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Zitat von uhrand am 23. August 2024, 23:33 UhrLieber Willi,
Das ist ein sehr schönes, bewegendes und postives Lied, wie ich meine, denn selbst die „Leichensteine“ verwandeln sich zum Schluss in „Ew’gen Wonnen“. Bis zum „Abendglöcklein“ war ich mit nicht einmal sicher, ob der Dichter den Morgen oder den Abend beschreibt (wenn man mal vom Titel absieht).
Für mich führt dieses Lied beides zusammen: Abend und Morgen, Tod und Auferstehung, zwei Seiten, die untrennbar zusammengehören. Übrigens gefällt mir die Version Ameling/Baldwin, die du zuletzt eingestellt hast, besonders gut wegen der wunderbaren Stimmung, die sie hervorruft, durch die manchmal leicht bebende Stimme, aber vor allem durch das hervorragende Zusammenwirken von Stimme und Klavier 👍.
LG André
Lieber Willi,
Das ist ein sehr schönes, bewegendes und postives Lied, wie ich meine, denn selbst die „Leichensteine“ verwandeln sich zum Schluss in „Ew’gen Wonnen“. Bis zum „Abendglöcklein“ war ich mit nicht einmal sicher, ob der Dichter den Morgen oder den Abend beschreibt (wenn man mal vom Titel absieht).
Für mich führt dieses Lied beides zusammen: Abend und Morgen, Tod und Auferstehung, zwei Seiten, die untrennbar zusammengehören. Übrigens gefällt mir die Version Ameling/Baldwin, die du zuletzt eingestellt hast, besonders gut wegen der wunderbaren Stimmung, die sie hervorruft, durch die manchmal leicht bebende Stimme, aber vor allem durch das hervorragende Zusammenwirken von Stimme und Klavier 👍.
LG André
Zitat von Wolfgang Kaercher am 24. August 2024, 01:21 UhrHallo
Hier Schuberts „Lindenbaum“ Ich habe in diesem Jahr André Schuen und Daniel Heide in Hohenems erlebt – allerdings mit der „Müllerin“. Deshalb starte ich mit der ebenfalls in diesem Jahr erschienenen „Winterreise“ der beiden.
https://www.youtube.com/watch?v=S-wZkGSIJng
Am Brunnen vor dem Thore Da steht ein Lindenbaum Ich träumt' in seinem Schatten So manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort; Es zog in Freud' und Leide Zu ihm mich immer fort. Ich mußt' auch heute wandern Vorbei in tiefer Nacht, Da hab' ich noch im Dunkel Die Augen zugemacht. Und seine Zweige rauschten, Als riefen sie mir zu: Komm her zu mir, Geselle, Hier findst du deine Ruh'! Die kalten Winde bliesen Mir grad' in's Angesicht, Der Hut flog mir vom Kopfe, Ich wendete mich nicht. Nun bin ich manche Stunde Entfernt von jenem Ort, Und immer hör' ich's rauschen: Du fändest Ruhe dort!Gruß Wolfgang
Hallo
Hier Schuberts „Lindenbaum“ Ich habe in diesem Jahr André Schuen und Daniel Heide in Hohenems erlebt – allerdings mit der „Müllerin“. Deshalb starte ich mit der ebenfalls in diesem Jahr erschienenen „Winterreise“ der beiden.
https://www.youtube.com/watch?v=S-wZkGSIJng
Am Brunnen vor dem Thore Da steht ein Lindenbaum Ich träumt' in seinem Schatten So manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort; Es zog in Freud' und Leide Zu ihm mich immer fort. Ich mußt' auch heute wandern Vorbei in tiefer Nacht, Da hab' ich noch im Dunkel Die Augen zugemacht. Und seine Zweige rauschten, Als riefen sie mir zu: Komm her zu mir, Geselle, Hier findst du deine Ruh'! Die kalten Winde bliesen Mir grad' in's Angesicht, Der Hut flog mir vom Kopfe, Ich wendete mich nicht. Nun bin ich manche Stunde Entfernt von jenem Ort, Und immer hör' ich's rauschen: Du fändest Ruhe dort!
Gruß Wolfgang
Zitat von uhrand am 24. August 2024, 02:39 UhrFür mich absolut wunderbar und einzigartig im Klang der Stimmer und des Klaviers, im Setzen von eindrucksvollen Akzenten: Josef Greindl und Hertha Klust. Die perlenden Triolen der Pianistin heben sehr schön den Kontrast hervor zwischen der Ruhe am Lindenbaum und dem lyrischen ich, das dieser Ruhe mit letzter Kraft noch zu entgehen sucht.
Franz Schubert: Der Lindenbaum (Winterreise, D. 911), Josef Greindl, Hertha Klust
Für mich absolut wunderbar und einzigartig im Klang der Stimmer und des Klaviers, im Setzen von eindrucksvollen Akzenten: Josef Greindl und Hertha Klust. Die perlenden Triolen der Pianistin heben sehr schön den Kontrast hervor zwischen der Ruhe am Lindenbaum und dem lyrischen ich, das dieser Ruhe mit letzter Kraft noch zu entgehen sucht.
Franz Schubert: Der Lindenbaum (Winterreise, D. 911), Josef Greindl, Hertha Klust
Zitat von Willi am 24. August 2024, 11:55 UhrIch gehe knapp 80 Jahre zurück, als die Welt, vor allem Europa, sich sprichwörtlich im tiefsten, scheinbar aussichtslosen Winter befand. Damals, Anfang 1945, entstand diese Winterreise, die Peter Anders singt, begleitet von Michael Raucheisen. Die Aufnahme, die unter schwierigsten Bedingungen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges entstand, spricht für sich:
Liebe Grüße
Willi😀
Ich gehe knapp 80 Jahre zurück, als die Welt, vor allem Europa, sich sprichwörtlich im tiefsten, scheinbar aussichtslosen Winter befand. Damals, Anfang 1945, entstand diese Winterreise, die Peter Anders singt, begleitet von Michael Raucheisen. Die Aufnahme, die unter schwierigsten Bedingungen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges entstand, spricht für sich:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von uhrand am 25. August 2024, 01:21 UhrSchöne Welt, wo bist Du?
In seinem Gedicht „Die Götter Griechenlands“, das von Franz Schubert vertont wurde, beklagt Friedrich Schiller den Verlust eines paradiesähnlichen Zustandes, den er als „holdes Blütenalter der Natur“ umschreibt. Die einleitende Frage des Gedichts ist auch der Titel meines Beitrags, durch den ich euch die Sopranistin Julia Kleiter und den Pianisten Michael Gees mit diesem Lied vorstellen möchte.
Dadurch soll besonders Folgendes vermittelt werden:
Jammert nicht! Tut etwas, um das verlorene Paradies wieder zu erobern! Utopien sind realisierbar. Und die Kunst kann einen wichtigen Beitrag auf diesem beschwerlichen Wege leisten.Franz Schubert: Die Götter Griechenlands D. 667, Julia Kleiter, Michael Gees
Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder
Holdes Blütenalter der Natur!Ach, nur in dem Feenland der Lieder
Lebt noch deine fabelhafte Spur.Ausgestorben trauert das Gefilde,
Keine Gottheit zeigt sich meinem Blick,
Ach, von jenem lebenwarmen Bilde
Blieb der Schatten nur zurück.Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder
Holdes Blütenalter der Natur!Schöne Welt, wo bist du?
Friedrich Schiller ❤
Schöne Welt, wo bist Du?
In seinem Gedicht „Die Götter Griechenlands“, das von Franz Schubert vertont wurde, beklagt Friedrich Schiller den Verlust eines paradiesähnlichen Zustandes, den er als „holdes Blütenalter der Natur“ umschreibt. Die einleitende Frage des Gedichts ist auch der Titel meines Beitrags, durch den ich euch die Sopranistin Julia Kleiter und den Pianisten Michael Gees mit diesem Lied vorstellen möchte.
Dadurch soll besonders Folgendes vermittelt werden:
Jammert nicht! Tut etwas, um das verlorene Paradies wieder zu erobern! Utopien sind realisierbar. Und die Kunst kann einen wichtigen Beitrag auf diesem beschwerlichen Wege leisten.
Franz Schubert: Die Götter Griechenlands D. 667, Julia Kleiter, Michael Gees
Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder
Holdes Blütenalter der Natur!
Ach, nur in dem Feenland der Lieder
Lebt noch deine fabelhafte Spur.
Ausgestorben trauert das Gefilde,
Keine Gottheit zeigt sich meinem Blick,
Ach, von jenem lebenwarmen Bilde
Blieb der Schatten nur zurück.
Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder
Holdes Blütenalter der Natur!
Schöne Welt, wo bist du?
Friedrich Schiller ❤
Zitat von Wolfgang Kaercher am 25. August 2024, 23:29 UhrHallo
Dasist eine meiner Lieblingsaufnahmen von Stella Doufexis.
https://www.youtube.com/watch?v=f84e_q_84uI
Gruß Wolfgang
Hallo
Dasist eine meiner Lieblingsaufnahmen von Stella Doufexis.
https://www.youtube.com/watch?v=f84e_q_84uI
Gruß Wolfgang
Zitat von Willi am 25. August 2024, 23:30 UhrIch habe noch eine anrührende Version von Christian Gerhaher, der wie immer von Gerald Huber begleitet wird:
Liebe Grüße
Willi😀
Ich habe noch eine anrührende Version von Christian Gerhaher, der wie immer von Gerald Huber begleitet wird:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von Willi am 26. August 2024, 11:10 UhrHeute habe ich ein Lied nach einem Gedicht von Novalis. Es singt Sibylla Rubens, und begleitet wird sie von Ulrich Eisenlohr:
Wenige wissen das Geheimnis der Liebe D.659
Wenige wissen
Das Geheimniß der Liebe,
Fühlen Unersättlichkeit
Und ewigen Durst.
Des Abendmahls
Göttliche Bedeutung
Ist den irdischen Sinnen Räthsel;
Aber wer jemals
Von heißen, geliebten Lippen
Athem des Lebens sog,
Wem heilige Glut
In zitternde Wellen das Herz schmolz,
Wem das Auge aufging,
Daß er des Himmels
Unergründliche Tiefe maß,
Wird essen von seinem Leibe
Und trinken von seinem Blute
[Ewiglich]1.
Wer hat des irdischen Leibes
Hohen Sinn errathen?
[Wer kann sagen,
Daß er das Blut versteht?
Einst ist alles Leib,
Ein Leib,
In himmlischem Blute
Schwimmt das selige Paar. -]2
[O! daß das Weltmeer
Schon erröthete,
Und in duftiges Fleisch
Aufquölle der Fels!]2
Nie endet das süße Mahl,
Nie sättigt die Liebe sich.
Nicht innig, nicht eigen genug
Kann sie haben den Geliebten.
Von immer zärteren Lippen
Verwandelt wird das Genossene
Inniglicher und näher.
Heißere Wollust
Durchbebt die Seele,
Durstiger und hungriger
Wird das Herz:
Und so [währet]3 der Liebe Genuß
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
[Hätten die Nüchternen]4
[Einmal gekostet,]5
[Alles verließen sie,
Und setzten sich zu uns
An den Tisch der Sehnsucht,
Der nie leer wird.]4
[Sie erkennten der Liebe]6
[Unendliche Fülle,
Und priesen die Nahrung
Von Leib und Blut.]4
Liebe Grüße
Willi😀
Heute habe ich ein Lied nach einem Gedicht von Novalis. Es singt Sibylla Rubens, und begleitet wird sie von Ulrich Eisenlohr:
Wenige wissen das Geheimnis der Liebe D.659
Wenige wissen
Das Geheimniß der Liebe,
Fühlen Unersättlichkeit
Und ewigen Durst.
Des Abendmahls
Göttliche Bedeutung
Ist den irdischen Sinnen Räthsel;
Aber wer jemals
Von heißen, geliebten Lippen
Athem des Lebens sog,
Wem heilige Glut
In zitternde Wellen das Herz schmolz,
Wem das Auge aufging,
Daß er des Himmels
Unergründliche Tiefe maß,
Wird essen von seinem Leibe
Und trinken von seinem Blute
[Ewiglich]1.
Wer hat des irdischen Leibes
Hohen Sinn errathen?
[Wer kann sagen,
Daß er das Blut versteht?
Einst ist alles Leib,
Ein Leib,
In himmlischem Blute
Schwimmt das selige Paar. -]2
[O! daß das Weltmeer
Schon erröthete,
Und in duftiges Fleisch
Aufquölle der Fels!]2
Nie endet das süße Mahl,
Nie sättigt die Liebe sich.
Nicht innig, nicht eigen genug
Kann sie haben den Geliebten.
Von immer zärteren Lippen
Verwandelt wird das Genossene
Inniglicher und näher.
Heißere Wollust
Durchbebt die Seele,
Durstiger und hungriger
Wird das Herz:
Und so [währet]3 der Liebe Genuß
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
[Hätten die Nüchternen]4
[Einmal gekostet,]5
[Alles verließen sie,
Und setzten sich zu uns
An den Tisch der Sehnsucht,
Der nie leer wird.]4
[Sie erkennten der Liebe]6
[Unendliche Fülle,
Und priesen die Nahrung
Von Leib und Blut.]4
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von uhrand am 28. August 2024, 07:12 UhrEine Liebeserklärung:
Du bist die Ruh,
Der Friede mild,
Die Sehnsucht du,
Und was sie stillt.Ich weihe dir
Voll Lust und Schmerz
Zur Wohnung hier
Mein Aug‘ und Herz.Kehr‘ ein bei mir,
Und schließe du
Still hinter dir
Die Pforten zu.Treib andern Schmerz
Aus dieser Brust.
Voll sey dies Herz
Von deiner Lust.Dies Augenzelt
Von deinem Glanz
Allein erhellt,
O füll‘ es ganz.Friedrich Rückert ❤
Franz Schubert: „Du bist die Ruh“ D. 776; Op. 59, Nr. 3, Malte Müller · Götz Payer (2018)
Eine Liebeserklärung:
Du bist die Ruh,
Der Friede mild,
Die Sehnsucht du,
Und was sie stillt.
Ich weihe dir
Voll Lust und Schmerz
Zur Wohnung hier
Mein Aug‘ und Herz.
Kehr‘ ein bei mir,
Und schließe du
Still hinter dir
Die Pforten zu.
Treib andern Schmerz
Aus dieser Brust.
Voll sey dies Herz
Von deiner Lust.
Dies Augenzelt
Von deinem Glanz
Allein erhellt,
O füll‘ es ganz.
Friedrich Rückert ❤
Franz Schubert: „Du bist die Ruh“ D. 776; Op. 59, Nr. 3, Malte Müller · Götz Payer (2018)
Zitat von uhrand am 29. August 2024, 08:32 UhrFranz Schubert : ‚Auf dem Wasser zu singen‘ D 774, Cheryl Studer, Irwin Gage
Das Klavier suggeriert die Wellen von Brunnen, Bächen und Meeren. Die kristalline Stimme der Sopranistin könnte nicht besser zum Thema des Liedes passen.
Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen
Gleitet, wie Schwäne, der wankende Kahn;
Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen
Gleitet die Seele dahin wie der Kahn;
Denn von dem Himmel herab auf die Wellen
Tanzet das Abendrot rund um den Kahn.Über den Wipfeln des westlichen Haines
Winket uns freundlich der rötliche Schein,
Unter den Zweigen des östlichen Haines
Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein;
Freude des Himmels und Ruhe des Haines
Atmet die Seel im errötenden Schein.Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel
Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit.
Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel
Wieder wie gestern und heute die Zeit,
Bis ich auf höherem, strahlendem Flügel
Selber entschwinde der wechselnden Zeit.Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg ❤
Franz Schubert : ‚Auf dem Wasser zu singen‘ D 774, Cheryl Studer, Irwin Gage
Das Klavier suggeriert die Wellen von Brunnen, Bächen und Meeren. Die kristalline Stimme der Sopranistin könnte nicht besser zum Thema des Liedes passen.
Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen
Gleitet, wie Schwäne, der wankende Kahn;
Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen
Gleitet die Seele dahin wie der Kahn;
Denn von dem Himmel herab auf die Wellen
Tanzet das Abendrot rund um den Kahn.
Über den Wipfeln des westlichen Haines
Winket uns freundlich der rötliche Schein,
Unter den Zweigen des östlichen Haines
Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein;
Freude des Himmels und Ruhe des Haines
Atmet die Seel im errötenden Schein.
Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel
Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit.
Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel
Wieder wie gestern und heute die Zeit,
Bis ich auf höherem, strahlendem Flügel
Selber entschwinde der wechselnden Zeit.
Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg ❤
Zitat von Wolfgang Kaercher am 1. September 2024, 16:51 UhrHallo
Wir kommen aus dem Tritt…
Aus der Reihe „Die bekanntesten Hits des Franz Schubert“:
Text von Christian Friedrich Daniel Schubart
In einem Bächlein helle da schoß in froher Eil
Die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil
Ich stand an dem Gestade und sah in süßer Ruh
Des muntern Fischleins Bade im klaren Bächlein zu
Des muntern Fischleins Bade im klaren Bächlein zuEin Fischer mit der Rute wohl an dem Ufer stand
Und sah’s mit kaltem Blute, wie sich das Fischlein wand
So lang dem Wasser Helle, so dacht ich, nicht gebricht
So fängt er die Forelle mit seiner Angel nicht
So fängt er die Forelle mit seiner Angel nichtDoch endlich ward dem Diebe die Zeit zu lang
Er macht das Bächlein tückisch trübe, und eh ich es gedacht
So zuckte seine Rute, das Fischlein, das Fishlein zappelt dran
Und ich mit regem Blute sah die Betrogene an
Und ich mit regem Blute sah die Betrogene anGruß Wolfgang
Hallo
Wir kommen aus dem Tritt…
Aus der Reihe „Die bekanntesten Hits des Franz Schubert“:
Text von Christian Friedrich Daniel Schubart
Zitat von Willi am 1. September 2024, 17:01 UhrHier darf dann eigentlich auch der Beitrag von Fritz Wunderlich nicht fehlen:
Liebe Grüße
Willi😀
Hier darf dann eigentlich auch der Beitrag von Fritz Wunderlich nicht fehlen:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von uhrand am 1. September 2024, 23:16 UhrIan Bostridge ist der Widerspruch zu jedem Klischee über Tenöre. Seine musikalischen Neigungen sind die raffiniertesten, die man sich vorstellen kann.
Franz Schubert: Die Forelle D. 550, Ian Bostridge, Julius Drake
Ian Bostridge ist der Widerspruch zu jedem Klischee über Tenöre. Seine musikalischen Neigungen sind die raffiniertesten, die man sich vorstellen kann.
Franz Schubert: Die Forelle D. 550, Ian Bostridge, Julius Drake
Zitat von uhrand am 3. September 2024, 15:39 UhrFranz Schubert: Der Schmetterling, Op. 57 No. 1, D. 633, Christine Schäfer (Sopran), Irwin Gage
Der Schmetterling
Wie soll ich nicht tanzen?
Es macht keine Mühe,
Und reizende Farben
Schimmern hier im Grünen.
Immer schöner glänzen
Meine bunten Flügel,
Immer süßer hauchen
Alle kleinen Blüthen.
Ich nasche die Blüthen;
Ihr könnt sie nicht hüten.Wie groß ist die Freude,
Sey’s spät oder frühe,
Leichtsinnig zu schweben
Ueber Thal und Hügel.
Wenn der Abend säuselt,
Seht ihr Wolken glühen;
Wenn die Lüfte golden,
Scheint die Wiese grüner.
Ich nasche die Blüthen,
Ihr könnt sie nicht hüten.Friedrich von Schlegel ❤
Franz Schubert: Der Schmetterling, Op. 57 No. 1, D. 633, Christine Schäfer (Sopran), Irwin Gage
Der Schmetterling
Wie soll ich nicht tanzen?
Es macht keine Mühe,
Und reizende Farben
Schimmern hier im Grünen.
Immer schöner glänzen
Meine bunten Flügel,
Immer süßer hauchen
Alle kleinen Blüthen.
Ich nasche die Blüthen;
Ihr könnt sie nicht hüten.
Wie groß ist die Freude,
Sey’s spät oder frühe,
Leichtsinnig zu schweben
Ueber Thal und Hügel.
Wenn der Abend säuselt,
Seht ihr Wolken glühen;
Wenn die Lüfte golden,
Scheint die Wiese grüner.
Ich nasche die Blüthen,
Ihr könnt sie nicht hüten.
Friedrich von Schlegel ❤
Zitat von Wolfgang Kaercher am 3. September 2024, 17:13 UhrHallo
Hier mein Beitrag zu Schuberts Fauna – Äneas Humm
Gruß Wolfgang
Hallo
Hier mein Beitrag zu Schuberts Fauna – Äneas Humm
Gruß Wolfgang
Zitat von uhrand am 5. September 2024, 16:58 UhrFranz Schubert: Der Erlkönig, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron‘ und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel‘ ich mit dir;
Manch‘ bunte Blumen sind an dem Strand;
Meine Mutter hat manch‘ gülden Gewand.«Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh‘ es genau;
Es scheinen die alten Weiden so grau. –»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt.« –
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Müh‘ und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.Johann Wolfgang von Goethe
Franz Schubert: Der Erlkönig, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron‘ und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –
»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel‘ ich mit dir;
Manch‘ bunte Blumen sind an dem Strand;
Meine Mutter hat manch‘ gülden Gewand.«
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh‘ es genau;
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt.« –
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Müh‘ und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Johann Wolfgang von Goethe
Zitat von Willi am 5. September 2024, 20:03 UhrInteressant ist auch diese von Max Reger orchestrierte Version des Erlkönig, die mitreißend von Claudio Abbado dirigiert und kongenial von Thomas Quasthoff gesungen wird- ein Zeichen dafür, welch großdramatisches Format nicht nur Goethes Worte haben, sondern auch und vor allem Schuberts Musik innewohnt:
Liebe Grüße
Willi😀
Interessant ist auch diese von Max Reger orchestrierte Version des Erlkönig, die mitreißend von Claudio Abbado dirigiert und kongenial von Thomas Quasthoff gesungen wird- ein Zeichen dafür, welch großdramatisches Format nicht nur Goethes Worte haben, sondern auch und vor allem Schuberts Musik innewohnt:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von Wolfgang Kaercher am 5. September 2024, 22:16 UhrHallo
Die Interpretation von Elisabeth Södeström und Paul Badura-Skoda ist nicht unumstritten, da sie stimmlich die verschiedenen Rollen (Vater, Sohn, Erlkönig, Erzähler) stark differenziert.
Gruß Wolfgang
Hallo
Die Interpretation von Elisabeth Södeström und Paul Badura-Skoda ist nicht unumstritten, da sie stimmlich die verschiedenen Rollen (Vater, Sohn, Erlkönig, Erzähler) stark differenziert.
Gruß Wolfgang
Zitat von Willi am 5. September 2024, 23:04 UhrIch finde, wo Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff genannt werden, darf auch ein weiterer ganz Großer nicht fehlen: Hermann Prey, der wie hier viele große Aufnahmen mit Karl Engel gemacht hat. So ist auch dieser Erlkönig in jeder Hinsicht konkurrenzfähig:
Liebe Grüße
Willi😀
Ich finde, wo Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff genannt werden, darf auch ein weiterer ganz Großer nicht fehlen: Hermann Prey, der wie hier viele große Aufnahmen mit Karl Engel gemacht hat. So ist auch dieser Erlkönig in jeder Hinsicht konkurrenzfähig:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von Willi am 5. September 2024, 23:14 UhrDoch auch heutie Sänger wie hier der Bariton Samuel Hasselhorn, begleitet von Joseph Middleton, sagen mir durchaus zu:
https://www.youtube.com/watch?v=b0xJ2elhJ1I
Liebe Grüße
Willi😀
Doch auch heutie Sänger wie hier der Bariton Samuel Hasselhorn, begleitet von Joseph Middleton, sagen mir durchaus zu:
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von uhrand am 8. September 2024, 06:08 UhrFranz Schubert: Schwanengesang, D. 957: Die Stadt, Dietrich Fischer-Dieskau · Gerald Moore
Am fernen Horizonte
Erscheint, wie ein Nebelbild,
Die Stadt mit ihren Thürmen,
In Abenddämmrung gehüllt.Ein feuchter Windzug kräuselt
Die graue Wasserbahn;
Mit traurigem Tacte rudert
Der Schiffer in meinem Kahn.Die Sonne hebt sich noch einmal
Leuchtend vom Boden empor,
Und zeigt mir jene Stelle,
Wo ich das Liebste verlor.Heinrich Heine ❤
Franz Schubert: Schwanengesang, D. 957: Die Stadt, Dietrich Fischer-Dieskau · Gerald Moore
Am fernen Horizonte
Erscheint, wie ein Nebelbild,
Die Stadt mit ihren Thürmen,
In Abenddämmrung gehüllt.
Ein feuchter Windzug kräuselt
Die graue Wasserbahn;
Mit traurigem Tacte rudert
Der Schiffer in meinem Kahn.
Die Sonne hebt sich noch einmal
Leuchtend vom Boden empor,
Und zeigt mir jene Stelle,
Wo ich das Liebste verlor.
Heinrich Heine ❤
Zitat von Wolfgang Kaercher am 10. September 2024, 09:50 UhrHallo
Bevor wir zum nächsten Stück weitergehen, hier noch mein Traumduo.
Gruß Wolfgang
Hallo
Bevor wir zum nächsten Stück weitergehen, hier noch mein Traumduo.
Gruß Wolfgang
Zitat von Willi am 10. September 2024, 10:59 UhrDann will ich beim Schwanengesang bleiben und mein Lieblingslied „Am Meer“ einstellen, ebenfalls mit einem hochrangigen Duo, den beiden Erzschubertianern Alfred Brendel und Dietrich Fischer Dieskau:
Am Meer
Das Meer erglänzte weit hinaus,
Im letzten Abendscheine;
Wir saßen am einsamen Fischerhaus,
Wir saßen stumm und alleine.Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,
Die Möve flog hin und wieder;
Aus deinen Augen, liebevoll,
Fielen die Thränen nieder.Ich sah sie fallen auf deine Hand,
Und bin auf’s Knie gesunken;
Ich hab‘ von deiner weißen Hand
Die Thränen fortgetrunken.Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,
Die Seele stirbt vor Sehnen; –
Mich hat das unglückseel’ge Weib
Vergiftet mit ihren Thränen.Liebe Grüße
Willi😀
Dann will ich beim Schwanengesang bleiben und mein Lieblingslied „Am Meer“ einstellen, ebenfalls mit einem hochrangigen Duo, den beiden Erzschubertianern Alfred Brendel und Dietrich Fischer Dieskau:
Am Meer
Das Meer erglänzte weit hinaus,
Im letzten Abendscheine;
Wir saßen am einsamen Fischerhaus,
Wir saßen stumm und alleine.
Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,
Die Möve flog hin und wieder;
Aus deinen Augen, liebevoll,
Fielen die Thränen nieder.
Ich sah sie fallen auf deine Hand,
Und bin auf’s Knie gesunken;
Ich hab‘ von deiner weißen Hand
Die Thränen fortgetrunken.
Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,
Die Seele stirbt vor Sehnen; –
Mich hat das unglückseel’ge Weib
Vergiftet mit ihren Thränen.
Liebe Grüße
Willi😀
Zitat von uhrand am 10. September 2024, 20:48 UhrFranz Schubert: Schwanengesang, D. 957 – No. 12, Am Meer · Andrè Schuen · Daniel Heide · Heinrich Heine ❤
Franz Schubert: Schwanengesang, D. 957 – No. 12, Am Meer · Andrè Schuen · Daniel Heide · Heinrich Heine ❤
Zitat von Wolfgang Kaercher am 10. September 2024, 23:00 UhrHallo
Eine der „weiblichen“ Aufnahmen.
Gruß Wolfgang
Hallo
Eine der „weiblichen“ Aufnahmen.
Gruß Wolfgang
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E-Mail: info@troubadour-forum.de
Gestaltung Agentur kuh vadis