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Troubadour-Forum für klassische Vokal- und Instrumentalmusik

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Franz! – Die tägliche Schubertiade

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„Ihr Bild“ D. 957/9, Orchestration Anton Webern, Bo Skovhus, Danish National Symphony Orchestra, Stefan Vladar

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Ich stand in dunkeln Träumen,
Und starrt’ ihr Bildnis an,
Und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.

Um ihre Lippen zog sich
Ein Lächeln wunderbar,
Und wie von Wehmutstränen
Erglänzte ihr Augenpaar.

Auch meine Tränen flossen
Mir von den Wangen herab –
Und ach, ich kann es nicht glauben,
Dass ich dich verloren hab’!

Heinrich Heine 💖

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Wolfgang Kaercher

„Geist der Liebe“ D. 233, Marcus Ullmann, Ulrich Eisenlohr

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Wer bist du, Geist der Liebe,
Der durch das Weltall webt?
Den Schoß der Erde schwängert
Und den Atom belebt?
Der Elemente bindet,
Der Weltenkugeln ballt,
Aus Engelharfen jubelt,
Und aus dem Säugling lallt?

Wer bist du, Kraft der Kräfte,
Die Greisesaugen hellt?
Der Jünglingswangen rötet,
Und Mädchenbusen schwellt?
Der Liebe beut und fordert,
Um Liebe ringt und wirbt,
Und Messiaden dichtet,
Und Brutustode stirbt?

Nur der ist gut und edel,
Dem du den Bogen spannst.
Nur der ist groß und göttlich,
Den du zum Mann ermannst.
Sein Werk ist Pyramide,
Sein Wort ist Machtgebot.
Ein Spott ist ihm die Hölle.
Ein Hohn ist ihm der Tod.

Ludwig Gotthard Kosegarten 💖

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Wolfgang Kaercher

„Über Wildemann“ D. 884, Ilker Arcayürek, Simon Lepper

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Die Winde sausen am Tannenhang,
Die Quellen brausen das Tal entlang;
Ich wandre in Eile durch Wald und Schnee,
Wohl manche Meile von Höh zu Höh.

Und will das Leben im freien Tal
Sich auch schon heben zum Sonnenstrahl;
Ich muss vorüber mit wildem Sinn
Und blicke lieber zum Winter hin.

Auf grünen Haiden, auf bunten Au’n,
Müsst‘ ich mein Leiden nur immer schaun,
Dass selbst am Steine das Leben sprießt,
Und ach! nur Eine ihr Herz verschließt.

O Liebe, Liebe, o Maienhauch!
Du drängst die Triebe aus Baum und Strauch;
Die Vögel singen auf grünen Höhn;
Die Quellen springen bei deinem Wehn!

Mich lässt du schweifen im dunklen Wahn
Durch Windespfeifen auf rauer Bahn.
O Frühlingsschimmer, o Blütenschein,
Soll ich denn nimmer mich dein erfreun?

Ernst Schulze 💖

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Wolfgang Kaercher

„Winterlied“ D. 401, Lucia Popp, Graham Johnson

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Keine Blumen blühn;
Nur das Wintergrün
Blickt durch Silberhüllen;
Nur das Fenster füllen
Blumen rot und weiß,
Aufgeblüht aus Eis.

Ach! kein Vogelsang
Tönt mit frohem Klang;
Nur die Winterweise
Jener kleinen Meise,
Die am Fenster schwirrt,
Und um Futter girrt.

Minne flieht den Hain,
Wo die Vögelein
Sonst im grünen Schatten
Ihre Nester hatten;
Minne flieht den Hain,
Kehrt ins Zimmer ein.

Kalter Januar,
Hier werd‘ ich fürwahr,
Unter Minnespielen,
Deinen Frost nicht fühlen!
Walte immerdar,
Kalter Januar!

Ludwig Hölty 💖

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Wolfgang Kaercher

„Hoffnung“, D. 637, Hermann Prey, Helmut Deutsch

https://youtu.be/T2nMXV8RbFA

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen;
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung!

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling begeistert ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer kein schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren.
Im Herzen kündet es laut sich an,
Zu was besserm sind wir geboren,
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

Friedrich von Schiller 💖

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Wolfgang Kaercher

„Cora an die Sonne“ D. 263, Daniela Sindram, Ulrich Eisenlohr

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Nach so vielen trüben Tagen
Send‘ uns wiederum einmal,
Mitleidsvoll für unsre Klagen,
Einen sanften milden Strahl.

Liebe Sonne! trink den Regen,
Der herab zu stürzen dräut,
Deine Strahlen sind uns Segen,
Deine Blicke – Seligkeit.

Schein‘, ach, scheine, liebe Sonne!
Jede Freude dank‘ ich dir;
Alle Geist- und Herzenswonne,
Licht und Wärme kommt von dir.

Gabriele von Baumberg 💖

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„Rückweg“ D. 476, Robert Holl, David Lutz

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Zum Donaustrom, zur Kaiserstadt
Geh‘ ich in Bangigkeit:
Denn was das Leben Schönes hat,
Entweichet weit und weit.

Die Berge schwinden allgemach,
Mit ihnen Wald und Fluss;
Der Kühe Glocken läuten nach,
Und Hütten nicken Gruß.

Was starrt dein Auge tränenfeucht
Hinaus in blaue Fern‘?
Ach, dorten weilt ich, unerreicht,
Frei unter Freien gern!

Wo Liebe noch und Treue gilt,
Da öffnet sich das Herz;
Die Frucht an ihren Strahlen schwillt,
Und strebet himmelwärts.

Johann Mayrhofer 💖

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Wolfgang Kaercher

„Greisengesang“ D. 778, Peter Schreier, Walter Olbertz

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Der Frost hat mir bereifet
Des Hauses Dach;
Doch warm ist mir’s geblieben
Im Wohngemach.

Der Winter hat die Scheitel
Mir weiß gedeckt.
Doch fließt das Blut, das rote,
Durch’s Herzgemach.

Der Jugendflor der Wangen,
Die Rosen sind
Gegangen, all‘ gegangen
Einander nach.

Wo sind sie hingegangen?
In’s Herz hinab.
Da blühn sie nach Verlangen,
Wie vor so nach.

Sind alle Freudenströme
Der Welt versiegt?
Noch fließt mir durch den Busen
Ein stiller Bach.

Sind alle Nachtigallen
Der Flur verstummt?
Noch ist bei mir im Stillen
Hier eine wach.

Sie singet: Herr des Hauses!
Verschleuß dein Tor,
Dass nicht die Welt, die kalte,
Dring in’s Gemach.

Schleuß aus den rauen Odem
Der Wirklichkeit,
Und nur dem Duft der Träume
Gib Dach und Fach.

Friedrich Rückert 💖

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Wolfgang Kaercher

„Pilgerweise“ D. 789, Robert Holl, Konrad Richter

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Ich bin ein Waller auf der Erde
Und gehe still von Haus zu Haus,
O reicht mit freundlicher Gebärde
Der Liebe Gaben mir heraus!

Mit offnen teilnahmsvollen Blicken,
Mit einem warmen Händedruck
Könnt ihr dies arme Herz erquicken,
Und es befrei’n von langem Druck.

Doch rechnet nicht, dass ich euch’s lohnen,
Mit Gegendienst vergelten soll;
Ich streue nur mit Blumenkronen,
Mit blauen, eure Schwelle voll;

Und geb ein Lied euch noch zur Zither,
Mit Fleiß gesungen und gespielt,
Das euch vielleicht nur leichter Flitter,
Ein leicht entbehrlich Gut euch gilt –

Mir gilt es viel, ich kann’s nicht missen,
Und allen Pilgern ist es wert;
Doch freilich ihr – ihr könnt nicht wissen,
Was den beseligt, der entbehrt.

Vom Überfluss seid ihr erfreuet,
Und findet tausendfach Ersatz;
Ein Tag dem andern angereihet
Vergrößert euren Liebesschatz.

Doch mir – so wie ich weiter strebe
An meinem harten Wanderstabe,
Reißt in des Glückes Lustgewebe
Ein Faden nach dem andern ab.

Drum kann ich nur von Gaben leben,
Von Augenblick zu Augenblick,
O wollet vorwurfslos sie geben,
Zu eurer Lust – zu meinem Glück.

Ich bin ein Waller auf der Erde,
Und gehe still von Haus zu Haus,
O reicht mit freundlicher Gebärde
Der Liebe Gaben mir heraus!

Franz von Schober 💖

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Wolfgang Kaercher

„Jägers Liebeslied“ D. 909, Gerald Finley, Graham Johnson

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Ich schieß‘ den Hirsch im grünen Forst,
Im stillen Tal das Reh,
Den Adler auf dem Klippenhorst,
Die Ente auf dem See.
Kein Ort, der Schutz gewähren kann,
Wenn meine Flinte zielt;
Und dennoch hab‘ ich harter Mann
Die Liebe auch gefühlt! –

Hab oft hantiert in rauer Zeit,
In Sturm und Winternacht,
Und übereist und eingeschneit
Zum Bett den Stein gemacht.
Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum,
Vom Nordwind ungerührt,
Doch hat der Liebe zarten Traum
Die raue Brust gespürt.

Der wilde Falk war mein Gesell,
Der Wolf mein Kampfgespann;
Mir fing der Tag mit Hundgebell,
Die Nacht mit Hussa an.
Ein Tannreis war die Blumenzier
Auf schweißbeflecktem Hut,
Und dennoch schlug die Liebe mir
Ins wilde Jägerblut.

O Schäfer auf dem weichen Moos,
Der du mit Blumen spielst,
Wer weiß, ob du so heiß, so groß
Wie ich die Liebe fühlst.
Allnächtlich überm schwarzen Wald,
Vom Mondenschein umstrahlt,
Schwebt königshehr die Lichtgestalt,
Wie sie kein Meister malt.

Wenn sie dann auf mich niedersieht,
Wenn mich ihr Blick durchglüht,
Da weiß ich, wie dem Wild geschieht,
Das vor dem Rohre flieht.
Und doch! mit allem Glück vereint
Das nur auf Erden ist;
Als wenn der allerbeste Freund
Mich in die Arme schließt.

Franz von Schober 💖

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Wolfgang Kaercher

„Jägers Abendlied“ D. 368, Christoph Prégardien, Andreas Staier

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Im Felde schleich‘ ich still und wild,
Gespannt mein Feuerrohr.
Da schwebt so licht dein liebes Bild
Dein süßes Bild mir vor.

Du wandelst jetzt wohl still und mild
Durch Feld und liebes Tal,
Und ach mein schnell verrauschend Bild
Stellt sich dir’s nicht einmal?

Mir ist es, denk‘ ich nur an dich,
Als in den Mond zu sehn;
Ein stiller Friede kommt auf mich,
Weiß nicht wie mir geschehn.

Johann Wolfgang von Goethe 💖

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Wolfgang Kaercher

„Mein Gruß an den Mai“ D. 305, Daniela Sindram, Ulrich Eisenlohr

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Sei mir gegrüßt, o Mai! mit deinem Blütenhimmel,
Mit deinem Lenz, mit deinem Freudenmeer;
Sei mir gegrüßt mit deinem fröhlichen Gewimmel
Der neubelebten Wesen um mich her!

Der Erde Puls erwacht, des Lebens öde Hallen
Bekleiden sich mit frischem Silberglanz;
Zu dir, zu deinem Freudentempel, wallen
Die jüngsten Horen mit dem Blütenkranz.

An deine Brust, Natur! lass mich vertrauend sinken,
Erhalte mir den reinen Lebensmut;
In vollen Zügen will ich Frohsinn trinken,
Und neu durchströme mich der Freude Glut.

Sei mir gegrüßt, o Mai! mit deinem Freudenmeere,
Mit deiner Lust, mit deiner Blumenpracht;
Du schöner Jüngling, trockne jede Zähre,
Erhelle jede dunkle Schicksalsnacht!

Johann Gottfried Kumpf 💖

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Wolfgang Kaercher

„Orpheus“ D. 474, Diana Haller, Filip Fak

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Wälze dich hinweg, du wildes Feuer!
Diese Saiten hat ein Gott gekrönt;
Er, mit welchem jedes Ungeheuer,
Und vielleicht die Hölle sich versöhnt.

Diese Saiten stimmte seine Rechte:
Fürchterliche Schatten, flieht!
Und ihr winselnden Bewohner dieser Nächte,
Horchet auf mein Lied!

Von der Erde, wo die Sonne leuchtet
Und der stille Mond,
Wo der Tau das junge Moos befeuchtet,
Wo Gesang im grünen Felde wohnt;

Aus der Menschen süßem Vaterlande,
Wo der Himmel euch so frohe Blicke gab,
Ziehen mich die schönsten Bande,
Ziehet mich die Liebe selbst herab.

Meine Klage tönt in eure Klage;
Weit von hier geflohen ist das Glück;
Aber denkt an jene Tage,
Schaut in jene Welt zurück!

Wenn ihr da nur einen Leidenden umarmtet,
O so fühlt die Wollust noch einmal,
Und der Augenblick, in dem ihr euch erbarmtet,
Lindre diese lange Qual!

O ich sehe Tränen fließen!
Durch die Finsternisse bricht
Ein Strahl von Hoffnung; ewig büßen
Lassen euch die guten Götter nicht.

Götter, die für euch die Erde schufen,
Werden aus der tiefen Nacht
Euch in selige Gefilde rufen,
Wo die Tugend unter Rosen lacht.

Johann Georg Jacobi 💖

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„Schäfers Klagelied“ D. 121, Hermann Prey, Karl Engel

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Da droben auf jenem Berge,
Da steh‘ ich tausendmal,
An meinem Stabe hingebogen
Und schaue hinab in das Tal.

Dann folg‘ ich der weidenden Herde,
Mein Hündchen bewahret mir sie.
Ich bin herunter gekommen
Und weiß doch selber nicht wie.

Da stehet von schönen Blumen
Da stehet die ganze Wiese so voll.
Ich breche sie, ohne zu wissen,
Wem ich sie geben soll.

Und Regen, Sturm und Gewitter
Verpass‘ ich unter dem Baum.
Die Türe dort bleibet verschlossen;
Doch alles ist leider ein Traum.

Es stehet ein Regenbogen
Wohl über jenem Haus!
Sie aber ist fortgezogen,
Und weit in das Land hinaus.

Hinaus in das Land und weiter,
Vielleicht gar über die See.
Vorüber, ihr Schafe, nur vorüber!
Dem Schäfer ist gar so weh.

Johann Wolfgang von Goethe 💖

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Wolfgang Kaercher

„Cora an die Sonne“, D. 263, Catherine Wyn-Rogers, Graham Johnson

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Nach so vielen trüben Tagen
Send‘ uns wiederum einmal,
Mitleidsvoll für unsre Klagen,
Einen sanften milden Strahl.

Liebe Sonne! trink den Regen,
Der herab zu stürzen dräut,
Deine Strahlen sind uns Segen,
Deine Blicke – Seligkeit.

Schein‘, ach, scheine, liebe Sonne!
Jede Freude dank‘ ich dir;
Alle Geist- und Herzenswonne,
Licht und Wärme kommt von dir.

Gabriele von Baumberg 💖

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„Verklärung“ D. 59, Katharina Konradi, Daniel Heide

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Alexander Pope 💖 (1688-1744) war ein englischer Dichter des Klassizismus. Im Jahr 1774 übersetzte Johann Gottfried Herder 💖 Popes Ode ‚The dying Christian to his Soul‘ (Der sterbender Christ an seine Seele):

Lebensfunke, vom Himmel entglüht,
Der sich loszuwinden müht!
Zitternd-kühn, vor Sehnen leidend,
Gern und doch mit Schmerzen scheidend –
End‘ o end‘ den Kampf, Natur!
Sanft ins Leben
Aufwärts schweben,
Sanft hinschwinden lass mich nur.

Horch!, mir lispeln Geister zu:
„Schwester-Seele, komm zur Ruh!“
Ziehet was mich sanft von hinnen?
Was ists, das mir meine Sinnen,
Mir den Hauch zu rauben droht?
Seele sprich, ist das der Tod?

Die Welt entweicht! Sie ist nicht mehr!
Engel-Einklang um mich her!
Ich schweb‘ im Morgenrot –
Leiht, o leiht mir eure Schwingen,
Ihr Brüder – Geister! helft mir singen:
„O Grab, wo ist dein Sieg? wo ist dein Pfeil, o Tod?“

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Wolfgang Kaercher

„Romanze“ D. 114, Thomas E. Bauer, Ulrich Eisenlohr

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Ein Fräulein klagt‘ im finstern Turm,
Am Seegestad‘ erbaut.
Es rauscht‘ und heulte Wog‘ und Sturm
In ihres Jammers Laut.

Rosalia von Montanvert
Hieß manchem Troubadour,
Und einem ganzen Ritterheer
Die Krone der Natur.

Doch ehe noch ihr Herz die Macht
Der süßen Minn‘ empfand,
Erlag der Vater in der Schlacht
Am Sarazenenstrand.

Der Ohm, ein Ritter Manfry, ward
Zum Schirmvogt ihr bestellt;
Dem lacht‘ ins Herz, wie Felsen hart,
Des Fräuleins Gut und Geld.

Bald überall im Lande ging
Die Trauerkund‘ umher:
»Des Todes kalte Nacht empfing
Die Rose Montanvert.«

Ein schwarzes Totenfähnlein wallt
Hoch auf des Fräuleins Burg;
Die dumpfe Leichenglocke schallt
Drei Tag‘ und Nächt‘ hindurch.

Auf ewig hin, auf ewig tot,
O Rose Montanvert!
Jetzt milderst du der Witwe Not,
Der Waise Schmerz nicht mehr.

So klagt‘ einmütig Alt und Jung,
Den Blick von Tränen schwer,
Vom Frührot bis zur Dämmerung,
Die Rose Montanvert.

Der Ohm in einem Turm sie barg
Erfüllt mit Moderduft.
Drauf senkte man den leeren Sarg
Wohl in der Väter Gruft.

Das Fräulein horchte, still und bang,
Der Priester Litanei’n;
Trüb‘ in des Kerkers Gitter drang
Der Fackeln roter Schein.

Sie ahnte schaudernd ihr Geschick,
Ihr ward so dumpf und schwer;
Im Todesnacht erstarb ihr Blick,
Sie sank und war nicht mehr.

Des Turms Ruinen an der See
Sind heute noch zu schaun.
Den Wandrer fasst in ihrer Näh‘
Ein wundersames Graun.

Auch mancher Hirt verkündet euch,
Dass er, bei Nacht, allda
einer Silberwolke gleich,
Das Fräulein schweben sah.

Friedrich von Matthisson 💖

„Tränenregen“ D. 795/10, Jonas Kaufmann, Helmut Deutsch

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Wir saßen so traulich beisammen
Im kühlen Erlendach,
Wir schauten so traulich zusammen
Hinab in den rieselnden Bach.

Der Mond war auch gekommen,
Die Sternlein hinterdrein,
Und schauten so traulich zusammen
In den silbernen Spiegel hinein.

Ich sah nach keinem Monde,
Nach keinem Sternenschein,
Ich schaute nach ihrem Bilde,
Nach ihren Augen allein.

Und sahe sie nicken und blicken
Herauf aus dem seligen Bach,
Die Blümlein am Ufer, die blauen,
Sie nickten und blickten ihr nach.

Und in den Bach versunken
Der ganze Himmel schien,
Und wollte mich mit hinunter
In seine Tiefe ziehn.

Und über den Wolken und Sternen
Da rieselte munter der Bach,
Und rief mit Singen und Klingen:
Geselle, Geselle, mir nach!

Da gingen die Augen mir über,
Da ward es im Spiegel so kraus;
Sie sprach: Es kommt ein Regen,
Ade, ich geh‘ nach Haus.

Wilhelm Müller 💖

„Wasserflut“ D. 911/6, Tom Krause, Gustav Djupsjöbacka

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Manche Trän‘ aus meinen Augen
Ist gefallen in den Schnee;
Seine kalten Flocken saugen
Durstig ein das heiße Weh.

Wenn die Gräser sprossen wollen,
Weht daher ein lauer Wind,
Und das Eis zerspringt in Schollen,
Und der weiche Schnee zerrinnt.

Schnee, du weißt von meinem Sehnen:
Sag wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
Nimmt dich bald das Bächlein auf.

Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
Muntre Straßen ein und aus —
Fühlst du meine Tränen glühen,
Da ist meiner Liebsten Haus.

Wilhelm Müller 💖

„Lachen und Weinen“ D. 777, Bryn Terfel, Malcolm Martineau

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Lachen und Weinen zu jeglicher Stunde
Ruht bei der Lieb auf so mancherlei Grunde.
Morgens lacht ich vor Lust,
Und warum ich nun weine
Bei des Abends Scheine,
Ist mir selbst nicht bewusst.

Weinen und Lachen zu jeglicher Stunde
Ruht bei der Lieb auf so mancherlei Grunde.
Abends weint ich vor Schmerz,
Und warum du erwachen
Kannst am Morgen mit Lachen,
Muss ich dich fragen, o Herz?

Friedrich Rückert 💖

„Fischerweise“ D. 881, Ian Bostridge, Julius Drake

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Den Fischer fechten Sorgen
Und Gram und Leid nicht an,
Er löst am frühen Morgen
Mit leichtem Sinn den Kahn.

Da lagert rings noch Friede
Auf Wald und Flur und Bach,
Er ruft mit seinem Liede
Die gold’ne Sonne wach.

Er singt zu seinem Werke
Aus voller frischer Brust,
Die Arbeit gibt ihm Stärke,
Die Stärke Lebenslust!

Bald wird ein bunt Gewimmel
In allen Tiefen laut,
Und plätschert durch den Himmel
Der sich im Wasser baut –

Doch wer ein Netz will stellen
Braucht Augen klar und gut,
Muss heiter gleich den Wellen
Und frei sein wie die Flut;

Dort angelt auf der Brücke
Die Hirtin – schlauer Wicht,
Gib auf nur deine Tücke
Den Fisch betrügst du nicht!

Franz Xaver Schlechta von Wschehrd 💖

„Labetrank der Liebe“ D. 302, Martyn Hill, Graham Johnson

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Wenn im Spiele leiser Töne
Meine kranke Seele schwebt,
Und der Wehmuth süße Thräne
Deinem warmen Blick entbebt:

Sink‘ ich dir bey sanftem Wallen
Deines Busens sprachlos hin;
Engelmelodien schallen,
Und der Erde Schatten fliehn!

So in Eden hingesunken,
Lieb‘ mit Liebe umgetauscht,
Küsse lispelnd, Wonnetrunken,
Wie von Seraphim umrauscht:

Reichst du mir im Engelbilde
Liebewarmen Labetrank,
Wenn im schnöden Staubgefilde
Schmachtend meine Seele sank.

Joseph Ludwig Stoll 💖

„Hänflings Liebeswerbung“ D. 552, Kimberley Boettger-Soller, Melissa Gore

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Ahidi! ich liebe.
Mild lächelt die Sonne,
Mild wehen die Weste,
Sanft rieselt die Quelle,
Süß duften die Blumen!
Ich liebe, Ahidi!

Ahidi! ich liebe.
Dich lieb‘ ich, du Sanfte,
Mit seidnem Gefieder,
Mit strahlenden Äuglein,
Dich Schönste der Schwestern!
Ich liebe, Ahidi!

Ahidi! ich liebe.
O sieh, wie die Blumen
Sich liebevoll grüßen,
Sich liebevoll nicken!
O liebe mich wieder!
Ich liebe, Ahidi!

Ahidi! ich liebe.
O sieh‘ wie der Efeu
Mit liebenden Armen
Die Eiche umschlinget.
O liebe mich wieder!
Ich liebe, Ahidi!

Johann Friedrich Kind 💖

„Ballade“ D. 134, Adrian Thompson, Graham Johnson

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Ein Fräulein schaut vom hohen Turm
Das weite Meer so bang;
Zum trauerschweren Zitherschlag
Hallt düster ihr Gesang:
„Mich halten Schloss und Riegel fest,
Mein Retter weilt so lang.“

Sei wohl getrost, du edle Maid!
Schau hinterm Kreidenstein
Treibt in der Buchtung Dunkelheit
Ein Kriegesboot herein:
Der Aarenbusch, der Rosenschild,
Das ist der Retter dein!
Schon ruft des Hunnen Horn zum Streit,
Hinab zum Muschelrain.

„Willkommen, schmucker Knabe, mir!
Bist du zu Stelle kummen?
Gar bald vom schwarzen Schilde dir
Hau‘ ich die gold’nen Blumen.
Die achtzehn Blumen, blutbetaut,
Les‘ deine königliche Braut
Auf aus dem Sand der Wogen,
Nur flink die Wehr gezogen!“

Zum Turm aufschallt das Schwertgeklirr!
Wie harrt die Braut so bang!
Der Kampf dröhnt laut durch’s Waldrevier,
So heftig und so lang!
Und endlich, endlich däucht es ihr,
Erstirbt der Hiebe Klang.

Es kracht das Schloss, die Tür klafft auf,
Die ihren sieht sie wieder,
Sie eilt im atemlosen Lauf
Zum Muschelplane nieder.
Da liegt der Peiniger zerschellt,
Doch weh! dicht neben nieder,
Ach! decken’s blutbespritzte Feld
Des Retters blasse Glieder.

Still sammelt sie die Rosen auf
In ihren keuschen Schoß
Und bettet ihren Lieben drauf,
Ein Tränchen stiehlt sich los!
Und taut die breiten Wunden an,
Und sagt: ich, ich hab‘ das getan!

Da fraß es einem Schandgesell
Des Raubes im Gemüt,
Dass die, die seinen Herrn verdarb,
Frei nach der Heimat zieht.
Vom Busch, wo er verkrochen lag
In wilder Todeslust,
Pfeift schnell sein Bolzen durch die Luft,
In ihre keusche Brust.

Da ward ihr wohl im Brautgemach,
Im Kiesgrund, still und klein;
Sie senkten sie dem Lieben nach
Dort unter einem Stein,
Den ihr, von Disteln überweht,
Noch nächst des Turmes Trümmern seht.

Joseph Kenner 💖

„Philoktet“ D. 540, Cornelius Hauptmann, Stefan Laux

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Da sitz‘ ich ohne Bogen,
Und starre in den Sand.
Was tat ich dir, Ulysses?
Dass du sie mir entwandt

Die Waffe, die den Trojern
Des Todes Bote war;
Die auf der wüsten Insel
Mir Unterhalt gebar.

Es rauschen Vögelschwärme
Mir über’m greisen Haupt;
Ich greife nach dem Bogen –
Umsonst – er ist geraubt.

Aus dichtem Busche raschelt
Der braune Hirsch hervor:
Ich strecke leere Arme
Zur Nemesis empor.

Du schlauer König scheue
Der Göttin Rächerblick!
Erbarme dich – und stelle
Den Bogen mir zurück.

Johann Mayrhofer 💖

„Versunken“ D. 715, Christoph Prégardien, Michael Gees

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Voll Locken kraus ein Haupt so rund! –
Und darf ich dann in solchen reichen Haaren,
Mit vollen Händen hin und wider fahren
Da fühl‘ ich mich von Herzensgrund gesund.
Und küss ich Stirne, Bogen, Auge, Mund,
Dann bin ich frisch und immer wieder wund.
Der fünfgezackte Kamm wo soll er stocken?
Er kehrt schon wieder zu den Locken.
Das Ohr versagt sich nicht dem Spiel,
So zart zum Scherz so liebeviel!
Doch wie man auf dem Köpfchen kraut,
Man wird in solchen reichen Haaren
Für ewig auf und nieder fahren.
Voll Locken kraus ein Haupt so rund!

Johann Wolfgang von Goethe 💖

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Wolfgang Kaercher

„Der Jüngling am Bache“ D. 30, Isabel Devaux, Yod Siwat Chuencharoen

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An der Quelle saß der Knabe,
Blumen wand er sich zum Kranz,
Und er sah sie fortgerissen,
Treiben in der Wellen Tanz.
Und so fliehen meine Tage
Wie die Quelle rastlos hin!
Und so bleichet meine Jugend,
Wie die Kränze schnell verblühn!

Fraget nicht, warum ich traure
In des Lebens Blütenzeit!
Alles freuet sich und hoffet,
Wenn der Frühling sich erneut.
Aber tausend Stimmen
Der erwachenden Natur
Wecken in dem tiefen Busen
Mir den schweren Kummer nur.

Was soll mir die Freude frommen,
Die der schöne Lenz mir beut?
Eine nur ists, die ich suche,
Sie ist nah und ewig weit.
Sehnend breit‘ ich meine Arme
Nach dem teuren Schattenbild,
Ach, ich kann es nicht erreichen,
Und das Herz ist ungestillt!

Komm herab, du schöne Holde,
Und verlass dein stolzes Schloss!
Blumen, die der Lenz geboren,
Streu ich dir auf deinen Schoß.
Horch, der Hain erschallt von Liedern,
Und die Quelle rieselt klar!
Raum ist in der kleinsten Hütte
Für ein glücklich liebend Paar.

Friedrich von Schiller 💖

„Am Fenster“ D. 878, Brigitte Fassbaender, Aribert Reimann

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Ihr lieben Mauern, hold und traut,
Die ihr mich kühl umschließt,
Und silberglänzend niederschaut,
Wenn droben Vollmond ist.
Ihr saht mich einst so traurig da,
Mein Haupt auf schlaffer Hand, –
Als ich in mir allein mich sah,
Und keiner mich verstand.

Jetzt brach ein ander Licht heran:
Die Trauerzeit ist um:
Und manche ziehn mit mir die Bahn
Durch’s Lebensheiligtum.
Sie raubt der Zufall ewig nie
Aus meinem treuen Sinn:
In tiefster Seele trag‘ ich sie, –
Da reicht kein Zufall hin.

Du Mauer wähnst mich trüb‘, wie einst
Das ist die stille Freud‘;
Wenn du vom Mondlicht wiederscheinst,
Wird mir die Brust so weit.
An jedem Fenster wähn‘ ich, dann
Ein Freundeshaupt, gesenkt,
Das auch so schaut vom Himmel an,
Ein Freundeshaupt, gesenkt,
Das auch so meiner denkt.

Johann Gabriel Seidl 💖

„Nacht und Träume“ D.827, Dietrich Fischer-Dieskau, Alfred Brendel

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Heil’ge Nacht, du sinkest nieder;
Nieder wallen auch die Träume,
Wie dein Mondlicht durch die Räume,
Durch der Menschen stille Brust.
Die belauschen sie mit Lust;
Rufen, wenn der Tag erwacht:
Kehre wieder, heil’ge Nacht!
Holde Träume, kehret wieder!

Matthäus von Collin 💖

„Auflösung“ D. 807, Dietrich Fischer-Dieskau, Alfred Brendel

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Verbirg dich, Sonne,
Denn die Gluten der Wonne
Versengen mein Gebein;
Verstummet Töne,
Frühlings Schöne
Flüchte dich, und lass mich allein!

Quillen doch aus allen Falten
Meiner Seele liebliche Gewalten;
Die mich umschlingen,
Himmlisch singen –
Geh‘ unter Welt, und störe
Nimmer die süßen ätherischen Chöre!

Johann Mayrhofer 💖

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