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Ein besonderes Konzert und seine Komponisten

Vor einiger Zeit hatte ich ja das besondere Konzert angekündigt, nun haben wir es mit großem Erfolg hinter uns gebracht. Ein bis an die Grenzen gefüllter Saal in dieser Zeit, ein begeistertes Publikum und ein glücklicher Veranstalter, der überhaupt nicht damit gerechnet hat.

Das Konzert fand in einem Kinosaal statt und erlaubte uns Fotos auf die Leinwand mit den jeweiligen Komponisten zu übertragen. Zwischen den einzelnen Komponisten mit ihren Liedern, wurde ein kurzer, erklärender Text über die Komponisten gelesen.

Ein sehr abwechslungsreiches Programm, Operette, Chansons, Lieder, aber hoch interessant und gewagt. Eine Wiederholung ist geplant.

zur Vergrößerung des Programms bitte darauf klicken.

Hochgeladene Dateien:
  • Programm-Komponisten-Text-groesser.jpg

Liebe Musika,

herzlichen Glückwunsch. Wir kennen ja die Konzerte, die du hier in Leverkusen mit Bel-voce veranstaltet hast, und waren immer sehr begeistert. Wir wünschen dir noch mehrere Wiederholungen mit dem schönen Programm.

Erika und Gerhard

 

Lieber Gerhard,

vielen Dank, ich hoffe, wir bekommen irgendwo einen Saal, dieses Konzert ist außergewöhnlich und immer aktuell.

Liebe Grüße

musika

Auch ich gratuliere herzlich, und wer weiß, vielleicht lässt sich ja eines Tages auch ein Konzert in unseren Breiten realisieren, zumal unser Dirigent Maximilian Kramer jahrelang mit seinem Freund und Kollegen Thomas Schneider am damaligen Tourneetheater Villingen-Schwenningen engagiert, und dort haben sie auch viel Operette aufgeführt. Vor vielen Jahren haben die beiden auch bei uns in der Stadthalle in „Kleinstbesetzung“ in einem sparsamen Bühnenbild, Thomas am Klavier in der Kulisse und Max als Haupt- und Universaldarsteller ein konzentriertes „Weißes Rössl“ aufgeführt, was Riesenanklang gefunden hat. Vielleicht war dieses Theater ja auch bei euch in Diessen bekannt,

Liebe Grüße

Willi

Vielleicht könnte man über solche Komponisten und ihr Leben mehr schreiben, ohne zu politisieren? Sie sind ja immer wieder aktuell in Konzerten und unvergessen.

Wir haben inzwischen mit großem Erfolg dieses Programm mehrfach aufgeführt, auch in Temeswar, Dank Honoria Lucasta. Aber es bleibt aktuell und auch im nächsten Jahr wieder. Diese Komponisten sind einfach nicht wegzudenken mit ihren wunderschönen Melodien.

Leider wird in den Häusern selten mal eine Abraham Operette gespielt, in Rumänien steht sie jetzt auf dem Spielplan, Ball im Savoy. Bin gespannt, was Honoria uns darüber berichtet.

Liebe Grüße

musika

Beginnen wir mi Abraham Paul, im Text von Doris für die Konzerte vorgetragen:

Paul Abraham

Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie studierte Komposition in Budapest. In Folge einiger Unbill nahm er zunächst einen „bürgerlichen“ Beruf an, dirigierte und komponierte nur nebenbei. Trotzdem erlangten seine Stücke wachsende Popularität, auch, weil er den Jazz in die Operette einfließen ließ.

Die Karriere brachte ihn 1929 nach Berlin. In dieser Zeit entstand u. a.  die hier vorgestellte Operette „Die Blume von Hawaii.

Durch die faschistische Machtergreifung 1933 nahm der erfolgreiche Weg ein jähes Ende. Zunächst wieder in Budapest und Wien, floh er im Zuge der Annexion Österreichs 1938 nach Paris ohne seine Frau und schließlich 1940 über Kuba in die USA.

Beeinträchtigt durch eine psychiatrische Erkrankung mit vielen Klinikaufenthalten, konnte Paul Abraham in den USA nicht Fuß fassen. In Hamburg nach der Europarückkehr musste er noch weiter in die Psychiatrie und kam wieder mit seiner Frau zusammen. 1960 starb er an Krebs.

Die Blume aus Hawaii thematisiert die Kolonialisierung Hawaiis durch US – Truppen. Das Lied „Bin nur ein Jonny“, das gleich zu hören sein wird, beleuchtet sehr einfühlsam, dass schwarze Künstler*innen ständiger Diskriminierung ausgesetzt waren. Der Protagonist resümiert, er sei ja nur der „Neger“, egal, wie populär er als Künstler ist. Das N-Wort wird im Kontext als Verdeutlichung der Ausgrenzung benutzt.

Viktoria und ihr Husar / Blume von Hawaii

musika

Hanns Eisler:

Hanns Eisler

kennen wir als Komponisten klassischer Zwölfton – Vokalmusik, eingängiger Arbeiterlieder, engsten musikalischen Weggefährten Brechts und überzeugten Kommunisten. Insgesamt kann man sagen, dass musikalisches und politisches Wirken in etwa gleichen Teilen sein strapaziöses Leben bestimmte. Es fällt schwer, dies hier kurz darzustellen.

1901 ließ sich seine Familie – überzeugte Sozialisten jüdischer Herkunft – in Wien nieder. Eisler blieb immer Österreicher, auch in der DDR.  Nach dem Kriegsdienst wurde er 1919 im Konservatorium zugelassen, nachdem er bereits bei Schönberg privat studierte hatte. Er arbeitete oft mit der Zwölftontechnik und betätigte sich maßgeblich im  Dienst der linken Arbeitermusikkultur. Er komponierte anspruchsvolle Chorwerke wie das Oratorium gegen den Krieg, jedoch auch eingängige Melodien für Demonstrationen.

Politisches und musikalisches Wirken führte ihn in alle Welt, auch während des Exils. Karriere im bürgerlichen Sinn wollte er nicht machen, da stand seine kommunistische Einstellung dagegen, für die ihm viele Steine in den Weg gelegt wurden. Meist vertonte er Brecht – Texte, ferner veröffentlichte er seine Gedanken zur Struktur der Arbeiterchöre.

Kurz vor der Machtergreifung aus Moskau zurückgekehrt, zog er unverzüglich nach Wien weiter, blieb mit Brecht im Exil verbunden, suchte die Interbrigaden in Spanien auf und kam schließlich in den USA an, wo er aus finanziellen Gründen Auftragsarbeiten komponierte. Er bekam immer wieder Probleme, wurde ausgewiesen, wieder eingelassen und geriet immer wieder in das Visier des Ausschusses gegen unamerikanische Umtriebe (McCarthy), bis er 1948 nach Wien ausgewiesen wurde, wo er auch auf Ablehnung stieß. Letztlich zog er in die DDR, pendelt zwischen Wien und Berlin, legte sich mit dem ZK als Verteidiger Schönbergs an, und arbeitete bis zum Tode 1962.

Fortsetzung folgt

musika

Friedrich Hollaender

Als 4-Jähriger zog er mit der Familie (Vater Operettenkomponist, Mutter Revuesängerin) 1900 nach Berlin, wo er aufwuchs. Anfangs tätig als Pianist für den Stummfilm, wurde er im 1. Weltkrieg als Dirigent des Fronttheater – Orchesters berufen.

In den 20ger Jahren war Friedrich Hollaender eine feste Kulturgröße, arbeitete mit Künstlern wie Kurt Tucholsky und Max Reinhardt und gründete sein eigenes Theater: die Tingel – Tangel – Bühne. Unvergesslich bleibt „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ aus „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich.

Auch Satire und Gesellschaftskritisches war sein Metier. Den andauernden Antisemitismus etwa nahm er sehr wohl wahr, was in seine Arbeit auch einfloss.

1933 wurde es jedoch bitterernst, wie wir wissen, auch er musste sich wie viele wegen seiner jüdischen Abstammung nach Paris aufmachen. 1934 kam er in Hollywood an und schrieb für den Film.

1955 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte in München. Er erhielt viele Ehrungen, darunter Verdienstkreuz 1. Klasse.

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Werner Richard Heymann

war einer der bedeutendsten Musikschöpfer der Weimarer Republik. Er schrieb für Filme der Superstars wie Lilian Harvey und Heinz Rühmann.

Nach Studium und Militärzeit arbeitete er zunächst für Kabarettbühnen und kam schließlich zum Filmatelier Babelsberg, später UFA, zu deren Generalmusikdirektor er 1926 berufen wurde. In dieser Zeit entstand die Musik für „Die Drei aus der Tankstelle“ und „Der Kongress tanzt“.

1933 kündigte ihm die UFA umgehend wegen seiner jüdischen Abstammung. Er emigrierte über Paris in die USA. In Hollywood scheiterte er, kehrte zurück nach Europa, letztlich nach London. Ende der Dreißiger versuchte er erneut in Hollywood sein Glück; diesmal erfolgreich. 1951 kehrte nach Deutschland zurück, erhielt die Staatsbürgerschaft erst 1957 nach einem „Kulturtest“ wieder.

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Leon Jessel

Dieser Komponist überstand tragischerweise die faschistische Zeit nicht.

Der Sohn eines polnisch- jüdischen Kaufmanns hatte seine Jugend bereits in den USA verbracht und kam 1891 mit Ehefrau Mary nach Deutschland. 1894 konvertierte er zum Christentum und war zur Jahrhundertwende Kapellmeister in mehreren Städten

1911 zog er nach Berlin, heiratete 1921 ein zweites Mal und wirkte hauptsächlich als Operettenkomponist, in der Zeit entstanden seine meisten Werke mit großem Erfolg. 

1933 sah er für sich keine Gefahr, war er doch deutschnational eingestellt und konvertiert. Er wollte sogar in die Reichsmusikkammer, jedoch wurde dies abgelehnt und Leon Jessel mit Aufführungsverbot belegt. 1939 hatte er in einem privaten Brief an seinen Librettisten in Bitterkeit die Verfolgung des jüdischen Volkes beklagt. Der Brief wurde Ende 1941 gefunden, Leon Jessel am 15.12.1941 von der Gestapo einbestellt, festgenommen und so schlimm misshandelt, dass er am 04.01.1942 an den Folgen verstarb

Friedhof_Wilmersdorf_-_Grab_Leon_Jessel.jpg

Georg Kreisler,

der „taubenvergiftende“ Meister der ganz bösen Lieder ist der jüngste und langlebigste in der Runde. Inzwischen spielt man ihn gelegentlich im TV, da sein rabenschwarzer Humor heute besser verstanden wird als im 20. Jahrhundert.

Noch minderjährig, floh er mit der Familie nach dem sog „Anschluss“ 1938 gerade noch rechtzeitig in die USA. Kreisler erzählt, dass er als Gymnasiast zusammen mit den anderen jüdischen Klassenkammeraden bespuckt, verprügelt und aus der Schule geworfen wurde.

Arnold Schönberg versuchte, den talentierten jungen Mann in der University of California unterzubringen, was aber am fehlenden Abitur scheiterte (das er ja nicht mehr ablegen konnte).

Als US – Bürger und Soldat kam er ins Nachkriegsdeutschland und fungierte als Übersetzer in den Vernehmungen festgesetzter Nazigrößen.

Zurück in USA, komponierte er u. A.  für Charlie Chaplin und präsentierte seine Lieder in Clubs. Plattenaufnahmen wurden ihm wegen seiner herben Texte und Themen verwehrt.

1956 kehrte er zurück nach Wien, arbeitete mit Schauspielgrößen wie Helmut Qualtinger, jedoch auch hier weigerte man sich, seine Lieder in den Medien auszustrahlen. Er pendelte noch zeitweise zwischen München und Berlin hin und her und blieb schließlich in der Salzburger Gegend.

Ab 2001 trat er nicht mehr auf, sondern wurde Schriftsteller und verstarb mit 89 Jahren.

Emmerich Kalman.

Er kann mit seinen international berühmten Werken Gräfin Mariza, Csardasfürstin u. a. als der Protagonist der Silberne Operettenära betrachtet werden.

Nach Jura – und Kompositionsstudium in Budapest siedelte er 1908 nach Wien über. Auch er musste 1938 als Jude Österreich verlassen und begab sich über Zürich nach Paris, 1940 in die USA ins Exil.  Nach dem Krieg kehrte er nach Österreich zurück, wo er keinen freundlichen Empfang erlebte, sondern von der Presse wegen Querelen um sein Immobilieneigentum angegangen wurde. 1951 zog es ihn daher wieder nach Paris, wo sein letztes Werk, Arizona Lady, vom Sohn vollendet werden musste. Posthum erfuhr er schließlich wieder Ehre in Wien, indem er ein Ehrengrab im Zentralfriedhof erhielt.

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Robert Stolz

Dieser ganz Große im Operetten-, Filmmusik und Schlagergenre ist nicht jüdischer Herkunft, hätte in Nazideutschland unbehelligt leben und arbeiten können. Er zeigte aber in Gegensatz zu einigen Kollegen eine ganz klare Haltung, die in diesem Konzert eine Würdigung verdient.

Er studierte in Graz, Berlin und Wien, und dirigierte in renommierten österreichischen Theatern.

1924 wirkte er in Berlin mit großem künstlerischem Erfolg, kehrte 1926 zurück nach Wien zurück. Insgesamt schrieb er 60 Operetten, Filmmusik und Schlager. Noch heute sind seine Melodien populär, wie „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“, das im Anschluss aufgeführt wird.

Nach dem Machtantritt der Nazis schmuggelte er mehrmals Verfolgte in seiner Limousine nach Österreich Er verließ nach der Annexion 1938 unter Protest sein Land und emigrierte mit seiner Frau über Zürich, Paris, Genua nach New York, wo er sogar für den Filmmusik – Oscar nominiert wurde.

Es erfolgte 1942 seine Ausbürgerung aus dem deutschen Reichsgebiet und die Konfiszierung seines Vermögens, weil er es strikt ablehnte, „in Ehren nach Deutschland zurückzukehren“.

Oscar Straus

Das zweite s ließ der Sohn des Bankiers Leopold Strauß streichen, um eine Verwechslung mit der Musikdynastie Strauß zu vermeiden.

Er studierte bei Max Bruch in Wien und erwies sich als typischer Vertreter der Silbernen Operettenära. Die hier zu Gehör gebrachten Stücke entstammen zwei besonders populären Werken: Walzertraum und Rund um die Liebe

1939 im Gefolge der Annexion Österreichs ereilte ihn als Jude das Schicksal der Emigration; zuerst nach Paris, danach New York und Hollywood, wo er erfolgreich Fuß fassen konnte.

Nach dem 2. Weltkrieg kehrte er nach Österreich zurück, wo er mit großen Ehrungen bis zum Todeweiter komponierte

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Kurt Weill

Wem würde nicht umgehend die Dreigroschenoper mit Macky Messer einfallen?

Sein Gesamtwerk umfasst jedoch viel mehr; er schrieb Opern, Operetten, Kantaten, Musicals, Ballettmusik, Songs und Jazz.

Einem religiös – jüdischen Elternhaus entstammend, studierte er ab 1918 an der Musikhochschule in Berlin. 1926 heiratete er Lotte Lenya, seine wichtigste Interpretin.

Ab 1927 vertonte er in Zusammenarbeit mit Bert Brecht dessen Werke; es entstanden u. a. die Dreigroschenoper und Happy End.

1933 ließ sich das Paar Weill/Lenya scheiden. Weill floh vor den Nazis nach Paris.

1935 zog er mit Lotte Lenya in die USA und feierte große Broadway – Erfolge. Neben der puren Unterhaltung machte er auch die Shoa und die Apartheid musikalisch zu seinen Themen. Weill kam nie mehr nach Europa zurück. Er starb 1950 an Herzinfarkt.   Klar äußerte er sich, dass er nicht mehr als deutscher Komponist betrachtet werden wollte

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Liebe alle,

mangels eines geeigneteren Fadens hier der Bericht über einen Konzertbesuch heute. 

Wilfried Michl, Bariton, hatte mich zu einem Konzert eingeladen, in dem er im Temeswarer Stadtteil Dumbravita in der dortigen Mehrzweckhalle „zwei, drei Nummern“ in einem Operettenkonzert singen sollte.

Bedingt durch einen ungewöhnlich starken Feierabendverkehr auf dem Weg quer durch die Stadt kam ich zu spät – man hatte mit quasi preußischer Pünktlichkeit angefangen, und so bekam ich auch nur noch einen Restplatz in der x-ten Reihe – alle anderen gut 300 Plätze waren besetzt. Familien mit Kindern, Paare, einzelne Damen und Herren: ein bunt gemischtes Publikum.

Ich habe so an die liebe Musica gedacht: das Programm hätte ihr gefallen. Operette, wie sie sein soll: mit Können und Hingabe und dem zwinkernden Auge gesungen, auch mit Begeisterung. Alles war aufgeboten. „Wien, Wien, nur Du allein“, „Lippen schweigen“, „Komm, Zigan“ – alles da und vom Publikum teilweise begeistert beklatscht. Von einem Baritonbuffo dargeboten gefiel dem Publikum besonders „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“; alles natürlich entweder auf Rumänisch oder im originalen Ungarisch gesungen. Eine Besonderheit, deren Genese ich noch ergründen muß, war das Lied „Mein Temeswar“ (!!!) aus einer Operette von Léhar – da ich, wie gesagt, ziemlich weit hinten saß und die Akustik suboptimal war, habe ich die Erklärung des nuschelnden Ansagers nicht richtig verstanden. Wilfried Michl sang das Lied mit großem Schwung – es wurde stark bejubelt.

Ein Mezzosopran sang  „O holy night“; danach intonierte das Orchester „Stille Nacht“, und es wurde wirklich mucksmäuschenstill. Allein für dieses akustische Moment hatte es sich gelohnt, dabei zu sein: wenn ein Weihnachtslied -nein, DAS Weihnachtslied- es schafft, einen Saal in Sekundenschnelle künstlerisch zu disziplinieren, ist noch nicht alles verloren…

Der Dirigent mit Namen Andreas Schein war mir bisher unbekannt; im Gespräch nach dem Konzert erfuhr ich, daß der junge Mann hier an der Musikschule tätig ist. Unzweifelhaft ein großes Talent, denn er hat die Arrangements für das begleitende, sehr gute Salonorchester selbst geschrieben und alles höchst inspiriert dirigiert. Man schaue mal hier die rumänischsprachigen Annoncen http://www.radiotimisoara.ro/evenimente/seara-vieneza-concert-extraordinar-la-final-de-an-la-dumbravita/  – da ist jedenfalls das Plakat zu sehen.

Also: ein guter Abend. Muß es auch mal geben.

Grüße!

Honoria Lucasta

Liebe Honoria Lucasta,

oh wie ich Dich beneide mal andere Stimmen zu hören außer Bel-Voce, die dasselbe Programm haben und auch diese schönen Lieder singen. Einge waren ja schon in diesem Jahr im Programm und sie werden im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein.

Das Plakat ist sehr schön, macht was her, ich hatte es schon auf facebook bewundert.

Ich hatte schon mal daran gedacht Kontakt mit Herrn Michl in München aufzunehmen, habe es aber dann doch nicht gemacht. Vielleicht ergibt es sich ja irgendwie.

Liebe Grüße

musika

 

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