informativ

diskussionsfreudig

meinungsbildend

kooperativ

Troubadour-Forum für klassische Vokal- und Instrumentalmusik

Hallo und herzlich Willkommen im Troubadour Forum!

Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

KIENZL, Wilhelm: DON QUIXOTE

Wilhelm Kienzl (1857 1941)
DONQUIXOTE

Musikalische Tragikomödie in drei Akten
Libretto vom Komponisten
Uraufführung: 1898 an der Königlichen Hofoper Berlin
Originalsprache: Deutsch

Personen der Handlung
Alonzo Quixano, älterer Landjunker, genannt „Don Quixote de la Mancha“ (Bariton)
Mercedes, seine Nichte (Mezzosopran)
Sancho Pansa, ein Bauer (Tenor)
Der Herzog (Tenor)
Die Herzogin (Sopran)
Don Clavijo, Haushofmeiser des Herzogs
Carrasco , Barbier (Bariton)
Tirante, Gastwirt (Bass)
Maritornes, dessen Tochter, Kellnerin (Sopran)
Aldonza, Kellnerin (Alt)
Ein Bote (Bass)
Küchenjunge (Sopran)
Fraquita, Rosita, Marieta, Juanita, Mädchen im Dienst der Herzogin (2 Sopran, 2 Alt)
Kavaliere, Hofdamen, Pagen und Diener des Herzogs. Tänzerinnen und Tänzer, Wirtshausgäste, Landleute, Traumerscheinungen

Ort und Zeit der Handlung: In der Mancha (Spanien), 16. Jahrhundert

Erster Akt

Wohnzimmer des Don Quixote mit alten Waffen, Rüstungen und Büchern
Don Quixote ist über der Lektüre eingeschlafen. Im Traum kämpft er mit Bildern, die im Hintergrund erscheinen. Dann erscheint ihm das Bild seiner Traumgeliebten Dulcinea.
Mercedes, seine Nichte, tritt ins Zimmer und rüttelt den Onkel auf. Der erwachende Don Quixote ist noch halb im Traum verfangen. Er sehnt sich nach großen Taten, befiehlt, sein Ross Rosinante zu satteln und ihm Helm und Speer zu bringen. Er will noch am gleichen Tag auf Abenteuer gehen. Mercedes versucht, es ihm auszureden, da er doch kein Ritter sei. Aber er fühlt sich zu Großem berufen und betet zu Dulcinea als Patronin seines Rittertums, während er sich eine alte Rüstung anzieht. Mercedes hält ihn für verrückt und betet zur heiligen Apollonia, dass er wieder zu sich komme Doch er schickt sie fort, alles für seinen Ausritt vorzubereiten. Dann geht auch er.

Verwandlung: Ein Wirtshaus mit Windmühlen im Hintergrund. Mondnacht.
Die Gäste singen ein Loblied auf den Wirt. Unterdessen sieht man Don Quixote auf einem elenden Ross heran reiten. Die Gäste machen sich über die komische Gestalt lustig. Carrasco, ein Barbier, der ihn beim Namen kennt, erklärt, dass es ein Narr sei, der nach Lesen verschiedener Ritterbücher nun selbst ein Ritter sein möchte. Der Wirt Tirante freut sich auf den Spaß, den sie sich mit ihm machen wollen.
Don Quixote ist inzwischen herein gekommen und wird von den Gästen mit übertriebener Höflichkeit begrüßt. Er glaubt in einem Schloss zu sein und begrüßt den Wirt als Schlossherrn. Er stellt sich als Ritter vor und schildert in Versen, wie er für Vernunft und Gerechtigkeit kämpfen will. Die Gäste gehen darauf ein und wiederholen teilweise seine Verse. Auch Dulcinea verherrlicht er in höchsten Tönen. Der Wirt lädt ihn zum Essen ein, was er dankbar annimmt.
Während er isst, erzählt Carrasco seinen Tischgenossen leise, aber so laut, dass Don Quixote es mithören muss, die Geschichte von einem Riesen, der eine Prinzessin entführt hat, die nur ein Held befreien kann. Danach verlassen die Gäste, da es schon spät geworden ist, das Haus.
Don Quixote, der zurückgeblieben ist, kniet nieder und bittet den „Schlossherrn“ (Wirt), ihn zum Ritter zu schlagen. Tirante winkt die beiden Bedienungen herbei, die ein Kochbuch mitbringen und sich vor den Knieenden stellen. Ein Küchenjunge leuchtet mit einer Kerze zum Lesen. Der Wirt liest „Olla podria“
1), was die anderen drei mehrfach feierlich wiederholen. Währenddessen zieht er Don Quixote den Degen aus der Scheide und schlägt ihm damit auf die Schulter. Danach murmelt er noch ein Rezept aus dem Kochbuch und fordert dann Don Quixote als “Ritter“ auf, sich zu erheben. Während die anderen drei ihm Glück wünschen, lässt ihn der Wirt den Rittereid schwören. Dann entfernen sich der Wirt, die beiden Bedienungen und der Küchenjunge.
Don Quixote hält nun die Waffenwacht: Erlegt die Rüstzeug ab und schreitet mit Spieß und Schild im Kreis darum.
Die Tochter des Wirts, Maritones, schaut aus einer Luke in der Decke und heuchelt ihm heiße Liebe vor. Er hält sie für Dulcinea, aber sie sagt, dass sie es nicht, aber ein Edelfräulein sei, das sich nach ihm verzehre. Don Quixote steigt hastig auf einen unter der Luke befindlichen Tisch und reicht ihr die Hand, die sie schnell mit einer Schlinge festbindet. Als er sich losreißen will, kippt der Tisch um. Er hängt einen Augenblick in der Luft. Auf seinen Hilfeschrei schneidet sie ihn ab, er fällt zu Boden und beklagt sich bei seiner Traumgöttin Dulcinea.
Einige Landsleute kommen vorbei. Einer von ihnen, Sancho Pansa, findet den Jammernden. Der beklagt, von einem Gespenst zu Boden geworfen zu sein. Sancho Pansa zeigt Mitleid und ist bereit, sein Knappe zu sein. Don Quixote erklärt ihm nun die Aufgaben und Gefahren eines fahrenden Ritters und seines Knappen. Er erklärt ihm auch, wie er ihn, falls er selbst in zwei Hälften zerschlagen wird, wieder zusammenfügt und heilt. Und als Entlohnung verspricht er ihm eine Insel, auf der er Statthalter werden soll. Er lässt ihn die Rüstung mitnehmen und beide gehen in eine Vorratskammer zum Schlafen
Der Morgen graut. Der Herzog und die Herzogin mit Hofmeister Don Clavijo und Gefolge erscheinen in Jagdkleidern und verlangen Glühwein zum Aufwärmen. Tirante und seine beiden Kellnerinnen bringen Getränke und Frühstück.
Aus dem Nebenraum hört man Don Quixote schreien, der sich von einem Räuber bedrängt fühlt. Dann stürzt er in Nachtkleidung und den Degen schwingend herein. Maritones stellt ihn dem Herzog vor. Hinter ihm kommt kriechend Sancho Pansa. Dieser sucht den „Kopf des Riesen, den Don Quixote erschlagen hat“. Der Wirt muss feststellen, dass dieser den Schlauch mit seinem besten Rotwein zerschlagen hat und der Wein in Strömen fließt. Der Herzog ersetzt ihm den Schaden. Don Quixote hat sich inzwischen das Rasierbecken, das Carrasco gestern vergessen hatte, als Helm auf den Kopf gesetzt und alle – außer Sancho Pansa – hänseln ihn und loben seine „Krone“.
Die Herzogin hat Spaß an der Situation gefunden und gibt sich als die Prinzessin aus, die von einem Riesen entführt wurde und die er nun errettet habe. Und alle anderen gehen auf den Spaß ein. Der Herzog bedankt sich, dass Don Quixote seine Braut gerettet hat und lädt ihn auf sein Schloss ein. Don Quixote weiß die Ehre zu schätzen. Dann gibt der Herzog das Zeichen zum Aufbruch. Don Quixote schreibt schnell noch noch einen Brief, den Sancho Pansa Mercedes überbringen soll und auf den sie ihm einen jungen Esel als Reittier aushändigen soll. Der Herzog zieht mit Gefolge ab
Eine Kutsche fährt heran. Carrasco hat sich als Edelfräulein verkleidet. Er (sie) stellt sich als Abgesandte von Dulcinea vor, die ihn auf ihr Schloss einlädt. Sie will ihn aber erst erhören, wenn er nach Hause zurückkehrt. Doch seine List scheitert, da Don Quixote erst zehn Gefechte bestehen will, ehe er sich für würdig genug hält, um Dulcinea zu werben. Er begleitet Carrasco hinaus.
Auch Sancho Pansa will gehen, aber Tirante fordert von ihm die Zeche. Da hilft auch nicht, dass er vorgibt, fahrende Ritter zahlen nicht. Der Wirt und auch andere Gäste prügeln auf ihn ein und er schreit nach seinem Herrn. Don Quixote stürzt mit gezücktem Schwert herein herein und will seinen Knappen verteidigen. Tirante entreißt ihm von hinten das Schwert und will beide arretieren lassen. Während die anderen Sancho Pansa, der fürchterlich schreit, weiterhin verprügeln, und viele Leute herbeilaufen, eilt Don Quixote, ohne darauf zu achten, zu seinem Gaul Rosinante und reitet davon. Der Vorhang fällt schnell.

Zweiter Akt

Freier Platz vor dem Schloss des Herzogs. Alles rundum ist festlich geschmückt
Hier will man sich an den Phantasien Don Quixotes ergötzen und hat Verschiedenes vorbereitet. Der Herzog befiehlt, den „Ritter“ wie einen König zu empfangen und vor allem, den Ernst zu bewahren und nicht zu lachen. Die Herzogin hat vier Mädchen aus ihrem Dienste als Pagen verkleidet und Don Clavijo soll als verhexte Edelfrau auftreten. Alle freuen sich auf das Spektakel.
Ein Bote kündigt Don Quixote mit seinem Knappen Sancho Pansa an. Dieser reitet zu den Klängen von vier Fanfarenbläsern auf seinem Klepper, Sancho Pansa auf einem Esel ein. Alle begrüßen den „Ritter von der traurigen Gestalt“, wie er sich selbst genannt hat und singen ein Loblied auf seine Taten. Man weist ihn einen Ehrenplatz an einer gedeckten Tafel zu.
Dann kündigt Don Clavijo Tänzer an. Es folgt ein Tanzest mit einem Ritterspiel, einem maurischen Tanz und einer Tarantella. Während der Tänze mahnt Don Quixote seinen Knappen, mit Messer und Gabel zu essen, was der Bauer nicht gewöhnt ist. Der Herzog fragt Don Quixote, wie ihm die Mädchen gefallen. Sancho Pansa macht seine dummen Sprüche dazu und Don Quixote muss ihn immer wieder mahnen.
Zwei der „Pagen“ waschen Don Quixote den Bart und dieser glaubt, das sei ein höfisches Zeremoniell. Dumpfe Trommelschläge und klägliches Pfeifen ertönen. Zwölf verschleierte Frauen (gespielt von Männern), angeführt von dem ebenfalls als Frau verkleideten Don Clavijo, treten ein. Der Herzog erklärt, dass das ein Klagezug sei und Don Quixote als Richter nun urteilen solle. Noch halb eingeseift nimmt er auf einem Thronsessel Platz, den man ihm hinstellt. Don Clavijo führt einen Klagegesang vor, bei dem alle sich nur mühsam das Lachen verkneifen. Er erklärt, dass sie alle in den Händen eines Riesen seien, und der werde sie nur dann freigeben, wenn der „Held“ Don Quixote sich mit ihm messe. Als die „Frauen“ dann die Schleier zurückschlagen, sieht man die Bärte. Don Clavijo erläutert, dass der Riese diese ihnen angezaubert hätte. Dann spielt er ihm eine Ohnmacht vor. Don Quixote will sofort aufbrechen. Doch Don Clavijo hält ihn noch auf. Der Weg wäre sehr weit, dazu müsse er Clavileño, das Zauberpferd des Riesen nehmen.
Don Quixote muss dreimal „ Clavileño“ rufen. Daraufhin schieben vier wild aussehende Männer ein großes hölzernes Pferd herein. In einem Ensemble kann es Don Quixote kaum erwarten, damit los zu reiten, während Sancho Pansa schon Abschied vom Leben nimmt, die Herzogin ein Bangen um den „Helden“ vorspielt, der Herzog kaum glauben will, dass es solche Narren gibt, Clavijo und alle anderen Don Quixote weiter ermuntern. Carrasco, der sich unbemerkt herein geschlichen hat, erklärt, dass Mercedes ihn aufgefordert habe, Don Quixote heimzubringen. Doch als er das Schauspiel sieht, meint er, das wäre unmöglich, und schleicht wieder davon.
Don Quixote und Sancho Pansa werden die Augen verbunden und eine Leiter an das Pferd gesetzt. Don Quixote steigt mit ernster Miene, Sancho Pansa ängstlich hinauf. Don Quixote tröstet ihn, dass sie bereits durch die Luft fliegen. Durch die Begleitmusik und verschiedene Geräusche wird der Flug vorgegaukelt, während Don Quixote seinem Knappen immer wieder die Angst ausreden muss. Schließlich entzündet man das Pferd, es explodiert und die beiden fallen zu Boden.
Inzwischen haben zwölf Frauen die Kleidung von den Männern übernommen, sodass Don Quixote sie jetzt ohne Bart erlebt. Clavijo hat sich neu verkleidet und sitzt auf einem Thron hinter einem Zwischenvorhang, der im demselben Augenblick fällt. Er befiehlt den beiden, die Augenbinden zu entfernen und diese staunen über die farbige Pracht, die sie umgibt. Clavijo stellt sich ihnen als der Zauberer Merlin vor und preist seine Künste. Die Frauen bedanken sich, dass „Merlin“ sie von ihren Bärten befreit habe. Dem „nie bezwungenen Helden“ Don Quixote verkündet „Merlin“, dass seine Sehnsucht nach Dulcinea nun zu Ende gehe. Sie sei jetzt eine Bäuerin, aber damit sie in neuem Glanz erscheine, müsse Sancho Pansa sich selbst dreitausend Geißelhiebe erteilen. Der Zwischenvorhang schließt sich, alle Lichter gehen wieder an und wir befinden uns – wie vorher – im herzoglichen Schloss.
Die Herzogin und die vier Pagen begrüßen Don Quixotes „Rückkehr“ und weisen auf die Damen hin, die nunmehr keine Bärte mehr tragen. Sie und Don Quixote fordern Sancho Pansa auf, sich für seinen Herrn zu geißeln. Sancho Pansa aber weigert sich. Dafür drohen die Männer ihm und erinnern ihn an seine Knappentreue. Endlich erklärt er sich bereit, wenn er dafür die Insel bekäme, die er als Statthalter verwalten kann. Der Herzog verspricht ihm schließlich scherzhaft eine solche. Man hebt ihn auf ein Schild und einige Frauen und Männer schlagen auf ihn los. Don Quixote bedankt sich, besteigt seinen Gaul und will neuen Abenteuern entgegen reiten. Sancho Pansa aber, den man inzwischen pomphaft als Statthalter eingekleidet hat, weist seinen Esel entrüstet zurück. Unter allgemeinem Jube
l fällt der Vorhang.

Dritter Akt

Einsame Gegend an der Straße nach Saragossa
Carrasco, verkleidet als „Ritter vom weißen Monde“ und Mercedes, die die Bäuerin Dulcinea spielen will und einen Korb mit Häcksel sowie die Larve eines hässlichen Weibes mit sich führt, warten auf Don Quixote, der hier vorbeikommen muss. Mercedes verspricht Carrasco ihre Hand, wenn er es fertig bringt, ihren Onkel wieder zurückzuführen. Carrasco, der Don Quixote ebenfalls verspottet hat, hat seinen Sinn geändert, da sie ihn das Mitleid mit dem armen Mann gelehrt hat. Sie wollen ihm das Hirngespinst, ein Ritter zu sein, austreiben,
Als sie Trommeln, Fanfaren und Waffenlärm hören, verstecken sie sich hinter einem Felsvorsprung. Eine wilde Horde Männer treibt Sancho Pansa, der noch als Statthalter gekleidet ist, vor sich her und prügelt auf den Schreienden ein. Dann lassen sie ihn liegen und verschwinden. Er ist müde und schläft ein.
Don Quixote reitet auf seiner „Rosinante“ herbei. Er träumt noch immer von seiner Dulcinea und sieht Sancho Pansa zunächst nicht. Als er ihn entdeckt, beneidet er ihn ein wenig, dass dieser nur an seinen Magen denke und keine Sehnsucht nach einer Herzensdame hege wie er. Sancho Pansa erwacht und die erste Frage Don Quixotes ist, ob er nun fertig sei mit den Schlägen und er endlich seine Dulcinea sehen könne. Sancho Pansa klagt, dass er viele Hiebe von seinem „Inselvolk“ erhalten habe und schließlich hierher verjagt worden sei. Don Quixote freut sich, dass er nun wohl seine Dulcinea sehen werde. Sanco Pansa be
müht sich zu phantasieren: Er sei einer unbeschreiblich schönen Dame begegnet, die sich Dulcinea genannt habe und die ihn grüßen lasse. Er zeigt seinem begeisterten Herrn die nun hervortretende „Dulcinea“ und schildert ihre Schönheit, aber Don Quixote kann nur eine alte, hässliche Bäuerin sehen.
Sancho Pansa eilt ihr entgegen, wirft sich vor ihr auf die Knie und preist sie als „Königin der Schönheit“, während Don Quixote enttäuscht ist und sich einen „unglückseligen“ Ritter nennt. Mercedes tut so, als wolle sie die Narren aus dem Wege jagen, während Sancho Pansa weiterhin ihre Schönheit preist und ihr den fahrenden Ritter vorstellt. Da gibt sie Sancho Pansa eine Ohrfeige. Nun fällt Don Quixote vor ihr auf die Knie. In einem Ensemble bittet er sie zu bleiben, auch wenn ein Zauberer sie verwandelt habe. Mercedes drückt zwar ihr Mitleid aus, will ihm aber weiter die hässliche Bäuerin vorspielen, bis sie ihr Ziel erreicht habe. Sancho Pansa bedauert, dass sie nur durch seine Selbstgeißelung erlöst werden kann. Mercedes schüttet den Korb mit Häcksel über Don Quixote aus und geht.
Don Quixote beklagt sein Leid. Er weiß nicht, ob er leben oder sterben soll und Sancho Pansa verwünscht alle Dulcineen.
Da tritt Mercedes erneut – als Herold verkleidet und Fanfare blasend – hervor. Hinter ihr reitet Carrasco mit geschlossenen Visier als „Ritter vom weißen Monde“. Carrasco gibt vor, sich mit dem „Helden“, von dessen Taten man überall erzähle, messen zu wollen und fordert ihn auf, zu bestätigen, dass seine Dame weitaus schöner sei als Dulcinea, oder sich ihm zum Zweikampf zu stellen. Don Quixote zieht den Zweikampf vor. Vorher nimmt Carrasco ihm das Gelöbnis ab, dass er, wenn er unterliege, in sein Heimatdorf zurückkehre und sich für immer zurückziehe. Dann beginnen sie zu kämpfen und Don Quixote unterliegt. Carrasco tut so, als schenke er ihm das Leben und Don Quixote muss nun notgedrungen dem Heldentum entsagen. Carrasco besteigt sein Pferd und reitet davon. Mercedes folgt ihm.
Don Quixote sinkt vernichtet zusammen. Sancho Pansa richtet ihn auf und versucht ihn auf sein Pferd zu setzen. Der Vorhang fällt. Die Zwischenmusik schildert die traurige Heimkehr Don Quixotes.

Verwandlung: Wieder in Don Quixotes Zimmer (wie im 1. Akt).
In einem langen Monolog erkennt Don Quixote schweren Herzens, dass er nun nicht mehr Ritter ist. Er bereut, alle die Ritterromane gelesen zu haben, die ihn zu diesem Leben verführt haben und schreibt sein Testament, in dem er anordnet, dass diese Bücher verbrannt werden sollen. Schließlich reißt er nach und nach die Bücher aus dem Schrank und wirft sie in den Kamin. Dann sinkt er tot zusammen.
Nach mehrfachem Klopfen treten Meercedes und Carrasco ein und finden den Toten. Mercedes gibt sich die Schuld, aber Carrasco tröstet sie, sie habe doch nur Gutes gewollt. Auch Sancho Pansa tritt ein und als er den Toten sieht wirft er sich voller Schmerz auf ihn. Mercedes reicht Carrasco die Hand und er zieht sie liebevoll von der Leiche weg. Der Vorhang senkt sich langsam

1) Name eines spanischen Nationalgerichts

© Gerhard Wischniewski

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Informationen zum Werk
Wilhelm Kienzls Musikstil orientiert sich – wie der mancher anderer Komponisten dieser Zeit – an Wagner. Außer dem bekannten „Evangelimann“ werden aber seine Opern heute nur noch selten gespielt. Es gibt den „Don Quixote“ aber auf CD

 

und auf youtube zu hören ist. Sie wurde auch im Deutschlandfunk besprochen wurde, nachzulesen unter

https://www.deutschlandfunk.de/wilhelm-kienzl-don-quixote-100.html

Der Inhaltsangabe liegt das Original-Libretto zu dieser Oper zugrunde

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de

Gestaltung Agentur kuh vadis