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KORNGOLD, Erich Wolfgang, ROSEN AUS FLORIDA

Erich Wolfgang Korngold / Leo Fall, Rosen aus Florida. Chor und Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig. Dirigent Stefan Klingele. 2 CD 2020 Rondeau ROP618889

Als Leo Fall 1925 starb, hinterließ er die Operette Rosen aus Florida unvollendet; er hatte offenbar den ersten Akt skizziert und in drei Skizzenbüchern Einfälle für die beiden folgenden Akte notiert. Erich Wolfgang Korngold, der bereits die Johann Strauss-Operetten Eine Nacht in Venedig und Cagliostro in Wien neu bearbeitet hatte, erstellte auf der Grundlage dieses Materials eine spielbare Fassung, die am 22. Februar 1929 in Wien uraufgeführt wurde. Die Hauptrollen waren mit Hubert Marischka und Rita Georg besetzt. Die Freude daran, dass jetzt eine Aufnahme dieser Operette vorliegt, ist nicht ganz ungetrübt. Das liegt einerseits an der stilistischen Heterogenität des Werkes: Die Nummern, vor allem die drei Duette (vier, wenn man die Abschiedsszene im zweiten Finale dazurechnet) des ersten Paars, das knapp an einem tragischen Ende vorbeischrammt, sind verhältnismäßig konventionell und opernnah, dagegen sind die drei Duette (plus ein Terzett) des Buffopaars originell durch die Instrumentation (Saxophon, das jazzartig mit dem Klavier dialogisiert; hämmerndes Ostinato, wohl von einem Holzblock, das die vier Nummern verbindet), sprunghaft, an der Grenze zum Grotesken.

https://www.youtube.com/watch?v=_2EcHuiK6ks

Spontan möchte man die Musik des ersten Paars Korngold, die des zweiten Fall zuschreiben, allerdings hat Korngold, der die Aufführung dirigierte, selbst den Klavierpart improvisiert. Und man möchte gern wissen, wie die Musik des ersten Paars bei der Uraufführung geklungen hat: Rita Georgs Sopran hatte ein sehr helles Timbre, das für große Oper kaum geeignet scheint; und Hubert Marischka neigt als eleganter Bonvivant auch eher zum Understatement.

In der Produktion der Leipziger MuKo zelebriert vor allem Lilli Wünscher die Opernnähe mit hochdramatischen Vibrato und verhätnismäßig dunklen Timbre, Adam Sanchez als Goliath Armstrong steht ihr kaum nach; in manchen Passagen kann man den Eindruck haben, die beiden sängen „Glück, das mir verblieb“ aus der Toten Stadt. Desirée Brodka als Dorrit Farring, die vergebens versucht, Armstrongs Herz zu erobern, und Andreas Rainer als Sekretär Webbs, mit dem sie sich schließlich tröstet, klingen wesentlich operettenhafter, frischer, moderner. Der heimliche Star der Aufführung ist Milko Milec als exilierter Fürst Urusoff (mit markantem russischen Akzent), der sich zunächst als Koch versucht, ohne kochen zu können (mit desaströsen Folgen für die Gesundhet seiner vermögenden Arbeitgeber) und im dritten Akt das Cabaret „Zum lustigen Emigranten“ in Paris betreibt (hier hat er ein Duett mit Irina, die in dem Etablissement als Tänzerin auftritt, und ein Terzett mit Dorrit und Webbs).

Es wäre interessant Rosen aus Florida einmal in einer Aufführung oder Aufnahme zu hören, die sich um eine Versöhnung des, zweifellos vorhandenen, Gegensatzes zwischen ‚hoher‘ und buffonesker Sphäre bemühte.

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