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Karl-Friedrich Dürr – ein wahrer Held der Oper

Beitrag der Sängerfreunde:

Heute möchten wir Karl Friedrich  Dürr,  Bass-Bariton, Kammersänger und Ehrenmitglied der Stuttgarter Staatsoper als einen der Helden der Oper vorstellen. Dieser Bereich, der den Treuen, den Unentbehrlichen, den Stützen des Ensembles ohne die ein Repertoirebetrieb gar nicht möglich wäre wird noch nicht all zu viel genutzt. Wahrscheinlich deshalb, weil hauptsächlich Sängerporträts geschrieben werden. Wir sollten mehr Helden der Oper vorstellen, weil in diesem Thread neben den sängerischen Fähigkeiten auch die oft lebenslange Treue eines Sängers zu seinem  Stammhaus gewürdigt wird.

Auf kaum einen Sänger passen die vorstehend  genannten Eigenschaften besser als auf Karl Friedrich Dürr. Bei hm könnte man auch formulieren „Ein Leben für die Oper.“ Der Sänger, der in Stuttgart geboren wurde  wirkte bereits mit 16 Jahren an der Stuttgarter Staatsoper als Statist mit. Auch während seines Universitätsstudiums verdiente er sich ein Zubrot mit Aushilfsarbeiten in der Oper. Als echter Schwabe absolvierte er zunächst ordentlich und fleißig sein Germanistikstudium, dass er mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Nach kurzer Zeit als Lehrer an Gymnasien wendete er sich wieder seiner wirklichen Berufung als Sänger zu. Schon längst hatte er ein  privates Gesangsstudium bei dem  bekannten Sänger Günter Reich aufgenommen und mit Erfolg absolviert. Wieder ein Beispiel, dass man auch außerhalb der Musikhochschule bei einem erfahrenen Sänger hervorragend ausgebildet werden kann. Wo sich Dürr allerdings seine hervorragenden darstellerischen Fähigkeiten aneignete, wird er selbst nicht genau sagen können, wahrscheinlich war dies eine Naturbegabung. 

Im Jahr 198o war es dann so weit: der Privatschüler wurde festes Ensemblemitglied an der Staatoper Stuttgart und debütierte  dort in der Titelrolle in Wolfgang Rihms moderner Oper Jakob Lenz. sicherlich auch eine Seltenheit, dass einem jungen Künstler gleich beim Debut eine Titelrolle anvertraut wird. In  den 34 Jahre seiner Zugehörigkeit sang Dürr das zentrale Repertoire des Bass-Baritons., wie Figaro, Leporello „Don Giovanni), Don Alfonso (Cosi fan tutte, Eisenhardt (Die Soldaten), Klingsor (Parsifal), Tierbändiger/Athlet (Lulu), Faninal (Roesenkavalier:

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Vater (Hänsel und Gretel), Bartolo (Der Barbier von Sevilla), Baculus (Der Wildschütz), Köchin (Die Liebe zu den drei Orangen, Priester (Moses und Aaron) , Dr. Kolenaty (Die Sache Makropolus), Narbal  (Les Troyens), Direktor der Waffenfabrik (Der Schaum)

https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mwk/intern/dateien/Anlagen_PM/2016/083_PM_Anlage_Karl-Friedrich_D%C3%BCrr_Foto_Martin_Sigmund.jpg

Obwohl Dürr auf Grund seiner Vielseitigkeit einer der meist eingesetzten Sänger in Stuttgart war hatte er dennoch Gastspiele an deutschen und ausländischen führenden Häusern im In- und Ausland  und eine rege Tätigkeit als Konzert- und Opernsänger.

Eine Partie habe ich bis jetzt nicht genannt, in der Dürr, er auch ein Publikumsliebling war, seine größten Erfolge hatte es war die Rolle des Messners in Tosca. In dieser Rolle war er viele Jahre die Institution in Stuttgart. Der Künstler formte aus dieser Rolle eine unverwechselbare Type, die unvergesslich war. Meine Frau und ich und ich haben ihn zweimal in dieser Paraderolle erlebt. Wir hörten sogar, dass es Besucher gab, die die Vorstellung gewechselt haben sollen, wenn Dürr nicht als Mesner besetzt war. Zumindest musste sich Tosca und Cavaradossi sehr anstrengen, um beim Beifall für die Nebenrolle mithalten zu können.

Worauf ist der jahrzehntelange Erfolg des Sängers zurückzuführen? Es waren die reichen stimmlichen Möglichkeiten, die ausgezeichnete Technik und die Variabilität in Stimme und Darstellung die Karl Friedrich Dürr zu diesen Leistungen befähigte. Am meisten war es jedoch seine komödiantische Begabung. Ein Zitat aus einer Besprechung einer Tosca-Aufführung soll dies belegen: „Ein großes Verdienst der Inszenierung ist auch, dass sie den wenigen Nebenfiguren Profil verleiht: Herrlich komödiantisch, aber ohne zu chargieren der Mesner von Karl Friedrich Dürr, dem es gelingt in einer kleinen Rolle  groß aufzutrumpfen.“ Diese Aussage bringt es auf den Punkt. Dürr malte nicht mit dem großen Pinsel und grellen Farben. Er war ein Meister des feinen Humors und ein geborener Komödiant. Obwohl er sich auch in zeitgenössischen Opern oft bewährte. Leider sind von ihm nur wenige Tondokumente erhalten. Erwähnt werden als CD „Die Soldaten“, „Moses und Aron“ unde eine DVD ebenfalls mit den „Soldaten“. Seit 1991 konzertiert Dürr mit Liedern von Brecht, Dessau. Eisler und Weill.

Ein so beliebter Sänger, mit dieser langjährigen, erfolgreichen Karriere gehört auch öffentlich anerkannt und geehrt. Karl Friedrich Dürr wurde 1998 zum Kammersänger und 2016 sogar zum Ehrenmitglied der Stuttgarter Oper ernannt. 

Der Sänger lebt nach wie vor in Stuttgart mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Sängerin war. Er verfolgt aufmerksam das Operngeschehen und es ist immer eine  Freude mit dem  beliebten, sympathischen Künstler zu diskutieren.

 

 

 

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