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Monteverdi "Lamento d’Arianna"

Claudio Monteverdi: Lamento d’Arianna 

 

PRIMA PARTE
Lasciatemi morire!
E che volete voi che mi conforte
In così dura sorte,
In così gran martire?
Lasciatemi morire!
 
SECONDA PARTE
O Teseo, O Teseo mio,
Si, che mio ti vo‘ dir, che mio pur sei,
Benchè t’involi, ahi crudo, a gli occhi miei
Volgiti, Teseo mio,
Volgiti, Teseo, O Dio!
Volgiti indietro a rimirar colei
Che lasciato ha per te la Patria e il Regno,
E in queste arene ancora,
Cibo di fere dispietate é crude,
Lascierà l’ossa ignude.
O Teseo, O Teseo mio,
Se tu sapessi, O Dio!
Se tu sapessi, ohimè, come s’affanna
La povera Arianna, forse pentito
Rivolgeresti ancor la prora al lito:
Ma con l’aure serene
Tu te ne vai felice et io quì piango.
A te prepara Atene
Liete pompe superbe,
Ed io rimango
Cibo di fere in solitarie arene.
Te l’uno e l’altro tuo vecchio parente
Stringeran lieti, ed io
Più non vedrovvi,
O Madre, O Padre mio!
 
TERZA PARTE
Dove, dov’è la fede
Che tanto mi giuravi?
Così ne l’alta fede
Tu mi ripon degl’Avi?
Son queste le corone
Onde m’adorni il crine?
Questi gli scettri sono,
Queste le gemme e gl’ori?
Lasciarmi in abbandono
A fera che mi strazi e mi divori?
Ah Teseo, ah Teseo mio,
Lascierai tu morire
Invan piangendo, invan gridando aita,
La misera Arianna
Ch’a te fidossi e ti diè gloria e vita?
 
QUARTA PARTE
Ahi, che non pur rispondi!
Ahi, che più d’aspe è sordo a‘ miei lamenti!
O nembri, O turbi, O venti,
Sommergetelo voi dentr’a quell’onde!
Correte, orche e balene,
E delle membra immonde
Empiete le voragini profonde!
Che parlo, ahi, che vaneggio?
Misera, oimè, che chieggio?
O Teseo, O Teseo mio,
Non son, non son quell’io,
Non son quell’io che ì feri detti sciolse;
Parlò l’affanno mio, parlò il dolore,
Parlò la lingua, sì, ma non già il core.
Misera! Ancor dò loco a la tradita speme?
E non si spegne,
Fra tanto scherno ancor, d’amor
Il foco spegni tu morte, omai, le fiamme indegne!

Die Klage der Arianna

Part 1
Lasst sterben mich!
Was sollte mich noch trösten
in solch grausamem Geschick
in solcher bittrer Pein?
Lasst sterben mich!
 
Part 2
O Theseus, o, mein Theseus,
mein möchte weiter ich dich nennen, denn du bist mein,
auch wenn du, Grausamer, vor meinen Augen fliehst.
Dreh dich um, mein Theseus,
dreh dich um, Theseus, o Gott,
dreh dich um, um sie erneut zu schaun,
die für dich ihr Land verlassen und ihr Königreich,
und die an diesem Gestade
als Futter für die gnadenlosen, wilden Tiere
ihren nackten Leib zurücklässt.
O Theseus, o, mein Theseus,
wenn du nur wüsstest, o Gott,
ach, wüsstest du nur, wie schwer
die arme Ariadne leidet,
dann würdest du vielleicht, voll Reue,
den Bug wieder zur Küste wenden;
da segelst du mit sanfter Brise
glücklich weg, derweil ich weine.
Athen bereitet dir
ein prachtvolles Fest,
ich bleib zurück
als Futter für die wilden Tiere am einsamen Gestade.
Deine alten Verwandten werden glücklich
dich umarmen, und ich,
werde Mutter und Vater nie mehr sehen!
 
Part 3
Wo, ist die Treue, wo,
die du mir so oft geschworen?
Setzt du mich in solcher Art
auf den erhabnen Thron deiner Vorfahren?
Sind dies die Kronen
mir die Stirn du zieren?
Sind dies die Zepter,
dies der Schmuck und das Geschmeide?
Mich zu verlassen, mich auszusetzen
den Bestien, die mich in Stücke reißen und verschlingen?
Ach Theseus, ach, mein Theseus,
wirst du mich sterben lassen,
vergeblich weinen und um Hilfe flehen lassen,
mich, die erbarmenswerte Ariadne,
die dir vertraute, dir Leben und Ruhm verlieh?
 
Part 4
Ach, seine Antwort bleibt aus;
er ist meinen Klagen tauber als die Schlange.
O Donner, Wirbelwinde, Stürme
versenkt ihn unter diesen Wellen.
Eilt herbei, ihr Wale,
und füllt die tiefsten Abgründe
mit seinen unreinen Gliedmaßen.
Was sage ich, ach, welches irre Reden?
Was frage ich, die ich im Elend bin?
Oh Theseus, ach, mein Theseus,
ich war es nicht,
nicht ich sprach diese wilden Worte;
mein Jammer war’s und meine Pein,
die Zunge war’s und nicht das Herz.
Ich Arme hege immer noch
die Hoffnung, die verraten, die Glut der Liebe
ist noch immer nicht erloschen durch so viel Hohn.
Komm, Tod, und lösche die unwürdigen Flammen.
 

Monteverdis „Lamento d’Arianna“ war ein Eckpfeiler seines Ruhms.Die Klage komponierte er als dramatischen Mittelpunkt seiner Oper Arianna. Mit dieser Oper krönte er die Feierlichkeiten von Prinz Francesco Gonzaga von Mantua und Herzogin Margherita von Savoyen. Mehrere bedeutende Zeugen der UA 28.5.1608 bestätigen die Kraft von Monteverdis Komposition des Lamento Monteverdi selbst schrieb später, >>>dieses Stück sei der „wesentlichste Teil“ der gesamten Oper und eine besondere Herausforderung an seine Erfindungsgabe.<<<< Er veröffentlichte es 1623 (zweimal) als separate Einheit, arrangierte es einmal für Chorensemble und komponierte eine geistliche Monodie (das „Pianto della Madonna“ aus der Selva morale e spirituale von 1641) über seine Musik. Ariadne’s Lamento war auch in jener Zeit der Auslöser für viele Kopositionen dieses Genre der Klagemusik. Es gab damals auch lebhafte theoretische Debatten über die Macht der Musik, menschliche Emotionen zu imitieren, ich glaube heute machen wir uns darüber kaum noch Gedanken. Nach Monteverdis Tod war das Lamento die wohl erste Wiederbelebung seiner Musik in den 1780er Jahren. Und wenn man bedenkt wie lange es dann wieder dauerte, bis in die jüngste Zeit, und wir wieder übergroße Freude an der Moteverdischen Musik haben können, natürlich gab es immer Liebhaber seiner Musik, jedoch nicht die Popularität die sie derzeit genießt. Das vom Komponisten selbst arrangierte Lamento als fünfstimmiges Madrigal hat wohl am meisten dazu beigetragen, die Popularität des Stücks vom 20. bis ins 21. Jahrhundert zu fördern. Das Arrangement das Monteverdi seinem Lamento angedeihen ließ, hielt er für sehr wichtig, schon durch die Eröffnung „Lasciatemi morire“, denn er stellte es an den Anfang seines sechsten Madrigalbuchs. Heute vermuten Historiker, ein venezianischer Adliger soll den Komponisten überzeugt haben, sein Lamento in das zugänglichere Medium des Madrigals einzufügen. Er löschte die Chorkommentare der ursprünglichen Oper und vertonte nur die vier Teile von Ariadnes Musik. Jeder der vier Teile des Madrigals betont die wechselnden Wirkungen des Opernoriginals wider. Ariadnes widerstrebende Schlussfolgerung, dass niemand ihre Tränen erwidert, zieht den Hörer in einen Soog von tiefster Empfindung und Traurigkeit bis zur Emotionslosigkeit.

LG tiranno 

 

 

        

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