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KÀLMÀN, Emmerich: GRÄFIN MARIZA

Emmerich KÁLMÁN (1882 – 1953)
GRÄFIN MARIZA

Operette in 3 Akten
Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Uraufführung 28.2.1924n Wien (Theater an der Wien)
Ort und Zeit: Auf dem Schlossgut der Gräfin

Personen:
Gräfin Mariza (Sopran)
Fürst Populescu
Baron Koloman Zsupán, Gutsbesitzer aus Varasdin (Buffo)
Graf Tassilo Endrödy-Wittemburg (Tenor)
Lisa, seine Schwester (Soubrette)
Karl Steran Liebenberg
Fürstin Bozena Guddenstein zu Clumetz
Manja, eine junge Zigeunerin (Sopran)
Einige Sprechrollen

Erster Akt

Szene auf der Terrasse des Schlosses von Gräfin Mariza in Ungarn um 1924. Daneben ein angrenzender Park. Gräfin Mariza war länger abwesend und hat daher ihr Schlossgut dem verarmten Grafen Tassilo anvertraut, welcher in dieser Zeit für die Verwaltung zuständig war. Graf Tassilo war unter dem Namen Török in der Stadt im Dienst, denn dadurch hofft er, die nötige Mitgift für seine Schwester Lisa zu verdienen, welche von der Verarmung der Familie nichts erfahren soll. Seit Tassilo seine Stelle als Verwalter des Schlossgutes angetreten hat, hat er die Gräfin Mariza nie gesehen. Doch heute lässt sie sich blicken: Sie ist eine schöne junge und lebensfrohe Frau, welche jedoch sehr launisch sein kann. Angeblich will sie auf dem Schloss ihre Verlobung mit Baron Coloman Zsupán feiern. Alle Gäste haben sich bereits eingefunden, jedoch handelt es sich bei der Verlobung um einen Schwindel, wie die Gräfin einer Freundin heimlich gesteht. Die Gräfin hat das Ganze nämlich nur inszeniert, um von ihren zahlreichen Verehrern endlich Ruhe zu haben. Tassilo ist erschrocken, als er sieht, dass seine Schwester Lisa zusammen mit Gräfin Mariza vor Ort eingetroffen ist, denn Lisa ist eine Freundin der Gräfin. Tassilo wird Lisa nun wohl oder übel die Wahrheit erzählen müssen. Lisa jedoch denkt, dass ihr Bruder nur zum Spaß den Verwalter spielt, und daher bleibt das Geständnis vorerst aus.

Zu Gräfin Marizas Verblüffung existiert der erfundene Bräutigam Baron Zsupán aber tatsächlich, und dieser erscheint auch schon vor Ort. Er stellt sich als Besitzer eines Anwesens in Varasdin vor und hofft, dass seine Verlobung mit der Gräfin stattfinden wird, denn er hat ja auch die Bekanntmachung gelesen. Jetzt beginnen die Schwierigkeiten der Gräfin, denn sie kann sich ihrem froh gesinnten Werber nicht einfach so entziehen. Während die Verlobugsfeierlichkeiten im Schlossaal beginnen, hegt Tassilo trübe Gedanken und versucht diese im Gesang zu ersticken. Gräfin Mariza hört sein Lied und bittet ihn, er möge doch für die Gäste singen, was Tassoli aber ablehnt. Die Gräfin ist erbost und kehrt zur Gesellschaft zurück. Nachdem alle Gäste das Schloss wieder verlassen haben, zeigt sie sich Tassilo gegenüber versöhnlich, worauf er für sie alleine singt.
Zweiter Akt

Prunksaal im Schloss. Vier Wochen sind nun vergangen, und Tassilo ist als Török noch immer unerkannt. Die Gräfin genießt seine Nähe, denn schon längst ist Tassilo in sie verliebt und wirbt um sie, was sie sich genießend gefallen lässt, denn eine Verlobung mit dem Baron Zsupán kommt für sie sowieso nicht in Frage, denn dieser wirbt ohnehin um eine andere, nämlich um Tassilos Schwester Lisa. Tassilo ist es zusehends leid, die für ihn erniedrigende Rolle als Verwalter zu spielen. Er schreibt seinen Frust in einem Brief nieder, welcher er an seinen Freund Liebenberg schicken will. Durch einen Zufall gelangt dieser Brief jedoch in die Hände der Gräfin, welche ihn liest, den Inhalt missversteht und glaubt, der Verfasser sei nur hinter ihrem Geld her. Jetzt weiß sie zudem auch, dass Tassilo in Wirklichkeit nicht der einfache Verwalter Török ist. Voller Entrüstung und Enttäuschung hält sie ihm vor allen Gästen den gelesenen Brief vor und entlässt ihn, allerdings mit einer großzügigen Entlöhnung.

Dritter Akt

Szene im selben Saal. Am nächsten Morgen erscheint Tassilo nochmal vor Ort bei der Gräfin, um sich von ihr zu verabschieden. Es kommt jedoch nicht etwa zu einer Aussprache des Ganzen, denn einerseits lässt dies Tassilos Stolz nicht zu, und andererseits ist Marizas Trotz zu stark. Doch dann erscheint Tassilos Tante, die Fürstin von Guddenstein. Diese hat von der Verarmung von Tassilos Familie erfahren und gleich darauf sämtliche Güter zurückgekauft, welche Tassilo in seiner finanziellen Not verpfändet hatte. Somit ist Tassilo kein verarmter Adelsmann mehr und steht dem Stand von Gräfin Mariza in nichts mehr nach. Jetzt steht den beiden zum Liebesglück nichts mehr im Wege.

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