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Das "Ingemisco" aus Verdis Requiem im Spiegel seiner Interpreten

Die nicht ganz einheitliche Diskussion um Jonas Kaufmann im heutigen 3sat-Thema brachte mich auf die Idee, meinen Lieblingssatz aus sämtlichen Tenorstücken in geistlichen Großwerken, das „Ingemisco“ aus Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ mal mit verschiedenen Interpreten in einem Beitrag gegenüber zu stellen:

Zunächst möchte ich mit Jonas Kaufmann beginnen, den ich seit knapp 10 Jahren mit dieser Aufnahme habe:

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Als nächsten habe ich Luciano Pavarotti, den ich vor weit über 50 Jahren mir dem Ingemisco kennen lernte:

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Als Dritten habe ich Francesco Meli, der die Partie 2007 unter Lorin Maazel in San Marco in Venedig und 2014 in Parma  unter Yuri Temirkanov sang, und den ich 2019 in Köln in dieser Partie live erlebte unter Riccardo Muti. Ihn habe ich hier unter Temirkanov:

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Auch Fritz Wunderlich hat dieses wunderbare Stück schon gesungen und zwar 1960 unter Hans Müller Kray

in Stuttgart:

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Abschließend habe ich noch Placido Domingo unter Leonard Bernstein 1970 in London:

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Liebe Grüße

Willi?

Lieber Willi,

eine meiner liebsten Aufnahmen des „Ingemisco“ ist die mit Jussi Björling, zu hören hier:

https://www.youtube.com/watch?v=UZAt-65vtQs

Er singt völlig unprätentiös, fast im Stil des Evangelisten in einem Oratorium. Ich finde das sehr wohltuend. Er ist auch so souverän, „statuens in parte dextra“ nicht übermäßig stark in die Höhe drücken zu müssen – das kann bei dunkler gefärbten Stimmen bisweilen zum Problem werden. Dieses „Ingemisco“ und  noch „Cuius animam“ aus der Stabat Mater von Rossini von Björling gesungen sind definitiv Aufnahmen für die einsame Insel…

Grüße!

Honoria Lucasta

 

 

Liebe Honoria,

ich habe mir diese Aufnahme Jussi Björlings gerade angehört, eine klanglich ausgezeichnete Aufnahme aus dem Jahee 1938, die ich aber in der Vorbereitung zu diesem Thema und darüber hinaus auch im anderen Forum schon einmal angehört habe, die ich aber nicht in meiner Sammlung habe, deshalb hatte ich sie hier auch nicht aufgeführt, aber schönen Dank, dass du sie hier gepostet hast. In der Tat ist sie ganz ausgezeichnet, und in den wirklich guten Interpretationen kommt es nicht nur auf die Steigerungen in den hohen Lagen an, sondern auch auf die dynamischen Übergänge und den insgesamt dynamischen Umfang, und da fällt mir sofort das  äußerst berührende „supplicanti parce, Deus“ auf, das er in einem atemberaubenden Diminuendo ins p/pp darbietet. Das hört man nicht überall so, Jonas Kaufmann singt die Stelle so ähnlich, ich meine 2012 in der Mailänder Scala unter Barenboim. Das ist schon ganz gr0ße Sangeskunst- bei beiden!

Liebe Grüße

Willi?

Bei meinem vorhin erfolgten Besuch in Youtube habe ich einen weiteren Meister auch und vor allem der leisen Töne aufgetan, in einem Ausschnitt eines Konzertes, das, wie schon 10 Jahre zuvor in Mailand, Daniel Barenboim dirigiert hat, hier am 12. März 2022 in der Berliner Philharmonie mit den Berliner Philharmonikern und dem Rundfunkchor Berlin. Dieser Ausschnitt beginnt mit dem „Ingemisco“, und es singt Michael Spyres:

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Liebe Grüße

Willi?

Lieber Willi,

das ist wirklich sehr schön – hätte ich doch Gelegenheit gehabt, das live zu hören!

Bei der Suche nach weiteren „Ingemisco“-Aufnahmen stellte ich mir die Frage, ob der kongeniale Partner von Michael Spyres, Lawrence Brownlee, eventuell auch ein Ingemisco gesungen haben könnte, aber dem scheint nicht so zu sein. Dafür schlug youtube aber eine Aufnahme des jungen Pavarotti vor, die tatsächlich in der selben Liga spielt wie Björling und Spyres:

https://www.youtube.com/watch?v=i9aIm0ZhNno

Makellose Schönheit. Perfekte Phrasierung. Der Tenor wird von Karajan auf Händen getragen.

Zum Vergleich höre man den Pavarotti von 1986, in einem Konzert mit John Wustman am Klavier:

https://www.youtube.com/watch?v=tWmpkr6oP2Y

Das ist immer noch sehr gut, aber man merkt, daß er sich nicht mehr die gleiche Disziplin verordnet wie 1968. Es geht leider  nicht ohne ein paar Manierismen ab.

Zeitlich dazwischen ist die Aufnahme unter Abbado (Rom 1970).

https://www.youtube.com/watch?v=CSY6vGIxcnA

Der Meister hat einmal einen rhythmischen Wackler (bei „cremer igne“), aber das ist nicht weiter störend. Er klingt hier ein wenig beteiligter als in der Karajan-Aufnahme. 

Ich würde keiner Aufnahme den absoluten Vorzug geben wollen. Alle sind etwas für die einsame Insel.

Grüße!

Honoria Lucasta

Lieber Willi,

der Tenor Ioan Holea ist hier für ein Konzert im März angekündigt. Er scheint in Deutschland und England recht viel zu singen. Ich fand in Youtube ein sehr ordentliches Ingemisco von ihm (schwarz aufgenommen, natürlich….):

https://www.youtube.com/watch?v=Gq8_eMN5wMo

Just for the record, sozusagen.

Grüße!

Honoria Lucasta

Liebe Honoria,

ich habe gerade Ioan Holea gehört, eine ausgezeichnete Aufnahme, seine Führung der dynamischen Bewegungen und seine Textverständlichkeit dieser anspruchsvollen Arie sind vorbildlich, vor allem die Decrescendi, und äußerst bemerkenswert sein Pianissim0 zu Beginn der „Inter oves locum presta“-Sequenz- überhaupt hat er, wie ich finde, nicht die geringsten Schwierigkeiten mit der Arie.

In dem Beitrag darüber sprichst du die Aufnahme von 1967 mit dem jungen Luciano Pavarotti an, welches ja mein Einstieg in Verdis Requiem war und weswegen ich seitdem (vergeblich) davon träume, diese Arie einmal im Konzert singen zu können.

Liebe Grüße

Willi?

Ich wollte noch die Aufnahme des dritten unter den drei berühmten Tenören, José Carreras von 1982 aus Edinburgh unter Abbado hinzufügen, aber die gibt es nicht als Auskopplung, dafür habe ich eine andere gefunden, die er zwei Jahre später unter Karajan mit den Wiener Philharmonikern aufgeführt hat und wo er das Ingemisco auch sehr berührend singt, allerdings singt er den ersten „Inter oves locum presta“ -Teil nicht so zart und somit überzeugend, wie ich das vorhin von Holea oder auch von Kaufmann gehört habe, dennoch ist es insgesamt großartig:

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Liebe Grüße

Willi?

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