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Die Wagner-Familie

Beitrag von unserem Mitglied Gunhild (übernmmen aus Opernführer/Siegfried Wagner „Herzog Wildfang“):

Interessant ist Siegfried Wagner und sein Teil der Geschichte  der Wagnerfamilie.  Im Film von Syberberg „Winifred Wagner The Confessions“ erzählt die Frau Siegfried Wagners 5 Stunden lang im Filminterview über alle Details und Facetten des Lebens in der Wagnerfamilie. Sie war englische Waise, in Deutschland bei liebevollen Ziehfamilien gross geworden, und kam mit 17 oder 18 Jahren nach Bayreuth und hat sich sofort in den etwas älteren Siegfried Wagner verliebt. Sie haben sich kennengelernt und  dann geheiratet, und sie hat ein Zuhause in der Familie mit Cosima Wagner und den Schwestern Siegfrieds gefunden.

Das alles und über die Freundschaft der Familie mit Hitler erzählt sie im Filminterview. Sie lebte von 1897 – 1980, der Film ist 1975 gedreht, umhandelt die Jahre 1914-1975.  Er liegt zur freien Verfügung im Youtube. Ist sehr empfehlenswert.

Viele Grüsse gunhild

Ich habe Sybergers Doku vor vielen Jahren im TV gesehen (wahrscheinlich ARD oder ZDF) und fand ihn interessant – bis auf die Lobhudeleien der alten Dame über ihren geliebten Adolf, den Führer. Keine Spur von Reue oder Einsicht. Kann man das mit Altersstarrsinn abtun? Aber ich gestehe, dass auch dieser Teil zum Leben der Winifred Wagner gehört. Hätte Syberberg in der Doku diesen Teil ausgelassen, würde man ihm – zu Recht – Vorwürfe wegen Geschichtsklitterung gemacht haben. Es fragt sich also, ob man Winifred soviel der Ehre antun musste. Diese Frage kann ich jedenfalls nicht endgültig beantworten…

gunhild hat auf diesen Beitrag reagiert.
gunhild

Ich finde auch ihre fehlende Reue und Einsicht fatal, aber dennoch muss man sich mit diesem Teil der Geschichte beschäftigen um der Verarbeitung willen. Wie hat es immer geheissen: es ginge um die Bewältigung der Vergangenheit.

Als zusätzliche Literatur kann ich Brigitte Hamann empfehlen „Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth“. Habe ich bei Amazon für etwa 4 Euro gebraucht erstanden. In gutem Stand.

gunhild

Erich Ruthner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Erich Ruthner

Als zusätzliche interessante Literatur zu Wagner möchte ich auf die Biographie von Gutman hinweisen. Er ist dem Wagner gegenüber recht kritisch. Da meine Ausgabe ziemlich kleingedruckte Schrift hat, kann ich nur 1 Seite pro Tag lesen, da es die Augen dermassen anstrengt. Aber es ist immer zum Lachen, was er schreibt: zB in Verbindung mit Lateinkenntnissen wollte Wagner nicht zugeben, dass sein Wissen beschränkt ist, und er hat alle möglichen Krummsprünge gemacht, um dies im Umgangskreis zu verbergen: schlechte Witze, laut reden u dgl. Die Darstellung Gutmanns ist voll von derartigen Informationen über Wagner, um ihn in unseren Augen schlecht zu machen.

gunhild

Ein Wagner-Forscher, den man kennen sollte, ist Dieter Borchmeyer. Sein Buch Richard Wagner ist unverzichtbar, wenn man das Werk Wagners verstehen will. Deshalb der Tip hier!

gunhild

Hier stelle ich einen interessannten Artikel zur Wagner Opernwelt ein.

Siegfried Wagner, Sohn von Richard und Cosima Wagner, war als Homosexueller bekannt. Winifred Wagner hat sich als 18-Jährige in ihn verliebt und trotz des Altersunterschiedes geheiratet. Sein Doppelleben war offiziell bekannt. Und dieses Dilemma wird in einer Neuaufführung von Tannhäuser in der Slowakei behandelt. Davon handelt der folgende, sehr interessante Artikel.

„Wie «schwul» darf eine Wagner-Oper in der Slowakei sein?

Die neue rechtspopulistische Kulturministerin hatte erst Mitte November eine LGBTIQ-Fotoausstellung gestoppt

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Wagners «Tannhäuser» wurde 1845 in Dresden uraufgeführt. Nun plant das Nationaltheater in Košice eine Neuproduktion, in der der Titelheld als Doppelgänger des schwulen Wagner-Sohns Siegfried interpretiert wird und auch sonst viele LGBTIQ-Elemente vorkommen.

Die künstlerische Produktionsleitung von Ondrej Soth, Roland Khem Tóth und Stanislav Trynovský verlegt das Künstlerdrama «Tannhäuser» – in dem es darum geht, wie der mittelalterliche Titelheld zwischen dem «sündigen» Venusberg und der «reinen» Liebe zu Elisabeth hin und her gerissen ist – in die 1920er-Jahre und eine ans Musical «Cabaret» erinnernde dekadente Welt, vorm Hintergrund des herausziehenden Nationalsozialismus.

Konkret bedeutet das: In diesem «Tannhäuser» wird Richards einzigen Sohn Siegfried Wagner (1869­-1930) ins Zentrum der Geschichte gerückt. Siegfried war in Nachfolge seiner Mutter Cosima ab 1908 alleiniger Leiter der Bayreuther Festspiele, seine letzte Inszenierung dort war 1930 der «Tannhäuser».

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Siegfried Wagner (Foto: Archiv der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft e.V. Bayreuth)

«Begehrtester Junggeselle Deutschlands»
Siegfried war als «begehrtester Junggeselle Deutschlands» berüchtigt für seine homophilen Freundschaften und Affären, was immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Als ein Journalist drohte, ihn offiziell zu outen, heiratete Siegfried 1915 überstürzt die gerade 18 Jahre alt gewordene Winifred Williams Klindworth, die nach seinem Tod 1930 die Leitung der Festspiele übernahm und teils mit seinen Liebhabern weiter korrespondierte, wie u.a. die Siegfried-Wagner-Ausstellung im Schwulen Museum Berlin dokumentierte.

 

Die Neuinszenierung in Košice unternehme «eine biographische Spurensuche», heißt es offiziell. So wird die Beziehung von Tannhäuser und Wolfram umgedeutet als Beziehung zwischen Siegfried und dem rechtsnationalen Maler Franz Stassen, der im Zweiten Weltkrieg offen mit einem Mann zusammenlebte und trotzdem von Hitler in die sogenannte «Gottbegnadetenliste» aufgenommen wurde.

Die Figur der heiligen Elisabeth wird mit Winifred gleichgesetzt, die in der streng rechtskonservativen und von den Nazis hofierten Welt in Villa Wahnfried agiert..Und der Venusberg ist eine Art Kit Kat Klub, in den Siegfried versucht auszubrechen, um seine Begierden auszuleben.

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Szene aus dem «Tannhäuser» in Košice mit dem Titelhelden als Siegfried-Doppelgänger rechts aussen (Foto: Joseph Marčinský)

«Bipolare Wirkungsgeschichte»
Nun ist es so, dass in Zentraleuropa niemand einen solchen Regietheateransatz besonders bemerkenswert finden würde. Aber: «Anders als im deutschsprachigen Raum gibt es im slawischen Osteuropa (mit wenigen Ausnahmen wie Budapest) keine ausgeprägte Aufführungstradition für die Opern Richard Wagners», teilt das Theater Košice mit.

 

Weiter heißt es: «Die bipolare Wirkungsgeschichte der Bayreuther Festspiele und des rechtskonservativen Bayreuther Kreises, die Verflechtungen zwischen Winifred Wagner und Adolf Hitler sowie die Reformen von ‹Neu-Bayreuth› und der ‹Werkstatt Bayreuth› werden im Ausland weitaus weniger gebrochen rezipiert als in Deutschland. Unter diesen Gesichtspunkten gewinnt die Inszenierung von Richard Wagners fünfter Oper ‹Tannhäuser› am Nationaltheater Košice/Slowakei unter der künstlerischen Gesamtleitung des Operndirektoriums von Roland Khern Tóth und Stanislav Trnovský höhere Bedeutung.»“

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Jetzt habe ich diese Dokumentation über die Wagnerfamilie und deren Beziehung zu Hitler entdeckt. Es ist sehr interessant, den Einblick in diesen Teil der Familiengeschichte zu gewinnen. Ich gebe hiermit den Tip weiter. 

gunhild 

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