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Im wunderschönen Monat Mai… – Schumanns Dichterliebe

Liebe Freunde des anspruchsvollen Liedgesangs,

der Wonnemonat naht mit großen Schritten. Für mich ein Grund, mich wieder mal Schumanns Zyklus Dichterliebe zu widmen. Die Texte stammen aus Heines Buch der Lieder. Auf CD habe ich den Zyklus mehrfach von so bekannten Größen wie Dietrich Fischer-Dieskau, Hermann Prey und natürlich auch von Fritz Wunderlich, der seinen letzten Liederabend in Edinburgh damit gestaltete.

Viel später habe ich per Zufall eine ganz berührende Aufnahme von Rüdiger Wohlers entdeckt, die bei einem Konzert in der Stuttgarter Oper 1981 entstanden ist.

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Nach dem langanhaltenden Applaus sind noch 2 Zugaben zu hören: Der Musensohn von Schubert und von Beethoven: In questa tomba oscura

Ich bin jedes Mal überwältigt, wenn ich diesen erhabenen Gesang höre. Wie gern wäre ich an diesem Abend dabei gewesen!

Wer sind Eure bevorzugte Interpreten der Dichterliebe?

Zitat von Wolansky am 28. April 2022, 17:04 Uhr

Liebe Freunde des anspruchsvollen Liedgesangs

Hallo Wolansky, mich hat deine Aussage „anspruchsvoller Liedgesang“ gestört, was ist dann in deinen Augen „anspruchsloser Liedgesang“ in einem Klassik Forum?

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Dichterliebe, op. 48

Gewidmet ist die Dichterliebe der Sängerin Wilhelmine Schröder Devrient.

Heinrich Heine hat die Gedichte nicht mit Titeln versehen, sondern es handelt sich um Incipits.

„Seltsam schwankend, wie traumtrunken mutet der Anfang von Robert Schumanns Dichterliebe an.“

Der Zyklus entstand im sogenannten Liederjahr 1840, in einem Brief an Clara schrieb Schumann von „lang entbehrter Seligkei“von seiner liebsten Tätigkeit, das Komponieren von Liedern. Denn tatsächlich erwies sich die Hochzeit mit seiner geliebten Clara als eine Triebfeder, in jenem Jahr des ungemeinen Schaffensdrangs. Bei den Vertonungen gehen  Liebesglück, Verzweiflung, Schmerz und Melancholie Hand in Hand .

>>>>Seine Lieder hat Robert Schumann einmal als den eigentlichen Abdruck meines Ich s bezeichnet. Im besonderen Maße trifft das auf seine Kompositionen aus Heinrich Heines Buch der Lieder zu. Was als ein lyrisches Intermezzo begonnen hatte, eignete er sich im Überschwang seiner Liebe zu Clara Wieck als Dichterliebe an. Bis heute ist dieses Werk der Fachwelt ein Rätsel; vor allem wird diskutiert, was in Schumanns Musik aus Heines Ironie geworden ist. Eines aber ist gewiss: Mit der Dichterliebe hat der Komponist den vielleicht beliebtesten und einen der dichtesten Liederzyklen der Romantik geschaffen. Die Neuedition präsentiert das Werk nach dem Erstdruck unter Berücksichtigung von Schumanns Autograph, das in letzter Zeit als eigene alternative Fassung zur Diskussion gestellt worden ist. Die vier von Schumann für den Druck eliminierten Lieder werden im Anhang wiedergegeben. <<<<<<< Bärenreiter Urtextasgabe*

* zu hören auf der außerordentlich gelungenen CD mit Julian Pregardien und Eric le Sage mit einem Fortepiano (Blüthner Leipzig 1856)

Von den 20 komponierten Liedern wurden 16 schließlich gedruckt. 

Vier Lieder wurden bei der Drucklegung von Schumann aussortiert:

  • „Dein Angesicht so lieb und schön“. Bei Heine Nr. 5. Schumann: 5 Lieder und Gesänge, op. 127 (1854), Nr. 2
  • „Lehn’ deine Wang’ an meine Wang’“. Bei Heine Nr. 6. Schumann: 4 Gesänge, op. 142 (1852), Nr. 2
  • „Es leuchtet meine Liebe“. Bei Heine Nr. 46. Schumann: 5 Lieder und Gesänge, Op. 127 (1854), Nr. 3
  • „Mein Wagen rollet langsam“. Bei Heine Nr. 54. Schumann: 4 Gesänge, op. 142 (1852), Nr. 4

Opp. 127 und 142 enthalten neben diesen Heine-Gedichten auch Gedichte von Justinus Kerner.

Zitat von Wolansky am 28. April 2022, 17:04 Uhr

Wer sind Eure bevorzugte Interpreten der Dichterliebe?

Also, ich habe da einige…..von meinen 26 Aufnahmen im Regal!

Blochwitz, FiDi, Schreier, Esswood Doufexis, Lehmann, Schiøtz, Hemsley, Bär, Bluth, Wächter, Hampson, Koningsberger, Wunderlich, Chr.Pregardien, J.Pregardien, Protschka, M.Schmitt, Deon van der Walt, A.Schmidt, Bostridge, van Dam, Gerhaher, Holzmair, Behle und Souzay. .

Morgen geht es weiter…….

@Tirannus,

wenn dich meine Wortwahl bei jedem zweiten Beitrag stört, dann lies einfach nicht mehr, was ich geschrieben habe. Stänkerer wie DU haben in einem Klassikforum nämlich auch nichts zu suchen. 

»Freunde des anspruchsvollen Liedgesangs«

Da fühle ich mich doch direkt angesprochen – habe ich doch alle bedeutenden Liedsänger, seit Beniamino Gigli im Konzertsaal erlebt; zwar war Gigli kein Meister des deutschen Kunstliedes, aber ich wollte damit den weitgespannten zeitlichen Rahmen abstecken, und schließlich sang der berühmte Italiener damals als letzte Zugabe das »Wiegenlied« von Brahms in Originalsprache.

Es wäre jetzt müßig hier alle berühmten Liedersänger aufzuzählen, das fing mit Dietrich Fischer-Dieskau nach dem Zweiten Weltkrieg an und setzte sich mit dem geringfügig jüngeren Hermann Prey fort; dann kam etwas später die Tenorstimme Peter Schreiers – ebenfalls ein Lied-Spezialist – hinzu.
Als Fritz Wunderlich seine Liebe zum Lied entdeckt hatte, konnte er sich diesem Genre nicht mehr all zulange widmen und musste von der Bühne abtreten.
Mit Christoph Prégardien, Matthias Goerne und Christian Gerhaher kamen dann neue Namen hinzu, die sich ebenfalls vorrangig dem Lied widmeten.

Rüdiger Wohlers wäre mir als Liedsänger nicht eingefallen. Natürlich hatte man Liederabende mit Rudolf Schock, Bernd Weikl oder auch Thomas Hampson gehört, aber diese Sänger waren sehr stark auch in der Oper engagiert.

Nun höre ich hier den Tenor Rüdiger Wohlers mit einem Live-Mitschnitt eines Liederabends von 1981. Obwohl diese Aufnahme rein tontechnisch nicht besonders gut ist – die Ansagen der Zugaben sind kaum verständlich -, war Wolanskys Beitrag eine große Bereicherung meines Tages. Das muss ja ein wunderbarer Abend gewesen sein, so etwas hört man trotz schlechter Tonqualität heraus und dieses Publikum ging garantiert beglückt nach Hause. Nach Beethovens Arietta »In questa tomba oscura«, mit dem Wohlers hier einen fulminanten Schlusspunkt setzte, brach ja ein Beifallssturm los.
Da hat ein vermutlich anspruchsvolles Publikum seine Dankbarkeit gegenüber dem Sänger zum Ausdruck gebracht, der an diesem Abend eine großartige künstlerische Leistung bot.

Während Wohlers Liedvorträgen bewunderte ich die Aquarelle; ahnungslos von wem die sind, eine Dame erklärt: »die Aquarelle, die dieses Video zieren, von Wohlers selber gemalt !! Ein Allroundkünstler …«

Übrigens:
»anspruchslosen Liedgesang« habe ich auch schon gehört, da fuhr ich extra mal wegen Schuberts »Schwanengesang« 600 Kilometer nach Berlin – und habe keine Hand zum Beifall gerührt, so etwas mache ich, wenn man mir »anspruchslosen Liedgesang« bietet, aber den Namen des Interpreten verrate ich nicht …

Herzlichen Dank lieber belcanto für deinen Beitrag, der mit dem Herzblut eines großen Liederfreundes geschrieben wurde. Auch unser Mitglied Ruediger wird sich über dein Lob über seinen Gesang sehr freuen, wenn der Liederabend auch schon über 40 Jahre zurückliegt. Bel canto währt ewig!

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