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Emmerich Bartzer, Grüßt mein Banat

Liebe alle,

am Tag der Abreise meiner Freunde von Bel Voce nach einer sehr erfolgreichen Gastspielreise (das Weltblatt Allgemeine Deutsche Zeitung berichtete fast täglich!) führte mich der abendliche Einsatz in die Aufführung der Operette „Grüßt mein Banat“ von Emmerich Bartzer in der Temeswarer Oper. Die Aufführung war initiiert und finanziert vom örtlichen Rotary-Club; es sangen örtliche (Nachwuchs)Kräfte, es dirigierte Andreas Schein.

Letzterer hatte am Donnerstag die Hälfte des Abschlußkonzerts der BelVoces dirigiert, bevor er zur Generalprobe der Operette in die Oper hechten mußte – die 2. Hälfte des Konzerts wurde wie üblich von Norbert Henß am Klavier begleitet. Vielleicht berichtet noch jemand darüber.

An diesem Abend jedenfalls dirigierte der junge Maestro ein mittelgroßes Operettenorchester, und er machte seine Sache hervorragend – der überwiegenden Meinung nach war er der eigentliche Star der Aufführung, zusammen mit der tatsächlich sehr schönen Musik von Emmerich Bartzer. 

Dieser hatte die Operette 1939 in Wien zur UA bringen wollen, aber das wurde nichts: man hört, Thema und Ausführung seien den braunen Machthabern nicht genehm gewesen, außerdem kam der Krieg dazwischen, und so schlummerte der Klavierauszug vor sich hin. Nach dem Krieg, als Bartzer in’s heimatliche Banat zurückgekehrt war, paßten Thema und Ausführung wieder nicht – diesmal hatten die roten Machthaber etwas dagegen. Der Klavierauszug wurde von Dr. Franz Metz, dem unermüdlichen Bewahrer des musikalischen Reichtums des Banat, wiederentdeckt, und Andreas Schein besorgte die Orchestrierung. Diese ist ihm ausgezeichnet gelungen – die Musik ist wirklich schön, ein bißchen ungewöhnlich und milde balkanesk, gut zum Anhören. Und, wie gesagt, Andreas Schein dirigiert souverän.

Die gesanglichen Leistungen waren durchwachsen. Einige der Sänger kannte ich aus der „Blume von Hawaii“ – ordentliche Leistung von den meisten jungen Kräften. Die anderen sangen eher mittelmäßig. Der in die rumänische Sprache übersetzte Sprechtext wurde ausnahmslos von allen lediglich auf mäßigem Schülertheaterniveau gestaltet; das war zum Davonlaufen. Und natürlich war das Libretto in die rumänische Sprache übersetzt, mit unbefriedigendem Resultat, wie mir Kundige kopfschüttelnd berichteten. Ohnehin ist die Handlung eine Nichtigkeit, das Ganze mit Gewalt auf einen Prolog und drei Akte gestreckt; den 3. Akt gibt es nur wegen des großen Finales, das noch nicht einmal die beste Nummer des Stücks ist.

Also: musikalisch sicher eine interessante Wiederentdeckung. Aber bevor daraus der nächste Operettenhit wird, muß man am Libretto basteln.

Grüße!

Honoria Lucasta

Willi, Erich Ruthner und Attila haben auf diesen Beitrag reagiert.
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