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Maurice Delage – Lahore-Un sapin isolé

Hallo
 
Ein sehr kurzes Gedicht von Heinrich Heine:
Ein Fichtenbaum steht einsam

Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh’.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.

Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.

 
Es wurde unzählige Male vertont, so auch von Carl Loewe, Franz Liszt, Joseph Marx oder Fanny Hensel. Auf das Gedicht gestoßen bin ich allerdings durch die CD „Rencontre“ von Raquel Camarinha und Yoan Héreau, die ich für die „Fêtes galantes“ von Claude Debussy herangezogen habe. Dort findet sich auch das Lied „Lahore – Un sapin isolé“ von Maurice Delage (1879-1961), was soviel heißt wie „Ein Fichtenbaum steht einsam“.
 
Un sapin isolé se dresse sur une montagne
Aride du nord. Il sommeille.
La glace et la neige l’environnent
d’un manteau blanc.
Il rêve d’un palmier qui, là-bas,
Dans l’Orient lointain, se désole,
solitaire et taciturne,
sur la pente de son rocher brûlant.
 
Der Komponist war von der Musik Debussys begeistert und Freund Ravels. Als Mitglied der Künstlergruppe „Les Apaches“ um Maurice Ravel traf er sich regelmäßig mit Freunden wie Manuel de Falla in den Räumen des Malers Paul Sordes. Gleichwohl ist sein Œuvre überschaubar. Von 1911 bis 1913 war er gemeinsam mit seinem Vater in Britisch-Indien und benannte die Lieder seiner „Quatre poèmes hindous“ nach Städten, die er bereiste. So vertonte er 1912 das Heine-Gedicht (XXXIII aus dem Buch der Lieder) und stellte dem Titel die Stadt Lahore (heute die zweitgrößte Stadt Pakistans) voran. Zu der Komposition wurde er von Combatore Thayi inspiriert, einer Sängerin, die der karnatischen Musik, einer aus der Hindu-Tradition entstandenen Stilrichtung, zuzurechnen war. Die Lieder stellen zugleich den Versuch dar, Melodien und Rhythmus der indischen Musik in die westliche Musik einzuführen und sind letztlich Ausdruck der Exotik-Begeisterung des französischen Impressionismus.
„Lahore – Un sapin isolé“ komponierte Delage ursprünglich für Sopran und Klavier. Später bearbeitete der das Werk für Sopranstimme und Kammerensemble aus zwei Flöten, Oboe, zwei Klarinetten, Harfe und Streichquartett. Besonders beindruckt mich der wortlose Gesang am Ende des Liedes.
 
Die Fassung mit Klavierbegleitung von Sandrine Piau, begleitet von Billy Eidi am Flügel.
 
Hier das Werk mit kammermusikalischer Begleitung, gesungen von Sabine Devieilhe, die von Les Siècles unter der Leitung von Francois-Xavier Roth begleitet wird.
 
„Es jagte mir Schauer über den Rücken“, (Delages an Maurice Ravel, nachdem er die Sängerin Combatore Thayi gehört hatte)
 
Gruß Wolfgang

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