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Bernhard Lang (*1957) Oper in fünf Akten Personen der Handlung Ort und Zeit der Handlung: In einer deutschen Kleinstadt, Gegenwart Erster Akt Verödete und eintönige Industrielandschaft. Dazwischen das Elternhaus Doras, von dem man zwei Zimmer sieht. Abend Zweiter Akt Anhöhe in einer verödeten Landschaft vor einem verlassenen Müllcontainer Dritter Akt Ein Bürozimmer im Landratsamt Vierter Akt Im Wohnzimmer von Doras Eltern. Einige Monate später Fünfter Akt Auf dem Weg zu der Anhöhe auf der Dora im zweiten Akt ihre Beschwörung vornahm. Einige Monate später © Gerhard Wischniewski Bernhard Lang (*1957) Oper in fünf Akten Personen der Handlung Ort und Zeit der Handlung: In einer deutschen Kleinstadt, Gegenwart Erster Akt Verödete und eintönige Industrielandschaft. Dazwischen das Elternhaus Doras, von dem man zwei Zimmer sieht. Abend Zweiter Akt Anhöhe in einer verödeten Landschaft vor einem verlassenen Müllcontainer Dritter Akt Ein Bürozimmer im Landratsamt Vierter Akt Im Wohnzimmer von Doras Eltern. Einige Monate später Fünfter Akt Auf dem Weg zu der Anhöhe auf der Dora im zweiten Akt ihre Beschwörung vornahm. Einige Monate später © Gerhard WischniewskiLANG, Bernhard: DORA
DORA
Libretto von Frank Witzel
Uraufführung: 2024 an der Staatsoper Stuttgart
Originalsprache: Deutsch
Dora, eine junge Frau (Sopran)
Ihre jüngere Schwester (Sopran)
Ihr jüngerer Bruder (Bariton)
Ihre Mutter (Alt)
Ihr Vater ((Bassbariton)
Berthold, Sekretär im Landratsamt (Bariton)
Der Teufel (Tenor)
Ein antiker Chor
Dora kommt einen Pfad entlang und äußert ihren Überdruss an dieser Gegend und ihre Langeweile. Sie betritt die Wohnung. Sie verabscheut alles um sich her und auch ihr Leben. Ein Chor kommentiert die Eintönigkeit des modernen Lebens.
Ihre Eltern und Geschwister treten ein. Mutter und Vater wundern sich über ihre Phantasien. Wir erfahren, dass Dora schon zwei Jahre arbeitslos ist und ihnen zur Last liegt. Der Vater meint, wer arbeiten will, finde auch eine Beschäftigung. Aber durch Rückfrage der Schwester erfahren wir, dass auch er arbeitslos ist. Dora ist das das Gerede zu lästig. Auch ihre jüngere Schwester scheint in ähnlicher Stimmung wie Dora zu sein.
Die Mutter empfiehlt Dora, in die Stadt zu gehen, aber sie lehnt es ab. Dort wäre es ja noch öder. Der Bruder hingegen will es tun und glaubt, dass er es zu etwas bringen wird. Die beiden Schwestern halten das für Dummheit. Die Mutter fürchtet, dass er mit seinem Trotz eine Dummheit begehen werde. Der Vater will die beiden Schwestern, von denen er glaubt, dass die jüngere ganz unter dem Einfluss Doras stehe, loswerden. Da die Mutter ihm vorwirft, die Familie zu zerstören, wollen sie überlegen, wie sie sie aus dem Haus in die Ferne locken könnten. Dann beginnt die Mutter von früheren Zeiten zu schwärmen. Dazwischen gibt der Chor auch weiterhin seine Kommentare.
Schließlich ziehen die beiden Schwestern sich in ihr Zimmer zurück. Dort hat die jüngere Schwester den Auftrag erfüllt, für Dora einige Utensilien zu besorgen, mit denen sie um Mitternacht außerhalb des Elternhauses den Teufel beschwören will. Dora bittet die Schwester zu Hause zu bleiben und verspricht ihr, ihr später alles zu erzählen. Dann entfernt sie sich durch das Fenster.
Dora hat die Utensilien verteilt und Kerzen angezündet und wartet auf das Ergebnis ihrer Beschwörung. Der Teufel erscheint, verkleidet als Büroangestellter mit einer Aktenmappe. In einem Dialog zwischen ihm und dem Chor, erklärt er, dass ihn nur der Gottesglaube ermächtige, diesen zu verfluchen, um die Welt in seine Richtung zu lenken, und welche Mühe er damit habe. Das alte System sei verstaubt und überholt. Am liebsten würde er alles in Stücke schlagen, aber diese Arbeit stehe dem Menschen zu.
Dann tritt er auf Dora zu, tut so, als habe er sich verlaufen und fragt nach dem Weg in die Stadt. Dora fragt, was er dort wolle, und nennt mögliche Gründe bis hin zum Abriss der Stadt. Er gibt an, dass von jedem etwas geschehen solle. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erforscht er ihre Weltanschauung und macht auch mehrfach Andeutungen auf seine Gesinnung, die seine Identität erraten lassen. Aber sie erkennt ihn nicht und geht auf sein Angebot, ihn zu begleiten, nicht ein, da sie noch auf jemanden warte.
Seine Frage, auf wen sie warte, will sie nicht beantworten. Daher verspottet er sie noch, wozu sie die verschiedenen Gegenstände ausgebreitet habe, obwohl er weiß, was sie damit bewirken wollte. Schließlich entschuldigt er sich für die Störung und sagt, dass sie sich wohl wiedersehen werden, denn er hätte künftig öfter hier zu tun. Als er gehen will, fragt sie ihn nach seinen Auftrag. Er äußert lediglich, dass er etwas Ordnung schaffen wolle, und dieser Auftrag ewig weitergehen werde. Sie gesteht, dass sie von Ewigkeit nichts halte und sich nach Endlichkeit sehne. Er erklärt, dass es ihn genau darum gebe. Er erscheine immer dann, wenn jemand etwas ändern wolle. Dora ist von dem Gespräch genervt und fordert ihn auf, endlich zu verschwinden. Sie hofft, ihn nie wiederzusehen, doch er äußert noch:
„Des Schicksals Wege sind verworren,
und ist die Hoffnung erst verdorren,
sehnt man herbei, was man verwarf.“
Nachdem er gegangen ist mahnt der Chor Dora, zu erkennen, mit wem sie gesprochen habe, damit sie nicht ihrem Schicksal verfalle. Doch sie hält den Mann, dem sie begegnete, weiterhin für einen Dummschwätzer. Dann räumt sie die Sachen zur Seite und geht. Der Chor meint, dass ihr Hochmut ihr schaden werde.
Berthold, der Sekretär schaut Akten durch, als der Teufel dort erscheint und nach dem Landrat fragt. Da dieser gerade unterwegs ist, spricht er Berthold auf den völlig heruntergekommenen Weiher in einer Grünanlage der Stadt an. Den könnte man doch sanieren, im Sommer mit Booten befahren und im Winter als Eisfläche zum Schlittschuhlaufen benutzen. Er rät ihm zu einer privaten Investition. Über das Wort „Schlittschuhlaufen“ bringt der Teufel Berthold auf das Mädchen Dora, das dieser aus der Schule kannte. Berthold bekennt, er habe sie im letzten Winter, als der Weiher nach sieben Jahren erstmals wieder zugefroren war, zum ersten Mal dort wieder getroffen und von ihr sogar einen Kuss bekommen. Dann erzählt der Teufel ihm, dass er sie letzte Nacht getroffen habe. Berthold will es nicht glauben und zeigt durch sein Verhalten, dass er sich damals in sie verliebt habe. Er habe sie aber nicht näher kennengelernt, da sie ihn und auch sonst niemand beachte. Das gibt dem Teufel die Gelegenheit, ihm einzureden, dass diese ein Verhältnis mit seinem Chef, dem Landrat, habe. Damit versucht er, den eifersüchtigen Berthold gegen seinen Chef, der ein unsympathischer Mensch sei, aufzuwiegeln und selbst in die Sanierung zu investieren, um sich so bei Dora beliebt zu machen. Schließlich gibt er ihm aus seiner Aktentasche einige Bündel Geld und verschwindet wieder. Berthold schwärmt in Erinnerung an Dora.
Der Chor erklärt, dass die Welt immer noch in tristem Einerlei verharre. Der Vater will das Verhalten Doras nicht länger dulden und sie aus der Wohnung (wie der Chor erklärt: „drei Zimmer, Küche, Bad für fünf Personen!“) haben. Die Mutter deutet ihr an, sie wüssten, dass sie immer nachts heimlich aus dem Fenster steige. Sie weigert sich, darüber Auskunft zu geben. Inzwischen erklärt der Bruder, dass er bald ausziehen werde, worauf Dora ihn verspottet. Als Vater und Mutter sie dafür rügen, wirft sie ihnen vor, sie falsch erzogen zu haben. Die Eltern reden sich damit heraus, dass sie es sehr schwer hatten. Wir erfahren von der Mutter, dass der Vater unter Tage nach Eisenerz gegraben habe. Das reizt Dora zu dem Vorwurf, dass es das, soweit sie denken kann, hier nicht mehr gebe und er immer noch arbeitslos sei, weil er nicht anderes könne. Nun droht der Vater, sie endgültig rauszuwerfen, wenn sie nicht bis zum nächsten Ersten eine Arbeit habe, und fordert sie auf, im neuen Ausflugslokal am Weiher Arbeit aufzunehmen, wo sie Hilfskräfte suchten. Dazwischen kommentiert der Chor weiterhin das Geschehen.
Da schaltet sich der Bruder ein und sagt, dass das Lokal bereits wieder schließen muss. Der Bau durfte wegen eines Bestechungsfalls im Landratsamt überhaupt nicht genehmigt werden. Die Schwester stürzt herein und berichtet, dass man Berthold aus dem Weiher gezogen habe. Er habe sich das Leben nehmen wollen und einen Brief hinterlassen, dass er ohne Dora nicht leben könne. Dora erinnert sich zwar an die kurze Beziehung, die für sie keine Bedeutung hatte, und bedauert seinen Tod. Doch die Schwester teilt ihr mit, dass er zwar nicht tot, aber sein Gehirn geschädigt sei, weil er zu lange unter Wasser war. Und das sei – wie der Arzt bestätige – unheilbar.
Dora vermutet, dass es etwas mit dem seltsamen Fremden, der ihr bei ihrer Teufelsbeschwörung nachts begegnet sei, und seinen merkwürdigen Aussprüchen zu tun habe. Dora will daher Berthold im Spital besuchen, um mehr herauszufinden. Zwar versucht die Schwester, sie davon abzubringen. Aber sie ist entschlossen und geht. Die Schwester folgt ihr.
Der Chor spricht davon, dass sich das Schicksal ändere, wenn man erst einmal den anderen entdeckt habe und Dora sich täglich um Berthold kümmere, der nicht mehr Mann sei und auch nicht mehr reden könne.
Dora schiebt ihn im Rollstuhl die Anhöhe hinauf. Abwechselnd mit dem Chor, der anderer Ansicht ist, betont sie weiterhin, dass ihr Leben immer noch eintönig sei. Sie fragt sich, ob ihre Begegnung damals wirklich der Teufel war. Dann aber sei er ein Versager, da sich an Eintönigkeit in ihrem Leben nichts geändert habe. Der Chor meint, dass ihr noch ein weiter Schicksalsschlag bevorstehe.
Der Teufel erscheint und rügt den Chor, dass dieser im Irrtum sei. Das Schicksal schlägt doch gerade den, der sich ihm beuge und nichts wage. Dann spricht er Dora mit „holdes Kind“ an. Das will sie nicht hören und hier fällt vom Teufel zum ersten Mal das Wort „Sondern?“ Dora erklärt, dass sie seinen Rat befolgt habe, aber es habe sich, auch wenn sie nun Berthold täglich ausführe, nichts geändert. Als er fragt, welchen Rat sie meine, zitiert sie seine damaligen damaligen Worte:
„Des Schicksals Wege sind verworren
und ist die Hoffnung auch verdorren,
sehnt man herbei, was man verwarf“
Umständlich erklärt er nun seine Sicht der Welt, in der der Mensch sich zum Schöpfer emporgeschwungen habe. Sie kann mit den Erklärungen nichts anfangen, geht auf ihn los und beschimpft ihn. Auf seine weiteren Äußerungen erklingt aus Ihrem Mund – laut schreiend – erneut das „Sondern?“. Eine Pause entsteht.
Dann belehrt der Teufel sie, die noch immer von ihren eintönigen Alltag spricht, sie vermisse einfach bislang das „Sondern“, dem sie jetzt begegnet sei. Berthold stammelt ebenfalls: „On. Dern. Son. Dern“ und der Chor stimmt mit ein. Der Teufel sagt, dass Berthold es begriffen habe und rät ihr, einfach zuzuhören. Dora begreift immer noch nicht, und der Teufel erklärt ihr, dass man bei der Frage bleiben und nicht auf die Antwort schauen solle. Schließlich erkennt sie den Sinn der oben genannten Worte. Der Teufel fordert sie nun auf, erst Berthold von einer Klippe zu stürzen und selbst hinterher zu springen. Dora ist entsetzt und findet darin keinen Sinn. Da sieht der Teufel keine Möglichkeit mehr, ihr zu helfen. Das verbiete ihm die Würde seines Amtes. Er will das Weitere dem dem Chor überlassen und geht. Aber auch dieser ist ratlos und verschwindet ebenfalls. Dora wendet sich wieder Berthold zu und schiebt ihn in Richtung Siedlung, während dieser weiterhin stammelt:“ On. Dern. On. Son. Dern..….“
Es bleibt jedoch offen, ob Bertholds Betreuung ihrem Leben einen neuen Sinn geben wird.
DORA
Libretto von Frank Witzel
Uraufführung: 2024 an der Staatsoper Stuttgart
Originalsprache: Deutsch
Dora, eine junge Frau (Sopran)
Ihre jüngere Schwester (Sopran)
Ihr jüngerer Bruder (Bariton)
Ihre Mutter (Alt)
Ihr Vater ((Bassbariton)
Berthold, Sekretär im Landratsamt (Bariton)
Der Teufel (Tenor)
Ein antiker Chor
Dora kommt einen Pfad entlang und äußert ihren Überdruss an dieser Gegend und ihre Langeweile. Sie betritt die Wohnung. Sie verabscheut alles um sich her und auch ihr Leben. Ein Chor kommentiert die Eintönigkeit des modernen Lebens.
Ihre Eltern und Geschwister treten ein. Mutter und Vater wundern sich über ihre Phantasien. Wir erfahren, dass Dora schon zwei Jahre arbeitslos ist und ihnen zur Last liegt. Der Vater meint, wer arbeiten will, finde auch eine Beschäftigung. Aber durch Rückfrage der Schwester erfahren wir, dass auch er arbeitslos ist. Dora ist das das Gerede zu lästig. Auch ihre jüngere Schwester scheint in ähnlicher Stimmung wie Dora zu sein.
Die Mutter empfiehlt Dora, in die Stadt zu gehen, aber sie lehnt es ab. Dort wäre es ja noch öder. Der Bruder hingegen will es tun und glaubt, dass er es zu etwas bringen wird. Die beiden Schwestern halten das für Dummheit. Die Mutter fürchtet, dass er mit seinem Trotz eine Dummheit begehen werde. Der Vater will die beiden Schwestern, von denen er glaubt, dass die jüngere ganz unter dem Einfluss Doras stehe, loswerden. Da die Mutter ihm vorwirft, die Familie zu zerstören, wollen sie überlegen, wie sie sie aus dem Haus in die Ferne locken könnten. Dann beginnt die Mutter von früheren Zeiten zu schwärmen. Dazwischen gibt der Chor auch weiterhin seine Kommentare.
Schließlich ziehen die beiden Schwestern sich in ihr Zimmer zurück. Dort hat die jüngere Schwester den Auftrag erfüllt, für Dora einige Utensilien zu besorgen, mit denen sie um Mitternacht außerhalb des Elternhauses den Teufel beschwören will. Dora bittet die Schwester zu Hause zu bleiben und verspricht ihr, ihr später alles zu erzählen. Dann entfernt sie sich durch das Fenster.
Dora hat die Utensilien verteilt und Kerzen angezündet und wartet auf das Ergebnis ihrer Beschwörung. Der Teufel erscheint, verkleidet als Büroangestellter mit einer Aktenmappe. In einem Dialog zwischen ihm und dem Chor, erklärt er, dass ihn nur der Gottesglaube ermächtige, diesen zu verfluchen, um die Welt in seine Richtung zu lenken, und welche Mühe er damit habe. Das alte System sei verstaubt und überholt. Am liebsten würde er alles in Stücke schlagen, aber diese Arbeit stehe dem Menschen zu.
Dann tritt er auf Dora zu, tut so, als habe er sich verlaufen und fragt nach dem Weg in die Stadt. Dora fragt, was er dort wolle, und nennt mögliche Gründe bis hin zum Abriss der Stadt. Er gibt an, dass von jedem etwas geschehen solle. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erforscht er ihre Weltanschauung und macht auch mehrfach Andeutungen auf seine Gesinnung, die seine Identität erraten lassen. Aber sie erkennt ihn nicht und geht auf sein Angebot, ihn zu begleiten, nicht ein, da sie noch auf jemanden warte.
Seine Frage, auf wen sie warte, will sie nicht beantworten. Daher verspottet er sie noch, wozu sie die verschiedenen Gegenstände ausgebreitet habe, obwohl er weiß, was sie damit bewirken wollte. Schließlich entschuldigt er sich für die Störung und sagt, dass sie sich wohl wiedersehen werden, denn er hätte künftig öfter hier zu tun. Als er gehen will, fragt sie ihn nach seinen Auftrag. Er äußert lediglich, dass er etwas Ordnung schaffen wolle, und dieser Auftrag ewig weitergehen werde. Sie gesteht, dass sie von Ewigkeit nichts halte und sich nach Endlichkeit sehne. Er erklärt, dass es ihn genau darum gebe. Er erscheine immer dann, wenn jemand etwas ändern wolle. Dora ist von dem Gespräch genervt und fordert ihn auf, endlich zu verschwinden. Sie hofft, ihn nie wiederzusehen, doch er äußert noch:
„Des Schicksals Wege sind verworren,
und ist die Hoffnung erst verdorren,
sehnt man herbei, was man verwarf.“
Nachdem er gegangen ist mahnt der Chor Dora, zu erkennen, mit wem sie gesprochen habe, damit sie nicht ihrem Schicksal verfalle. Doch sie hält den Mann, dem sie begegnete, weiterhin für einen Dummschwätzer. Dann räumt sie die Sachen zur Seite und geht. Der Chor meint, dass ihr Hochmut ihr schaden werde.
Berthold, der Sekretär schaut Akten durch, als der Teufel dort erscheint und nach dem Landrat fragt. Da dieser gerade unterwegs ist, spricht er Berthold auf den völlig heruntergekommenen Weiher in einer Grünanlage der Stadt an. Den könnte man doch sanieren, im Sommer mit Booten befahren und im Winter als Eisfläche zum Schlittschuhlaufen benutzen. Er rät ihm zu einer privaten Investition. Über das Wort „Schlittschuhlaufen“ bringt der Teufel Berthold auf das Mädchen Dora, das dieser aus der Schule kannte. Berthold bekennt, er habe sie im letzten Winter, als der Weiher nach sieben Jahren erstmals wieder zugefroren war, zum ersten Mal dort wieder getroffen und von ihr sogar einen Kuss bekommen. Dann erzählt der Teufel ihm, dass er sie letzte Nacht getroffen habe. Berthold will es nicht glauben und zeigt durch sein Verhalten, dass er sich damals in sie verliebt habe. Er habe sie aber nicht näher kennengelernt, da sie ihn und auch sonst niemand beachte. Das gibt dem Teufel die Gelegenheit, ihm einzureden, dass diese ein Verhältnis mit seinem Chef, dem Landrat, habe. Damit versucht er, den eifersüchtigen Berthold gegen seinen Chef, der ein unsympathischer Mensch sei, aufzuwiegeln und selbst in die Sanierung zu investieren, um sich so bei Dora beliebt zu machen. Schließlich gibt er ihm aus seiner Aktentasche einige Bündel Geld und verschwindet wieder. Berthold schwärmt in Erinnerung an Dora.
Der Chor erklärt, dass die Welt immer noch in tristem Einerlei verharre. Der Vater will das Verhalten Doras nicht länger dulden und sie aus der Wohnung (wie der Chor erklärt: „drei Zimmer, Küche, Bad für fünf Personen!“) haben. Die Mutter deutet ihr an, sie wüssten, dass sie immer nachts heimlich aus dem Fenster steige. Sie weigert sich, darüber Auskunft zu geben. Inzwischen erklärt der Bruder, dass er bald ausziehen werde, worauf Dora ihn verspottet. Als Vater und Mutter sie dafür rügen, wirft sie ihnen vor, sie falsch erzogen zu haben. Die Eltern reden sich damit heraus, dass sie es sehr schwer hatten. Wir erfahren von der Mutter, dass der Vater unter Tage nach Eisenerz gegraben habe. Das reizt Dora zu dem Vorwurf, dass es das, soweit sie denken kann, hier nicht mehr gebe und er immer noch arbeitslos sei, weil er nicht anderes könne. Nun droht der Vater, sie endgültig rauszuwerfen, wenn sie nicht bis zum nächsten Ersten eine Arbeit habe, und fordert sie auf, im neuen Ausflugslokal am Weiher Arbeit aufzunehmen, wo sie Hilfskräfte suchten. Dazwischen kommentiert der Chor weiterhin das Geschehen.
Da schaltet sich der Bruder ein und sagt, dass das Lokal bereits wieder schließen muss. Der Bau durfte wegen eines Bestechungsfalls im Landratsamt überhaupt nicht genehmigt werden. Die Schwester stürzt herein und berichtet, dass man Berthold aus dem Weiher gezogen habe. Er habe sich das Leben nehmen wollen und einen Brief hinterlassen, dass er ohne Dora nicht leben könne. Dora erinnert sich zwar an die kurze Beziehung, die für sie keine Bedeutung hatte, und bedauert seinen Tod. Doch die Schwester teilt ihr mit, dass er zwar nicht tot, aber sein Gehirn geschädigt sei, weil er zu lange unter Wasser war. Und das sei – wie der Arzt bestätige – unheilbar.
Dora vermutet, dass es etwas mit dem seltsamen Fremden, der ihr bei ihrer Teufelsbeschwörung nachts begegnet sei, und seinen merkwürdigen Aussprüchen zu tun habe. Dora will daher Berthold im Spital besuchen, um mehr herauszufinden. Zwar versucht die Schwester, sie davon abzubringen. Aber sie ist entschlossen und geht. Die Schwester folgt ihr.
Der Chor spricht davon, dass sich das Schicksal ändere, wenn man erst einmal den anderen entdeckt habe und Dora sich täglich um Berthold kümmere, der nicht mehr Mann sei und auch nicht mehr reden könne.
Dora schiebt ihn im Rollstuhl die Anhöhe hinauf. Abwechselnd mit dem Chor, der anderer Ansicht ist, betont sie weiterhin, dass ihr Leben immer noch eintönig sei. Sie fragt sich, ob ihre Begegnung damals wirklich der Teufel war. Dann aber sei er ein Versager, da sich an Eintönigkeit in ihrem Leben nichts geändert habe. Der Chor meint, dass ihr noch ein weiter Schicksalsschlag bevorstehe.
Der Teufel erscheint und rügt den Chor, dass dieser im Irrtum sei. Das Schicksal schlägt doch gerade den, der sich ihm beuge und nichts wage. Dann spricht er Dora mit „holdes Kind“ an. Das will sie nicht hören und hier fällt vom Teufel zum ersten Mal das Wort „Sondern?“ Dora erklärt, dass sie seinen Rat befolgt habe, aber es habe sich, auch wenn sie nun Berthold täglich ausführe, nichts geändert. Als er fragt, welchen Rat sie meine, zitiert sie seine damaligen damaligen Worte:
„Des Schicksals Wege sind verworren
und ist die Hoffnung auch verdorren,
sehnt man herbei, was man verwarf“
Umständlich erklärt er nun seine Sicht der Welt, in der der Mensch sich zum Schöpfer emporgeschwungen habe. Sie kann mit den Erklärungen nichts anfangen, geht auf ihn los und beschimpft ihn. Auf seine weiteren Äußerungen erklingt aus Ihrem Mund – laut schreiend – erneut das „Sondern?“. Eine Pause entsteht.
Dann belehrt der Teufel sie, die noch immer von ihren eintönigen Alltag spricht, sie vermisse einfach bislang das „Sondern“, dem sie jetzt begegnet sei. Berthold stammelt ebenfalls: „On. Dern. Son. Dern“ und der Chor stimmt mit ein. Der Teufel sagt, dass Berthold es begriffen habe und rät ihr, einfach zuzuhören. Dora begreift immer noch nicht, und der Teufel erklärt ihr, dass man bei der Frage bleiben und nicht auf die Antwort schauen solle. Schließlich erkennt sie den Sinn der oben genannten Worte. Der Teufel fordert sie nun auf, erst Berthold von einer Klippe zu stürzen und selbst hinterher zu springen. Dora ist entsetzt und findet darin keinen Sinn. Da sieht der Teufel keine Möglichkeit mehr, ihr zu helfen. Das verbiete ihm die Würde seines Amtes. Er will das Weitere dem dem Chor überlassen und geht. Aber auch dieser ist ratlos und verschwindet ebenfalls. Dora wendet sich wieder Berthold zu und schiebt ihn in Richtung Siedlung, während dieser weiterhin stammelt:“ On. Dern. On. Son. Dern..….“
Es bleibt jedoch offen, ob Bertholds Betreuung ihrem Leben einen neuen Sinn geben wird.
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Gestaltung Agentur kuh vadis