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BRUCH, Max: MOSES

Max Bruch (1838-1920):
MOSES
Biblisches Oratorium in vier Teilen op.67 für Soli, Chor und Orchester
Libretto von Ludwig Spitta.

Uraufführung am 9. Januar 1895 in Barmen.

Besetzung:
Solisten: Sopran, Tenor und Bass
Vier bis sechsstimmiger gemischter Chor
Orgel
Orchester.

Erster Teil: Am Sinai.
Vier Episoden aus dem Leben des Moses sind in je einem Werkabschnitt dargestellt:
Dieser Abschnitt zeigt Moses als Anführer des Volkes Israel. Er wird von einem Engel (dem Sopran anvertraut) auf den Berg Sinai gerufen, um dort die Gebote Jehovas zu empfangen. Während seiner Abwesenheit soll sein Bruder Aaron des Volkes Hüter sein – eine Aufgabe, die der offensichtlich Überforderte letztlich nicht erfüllen kann, wie der Bibelkundige weiß. Ein Lobgesang der Brüder, dem sich der Chor anschließt, und der auf Psalm 90 beruht, war für den Komponisten ein Kernstück seines Oratoriums.

Zweiter Teil: Das goldene Kalb.
In diesem Teil wird der Ausfall von Aaron als Anführer der Israeliten während der Abwesenheit von Moses deutlich, und die Handlung steuert auf den tragischen Konflikt des Oratoriums zu, nämlich den Abfall der Israeliten von Jehova, der sie aus Ägyptenland geführt hat. Drei starke und fordernd angelegte Chorszenen schildern die Unruhe und Zweifel des Volks über das lange Ausbleiben des Moses, die rohe Forderung an Aaron, als sichtbaren Gott ein goldenes Kalb zu schaffen, um das die Israeliten dann tanzen, was schließlich den Zorn des wiedergekommenen Moses verursacht, der das trotzige Volk zur Ordnung ruft.

Dritter Teil: Die Rückkehr der Kundschafter.
Nun findet die Auseinandersetzung zwischen Moses und dem Volk statt. Die Späher, die Moses ins Gelobte Land geschickt hatte, berichten hymnisch vom „Land der Träume“, doch Moses verkündet ernüchtert, dass das Volk unwert des „Gelobten Landes“ ist. Aaron und das Volk kommen zur Einsicht: „Hilf du uns Gnade finden“. Es folgt der Kampf mit den Amalekitern.

Vierter Teil: Das Land der Verheißung.
Der Engel kündigt Moses’ Ende an. Doch erst muss er das Volk Israel auf den Berg Nebo (im heutigen Jordanien gelegen) führen, dort sollen sie einen ersten Blick in das Land Kanaan werfen dürfen. Und hier übergibt Moses die Führung weiter an Josua und segnet alle vor seinem Tod. Bruch schreibt für den folgenden Text ein Rezitativ für die Bässe des Chores, das von Posaunen und Orgel einen recht dunklen Klang erhält und dann in den Schlusschor überleitet, in dem der Tod des großen Führers Moses von allen beklagt wird.

Anmerkungen zur obigen Beschreibung:
Schon Händel und Carl Philipp Emanuel Bach haben das Thema in Oratorien behandelt: Der eine in „Israel in Ägypten“ 1739 und der andere in „Die Israeliten in der Wüste“ 1775. Man kann behaupten, dass biblische Stoffe im 19. Jahrhundert im Genre des Oratoriums sehr beliebt waren. Aber auch im Opernbereich gab es interessante Kompositionen, so von Conradin Kreutzer, Franz Lachner und Gioacchino Rossini. Noch 1957 gab es ein (unvollendet gebliebenes) Werk von Arnold Schönberg: „Moses und Aron“

Bruchs Werk ist dramatisch angelegt, und benötigt folglich keinen „Testo“, keinen Erzähler. Das Libretto von Ludwig Spitta, evangelischer Pfarrer und Schriftsteller, außerdem Bruder des Musikwissenschaftlers Philipp Spitta, besteht aus Bearbeitungen von Textstellen des Alten Testaments und aus Psalmen-Zitaten in der Luther-Übersetzung.

Anfang 1895 wurde das Oratorium in Barmen unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Nach einigen Aufführungen bis 1900 wurde es, wie fast das gesamte Werk Bruchs im 20. Jahrhundert, vergessen. Seit einigen Jahren bemüht man sich, Max Bruchs Werke etwas mehr Aufmerksamkeit zu gönnen. Seine Oratorien jedenfalls hätten es verdient.

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