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Der Dresdner "Grantler" ist gestorben

Im April 1975 wurde in Dresden „Moses und Aron“ von Arnold Schönberg aufgeführt, und zwar als Erstaufführung für die DDR und den Ostblock. Harry Kupfer inszenierte packend, doch genauso detailliert und suggestiv war die Leistung im Graben bei diesem Mammutwerk: Siegfried Kurz stand am Pult der Staatskapelle und unterstrich wieder mal seine Kompetenz als Dresdner Generalmusikdirektor.

Die Leistung des Dirigenten förderte sein internationales Ansehen und hievte die Dresdner Oper sozusagen in die „Bundesliga“. Auf einer Stufe stand Dresden nun mit München, Hamburg und Berlin (West). Großartige Abende in Dresden, Berlin und anderswo folgten. Sein letztes Konzert mit der Kapelle leitete er 75jährig 2005 in der Semperoper. Am 8. Januar ist Siegfried Kurz nun im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der gebürtige Dresdner prägte über 30 Jahre die Sächsische Staatskapelle und das Opernhaus. Später kam er an die Deutsche Staatsoper Berlin und war dort über Jahrzehnte ein Garant hervorragender Aufführungen. Es heißt, dass die „Präzision, mit der unter Kurz musiziert wurde“ legendär war. So äußerte sich jedenfalls sein Schüler Ekkehard Klemm. „Die Sänger wurden vom Pult aus sicher begleitet und geführt, es war kein dirigierender Souffleur notwendig.“ So war selbst Strauss’ „Elektra“ bei ihm ein kammermusikalisch durchhörbares Stück.

Semperopern-Intendant Peter Theiler sprach der Familie sein aufrichtiges Beileid aus und versicherte, dass sein Haus in Dankbarkeit Kurz ein „respektvolles und ehrendes Andenken bewahren wird“.

Was auch nicht verschwiegen werden soll: Kurz war oft unbequem. „Musiker fürchteten seinen in gediegenem Sächsisch vorgetragenen Zorn ebenso, wie Sänger schon in der Pause damit rechnen mussten, ins Zimmer des GMD gebeten zu werden“, erinnert sich Klemm. Doch, die so Kritisierten würden heute fast ausnahmslos die Gründlichkeit, die Genauigkeit und den Furor, der hinter allem Ärger stand, rühmen. „Sauberes Handwerk prägte sein Dirigieren, detaillierteste Partiturkenntnis sein Arbeiten, lebendiges Musizieren seinen Stil.“

Kurz als Komponist muss hier auch erwähnt werden: Sein frühes Trompetenkonzert war zu DDR-Zeiten Unterrichtsstoff im Schulfach Musik. Er hat Sinfonien, Suiten und Konzerte geschrieben, sogar Musical. Einer, der sich seit längerem für die Werke von Kurz einsetzt, ist Ekkehard Klemm, der sagt: „Wir gedenken eines bedeutenden Dirigenten, großartigen Komponisten und wichtigen Lehrers, der das Dresdner und Berliner Musikleben in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat und durch seinen unermüdlichen Einsatz auch für das Neue im In- und Ausland maßstabsetzende Impulse gegeben hat.“

R.I.P.

Ich wundere mich so ein bisschen und frage, wo die gelernten DDRler sind, die sich zum Tode von Siegfried Kurz äußern könnten? Hat man ihn schon vergessen oder kennt man ihn überhaupt nicht?

Ratlos ist manfred

Zitat von manfred am 12. Januar 2023, 09:26 Uhr

Ich wundere mich so ein bisschen und frage, wo die gelernten DDRler sind, die sich zum Tode von Siegfried Kurz äußern könnten? Hat man ihn schon vergessen oder kennt man ihn überhaupt nicht?

Ratlos ist manfred

Lieber Manfred

Ich will Dir gern antworten.

Siegfried Kurz war und ist mir als Persönlichkeit, Komponist und Dirigent natürlich ein Begriff, habe aber darüber hinaus keine Berührungspunkte. Neuzeitliche Musik, egal von wem, ist nicht so meins. Ich weiß, daß er als Dirigent an der Staatsoper Berlin ab 1984 tätig war, habe ihn allerdings nie am Pult erlebt, meine 12 Jahre währende Zeit als ständiger Besucher dort, endete im September 1985.

LG PavOro

Hallo PavOro!

Das ist doch schon mal eine Antwort. Natürlich erwarte ich nicht von jedem mitteldeutschen Einwohner, dass er Siegfried Kurz gekannt hat. Und was Du über Neue Musik geschrieben hast, das geht mir ja so wie Öl ‚runter. Ich hatte jedoch gedacht, da kommen einige Antworten mehr. Anscheinend ist Troubadour doch überwiegend von Westdeutschen frequentiert – ich kannte den Namen beispielsweise auch nur durch Lesen…

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