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Troubadour-Forum für klassische Vokal- und Instrumentalmusik

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Franz! – Die tägliche Schubertiade

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Ihr Lieben,

Wenn ich das als Laie hier einmal kommentieren darf, sind dies für mich zwei sehr unterschiedliche Versionen: das Duo Fischer-Dieskau/Moore interpretiert ganz anders, und hier bevorzuge ich die deutlicheren Akzente und Phrasierungen von Oliemans/Martineau. Das beginnt schon mit der kurzen Klaviereinleitung und hält an bis zum Schluss. Fischer-Dieskau/Moore interpretiert im Vergleich dazu etwas gekünstelt, finde ich. Jeder sieht das wohl anders.

Liebe Grüße
André

Hallo

Weiter geht´s mit „Der Hirt D 490“, hier in der Interpretation unseres geschätzten Mitglieds Cornelius Hauptmann & Stefan Laux.

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Du Turm! zu meinem Leide
Ragst du so hoch empor,
Und mahnest grausam immer
An das, was ich verlor.

Sie hängt an einem Andern,
Und wohnt im Weiler dort.
Mein armes Herz verblutet,
Vom schärfsten Pfeil durchbohrt.

In ihren schönen Augen
War keiner Untreu Spur;
Ich sah der Liebe Himmel,
Der Anmut Spiegel nur.

Wohin ich mich nun wende –
Der Turm, er folget mir;
O sagt’ er, statt der Stunden,
Was mich vernichtet, ihr!

Johann Mayrhofer

 

Gruß Wolfgang

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Gute Wahl! 👍  Manche lassen nämlich ein Strophe weg, wobei die Dramatik leidet, wie ich finde. In Übereinstimmung mit der schönen Interpretation von Hauptmann/Laux macht das Duo Prégardien/Johnson es ebenfalls genau richtig:

Franz Schubert, Der Hirt D. 490
Christoph Prégardien · Graham Johnson

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Es ist nicht sofort klar, warum der Turm in den Gedanken dieses Hirten so groß erscheint oder warum er ihn an seine verlorene Liebe erinnert. Die vernünftigste Erklärung scheint zu sein, dass es der Turm (mit einer Glocke oder Uhr, die die Stunde schlägt) ist, der an die Kirche angebaut ist, in der die Geliebte geheiratet hatte. Obwohl sie jetzt „dort drüben“ in einem winzigen Weiler (einer Siedlung ohne Kirche) lebt, ist die Kirche im Bewusstsein des Hirten unerbittlich präsent. Sie schlägt weiter zu, wohin er auch geht. Er ist bis ins Mark getroffen, als ob ihn ein Pfeil durchbohrt hätte. Er wird zerstört, sagt er, „vernichtet“. Alles, dessen er sich bewusst ist, ist sein Verlust, ihre Abwesenheit. Der durchdringende Pfeil und der drohende Turm sind die Bilder seiner Qual. Die Symbolik hier ist etwas subtil. Der Turm scheint auf seine eigene Unzulänglichkeit hinzuweisen; sein stündliches Auftreten weist vielleicht auf seine Entmannung hin. Der andere, an den sie sich gebunden hat, muss mehr zu bieten gehabt haben.

https://www.schubertsong.uk/text/der-hirt/

 

Hallo

Goethe ist angesagt: Der König in Thule D 367

Konstantin Krimmel wird von Ammiel Bushakevitz begleitet.

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Es war ein König in Thule
Gar treu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
Einen goldnen Becher gab.

Es ging ihm nichts darüber,
Er leert ihn jeden Schmaus;
Die Augen gingen ihm über,
So oft er trank daraus.

Und als er kam zu sterben,
Zählt’ er seine Städt’ im Reich,
Gönnt alles seinen Erben,
Den Becher nicht zugleich.

Er sass beim Königsmahle,
Die Ritter um ihn her,
Auf hohem Vätersaale,
Dort auf dem Schloss am Meer.

Dort stand der alte Zecher,
Trank letzte Lebensglut,
Und warf den heilgen Becher
Hinunter in die Flut.

Er sah ihn stürzen, trinken
Und sinken tief ins Meer.
Die Augen täten ihm sinken;
Trank nie einen Tropfen mehr.

Gruß Wolfgang

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Franz Schubert: Der König in Thule, D. 367 · Gundula Janowitz · Irwin Gage

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Johann Wolfgang von Goethe 💖

Lied der Delphine D 857/1 – Eine Szene aus dem Schauspiel „Lacrimas“

Marlis Petersen & Christoph Berner

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Ach, was soll ich beginnen
Vor Liebe?
Ach, wie sie innig durchdringet
Mein Innres!
Siehe, Jüngling, das Kleinste
Vom Scheitel
Bis zur Sohl’ ist dir einzig
Geweihet.
O Blumen! Blumen! verwelket,
Euch pfleget
Nur, bis sie Lieb’ erkennet,
Die Seele.
Nichts will ich tun, wissen and haben,
Gedanken
Der Liebe, die mächtig mich fassen,
Nur tragen.
Immer sinn’ ich, was ich aus Inbrust
Wohl könnte tun,
Doch zu sehr hält mich Liebe im Druck,
Nichts lässt sie zu.
Jetzt, da ich liebe, möcht’ ich erst brennen,
Und sterbe.
Jetzt, da ich liebe, möcht’ ich hell brennen,
Und welke.
Wozu auch Blumen reihen und wässern?
Entblättert!
So sieht, wie Liebe mich entkräftet,
Sein Spähen.
Der Rose Wange will bleichen,
Auch meine.
Ihr Schmuck zerfällt, wie verscheinen
Die Kleider.
Ach Jüngling, da du mich erfreuest
Mit Treue,
Wie kann mich mit Schmerz so bestreuen
Die Freude?

Christian Wilhelm von Schütz

Gruß Wolfgang

 

Ich habe hier Gundula Janowitz, die von Irwin Gage begleitet wird:

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Liebe Grüße

Willi😀

Hallo – Wir geraten ins Stocken…

An Schwager Kronos D 369

Matthias Goerne & Eric Schneider

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Spute dich, Kronos!
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg:
Ekles Schwindeln zögert
Mir vor die Stirne dein Zaudern.
Frisch, holpert es gleich,
Über Stock und Steine den Trott
Rasch ins Leben hinein!

Nun schon wieder
Den eratmenden Schritt
Mühsam berghinauf,
Auf denn, nicht träge denn
Strebend und hoffend hinan!

Weit, hoch, herrlich
Rings den Blick ins Leben hinein;
Vom Gebirg zum Gebirge
Schwebet der ewige Geist,
Ewigen Lebens ahndevoll.

Seitwärt des Überdachs Schatten
Zieht dich an
Und ein Frischung verheissender Blick
Auf der Schwelle des Mädchens da
Labe dich! – Mir auch, Mädchen,
Diesen schäumenden Trank,
Diesen frischen Gesundheitsblick!

Ab denn, rascher hinab!
Sieh, die Sonne sinkt!
Eh sie sinkt, eh mich Greisen
Ergreift im Moore Nebelduft,
Entzahnte Kiefer schnattre
Und das schlotternde Gebein,

Trunknen vom letzten Strahl
Reiss mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug’
Mich geblendeten Taumelnden
In der Hölle nächtliches Tor.

Töne, Schwager, in’s Horn,
Rassle den schallenden Trab,
Dass der Orkus vernehme: wir kommen,
Dass gleich an der Tür
Der Wirt uns freundlich empfange.

J.W. von Goethe

Gruß Wolfgang

Stars von Morgen 2019, mit Rolando Villazón
Franz Schubert: An Schwager Kronos D 369
Johannes Kammler, Bariton
Lidia Kalendareva, Klavier
Theater im Delphi, Berlin

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Franz Schubert: Litanei auf das Fest Allerseelen D 343
Philippe Jaroussky – Jerôme Ducros

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Ruhn in Frieden alle Seelen,
Die vollbracht ein banges Quälen,
Die vollendet süßen Traum,
Lebenssatt, geboren kaum,
Aus der Welt hinüber schieden;
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Liebevoller Mädchen Seelen,
Deren Tränen nicht zu zählen,
Die ein falscher Freund verließ,
Und die blinde Welt verstieß;
Alle, die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Und die nie der Sonne lachten,
Unterm Mond auf Dornen wachten,
Gott, im reinen Himmels-Licht,
Einst zu sehn von Angesicht:
Alle, die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Johann Georg Jacobi 💖

Franz Schubert: Die Sterne, D. 939 (Op. 96 Nr. 1)
Brigitte Fassbaender/Erik Werba

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Wie blitzen
Die Sterne
So hell durch die Nacht!
Bin oft schon
Darüber
Vom Schlummer erwacht.

Doch schelt‘ ich
Die lichten
Gebilde drum nicht,
Sie üben
Im Stillen
Manch heilsame Pflicht.

Sie wallen
Hoch oben
In Engelgestalt,
Sie leuchten
Dem Pilger
Durch Heiden und Wald.

Sie schweben
Als Boten
Der Liebe umher,
Und tragen
Oft Küsse
Weit über das Meer.

Sie blicken
Dem Dulder
Recht mild ins Gesicht,
Und säumen
Die Tränen
Mit silbernem Licht.

Und weisen
Von Gräbern
Gar tröstlich und hold
Uns hinter
Das Blaue
Mit Fingern von Gold.

So sei denn
Gesegnet
Du strahlige Schar!
Und leuchte
Mir lange
Noch freundlich und klar.

Und wenn ich
Einst liebe,
Seid hold dem Verein,
Und euer
Geflimmer
Lasst Segen uns sein.

Karl Gottfried von Leitner 💖

Franz Schubert: Wiedersehn, D. 855
Markus Schäfer · Ulrich Eisenlohr

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Der Frühlingssonne holdes Lächeln
Ist meiner Hoffnung Morgenrot;
Mir flüstert in des Westes Fächeln
Der Freude leises Aufgebot.
Ich komm‘, und über Tal und Hügel,
O süße Wonnegeberin,
Schwebt, auf des Liedes raschem Flügel,
Der Gruß der Liebe zu dir hin.

Der Gruß der Liebe von dem Treuen,
Der ohne Gegenliebe schwur,
Dir ewig Huldigung zu weihen
Wie der allwaltenden Natur;
Der stets, wie nach dem Angelsterne
Der Schiffer, einsam blickt und lauscht,
Ob nicht zu ihm in Nacht und Ferne
Des Sternes Klang hernieder rauscht.

Heil mir! Ich atme kühnes Sehnen,
Und atm‘ es bald an deiner Brust,
Und saug‘ es ein mit deinen Tönen,
Im Pulsschlag namenloser Lust.
Du lächelst, wenn mein Herz, umfangen
Von deiner Näh, dann wilder strebt,
Indes das selige Verlangen
Der Güt‘ um deine Lippe schwebt.

August Wilhelm Schlegel 💖

 

Franz Schubert: Herbst, D. 945

Peter Schreier · András Schiff
1990

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Es rauschen die Winde
So herbstlich und kalt;
Verödet die Fluren,
Entblättert der Wald.
Ihr blumigen Auen!
Du sonniges Grün!
So welken die Blüten
Des Lebens dahin.

Es ziehen die Wolken
So finster und grau;
Verschwunden die Sterne
Am himmlischen Blau!
Ach, wie die Gestirne
Am Himmel entfliehn,
So sinket die Hoffnung
Des Lebens dahin!

Ihr Tage des Lenzes
Mit Rosen geschmückt,
Wo ich den Geliebten [die Geliebte]
An’s Herze gedrückt!
Kalt über den Hügel
Rauscht, Winde, dahin!
So sterben die Rosen
Der Liebe dahin.

Ludwig Rellstab 💖

Mignon D 321

Barbara Bonney & Geoffrey Parsons

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Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Mamorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut,
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, lass uns ziehn!

J.W.von Goethe

Franz Schubert: Mignon, D. 321
Irmgard Seefried, Erik Werba

 

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Franz Schubert: Der Liebende, D. 207
Graham Johnson · Martyn Hill

 

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Beglückt, beglückt,
Wer dich erblickt,
Und deinen Himmel trinket;
Wenn dein Gesicht
Voll Engellicht
Den Gruß des Friedens winket.

Ein süsser Blick,
Ein Wink, ein Nick,
Glänzt mir wie Frühlingssonnen;
Den ganzen Tag
Sinn‘ ich ihm nach,
Und schweb‘ in Himmelswonnen.

Dein holdes Bild
Führt mich so mild
An sanfter Blumenkette;
In meinem Arm
Erwacht es warm,
Und geht mit mir zu Bette.

Beglückt, beglückt,
Wer dich erblickt,
Und deinen Himmel trinket;
Wem süsser Blick
Und Wink und Nick
Zum süssern Kusse winket.

Ludwig Heinrich Christoph Hölty 💖

Franz Schubert: Der Morgenkuss, D. 264 · Graham Johnson · Margaret Price

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Durch eine ganze Nacht sich nahe sein,
So Hand in Hand, so Arm im Arme weilen,
So viel empfinden, ohne mitzuteilen –
Ist eine wonnevolle Pein!

So immer Seelenblick im Seelenblick
Auch den geheimsten Wunsch des Herzens sehen,
So wenig sprechen, und sich doch verstehen –
Ist hohes martervolles Glück!

Zum Lohn für die im Zwang verschwundne Zeit
Dann bei dem Morgenstrahl, warm, mit Entzücken
Sich Mund an Mund, und Herz an Herz sich drücken –
O dies ist Engelseligkeit!

Gabriele von Baumberg 💖

„Abschied“,
Text und Musik von Franz Schubert, Untertitel: „In das Stammbuch eines Freundes“, D 578 (1817)
Edith Mathis · Graham Johnson

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Lebe wohl! du lieber Freund!
Ziehe hin in fernes Land,
Nimm der Freundschaft trautes Band –
Und bewahr’s in treuer Hand!
Lebe wohl! du lieber Freund!

Lebe wohl, du lieber Freund!
Hör‘ in diesem Trauersang
Meines Herzens innern Drang,
Tönt er doch so dumpf und bang.
Lebe wohl, du lieber Freund!

Lebe wohl, du lieber Freund!
Scheiden heißt das bitt’re Wort,
Weh, es ruft dich von uns fort
Hin an den Bestimmungsort.
Lebe wohl, du lieber Freund!

Lebe wohl, du lieber Freund!
Wenn dies Lied dein Herz ergreift,
Freundes Schatten näher schweift,
Meiner Seele Saiten streift.
Lebe wohl, du lieber Freund!

Franz Schubert: Als ich sie erröten sah, D. 153
Ian Bostridge · Graham Johnson

 

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All mein Wirken all mein Leben,
Strebt nach dir Verehrte hin!
Alle meine Sinne weben
Mir dein Bild, o Zauberin!
Du entflammest meinen Busen
Zu der Leier Harmonie,
Du begeisterst mehr als Musen
Und entzückest mehr als sie.

Ach dein blaues Auge strahlet
Durch den Sturm der Seele mild,
Und dein süßes Lächeln malet
Rosig mir der Zukunft Bild.

Herrlich schmückt des Himmels Grenzen
Zwar Auroras Purpurlicht,
Aber lieblicheres Glänzen
Überdeckt dein Angesicht.
Wenn mit wonnetrunknen Blicken,
Ach! und unaussprechlich schön,
Meine Augen voll Entzücken
Purpurn dich erröten sehn.

Bernhard Ambros Ehrlich 💖

„Adelaide“
Franz Schubert, D. 95
Siegfried Lorenz · Norman Shetler

In der Würdigung von Siegfried Lorenz durch die Berliner Staatsoper heißt es u. a.: „In noch stärkerem Maße Anerkennung gefunden hat Siegfried Lorenz jedoch als Lied- und Konzertsänger. Als Schubert-Interpret setzte er Maßstäbe, auch durch zahlreiche Tonaufnahmen dokumentiert, desgleichen mit seiner Gestaltung der Parts für tiefere Männerstimme in Bach-Oratorien und -Kantaten. Hier konnte er seine künstlerischen Qualitäten in besonderer Weise ausspielen: Legatokultur und prägnante Artikulation, die von einer genauen Durchdringung von Text und Inhalt zeugt, ebenso eine ausgeprägte Sensibilität im Blick auf das Verhältnis von Wort und Ton. Gastspiele als Liedsänger führten ihn in viele Musikzentren in Europa und Übersee, bereits in den 1980er Jahren auch in die USA, wo er für seine eindrucksvolle Interpretation von Schuberts Winterreise gefeiert wurde.“[Wikipedia]

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Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten,
Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,
Das durch wankende Blütenzweige zittert,
Adelaide!

In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen,
In des sinkenden Tages Goldgewölken,
Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis,
Adelaide!

Abendlüftchen im zarten Laube flüstern,
Silberglöckchen des Mai’s im Grase säuseln,
Wellen rauschen und Nachtigallen flöten:
Adelaide!

Einst, o Wunder! entblüht, auf meinem Grabe,
Eine Blume der Asche meines Herzens;
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen:
Adelaide!

Friedrich von Matthisson 💖

Hallo

Hier aus Graham Johnsons Hyperion-Schubert-Serie die Einspielung mit Adrian Thompson:

Gruß Wolfgang

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Franz Schubert: Alles um Liebe, D. 241
Patricia Rozario · Graham Johnson

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Was ist es, das die Seele füllt?
Ach, Liebe füllt sie, Liebe!
Sie füllt nicht Gold noch Goldes wert;
Nicht, was die schnöde Welt begehrt,
Sie füllt nur Liebe, Liebe!

Was ist es, das die Sehnsucht stillt?
Ach, Liebe stillt sie, Liebe!
Sie stillt nicht Titel, Stand noch Rang,
Und nicht des Ruhmes Schellenklang;
Sie stillt nur Liebe, Liebe!

Und wär ich in der Sklaverei,
In freundeloser Wildnis,
Und wäre Dein, nur Dein gewiss,
So wäre Sklaverei mir süß,
Und Paradies die Wildnis.

Ludwig Gotthard Kosegarten 💖

Kleine Zwischenbilanz:

„Fahrt zum Hades“ D526, André Schuen, Daniel Heide * Kurt Moll, Cord Garben * Kwangchul Youn, Sunwook Kim * Grace Bumbry, Sebastian Peschko
„Eine altschottische Ballade“ D923, Anna Erdmann, Peter Schöne, Anastasia Sokolova * Elisabeth Kulman, Daniel Behle, Wolfram Rieger
„Der Zwerg“ D771, Johannes Held, Daniel Beskow
„Wohin?“, Die schöne Müllerin, Op. 25, D.795: II., Fritz Wunderlich, Hubert Giesen * Johannes Held, Daniel Beskow * Thomas Quasthoff, Justus Zeyen * Tilman Lichdi, Anette Fischer-Lichdi * Hasselhorn, Ammiel Bushakevitz
„Alte Liebe rostet nie“ D. 477, Tilman Lichdi, Thomas Seyboldt * Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
„Die Post“ (Winterreise), Samuel Hasselhorn, Ammiel Bushakevitz * Peter Anders, Michael Raucheisen (1945)
„Der Wanderer an den Mond“ D. 870″, Benjamin Appl, James Baillieu * Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore * Karl Erb, Bruno Seidler-Winkler * Christoph Genz, Wolfram Rieger
„An den Mond“ D193 „Geuß lieber Mond“, Tilman Lichdi, Anette Fischer-Lichdi
„Der Hirt auf dem Felsen“ D965, William Youn, Christiane Karg, Alexander Bedenko * Jörg Demus, Elly Ameling, Hans Deinzer * Geoffrey Parsons, Barbara Bonney, Sharon Kam * Anna Lucia Richter, KammerMusik Köln * Nicholas Rimmer, Anna Lucia Richter, Blaž Šparovec
„An die Musik“ D.547, Elisabeth Schwarzkopf, Gerald Moore * Gerald Finley, Berliner Philharmonikern
„Das Wirtshaus“ Winterreise, D.911: 21, Dietrich Fischer-Dieskau, Jörg Demus * István Gáti, Jenő Jandó
„Das Abendroth“ D. 627, Franz-Josef Selig, Gerold Huber * Neal Davies, Graham Johnson
„Nacht und Träume“ D. 827, Renée Fleming, Christoph Eschenbach * Samuel Hasselhorn, Joseph Middleton * Kathleen Battle, Lawrence Skrobacs * Elly Ameling, Dalton Baldwin
„Im Abendrot“ D799, Tilman Lichdi, Anette Fischer-Lichdi * [Fritz Wunderlich, Hubert Giesen] * Thomas Quasthoff, Justus Zeyen * Gundula Janowitz, Charles Spencer
„Die Liebe“ D210, Cornelia Lanz, Stefan Laux * Tabea Graser, Heejeong Kim
„Abendröte“ D. 690, Mathias Goerne, Graham Johnson * Matthias Goerne, Andreas Haefliger * Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
„Der greise Kopf“, Winterreise D. 911 Nr. 14, Josef Greindl, Hertha Klust (2006)
„Eifersucht und Stolz“ Schöne Müllerin D.795 Nr. 15, Julian Prégardien, Kristian Bezuidenhout * [Christoph Prégardien, Michael Gees] * Fritz Wunderlich, Hubert Giesen 1965
„Ständchen“ Schwanengesang, D. 957 Nr.4, Peter Schreier, Rudolf Buchbinder * Die 3 Tenöre * Fritz Wunderlich, Hubert Giesen * Peter Schreier, Rudolf Buchbinder * Julian Prégardien, Martin Helmchen * Khatia Buniatishvili, Philharmonie de Paris (Schubert/Liszt)
„Abendbilder“ D. 650, Christian Gerhaher, Gerold Huber * Violeta Urmana, Helmut Deutsch * Elly Ameling, Dalton Baldwin
„Der Lindenbaum“ Winterreise D. 911 Nr. 5, Andrè Schuen, Daniel Heide * Josef Greindl, Hertha Klust * Peter Anders, Michael Raucheisen 1945
„Die Götter Griechenlands“ D. 667, Julia Kleiter, Michael Gees * Stella Doufexis, Axel Bauni * Christian Gerhaher, Gerald Huber
„Wenige wissen das Geheimnis der Liebe“ D.659, Sibylla Rubens, Ulrich Eisenlohr
„Du bist die Ruh“ D. 776, Op. 59 Nr. 3, Malte Müller, Götz Payer (2018) * Philippe Jaroussky, Jérôme Ducros * Bryn Terfel, Malcolm Martineau * Matthias Goerne, Helmut Deutsch
„Auf dem Wasser zu singen“ D 774, Cheryl Studer, Irwin Gage
„Die Forelle“ D550, Sumi Jo · Suyoen Kim, Christopher Park & Streicher * Fritz Wunderlich, Hubert Giesen * Ian Bostridge, Julius Drake
„Der Schmetterling“ D. 633 Op. 57 Nr. 1, Christine Schäfer, Irwin Gage * Äneas Humm, Claire Pasquier
„Der Erlkönig“ D. 328, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore * Thomas Quasthoff, Claudio Abbado * Elisabeth Södeström, Paul Badura-Skoda * Hermann Prey, Karl Engel * Samuel Hasselhorn, Joseph Middleton
„Die Stadt“ Schwanengesang D. 957 Nr. 11, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore * Matthias Goerne, Christoph Eschenbach
„Am Meer“ Schwanengesang, D.957 Nr. 12, Dietrich Fischer-Dieskau, Alfred Brendel * Andrè Schuen, Daniel Heide * Brigitte Fassbaender, Aribert Reimann * Michael Volle, Ulrich Eisenlohr * Hans Hotter, Gerald Moore
„Das Fischermädchen“ Schwanengesang D 957 Nr. 10, Christoph Prégardien, Tilman Hoppstock * Günther Groisböck, Gerold Huber
„Der Fischer“ D225, Andreas Kouba, Zita Tschir
„Suleika I“ D. 720, Katharina Konradi, Daniel Heide * Natalie Dessay, Philippe Cassard
„Geheimes“ D 719, Hermann Prey, ?
„Wasserflut“ Winterreise D. 911 Nr. 6, Peter Mattei, Lars David Nilsson * Christine Schäfer, Eric Schneider
„Nachtstück“ D. 672, Ian Bostridge, Julius Drake * Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore * Matthias Goerne, Eric Schneider
„Du liebst mich nicht“ D 756, Elly Ameling, Jörg Demus * Kathleen Ferrier, Bruno Walter
„Sehnsucht der Liebe“ D 180, Markus Schäfer, Ulrich Eisenlohr * Siegfried Lorenz, Norman Shetler
„Abendstern“ D 806, Christianne Stotijn, Joseph Breinl * Ian Bostridge und Julius Drake
„Alte Liebe rostet nie“ D. 477, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
„Willkommen und Abschied“ D 767, Samuel Hasselhorn, Ammiel Bushakevitz * Christian Gerhaher, Gerold Huber * Rafael Fingerlos, Sascha El Mouissi
„Im Walde“ (Waldesnacht) D.708, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
„Erster Verlust“, D. 226, Ian Partridge, Jennifer Partridge * Brigitte Fassbaender, Erik Werba * Janet Baker, Graham Johnson
„Lied der Anne Lyle“ D. 830, Ruth Ziesak, Ulrich Eisenlohr * Katharina Konradi, Ammiel Bushakevitz
„Die Männer sind méchant!“ D 866 (Op. 95/3), Nikola Hillebrand, Joseph Middleton
„Die gefangenen Sänger“ D. 712, Ian Partridge, Jennifer Partridge
„Die Blumensprache“ D 519, Erika Baikoff, Gary Beecher * Christine Schäfer, Irwin Gage
„Liebhaber in allen Gestalten“ D 558, Eva Zalenga, Doriana Tchakarova * Barbara Bonney, Geoffrey Parsons
„Totengräbers Heimweh“ D 842, André Schuen, Daniel Heide
„Rastlose Liebe“ D. 138, Samuel Hasselhorn, Joseph Middleton
„Morgengruß“ Die schöne Müllerin D. 795 Nr. 8, Jochen Kowalski, Markus Hinterhauser * Werner Güra, Jan Schultsz * Jonas Kaufmann, Helmut Deutsch
„Der Neugierige“ Die schöne Müllerin D. 795 Nr. 6, Thomas Oliemans, Malcolm Martineau * Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore
„Der Hirt“ D 490, Cornelius Hauptmann, Stefan Laux * Christoph Prégardien, Graham Johnson
„Der König in Thule“ D 367, Konstantin Krimmel, Ammiel Bushakevit * Gundula Janowitz, Irwin Gage
„Lied der Delphine“ D 857/2 – Eine Szene aus dem Schauspiel „Lacrimas“, Marlis Petersen, Christoph Berner * Gundula Janowitz, Irwin Gage
„An Schwager Kronos“ D 369, Matthias Goerne, Eric Schneider * Johannes Kammler, Lidia Kalendareva
„Litanei auf das Fest Allerseelen“ D 343, Philippe Jaroussky, Jerôme Ducros
„Die Sterne“ D. 939, Brigitte Fassbaender, Erik Werba
„Wiedersehn“ D. 855, Markus Schäfer, Ulrich Eisenlohr
„Herbst“ D. 945, Peter Schreier, András Schiff
„Mignon“ D 321, Barbara Bonney, Geoffrey Parsons * Irmgard Seefried, Erik Werba
„Der Liebende“ D. 207, Martyn Hill, Graham Johnson
„Der Morgenkuss“ D. 264, Margaret Price, Graham Johnson
„Abschied“ Text und Musik von Franz Schubert, Untertitel: „In das Stammbuch eines Freundes“ D 578, Edith Mathis, Graham Johnson
„Als ich sie erröten sah“ D. 153, Ian Bostridge, Graham Johnson
„Adelaide“ D. 95, Siegfried Lorenz, Norman Shetler * Adrian Thompson, Graham Johnson
„Alles um Liebe“ D. 241, Patricia Rozario, Graham Johnson

Hallo André

 

Super – Vielen Dank!

Gruß Wolfgang

„Freude der Kinderjahre“ D. 455, Christoph Prégardien, Graham Johnson

 

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Freude, die in frühem Lenze
Meinem Haupte Blumen wand,
Sieh, noch duften deine Kränze,
Noch geh‘ ich an deiner Hand.
Selbst der Kindheit Knospen blühen
Auf in meiner Fantasie;
Und mit frischem Reize glühen
Noch in meinem Herbste sie.

Früh schon kannt‘ ich dich! du wehtest
Froh bei jedem Spiel um mich,
Sprangst in meinem Balle, drehtest
Leicht in meinem Kreisel dich;
Liefst mit mir durch Grab und Hecken
Flüchtig Schmetterlingen nach,
Rittest mit auf bunten Stecken,
Wirbeltest im Trommelschlag.

Kamen auch zuweilen Sorgen:
Kindersorgen sind nicht groß!
Froh hüpft‘ ich am andern Morgen,
Schaukelte die Sorgen los;
Kletterte dir nach auf Bäume,
Wälzte müd‘ im Grase mich;
Und entschlief ich: süße Träume
Zeigten mir im Bilde dich!

Friedrich von Köpken 💖

„Im Walde“ D. 834, Thomas Oliemans, Malcolm Martineau

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Ich wandre über Berg und Tal
Und über grüne Haiden,
Und mit mir wandert meine Qual,
Will nimmer von mir scheiden;
Und schifft‘ ich auch durch’s weite Meer,
Sie käm‘ auch dort wohl hinterher.

Wohl blühn viel Blumen auf der Flur,
Die hab‘ ich nicht gesehen,
Denn Eine Blume seh‘ ich nur
Auf allen Wegen stehen.
Nach ihr hab‘ ich mich oft gebückt
Und doch sie nimmer abgepflückt.

Die Bienen summen durch das Gras
Und hängen an den Blüten;
Das macht mein Auge trüb‘ und nass,
Ich kann mir’s nicht verbieten.
Ihr süßen Lippen, rot und weich,
Wohl hing ich nimmer so an euch!

Gar lieblich singen nah‘ und fern
Die Vöglein auf den Zweigen;
Wohl säng‘ ich mit den Vöglein gern,
Doch muss ich traurig schweigen,
Denn Liebeslust und Liebespein
Die bleiben jedes gern allein.

Am Himmel seh‘ ich flügelschnell
Die Wolken weiter ziehen,
Die Welle rieselt leicht und hell,
Muss immer nahn und fliehen;
Doch haschen, wenn’s vom Winde ruht,
Sich Wolk‘ und Wolke, Flut und Flut.

Ich wandre hin, ich wandre her
Bei Sturm und heitern Tagen,
Und doch erschau‘ ich’s nimmermehr
Und kann es nicht erjagen.
O Liebessehnen, Liebesqual,
Wann ruht der Wanderer einmal?

Ernst Schulze 💖

„Vor meiner Wiege“ D 927, Daniel Johannsen, Walter Bass

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Das also, das ist der enge Schrein,
Da lag ich einstens als Kind darein?
Da lag ich gebrechlich, hilflos und stumm,
Und zog nur zum Weinen die Lippen krumm.

Ich konnte nichts fassen mit Händchen zart,
Und war doch gebunden nach Schelmenart;
Ich hatte Füßchen, und lag doch wie lahm,
Bis Mutter an ihre Brust mich nahm.

Dann lachte ich saugend zu ihr empor,
Sie sang mir von Rosen und Engeln vor.
Sie sang und sie wiegte mich singend in Ruh‘,
Und küsste mir liebend die Augen zu.

Sie spannte aus Seide gar dämmerig-grün,
Ein kühliges Zelt hoch über mich hin;
Wo find‘ ich nur wieder solch friedlich Gemach?
Vielleicht, wenn das grüne Gras mein Dach.

O Mutter! lieb Mutter, bleib‘ lange noch hier;
Wer sänge dann tröstlich von Engeln mir?
Wer küsste mir liebend die Augen zu
Zur langen, zur letzten und tiefesten Ruh‘?

Karl Gottfried von Leitner 💖

„Der Alpenjäger“ D. 588, Hermann Prey, Gerald Moore

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Willst du nicht das Lämmlein hüten?
Lämmlein ist so fromm und sanft,
Nährt sich von des Grases Blüten,
Spielend an des Baches Ranft?
»Mutter, Mutter, lass mich gehen
Jagen nach den Berges Höhen!«

Willst du nicht die Herde locken
Mit des Hornes munterm Klang?
Lieblich tönt der Schall der Glocken
In des Waldes Lustgesang.
»Mutter, Mutter, lass mich gehen
Schweifen auf den wilden Höhen!«

Willst du nicht der Blümlein warten,
Die im Beete freundlich stehn?
Draußen ladet dich kein Garten,
Wild ist’s auf den wilden Höh’n!
»Lass die Blümlein, lass sie blühen,
Mutter, Mutter, lass mich ziehen!«

Und der Knabe ging zu jagen,
Und es treibt und reißt ihn fort,
Rastlos fort mit blindem Wagen
An des Berges finstern Ort;
Vor ihm her mit Windesschnelle
Flieht die zitternde Gazelle.

Auf der Felsen nackte Rippen
Klettert Sie mit leichtem Schwung,
Durch den Riss geborstner Klippen
Trägt sie der gewagte Sprung,
Aber hinter ihr verwogen,
Folgt er mit dem Todesbogen.

Jetzo auf den schroffen Zinken
Hängt sie, auf dem höchsten Grat,
Wo die Felsen jäh versinken,
Und verschwunden ist der Pfad.
Unter sich die steile Höhe,
Hinter sich des Feindes Nähe.

Mit des Jammers stummen Blicken
Fleht sie zu dem harten Mann,
Fleht umsonst, denn loszudrücken
Legt er schon den Bogen an.
Plötzlich aus der Felsenspalte
Tritt der Geist, der Bergesalte.

Und mit seinen Götterhänden
Schützt er das gequälte Tier:
»Musst du Tod und Jammer senden,«
Ruft er, »bis herauf zu mir?
Raum für alle hat die Erde,
Was verfolgst du meine Herde?«

Friedrich von Schiller 💖

„Orest auf Tauris“ D. 548, Aris Argiris, Peter Bortfeldt

 

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Ist dies Tauris, wo der Eumeniden
Wut zu stillen, Pythia versprach?
Weh, die Schwestern mit den Schlangenhaaren
Folgen mir vom Land der Griechen nach!
Rauhes Eiland, kündest keinen Segen:
Nirgends sprosst der Ceres milde Frucht.
Keine Reben blühn, der Lüfte Sänger,
Wie die Schiffe, meiden diese Bucht.

Steine fügt die Kunst nicht zu Gebäuden,
Zelte spannt des Scythen Armut sich;
Unter starren Felsen, rauhen Wäldern
Ist das Leben einsam, schauerlich!
»Und hier soll,« so ist ja doch ergangen
An den Flehenden der heil’ge Spruch:
»Eine hohe Priesterin Dianens
Lösen meinen und der Väter Fluch.«

Johann Mayrhofer 💖

Wolfgang Kaercher hat auf diesen Beitrag reagiert.
Wolfgang Kaercher

„Klage um Ali Bey“ D. 496A, Lucia Popp, Graham Johnson

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Lasst mich! lasst mich! ich will klagen,
Fröhlich sein nicht mehr!
Aboudahab hat geschlagen
Aly und sein Heer.

So ein muntrer kühner Krieger
Wird nicht wieder sein;
Über alles ward er Sieger,
Haut‘ es kurz und klein.

Er verschmähte Wein und Weiber,
Ging nur Kriegesbahn,
Und war für die Zeitungsschreiber
Gar ein lieber Mann.

Jedermann in Sirus saget:
»Schade, dass er fiel!«
Und in ganz Ägypten klaget
Mensch und Krokodil.

Matthias Claudius 💖

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