Zitat von Saengerfreunde am 31. Mai 2022, 17:47 Uhr

Die Sängerin Marie -Louise Gilles  wurde 1937 in Düren geboren. Studium an der Folkwang-Musikhochschule in Essen bei Hilde Wesselmann. Debüt in der Spielzeit 1960 -61 am Stadttheater Oberhausen. Danach wurde sie ans Staatstheater Wiesbaden engagiert -1961- 1964 – wo sie bereits Mezzo- und Alt-Partien wie den Octavian im „Rosenkavalier“, die Dorabella in „Cosi fan tutte“ und den Komponisten in  „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss  gestaltete. 1964 -66 war sie  Mitglied der Staatsoper  München:

In dieser berühmten Liveaufnahme aus dem Jahre 1965 singt sie die Flora Bervoix, die Freundin
der Violetta Valery.

1966-68 Engagement am Stadttheater Bremen. Seit 1968 wirkte sie als erste Altistin am Staatstheater Hannover, das ihr Stammhaus wurde. Von dort aus begann die nationale und internationale  Karriere.  Frau Gilles wirkte bei den Bayreuther Festspielen, bei den Salzburger Oster-Festspielen und den Festwochen von Dubrovnik mit. Gastspielreisen führten sie nach Wien, Paris, Lissabon, Washington, New York und Buenos Aires. Zu den großen Partien auf der Bühne zählten die Carmen, die Amneris in „Aida“, die Azucena im „Troubadour“, die Eboli in „Don Carlos“, die Brangäne im „Tristan“, die Fricka in „Wagners Ring“, die Herodias in „Salome“, die Ortrud in „Lohengrin“, die Kundri im „Parsifal“, die Waltraute in der „Götterdämmerung“. Marie- Louise Gilles feierte in den großen Fachpartien weltweit bedeutende Erfolge. Neben ihrem Wirken auf der Bühne glänzte sie besonders als Konzert- und Oratoriensängerin; hier schätzte man besonders ihre Interpretation in den Werken von J. S. Bach. Ihre vorbildlich gestalteten Bachkantaten sind in zahlreichen Tonaufnahmen und Rundfunkmitschnitten verewigt.

In einem weiteren Studium qualifizierte sich Frau Gilles zur Diplom Musikwissenschaftlerin. 1982 wurde sie als Professorin an die Musikhochschule Hannover berufen, setzte jedoch ihre Karriere weiter fort und betätigte sich auch als Opernregisseurin. 1984 beendete sie ihre Karriere in Hannover. An Ruhestand dachte und denkt die vielseitig Tätige jedoch noch lange nicht. Mit dem ihr eigenen Temperament und Engagement  setzt sich die Sängerin, Musikwissenschaftlerin und  Professorin bis heute für ihr Opernideal und die Werte, die sie vertritt und erhalten möchte, mit Vehemenz ein. Sie hält Vorträge, gibt Schriften heraus, darunter hat die Reihe „Eine Mitteilung für meine Freunde“ eine große, treue Leserschaft. Es hat sich eine Initiative gegründet, die für die von ihnen vertretenen Werte und gegen die aus ihrer Sicht negativen und nicht tolerierbaren Tendenzen und Zustände in der Oper engagiert eintritt. Frau Gilles ist es  gelungen, einen großen Kreis von Unterstützern für ihre Herzenssache zu gewinnen.  

Ein solches Engagement, für das was uns eint, die Oper, verdient aus Sicht der  Sängerfreunde hohe Anerkennung