Ein Zimmer im Haus von Lukretia; am nächsten Morgen.

In aller Frühe begrüßen Bianca und Lucia einen herrlichen Tag, doch Lukretia schickt eine Dienerin zu ihrem Gatten Collatinus und berichtet ihm dann von dem Vorfall in der Nacht. Der General weiß jedoch schon Bescheid und begegnet seiner Gemahlin mit Verständnis und Liebe.Trotz dieses Trostes kann sie die erlittene Schande nicht ertragen und erdolcht sich vor seinen Augen. Als General Junius davon erfährt, ruft er die Römer zur Revolution gegen die Etrusker auf. Der Chorus der Erzähler verweist auf die Erlösungskraft der Leiden Christi

Anmerkungen:
Die Uraufführung des hier vorgestellten Werkes fand am 12.Juli 1946 in Glyndebourne statt, aber nicht unter der Leitung des Komponisten (was man vielleicht hätte erwarten können), sondern unter der eines wirklich bedeutenden französischen Dirigenten, nämlich Ernest Ansermet (Reginald Goodall war übrigens als Zweitbesetzung vorgesehen).

Das Libretto von Ronald Duncan (1914-1982) orientiert sich an der Tragödie „Le viol de Lucrèce von André Obey (1892-1975), die wiederum auf Shakespeare und antike Autoren wie Livius und Ovid zurückgeht. Britten hat für seine Oper von Obey auch das Konzept übernommen, die Handlung von Erzählern kommentieren zu lassen (Chorus Erzählerin und Chorus Erzähler).

Britten liebte durchhörbaren Orchesterklang. In „The Rape of Lukretia“ beschränkt er sich auf nur zwölf Musiker: Streichquintett, einfach besetze Holzbläser, Harfe und verschiedene Schlaginstrumente. Das bedeutet, dass dieses Werk unter die Kategorie der Kammeroper einzureihen ist, Der Komponist hat sich dazu auch geäußert:
Ich bedauere die Neigung des heutigen Publikums, von einem Orchester nur den gefälligen Tutti-Effekt zu erwarten. Meine Neigung ging immer zu klaren und sauberen, den schlanken Tönen…

© Manfred Rückert

 

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