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MOZART, Wolfgang Amadeus: ASCANIO IN ALBA

Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791):
ASCANIO IN ALBA
Festa teatrale in zwei Teilen, KV 111
Libretto von Abbate Giuseppe Parini
Originalsprache: Italienisch

Uraufführung am 17. Oktober 1771 im Teatro Regio Ducal, Mailand,
erste Aufführung in neuerer Zeit am 25. Januar 1958 im Landestheater Salzburg
in der Fassung von Bernhard Paumgartner.

Personen der Handlung:
Venus, Göttin der Liebe (Sopran)
Ascanio, Ihr Sohn (Mezzosopran, Alt oder Countertenor)
Silvia, eine Nymphe (Sopran)
Fauno (Sopran)
Aceste, ein Priester Tenor

Ort und Zeit: Italien, Mythische Antike.

Erster Teil.
Landschaft bei Alba.
Ascanio, der Sohn der Liebesgöttin Venus und des Helden Aeneas, geht mit seiner Mutter spazieren. Sie preist die Schönheit der Landschaft und fordert ihren Sohn auf, über diese Gegend zu herrschen. Da aber zur Herrschaft auch Kinder gehören, soll Ascanio mit einer Frau eine Familie gründen. Dafür hat Venus bereits eine Wahl getroffen und zwar die Nymphe Silvia. Sie fordert ihren Sohn auf, sich zu maskieren und so mit der Nymphe anzubandeln, da sie, Venus, die Treue und Tugendhaftigkeit Silvias testen will. Ascanio gehorcht natürlich seiner Mutter zu und maskiert sich.

Tatsächlich erscheint Silvia und wird von Ascanio umschwärmt. Währenddessen kommen Hirten daher, unter ihnen auch der Priester Aceste. Der prophezeit den Hirten, dass in diesem Tal einst eine große, prachtvolle Stadt entstehen wird. Silvia will wissen, was die Zukunft bringt und erfährt, dass sie noch heute einen Ehemann kennenlernen und mit ihm sogar einst über diese noch zu bauende Stadt herrschen wird. Silvia reagiert erstaunt und antwortet, dass sie in der letzten Nacht einen Traum hatte, in dem ihr ein Mann erschienen ist, den sie nun liebt. Der Priester versichert ihr, dass es sich hier nur um einen gewissen Ascanio handeln kann. Das ist der Moment, da Ascanio am liebsten schon seine Maske abnehmen würde, doch hindert ihn Venus daran, fordert ihn sogar auf, noch zu warten, denn der Test sei noch nicht abgeschlossen.

Zweiter Teil.
Die Hirten setzen sich, mit ihnen auch Silvia, die wiederum von dem immer noch maskierten Ascanio angesprochen wird. Während dieses Gesprächs erkennt sie in ihrem Gegenüber die Traumerscheinung wieder. Bevor es allerdings zu weiteren Annäherungen kommt, erscheint Fauno und befiehlt Ascanio, die Nachricht von der Gründung der Stadt Alba in der Welt bekannt zu machen. Silvia hingegen glaubt jetzt, dass der Maskierte doch nicht Ascanio ist und läuft enttäuscht davon, Ascanio rennt umgehend hinter ihm her. Als er sie eingeholt hat und sie sich gegenüber stehen, kündigt sich Venus an. Viele Menschen strömen her, um die Göttin zu sehen zu können. Während ein Jubelchor ein Lob auf die Göttin anstimmt, erscheint sie auf einer Wolke, führt Ascanio und Silvia zusammen und erklärt, dass die Braut den Tugendtest mit Bravour bestanden habe. Nach der Vermählung fährt Venus mit ihrem Wagen durch die Luft und wird den Blicken der Menschen entzogen. Ascanio aber schwört, das Geschlecht des Aeneas nicht nur zu erhalten, sondern auch die Stadt Alba zu Pracht, Rum und Ansehen zu führen. Ein Jubelchor beschließt diese Festa teatrale.

© Manfred Rückert

Anmerkungen:
Der Erfolg der Oper „Mitridate, Re di Ponto“ brachte Mozart seinen zweiten Mailänder Opernauftrag ein. Auftraggeber war der Wiener Habsburger-Hof. Dem jungen Komponisten wurde hier eine völlig andere Aufgabe gestellt, nämlich ein politisches Ereignis mit Musik zu umrahmen, nämlich die Vermählung von Maria Theresias Sohn Erzherzog Ferdinand mit Maria Beatrice d’Este, Tochter des Fürsten von Modena. Während Johann Adolf Hasse die Opera seria „Il Ruggiero“ schrieb, komponierte der junge Mozart ein höfisches Festspiel, das nicht wie üblich als Einlage in der Seria dienen sollte, sondern als ein eigenständiger Opernabend gedacht war. Parinis Libretto ist insofern eine direkte Übertragung von mythologischen Motiven auf das aktuelle Hochzeitspaar und beginnt und endet dementsprechend auch mit einer Huldigung an die alles und weise lenkende Venus, was damals durchaus als Huldigung für die Kaiserin Maria Theresia verstanden wurde.

Die „Festa teatrale“ entstand in nur wenigen Wochen im September 1771. Die Musik Mozarts strahlt die vom Auftraggeber gewünschte Festlichkeit aus. Er hat es aber auch geschafft, die sagenhafte Landschaft mit Pastelltönen zu versehen. Zwei Tage nach der Trauungszeremonie und einen Tag nach Hasses Oper aufgeführt, erlebte „Ascanio in Alba“ mehrere Wiederholungen. Wie schon im Falle des „Mitridate“ brachte der Erfolg des „Ascanio“ Mozart einen weiteren Auftrag ein, nämlich die Komposition der Oper „Lucio Silla“. 1956 erschien in der Neuen Mozart-Ausgabe des Bärenreiter-Verlags der Urtext des Notenbandes; Herausgeber war Ferdinando Tagliavini.

Mozarts Vater Leopold berichtete stolz aus Mailand, dass die Oper seines Sohnes das Werk von Hasse „niedergeschlagen hat“ und er fügt hinzu, dass er denjenigen verlacht hätte, der ihm das zu irgendeinem Zeitpunkt vorhergesagt hätte.

Dieses Jugendwerk Mozarts ist momentan in fiolgenden Ausführungen verfügbar:

Mozart Edition, Vol. 21: Opern "Ascanio in Alba" "Zaide"   Wolfgang Amadeus Mozart: Ascanio in Alba (Oper) (Gesamtaufnahme)

Mozart: Ascanio in Alba   Mozart Ascanio in Alba

 

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