informativ

diskussionsfreudig

meinungsbildend

kooperativ

Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

Hallo und herzlich Willkommen im Troubadour Forum!

Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Dichter und ihre Ausstrahlung ins Kunstlied

Hallo

Hier ein Beitrag, den ich in die Facebook-Gruppe gesetzt habe:

Ein faszinierender Aspekt des Kunstliedes ist das Zusammentreffen zweier Kunstformen – der Lyrik und der klassischen Komposition. Über die Gratulationen und Gedenktage, die ich täglich einstelle, lerne ich zahlreiche Dichter und Schriftsteller kennen. Wieso also nicht den Weg über die Poesie zu den Liedern nehmen?
Nehmen wir den französischen Schriftsteller Henri de Régnier, der auch unter dem Pseudonym Hugues Vignix veröffentlichte. Sein Metier war in erster Linie die Antike. Er wurde 1864 im Departement Calvados geboren und starb 1936 in Paris.
Er war eines der 40 auf Lebenszeit berufenen Mitglieder der Académie francaise, die 1635 unter Ludwig XIII. auf Betreiben des französischen Ministers und Kardinals Richelieu gegründet wurde. Sie nannten sich die „Unsterblichen“ und widmeten sich stark der Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache.
Gedichte Régniers wurden unter anderem von Reynaldo Han, Gabriel Fauré, Albert Roussel oder Ethel Smyth vertont.
Einige der Vertonungen stelle ich hier ein:
 
Reynaldo Hahn: Au pays musulman
 
Albert Roussel: Invocation
 
Ethel Smyth: Chrysilla
 
Die Vertonung von „Que me fait toute la terre“ von Gabriel Fauré habe ich in youtube leider nicht gefunden.
 
Sehr schön auch dieses Video, das dem Gedicht „Odelette“ Musik von Henri Chausson unterlegt.
 
Gruß Wolfgang
Hallo
 
Ich möchte mich dem Kunstlied wieder von einem in diesem Metier bedeutungsvollen, ansonsten weitgehend vergessenen Dichter nähern – Richard Fedor Leopold Dehmel (1862-1918). Im Spreewald geboren, besuchte er die Gymnasien in Berlin und Danzig. In Berlin studierte er Philosophie, Naturwissenschaften und Nationalökonomie. Zum Broterwerb arbeitete er einige Jahre beim Zentralverband Deutscher Privater Feuerversicherungen in Berlin. Diese gänzlich unkreative Tätigkeit schien ihn beflügelt zu haben: „Es ist mir wie den Singvögeln ergangen, die meist erst im Käfig ihre volle Stimme entwickeln“.
Er hatte Kontakt zu den Berliner Naturalisten, denen auch Otto Erich Hartleben zuzurechnen war, der ebenfalls im Kunstlied seinen Niederschlag fand.
Ein Rechtsstreit (und zugleich auch Streit unter Künstlern) um die offenbar zu sexuelle Darstellung der biblischen Maria Magdalena im Gedichtband „Weib und Welt“, den er verlor, machte ihn in der damaligen Zeit prominent.
Vertonungen von Dehmel-Gedichten finden sich bei Richard Strauss, Jean Sibelius, Hans Pfitzner, Max Reger, Anton Webern, Arnold Schoenberg, Kurt Weill u.v.a.
 
Richard Strauss – Mein Auge:
 
Arnold Schoenberg: Erhebung
 
Korngold:; Glückwunsch
 
Anton Webern: Ideale Landschaft
 
Alexander Zemlinsky: Meeraugen
Gruß Wolfgang

Ich möchte, wenn ich darf, auch mal einen Beitrag unter diesem Thema schreiben, und zwar dank meiner Beschäftigung mit dem Gesamtliedschaffen des größten Liederfürsten unter allen Komponisten, Franz Schubert, der mindestens 600 Lieder komponiert hat. Diese riesige Anzahl wurde erst möglich, weil er planvoll nach bestimmten Dichtern und Dichtergruppen suchte und sie auch fand, wobei ausgerechnet der größte aller Dichterfürsten, Johann Wolfgang von Goethe, dem Schubert im Frühjahr 1816 sechezehn Vertonungen Goethescher Gedichte zusandte, anscheinend nicht begeistert von den Kompositionen war, die heute mit zu den größten Liedkompositionen Schuberts zählen. Er schickte sie Schubert kommentarlos zurück, wodurch dieser tief gekränkt war, sich aber nicht von seinem Vorhaben abbringen ließ.

Wie wir heute wissen, zählten  zu den Dichtern Schubertscher Lieder neben Goethe und Schiller auch Wilhelm Müller, Ludwig Rellstab, Heinrich Heine, Johann Baptist Mayrhofer, zahlreiche Freunde Schuberts und europäische Dichter wie James Macpherson (Ossian), William Shakespeare (in Übersetzungen), Petro Metastasio und andere, die allesamt in der Gesamtausgabe den bereits von Schubert gebildeten Dichtergruppen angehören.

So gibt es auch eine große Gruppe von „Dichtern der Empfindsamkeit“, die in der Gesamtausgabe auf 6 CD’s verteilt sind. In dieser Gruppe befinden sich neben mir bekannteren Dichtern wie Friedrich von Matthisson, Matthias Claudius, Ludwig Christoph Heinrich Hölty auch solche, die ich erst durch die Beschäftigung mit Schuberts Liedschaffen kennengelernt habe wie Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 – 1818), der in Greifswald geboren wurde, erst Pfarrer auf Rügen war und dann als Professor an die Universität Greifswald ging. Er machte sich auch als Dichter einen Namen. Von Kosegartens Gedichten , die in der Universitätsbuchhandlung Greifswald 12 Bände füllen, hat Schubert zwanzig vertont, die in der vorliegenden Gesantausgabe das ges. Vol.5 der o. a. großen Gruppe füllen. In der Gesamtausgabe ist es CD Nr. 23.

Ich habe hier als Hörbeispiel „Die Mondnacht“ D. 238, gesungen von Lydia Teuscher, Sopran und Ulrich Eisenlohr am Flügel:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Und als zweites Beispiel „Nachtgesang“ D. 314, , gesungen von Thomas E. Bauaer, Bariton und wieder Ulrich Eisenlohr, Klaiver:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Liedtexte sind zu finden unter

http://www.naxos.com/schubertcompletelieder/CD23

Liebe Grüße

Willi?

Hallo

Christian Morgenstern: Vöglein Schwermut
 
Von Christian Morgensterns Gedicht „Vöglein Schwermut“ liegen mehrere Vertonungen vor. Das dunkle Lied über den Vogel, der – ähnlich wie die Loreley – den Tod bringt, findet sich sowohl in den Liedern von Alexander Zemlinsky, als auch bei Heinz Holliger und Hans Gal.
 
Hier die Nr. 3 aus den 6 Liedern Opus 10 von Alexander Zemlinsky. Entstanden im Jahr 1901, als Zemlinsky in Alma Schindler verliebt war, gleichzeitig unter ihren Demütigungen über sein Wesen und Aussehen erlitt.
Die Aufnahme stammt von Hans Peter Blockwitz und Cord Garben:
 
Auch Heinz Holliger hat das Gedicht vertont. Wir hören Anna-Lena Elbert und Doriana Tchakarova:
 
Die dritte Vertonung, die ich ausgewählt habe, stammt von Hans Gal. Christian Immler hat das Werk mit Helmut Deutsch eingespielt:
 
Gruß Wolfgang

Peter Anders singt Hugo Wolf. Das Lied gibt es auch als orchestrale Aufnahme, was mich mehr anspricht als die Klavierfassung, auch wenn es Michael Raucheisen ist.

http://www.youtube.com/watch?v=1njR9k6obgU

Der Text kann zu Herzen gehen. Und von wem sonst als von Eichendorff kann er sein:

Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die andern
Den Fremden alleine stehn.

Was wisset ihr, [dunkele]1 Wipfel,
Von der alten, schönen Zeit?
Ach, die Heimat hinter den Gipfeln,
Wie liegt sie von hier so weit?

Am liebsten betracht' ich die Sterne,
Die schienen, wie ich ging zu ihr,
Die Nachtigall hör' ich so gerne,
Sie sang vor der Liebsten Tür.

Der Morgen, das ist meine Freude!
Da steig' ich in stiller Stund' 
Auf den höchsten Berg in die Weite,
Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!

Herzlichst Sir Morosus

Hallo

Gestern vor 140 Jahren wurde Franz Kafka geboren. Die Vertonung seiner Texte hält sich in Grenzen und findet sich meist im eher zeitgenössischen Bereich. Doch auch Ernst Krenek hat sich eines Textes von ihm bedient.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Gruß Wolfgang

Hallo
 
Hans Christian Andersen; dänischer Dichter (1805-1875)
Die bekannteste Vertonung ist wohl „Der Soldat“ von Robert Schumann nach dem gleichnamigen Gedicht, das 1835 erschien. Es erschüttert mich stets auf Neue.
Es singt Thomas Hampson, der von Geoffrey Parsons begleitet wird.
 
Hier noch die Grieg-Vertonung des Gedichtes „Du mein Gedanke“, gesungen von Hermann Prey.
 
Gruß Wolfgang

Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de

Gestaltung Agentur kuh vadis