Hallo, tiranno, lieber Freund,
Wie schön, dass wir auch einmal unterschiedlicher Meinung sind. Bei Diskussion über Regietheater werden die Diskussionen nahezu automatisch hitzig. Ich kenne Herrn Prof. Dr. Herrmann persönlich, weil er Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft war. Wir erlebten eine freundlichen aufgeschlossenen, äußerst gebildeten Herren mit einem enormen Wissen über Oper. Er war alles nur nicht überheblich oder gar arrogant. Er hat ja verschiedene, anerkannte Bücher z.B. „Legenden der Oper“ geschrieben. Seine Vorträge in der Wiener Staatsoper und seine klingenden Opernführer sind in Österreich hoch anerkannt.
Auch das Buch „Faszination der Oper“ finden wir informativ und nützlich. Selbstverständlich sind seine Ansichten eher traditionell, aber durchaus akzeptabel. Ich zitiere eine Passage aus dem Buch S. 109, wo er seine Auffassung zum Regietheater erläutert:
“Grundsätzlich sei aber festgestellt, dass es keineswegs um die Kontroverse zwischen sogenannten modernen und konservativen Inszenierungen geht: besser unterscheidet man zwischen guter und schlechter Regie. Es gibt gute und werkgerechte szenische Darstellungen im herkömmlichen und im modernen Gewand, und es gibt schlechte konservative und zeitgenössische Inszenierungen“
Dies ist ein Standpunkt, den wir akzeptieren, auch weil er nicht allzu weit weg von unserer eigenen Auffassung ist. Danach schildert Herrmann konkrete Beispiele, wo der der Ansicht ist, dass diese nicht werkgerecht wären. Auch das finden wir legitim.
Das einzige was uns in dem Buch befremdet ist das Kapitel „Der Fall Kesting“. Hier qualifiziert er zu hart einen ebenfalls ausgewiesenen, anerkannten Stimmenexperten ab. Nicht die feine Art. Es sieht danach aus, dass das eine Alphatier dem Konkurrenten seinen Ruhm neidet und ihn deshalb fertigmachen will. Auf diesem Niveau und von einer Persönlichkeit dieses Ranges ein unakzeptables Verhalten.
Ansonsten würden wir das Büchlein sofort wieder erwerben, weil die Lektüre in anderen anderen Kapiteln, wie z. B. „Die richtige Vorbereitung auf einen Opernbesuch“ -„Nach welchen Kriterien werden Sänger und Dirigenten beurteilt?“ usw. ausgesprochen anregend und bereichernd geschrieben sind. Deshalb finden wir die Rezension des Buches, die Du eingestellt hast, ausgesprochen hart, überzogen und polemisch. Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man in Glashaus sitzt.
Es ist allerdings fraglich, ob Du mit Deinen langen, intensiven Opernerfahrungen nicht schon zu weit fortgeschritten bist, dass Dir der Inhalt des Buches noch wirklich die Faszination der Oper vermitteln kann.
Die Sängerfreunde meinen: Lieber tiranno diskutiere lieber hier im Forum mit Partnern, bringe Fragen ein, setze Dich mit anderen Meinungen qualifiziert auseinander, das dürfte mehr verwertbaren Nutzen bringen als viele Bücher, Dir noch geben können.
Liebe Grüße herzlichst die Sängerfreunde.
Hallo, tiranno, lieber Freund,
Wie schön, dass wir auch einmal entgegen gesetzter Ansicht sind. Wir kennen Prof. Walter Herrmann persönlich. Er war bereits Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft. Da erlebten wir einen sympathischen, aufgeschlossenen äußerst gebildeten Herrn. Enorme erlebte Opernerfahrung. Seine Vorträge in der Wiener Staatsoper und seine klingenden
Hallo, tiranno, lieber Freund,
Wie schön, dass wir auch einmal unterschiedlicher Meinung sind. Bei Diskussion über Regietheater werden die Diskussionen nahezu automatisch hitzig. Ich kenne Herrn Prof. Dr. Herrmann persönlich, weil er Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft war. Wir erlebten eine freundlichen aufgeschlossenen, äußerst gebildeten Herren mit einem enormen Wissen über Oper. Er war alles nur nicht überheblich oder gar arrogant. Er hat ja verschiedene, anerkannte Bücher z.B. „Legenden der Oper“ geschrieben. Seine Vorträge in der Wiener Staatsoper und seine klingenden Opernführer sind in Österreich hoch anerkannt.
Auch das Buch „Faszination der Oper“ finden wir informativ und nützlich. Selbstverständlich sind seine Ansichten eher traditionell, aber durchaus akzeptabel. Ich zitiere eine Passage aus dem Buch S. 109, wo er seine Auffassung zum Regietheater erläutert:
“Grundsätzlich sei aber festgestellt, dass es keineswegs um die Kontroverse zwischen sogenannten modernen und konservativen Inszenierungen geht: besser unterscheidet man zwischen guter und schlechter Regie. Es gibt gute und werkgerechte szenische Darstellungen im herkömmlichen und im modernen Gewand, und es gibt schlechte konservative und zeitgenössische Inszenierungen“
Dies ist ein Standpunkt, den wir akzeptieren, auch weil er nicht allzu weit weg von unserer eigenen Auffassung ist. Danach schildert Herrmann konkrete Beispiele, wo der der Ansicht ist, dass diese nicht werkgerecht wären. Auch das finden wir legitim.
Das einzige was uns in dem Buch befremdet ist das Kapitel „Der Fall Kesting“. Hier qualifiziert er zu hart einen ebenfalls ausgewiesenen, anerkannten Stimmenexperten ab. Nicht die feine Art. Es sieht danach aus, dass das eine Alphatier dem Konkurrenten seinen Ruhm neidet und ihn deshalb fertigmachen will. Auf diesem Niveau und von einer Persönlichkeit dieses Ranges ein unakzeptables Verhalten.
Ansonsten würden wir das Büchlein sofort wieder erwerben, weil die Lektüre in anderen anderen Kapiteln, wie z. B. „Die richtige Vorbereitung auf einen Opernbesuch“ -„Nach welchen Kriterien werden Sänger und Dirigenten beurteilt?“ usw. ausgesprochen anregend und bereichernd geschrieben sind. Deshalb finden wir die Rezension des Buches, die Du eingestellt hast, ausgesprochen hart, überzogen und polemisch. Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man in Glashaus sitzt.
Es ist allerdings fraglich, ob Du mit Deinen langen, intensiven Opernerfahrungen nicht schon zu weit fortgeschritten bist, dass Dir der Inhalt des Buches noch wirklich die Faszination der Oper vermitteln kann.
Die Sängerfreunde meinen: Lieber tiranno diskutiere lieber hier im Forum mit Partnern, bringe Fragen ein, setze Dich mit anderen Meinungen qualifiziert auseinander, das dürfte mehr verwertbaren Nutzen bringen als viele Bücher, Dir noch geben können.
Liebe Grüße herzlichst die Sängerfreunde.
Hallo, tiranno, lieber Freund,
Wie schön, dass wir auch einmal entgegen gesetzter Ansicht sind. Wir kennen Prof. Walter Herrmann persönlich. Er war bereits Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft. Da erlebten wir einen sympathischen, aufgeschlossenen äußerst gebildeten Herrn. Enorme erlebte Opernerfahrung. Seine Vorträge in der Wiener Staatsoper und seine klingenden
