Zitat von tiranno am 19. Februar 2022, 20:01 Uhr

In den 1980er Jahren ist Luciano Berio dann noch einmal zu Gustav Mahler zurückgekehrt und hat zehn von dessen frühen Klavierliedern orchestriert – nicht exzentrisch, aber effektvoll. Und so farbenfroh, dass Mahler seine Freude daran gehabt hätte. Für die Mahler Festwochen 1986 bekam Berio den Auftrag Lieder zu orchestrieren, er hat fünf Lieder bearbeitet diese sind :

Ablösung im Sommer, Zu Straßburg auf der Schanz, Nicht wiedersehen, Um schlimme Kinder artig zu machen und Erinnerung.

Uraufführung, Toblach 20.6.’86 Haydn Orchester Dir.Hermann Michael Solist T.Hampson

1987 dann den Auftrag des Arturo Toscanini Orche, Parma weitere Lieder aus den Gesängen der Jugendzeit zu bearbeiten sechs weitere :

Hans und Grete, Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald, Frühlingsmorgen, Phantasie, Scheiden und Meiden und nochmals Erinnerung.

Uraufführung 7.12.’87 Orchester  Sinfonica dell’Emilia Romagna „Arturo Toscanini “ Cond.Luciano Berio Solist T.Hampson 

Wer es nicht wüsste, würde meinen die Orchestration sei von Mahler selbst, so gut hat sich Berio in die Mahler Liederwelt eingearbeitet und was dabei herauskam kan  man auf div. Aufnahmen nachhören. Ich habe diese Lieder das erstemal mit T.Hampson gehört, war völlig überrumpelt und suchte nach weiteren Aufnahmen, diese kam dann mit Andreas Schmidt. Diese Aufnahme war die erste und kurz danach die mit Hampson.

Welche der beiden ich den Vorzug gebe ist einfach, Hampson ist stets bestrebt, das Beste aus jedem Wort heraus zu finden, und das mit angenehmem Ton, vom leisesten Pianissimo bis zum kühnsten Forte zu variieren.

Schmidt dagegen hat das Selbstvertrauen sich ganz natürlich in diese lohnenden Lieder hineinzuversetzen und zu entspannen. Hier muss/sollte man Garben lauschen, er ist nicht ganz so zögerlich wie Berio, und ist mMn erfolgreicher als Berio selbst. 

LG tiranno 

Fortsetzung folgt…..