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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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Jonas Kaufmann

Ja, ich weiß, es ist ein Lied das eigentlich Weihnachten gespielt und gesungen werden sollte. Aber ich bin davon fasziniert und höre es öfter zu allen Jahreszeiten. Es muss einfach mit auf die einsame Insel! 

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Zitat von Attila am 30. Juli 2022, 22:25 Uhr

. Aber ich bin davon fasziniert und höre es öfter zu allen Jahreszeiten. Es muss einfach mit auf die einsame Insel! 

Hallo, lieber Attila

Ja, das ist eine wunderschöne Komposition, die ich auch ganz sehr mag. Ich würde allerdings diese auf eine einsame Insel mitnehmen. ..      (live 1978 Montreal)…

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Zitat von Attila am 30. Juli 2022, 22:25 Uhr

Ja, ich weiß, es ist ein Lied das eigentlich Weihnachten gespielt und gesungen werden sollte. Aber ich bin davon fasziniert und höre es öfter zu allen Jahreszeiten. Es muss einfach mit auf die einsame Insel! 

 
 

 

Lieber Attila,

sehr schön und feierlich gesungen, Jonas Kaufmann würde ich auch mit auf die Insel nehmen, ich meine natürlich die Aufnahme.?

Gute Nacht

Mit Jonas Kaufmann und diesem Lied, lieber Attila, hast du auch meine Vorliebe voll und ganz getroffen. Er ist unter den Tenören seiner Generation sicherlich mein Liebling. Besonders bewundere ich auch hier wieder, wie er fast ansatzlos in ein überwältigend berührendes Piano gleitet, was nur sehr wenigen gegeben ist. Ein weiteres Beispiel möchte ich noch anfügen, wo er mich genauso überzeugt und begeistert hat:

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Das „Inter oves locum presta“ ist von einem anderen Stern!

Liebe Grüße

Willi?

Was mir an Jonas Kaufmann so gefällt, er singt mit dem Herzen, ist vollkommen im Text, was sehr wichtig ist, dann kommt die Interpretation, der Ausdruck von ganz alleine. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist vollkommen weggetreten, vollkommen im Geschehen. Er singt nicht nur, er lässt singen.

Liebe Grüße

musika

Leider habe ich Jonas Kaufmann nie live gehört. Seine Aufnahmen sind bei mir zwiespältig angekommen. Seine Manon gefällt mir , noch mehr seine Adriana Lecouvreur aus London mit Angela Gheorghiu, auch als Andre Chenier hat er mich überzeugt. Seine Stimme paßt für mich am besten zu Wagnerrollen, da gefällt mir sein dunkles Timbre. Als Lohengrin ist er eigentlich ideal. Allerdings gefallen mir viele seiner der Regie geschuldeten Darstellungen nicht, z.B. gerade beim vergammelten Lohengrin mit krankhaften Zuckungen habe ich ausgeschaltet. Da gibt es noch mehr mich nicht berührende Inszenierungen.

Überhaupt keinen Zugang finde ich zu seinen Operettendarbietungen und zu seinen Wiener Liedern. Was von manchen als besonders ausdrucksvoll empfunden wird, z.B. seine Stimme im Falsett, das gefällt mir überhaupt nicht. Ist eben Geschmackssache. 

Herzlichst Sir Morosus

Es ist tatsächlich Geschmacksache. Vor vielen Jahren, als er in seinen Anfängen war und noch unbekannt, habe ich ihn das erste mal im Radio gehört und war begeistert, diese Stimme hat mich richtig fasziniert.
In Operetten habe ich ihn noch nicht gehört, aber diese Falsetttöne kenne ich von Rudolf Schock, das mag ich überhaupt nicht.

Liebe Grüße
musika?

Jonas Kaufmann zählt für mich zu den großen Sänger-Darstellern der letzten Jahrzehnte. Auf der Bühne habe ich ihn leider nie erlebt, aber in Konzerten. Dabei ist mir aufgefallen, dass er stets eine gewisse Zeit benötigte, bis seine Stimme einschwang und sich frei entfalten konnte. Dann aber war der Eindruck imponierend.

Seine Ton-Aufnahmen (Recitals und Gesamtaufnahmen) sind für mich häufig sehr gelungen, aber selten wirklich maßstäblich. Seine zahlreichen Opern-Videos haben mich mehr überzeugt: als Chénier, Maurizio, Cavaradossi, Des Grieux, Canio, Turiddu, Lohengrin und Siegmund singt und agiert er eindrucksvoll. Leider hält sein Otello in meinen Augen einem Vergleich mit großen Rollen-Vorgängern (Martinelli, Vinay, Vickers, Del Monaco, McCracken, Giacomini, Cossutta, auch Domingo) stimmlich (noch) nicht stand. Das mag nicht zuletzt an verfehlten Anforderungen der verschiedenen modernen Inszenierungen liegen, die eine Über-Psychologisierung der Rolle befördern und dem heldischen Ton kritisch gegenüberstehen. Die fallhöhe des Titelhelden wird dadurch sehr beschnitten.

Sein Falsett klingt  für mich wie ein künstlicher, nicht organisch aus der Gesangslinie und der Emotion des Moments hervorgehender Ton, gleichsam vom Rest der Stimme getrennt. Ich habe mir zum Vergleich mal angehört, wie Jussi Björling noch in seiner späten Aufnahme der Arie „Cielo e mar“ mit fließender Halbstimme beginnt und dann das erregte Finale bruchlos entwickelt.

Dennoch freue ich mich sehr auf die Duett-CD mit Ludovic Tézier im Herbst und vor allem seinen CD-Kalaf im kommenden Jahr (beruhend auf der konzertanten Aufführung im März in Rom unter Antonio Pappano). Jonas Kaufmann ist für mich dann doch ein besonderer Sänger…

 

VG

Folco

 

 

Ich besitze eine Gesamtaufnahme der Oper „Don Carlos“ mit Jonas Kaufmann und Ludovic Tézier. Leider finde ich davon nichts bei Youtube. Aber hier ein eindrucksvolles Duett mit einem der besten zu früh verstorbenen Baritone:

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Zitat von Sir Morosus am 31. Juli 2022, 10:37 Uhr

Allerdings gefallen mir viele seiner der Regie geschuldeten Darstellungen nicht, z.B. gerade beim vergammelten Lohengrin mit krankhaften Zuckungen habe ich ausgeschaltet. Da gibt es noch mehr mich nicht berührende Inszenierungen.

 

Liebe Freunde, 

ich höre zwar Jonas Kaufman gerne, aber nur seinetwegen würde ich nicht in eine dieser verunstalteten Opern gehen. Ich habe schon manche solcher Inszenierungen abgeschaltet, z.B. auch den schon genannten „Lohengrin“ aus der Scala oder den Salzburger „Fidelio“. Ich verstehe nicht, dass er sich als gestandener und vielgefragter Sänger auf solche entstellenden Inszenierungen einläßt. Hat er das nötig? Deshalb schätze ich ihn als Mensch weniger denn als Sänger.

Liebe Grüße
Gerhard

Das ist schwierig, lieber Gerhard. Ich habe vor einigen Wochen in einem anderen Thread einen Beitrag über Albert Dohmen hier im Forum veröffentlicht, in dem er am 26. 6. 2018 von der österreichischen Mezzosopranistin Elisabeth Kulman (49) interviewt wurde. Elisabeth Kulman hat übrigens vor einigen Jahren vermutlich genau aus den Gründen, die in diesem Interview zur Sprache kamen, ihren Sängerinnenjob an den Nagel gehängt.
Hier ist noch einmal dieses Interview:

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Liebe Grüße

Willi?

Ein herzliches Hallo, liebe Freunde

Ich danke Euch allen für Eure interessanten Beiträge und Bewertungen. Wie ihr richtig sagt – es ist alles Geschmacksache. Ich will mich kurz fassen und hoffe und bitte, seid mir nicht böse, aber Kaufmann geht bei mir gar nicht, überhaupt nicht! Für ihn, würde ich mich nicht nach einer Eintrittskarte anstellen.

Mit herzlichen Grüßen wünsche ich Euch einen schönen Rest Sonntag – PavOro

Ja lieber PavOro,

so ist es eben und genau so geht es mir mit deinem hochverehrten Pavarotti, auch eine geschenkte Eintrittskarte hätte mich nicht gelockt. Er ist überhaupt nicht mein Fall. Ich mag nun in deinen Augen „unten durch sein,“ aber so ist es halt mal.

Gut, dass es so verschiedene Geschmäcker gibt, wenn alle gleich wären, wäre es langweilig.

Einen schönen Abend

musika

Zitat von musika am 31. Juli 2022, 19:09 Uhr

Ich mag nun in deinen Augen „unten durch sein,“ aber so ist es halt mal.

Gut, dass es so verschiedene Geschmäcker gibt, wenn alle gleich wären, wäre es langweilig.

Ach was, liebe musika, deshalb bist Du bei mir keinesfalls „unten durch“. In gegenseitigem Respekt und Achtung sollte es selbstverständlich sein, gegenteilige Meinungen und Ansichten zu akzeptieren.

In diesem Sinne, auch Dir einen schönen Abend. LGPavOro

Lieber Willi,

das habe ich auch aus anderen Quellen, dass der Ensemblesänger sich dem Diktat des Intendaten und des Regisseurs beugen muss, also jede verrückte Idee mitmachen muss, um nicht seinen Job zu verlieren. Aber ich glaube, dass berühmte und vielgefragte Sänger wie er genügend vernüftige Engagements erhalten könnten und sich nicht jeder Laune eines Regisseurs beugen müssen, die keinen Respekt vor den Werk, geschweige denn vor dem Sänger haben. 

Liebe Grüße
Gerhard

 

Liebe alle,

darf ich mal ein wenig in die Diskussion reingrätschen (um sprachlich beim alles beherrschenden Thema ⚽ des heutigen Abends zu bleiben…)?

Ich habe Jonas Kaufmann nur in TV-Übertragungen von Opernaufführungen sehen und hören können; eine CD mit Verdi-Arien habe ich auch von ihm. Dort singt er intelligent und mit großem Text- und Melodieverständnis, wie auch in den Übertragungen. Er ist vor allem auch ein sehr guter Schauspieler; das versöhnt mit vielem. Aber: die ersten Dreiviertel der jeweiligen Oper singt er immer gaumig, fast, als ob er seiner Stimme absichtlich eine besondere Farbe geben wollte. Das gibt sich erst mit weiterem Ablauf, mit der größeren Anstrengung, mit dem Erfordernis, alles anständig zu Ende bringen zu müssen. Und dann -ja, dann erst!- finde ich ihn überwältigend, denn seine Stimme hat dann dieses künstliche Element verloren und klingt endlich frei.

Das passiert natürlich nur in ganzen Opern. In Arienaufnahmen oder Liedplatten gibt es keine Abzweigung, an der er den nach meinem Empfinden richtigeren stimmlichen Weg einschlagen könnte. Operetten und ähnliches sollte er besser lassen. 

Unabhängig von dieser meiner persönlichen Meinung: Jonas Kaufmann ist der wohl erfolgreichste deutsche Sänger unserer Zeit. Mangels eines Nachfolgers, der sich jetzt schon mal warmlaufen müßte, um im Bild zu bleiben, wird er das für geraume Zeit auch weiter sein.

Grüße!

Honoria Lucasta

Liebe Honoria Lucasta,

ich bin kein Stimmenfachmann, nur ein großer Anhänger der Gesangskunst Jonas Kaufmanns. Singt er bei dieser Arie auch so gaumig, wie du sagst?

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Diese Arie stammt aus der Züricher Aufführung des Fidelio 2004 unter Harnoncourt, die ich sehr schätze. Regie führte damals Jürgen Flimm, der danach viele Jahre Intendant der deutschen Staatsoper Berlin war.
Ich finde, dass ein Tenor bei dieser Arie, die ja seine erste Lautäußerung überhaupt in dieser Oper ist, auf Anhieb auf 100% seines Leistungvermögens sein muss, und zudem ist Kaufmann erst der zweite Tenor, den ich kenne, der die Florestan-Arie aus einem berückenden Pianissimo heraus singt nach René Kollo 1978 in Wien unter Bernstein.
Wie dem auch sei, der Tenor hat hier keine Zeit sich warm zu singen, und ich finde, dass er seine Sache sehr gut macht bei den vielen Florestans, die in meiner Sammlung vorhanden sind, von denen neben den beiden hier schon genannten James King, John Vickers, James Mc Cracken, Wolfgang Windgassen, Christian Elsner und Peter Seiffert nur die Bekanntesten sind, die mir gerade einfallen.

Liebe Grüße

Willi?

Zitat von Gerhard Wischniewski am 31. Juli 2022, 20:13 Uhr

Aber ich glaube, dass berühmte und vielgefragte Sänger wie er genügend vernüftige Engagements erhalten könnten und sich nicht jeder Laune eines Regisseurs beugen müssen, die keinen Respekt vor den Werk, geschweige denn vor dem Sänger haben.

Volle Zustimmung, so sehe ich das auch, lieber Gerhard. Für mich unvorstellbar, daß sich z. B. Sängerpaare wie Freni /Pavarotti oder Casapietra /Orofino für eine Inszenierung der Bohéme hergegeben hätten, die im Weltall oder im Op – Saal und Krankenzimmer spielt. Solch ein Schwachsinn war auch früher an der Berliner Staatsoper nicht möglich.

LG PavOro

Naja, wenn sie einen Namen haben wie die Genannten, ist das kein Problem, sie können sich das aussuchen, was ihnen beliebt. Aber die Normalsterblichen an der Oper können das nicht, wie auch in dem Interview oben gesagt, sie müssen das nehmen, was sie vorgesetzt kriegen. Wenn sie es nicht akzeptieren, stehen andere Sänger schon bereit.

Das Interview ist sehr autentisch, er weiß wovon er redet.

Liebe Grüße

musika

Ich per. bin ein begeisternder Kaufmann Fan, mich hat damals ein Regieassistent auf ihn aufmerksam gemacht (da war er noch in Saarbrücken), dann sah ich ihn als Ferrando in der Cosi, das war gut bis sehr gut, aber Mozart war nicht so sein Fach was später dann auch merkte. Übrigens den Florestan den Willi eingestellt hat habe ich auch Live gesehen, ich würde heutzutage sagen, der Verismo ist seine Domäne, da kann er auch sein schauspielerisches Talent gut in Szene setzen! In Verismo Partien habe ich ihn auch am allermeisten gesehen, Des Grieux (Massenet), Chenier, Cavaradossi, Turiddu, Canio, Maurizio, leider nicht als Des Grieux von Puccini und nur in einer Verdi Partie als Don Carlo.

Aus diesen Gründen würde ich gerne eine Empfehlung* aussprechen…..

……ist preiswert zu erwerben ?!

LG tiranno 

* abgesehen von den vielen anderen Aufnahmen! 

 

Jetzt werden viele HURRA schreien, aber Kaufmanns…. schöne Müllerin ist die beste gewesen die ich Live hörte (und ich habe viele gehört), zum Schluss konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken ??. Diese Ausführung war vom allerfeinsten, in wörtlicher Gestaltung sowie in seiner Interpretation und Charakterisierung des Müllerburschen.

Noch eine pers. Empfehlung ……

LG tiranno 

 

 

Gerhard Wischniewski:  „Ich verstehe nicht, dass er sich als gestandener und vielgefragter Sänger auf solche entstellenden Inszenierungen einläßt. Hat er das nötig? Deshalb schätze ich ihn als Mensch weniger denn als Sänger.“

Lieber Gerhard!

In der Tat mag das für manche Inszenierungen zutreffen. Ich besitze einen wunderbaren „Don Carlos“ mit Jonas Kaufmann aus Wien. Auch die Besetzung der anderen Hauptrollen läßt keine Wünsche offen. Anja Harteros, Thomas Hampson, Ekaterina Semenchuk, Matti Salminen und Eric Halvarson. Keine entstellende Inszenierung, genau meinem Geschmack entsprechend. Meine meistgespielte Aufnahme des „Don Carlos.  

Lieber Attila,

diese Aufnahme habe ich auch. Sie gefällt mir ebenfalls. Bei der Aufnahme kann man wirklich nicht sagen, dass sie entstellt ist, ganz im Gegenteil, eine durchaus werkgerechte Inszenierung. Ich habe aber Beispiele von Inszenierungen, an denen er mitwirkt, bei denen ich ganz schnell abgeschaltet habe. Deswegen weiterhin: Nur wegen Kaufmann würde ich nicht in die Oper gehen, wenn mir bekannt ist, dass das Werk von einem modischen Regisseur entstellt wurde. Würdest du das?

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard, 

ich glaube, du würdest in keine moderne Oper gehen, egal wer da singt, oder?

Kann ich gut verstehen, geht mir genauso??

@ tiranno:

Live habe ich bisher nur Christoph Pregardien vor vielen Jahren (Begleiter ist mir nicht mehr bekannt), später noch einmal mit Michael Gees, Maximilian Kramer (unseren Dirigenten, Bassbariton), vor vielen Jahren mit Frank-Thomas Mitschke und vor einigen Jahren mit Michael Gees und einen Tenor aus den neuen Bundesländern (der Name ist mir momentan nicht momentan) im Konzert erlebt. Der mitteldeutsche Tenor war übrigens der Einzige, der meinte, nach einem solchen Programm könnte man keine Zugabe mehr singen (?).

Ich habe vorhin den Beginn der Schönen Müllerin von Jonas Kaufmann gehört (Die Winterreise habe ich ja schon seit einiger Zeit) und war von dem Gehörten auch sofort begeistert. Wunderbarer Legatogesang (kein Aspirieren mit einem gehauchten „h“), ein natürliches Fließen, natürlich große Wortverständlichkeit; man hatte sofort den Eindruck, dass er hinter dem steht, was er singt. Wenn ich von der Begleitung meiner Frau zu einem Arztbesuch zurückbin, werde ich mir die Müllerin noch mal in einem Rutsch anhören. Soviel schon jetzt: ich glaube nicht, dass er sich vor einem der maßgeblichen Interpreten der Müllerin zu verstecken braucht.

LIebe Grüße

Willi?

Zitatvon Attila: In der Tat mag das für manche Inszenierungen zutreffen. Ich besitze einen wunderbaren „Don Carlos“ mit Jonas Kaufmann aus Wien. Auch die Besetzung der anderen Hauptrollen läßt keine Wünsche offen. Anja Harteros, Thomas Hampson, Ekaterina Semenchuk, Matti Salminen und Eric Halvarson. Keine entstellende Inszenierung, genau meinem Geschmack entsprechend. Meine meistgespielte Aufnahme des „Don Carlos“.

Du meinst sicher diese Aufnahme, lieber Attila:

Verdi - Don Carlo [Blu-ray]

Sie stammt von den Salzburger Festspielen 2013, und ich erwarb sie im Februar 2015, nicht lange nach Erscheinen. Regie führte damals Peter Stein, der, wenn ich mich recht entsinne, Jahrzehnte zuvor an der Rheinoper in Düsseldorf, als er dort eine Oper inszenierte, in Streit geriet mit dem jungen Dirigenten Carlos Kleiber, der bemängelte, dass in einer Szene auf der Bühne ein Baum fehlte, der laut Libretto dort zu stehen habe. Stein war der Ansicht, dass der Baum nicht nötig sei, und Kleiber verließ daraufhin wutentbrannt die Oper und kam erst nach Tagen zurück, als der Streit beigelegt war.

Liebe Grüße

Willi?

Lieber Gerhard,

ich würde auch nicht „nur wegen Kaufmann“ in die Oper gehen, wenn diese vom Regisseur verunstaltet ist, vor allem nicht, wenn es dieser Regisseur wäre:

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Wohl aber tat es mir unendlich leid, dass ich nicht 2004 in Zürich war, um diese Vorstellung zu sehen, wo Jürgen Flimm Regie führte:

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Liebe Grüße

Willi?

Lieber Willi,

Kaufmanns „Müllerin“ ist für mich inzwischen Referenz! Deutsch und er erzählen eine spannende Geschichte, die uns in ihren Bann zieht. Dass die Interpretation der  zahlreichen Strophenlieder  den Zuhörer weder langweilt noch ermüdet, spricht für die Akribie und Ernsthaftigkeit der beiden Künstler. Hier kommt dem Sänger seine Opernerfahrung zugute, der andererseits jegliche sängerisch auftrumpfende, opernhafte Geste zu vermeiden weiß! Chapeau!

GIOACHINO

Lieber Willi, 

genau das habe ich schon an anderen Stellen gesagt und habe es auch hier sagen wollen. Wenn dann noch der Name Calixto Bieito auftaucht, stülpt sich bei mir bereits der Magen um. Was da in dem Trailer zu sehen ist, ist doch Schwachsinn hoch 3 und müsste eigentlich jeden Kenner und Liebhaber der Oper „Fidelio“ von vorn herein abschrecken. Und genau das ist es, was mir Kaufmann menschlich unsympatisch macht: Dass er sich, der es nicht, wie andere Emsemblemitglieder, die aus Furcht vor Entlassung dem Diktat gehorchen müssen,  nötig hat, auf so etwas einlässt. Reichen ihm seine Engagements als einer der wohl besten und begehrtesten Tenöre unserer Zeit nicht aus?
Seine Leistungen will ich damit nicht schmälern.

Liebe Grüße
Gerhard

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