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Zitat von Wolfgang Kaercher am 5. November 2023, 14:52 UhrHallo
Um es vorwegzunehmen:
- Sängerisch war die Vorstellung hervorragend
- Cornelius Meister gelingt es, das Orchester so zu bewegen, dass einerseits die gesamte Breite des riesigen Instrumenteneinsatzes differenziert zum Tragen kommt, gleichzeitig die Handlung und der Gesang zu keinem Zeitpunkt vom mächtigen Klang überlagert werden.
- Die Kulisse ist modern, der Handlung (und deren zu allen Zeiten aktuellem Inhalt) angemessen.
- Einzelne „Inszenierungsspitzen“ haben mich nicht überzeugt.
Diese Oper bringt wohl jedes Opernhaus an seine Grenzen. Sowohl hinsichtlich der inszenatorischen Herausforderungen, als auch hinsichtlich der Besetzung „im Orchestergraben“. Dort hätte neben den 99 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten kein Flötist mehr Platz gehabt.
Die Kulisse war sehr frei gestaltet. Die Oper lässt dies meines Erachtens zu, da sie örtlich und zeitlich nicht klar verortet ist. Während die Lebenswelt von Barak und seiner Frau den apokalyptischen Eindruck einer zerstörten Lebenswelt in einer Art Abwasserhalle für das Geschäft der Färberei wieder spiegelte, war die Kulisse des Kaisers sehr neutral, fast klinisch rein gehalten. In sich schlüssig, wenngleich ich nicht verstanden habe, welche Rolle der riesige Tausendfüßler in Baraks Behausung spielte (den ich im Übrigen zunächst für ein überdimensionales Rückgrat gehalten habe).
Sehr gelungen und absolut faszinierend ist aus meiner Sicht die Darstellung Keikobads gegen Ende der Oper. Er erscheint als riesiges leuchtendes Facettenauge von oben in die Szene. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Opernpublikum so gebannt an das Bühnengeschehen gefesselt war, wie hier.
Der Fluss wurde für mich unterbrochen durch die Idee (die meines Wissens nicht in der Oper angelegt ist), die Frucht menschlichen Lebens aus einem männlichen Körper (Barak) entstehen zu lassen. Ich hatte allerdings in der anschließenden Diskussion und der Lektüre von Opernkritiken den Eindruck, dass es nur mich verstörte.
Letztlich bietet uns die Kaiserin durch ihr „Ich will nicht“ einen Kompass für ein respektvolles und moralisches Zusammenleben. Die Botschaft (so verstehe ich sie), dass es nachhaltiger ist, nicht den eigenen Vorteil durch Ausbeutung der Menschen in der Umwelt erzielen zu wollen.
Gesanglich von Simone Schneider als Kaiserin über Benjamin Bruns als Kaiser, die Färberin Iréne Theorin bis zu Michael Nagy über alle Rollen hinweg eine gesanglich und spielerisch herausragende Vorstellung.
Abschließend also eine große Empfehlung für diese Inszenierung einer Oper, die wohl in der Musikgeschichte ihresgleichen sucht. Zeitweilig mit Reminiszenzen an Star Wars oder Ridley Scotts „Alien“.
Gruß Wolfgang
Hallo
Um es vorwegzunehmen:
Diese Oper bringt wohl jedes Opernhaus an seine Grenzen. Sowohl hinsichtlich der inszenatorischen Herausforderungen, als auch hinsichtlich der Besetzung „im Orchestergraben“. Dort hätte neben den 99 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten kein Flötist mehr Platz gehabt.
Die Kulisse war sehr frei gestaltet. Die Oper lässt dies meines Erachtens zu, da sie örtlich und zeitlich nicht klar verortet ist. Während die Lebenswelt von Barak und seiner Frau den apokalyptischen Eindruck einer zerstörten Lebenswelt in einer Art Abwasserhalle für das Geschäft der Färberei wieder spiegelte, war die Kulisse des Kaisers sehr neutral, fast klinisch rein gehalten. In sich schlüssig, wenngleich ich nicht verstanden habe, welche Rolle der riesige Tausendfüßler in Baraks Behausung spielte (den ich im Übrigen zunächst für ein überdimensionales Rückgrat gehalten habe).
Sehr gelungen und absolut faszinierend ist aus meiner Sicht die Darstellung Keikobads gegen Ende der Oper. Er erscheint als riesiges leuchtendes Facettenauge von oben in die Szene. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Opernpublikum so gebannt an das Bühnengeschehen gefesselt war, wie hier.
Der Fluss wurde für mich unterbrochen durch die Idee (die meines Wissens nicht in der Oper angelegt ist), die Frucht menschlichen Lebens aus einem männlichen Körper (Barak) entstehen zu lassen. Ich hatte allerdings in der anschließenden Diskussion und der Lektüre von Opernkritiken den Eindruck, dass es nur mich verstörte.
Letztlich bietet uns die Kaiserin durch ihr „Ich will nicht“ einen Kompass für ein respektvolles und moralisches Zusammenleben. Die Botschaft (so verstehe ich sie), dass es nachhaltiger ist, nicht den eigenen Vorteil durch Ausbeutung der Menschen in der Umwelt erzielen zu wollen.
Gesanglich von Simone Schneider als Kaiserin über Benjamin Bruns als Kaiser, die Färberin Iréne Theorin bis zu Michael Nagy über alle Rollen hinweg eine gesanglich und spielerisch herausragende Vorstellung.
Abschließend also eine große Empfehlung für diese Inszenierung einer Oper, die wohl in der Musikgeschichte ihresgleichen sucht. Zeitweilig mit Reminiszenzen an Star Wars oder Ridley Scotts „Alien“.
Gruß Wolfgang
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