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MOZART, Wolfgang Amadeus: COSÌ FAN TUTTE

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
COSÌ FAN TUTTE OSSIA LA SCUOLA DEGLI AMANTI
(So machens alle oder Die Schule der Liebenden)
Dramma giocoso in zwei Akten KV 492
Libretto von Lorenzo da Ponte

Uraufführung am 26.Januar 1790 im Wiener Burgtheater unter Mozarts Leitung.
Originalsprache: Italienisch.

Personen der Handlung:
Dorabella, eine vornehme Dame aus Neapel (Sopran)
Fiordiligi, deren Schwester (Mezzosopran)
Guglielmo, Offizier, Verlobter Fiordiligis (Bariton)
Ferrando, Offizier, Verlobter Dorabellas (Tenor)
Despina, Kammerdienerin der Damen (Sopran)
Don Alfonso, ein alter Philosoph (Bass)
Chor: Soldaten, Musiker, Dienerschaft

Ort und Zeit der Handlung ist Neapel in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Erster Akt.
In einem Kaffeehaus im Hafen von Neapel.
Don Alfonso, ein alter Philosoph, und seine Freunde Ferrando und Guglielmo, zwei Offiziere, sind zusammengekommen und diskutieren über die Treue der Frauen. Die beiden Offiziere loben ihre Verlobten über den grünen Klee und behaupten, dass sie treu und beständig seien und niemals einen anderen Mann an sich heranlassen würden. Das will Alfonso auf keine Fall so stehen lassen – er meldet Zweifel an und bringt die Freunde gegen sich auf. Sie drohen sogar mit einem Duell. Von dem Alfonso natürlich nichts wissen will. Er stellt dem Statement der Offiziere seine gegenüber und die lautet, dass die Beständigkeit der Frauen wie der „Phoenix aus Arabien“ sei, von dem zwar alle reden, aber keiner ihn je gesehen hat. Er schlägt dagegen eine Wette vor, die Ferrando und Guglielmo annehmen und sich auf den Einsatz von einhundert Zechinen einigen. Alfonso lässt sich das Versprechen „als Soldaten von Ehre“ geben, dass der Treuetest nach seinen Vorgaben abläuft. Da die Offiziere sich ganz sicher sind, die Wette zu gewinnen, träumen sie schon jetzt laut, was sie mit ihrem Gewinn machen werden.

Landsitz der beiden Damen mit Meeresblick.
Fiordiligi und Dorabella sehen sich die Bildnisse ihrer Verlobten an, auf die sie gerade voller Sehnsucht warten. Da kommt Alfonso mit der Nachricht, dass auf königlichen Befehl hin ihre Verlobten unverzüglich zu den Fahnen eilen müssen, um das Vaterland zu verteidigen. Die Schwestern brechen in Tränen aus und sehen ihre Geliebten schon als Tote auf dem Schlachtfeld liegen. In diesem Moment kommen mit gespielter Traurigkeit Guglielmo und Ferrando hinzu, um sich von ihren Liebsten zu verabschieden. Die Treueschwüre der Offiziere können sie nicht trösten. Ganz schlimm wird es, als plötzlich ein Trommelwirbel und ein Chor im Marschrhythmus das Soldaten-leben besingt – das Zeichen zu Aufbruch. Alfonso mahnt mit geheuchelter Traurigkeit zum Aufbruch und weist seine Freunde auf die Barke hin, die am Strand steht und sie auf das auf Reede liegende Schiff bringen soll. Der Abschied ist von den Offizieren so herzzerreißend gespielt, dass sich Alfonso das Lachen kaum verkneifen kann. Zur Reprise des Soldatenchores besteigen Ferrando und Guglielmo die Barke und von den Zurückbleibenden hört man den Wunsch nach einer glücklichen Fahrt und Heimkunft.

Im Haus der Schwestern.
Die Kammerzofe Despina bereitet für ihre Herrinnen gerade die Trinkschokolade vor und beklagt sich über ihr Leben als Dienerin. Mit den Getränken begibt sie sich zu den Schwestern, konstatiert mit Unverständnis deren Traurigkeit und erlebt, dass Dorabella wütend ihr Service auf den Boden schleudert. Diese übertrieben-dramatischen Gebärden der beiden Damen verwundern Despina. Als sie den Grund erfährt nennt sie völlig unbeeindruckt ihr wirksames Gegenmittel – und der lautet, dass sich die Damen um einen neuen Liebhaber bemühen sollten. Die umgehend losbrechende Entrüstung der Schwestern lässt Despina an die Menschenkenntnis der Damen appellieren, dass man nämlich von Männern, noch dazu von Soldaten, keine Treue erwarten darf!

Don Alfonso hat das ganze in einiger Entfernung und unbemerkt beobachtet; er schleicht sich jetzt an Despina heran um sie für das Intrigenspiel „an Bord“ zu holen. Er glaubt nämlich, dass es besser wäre, weil sie nämlich den Spaß verderben könnte. Er bittet Despina also – mit der Übergabe einer kleinen Geldbörse – mitzuspielen und Despina sagt sofort aus Freude am Intrigenspiel zu. Don Alfonso hat ihr allerdings nicht alles erklärt; so weiß sie nicht, dass die beiden vor der Tür stehenden albanischen Freunde die Verlobten ihrer Herrinnen sind. Ihre Aufgabe soll es in erster Linie sein, den Fremden den Zugang zu den Schwestern zu erleichtern.

Ein geräumiger Raum mit vielen Sitzgelegenheiten

Während Alfonso gerade bei den Damen ist, kommen die „Fremden“ herein und der Philosoph eilt, vollkommen überrascht wirkend, auf die beiden zu und begrüßt sie als alte Freunde aus Albanien. Tatsächlich ist die Verkleidung so gelungen, dass weder Fiordiligi und Dorabella, noch Despina sie erkennen. Das „spontane“ freudige Wiedersehen der Freunde tut dazu ein übriges. Guglielmo und Ferrando halten sich nicht mit großen Vorreden auf, sondern kommen mit ihren Liebeserklärungen sofort zur Sache. Erwartungsgemäß weisen die Schwestern die „unverschämten“ Äußerungen zurück. Es ist tatsächlich Fiordiligi, die verkündet, dass sie „wie ein Fels“ zu ihrem Verlobten steht. Als sie danach mit Dorabella den Raum verlassen will, tritt ihnen Guglielmo entgegen und weist mit Nachdruck auf seine und des Freundes körperlichen Vorzüge hin, was die Schwestern endgültig und wütend aus dem Raum rauschen lässt. Ferrando und Guglielmo können sich vor Lachen nicht halten, werden aber von Alfonso ermahnt, aufmerksam zu bleiben um das Spiel nicht zu verderben. Aufgeben wird er, wie die beiden Offiziere vielleicht gehofft haben, jedenfalls nicht.

Garten des Landhauses der Schwestern.

Dorabella und Fiordiligi beklagen die Abwesenheit ihrer Liebhaber, wollen auch die Annäherungsversuche der „Albaner“ nicht dulden, sie aber aus Höflichkeit nicht hinauswerfen, weil sie Freunde von Alfonso sind. Sie bekommen jetzt die Gelegenheit, ihre Standfestigkeit zu prüfen, denn die Fremden kommen mit, wie sie sagen, Giftfläschchen ins Zimmer, erklären, dass sie sich umbringen wollen, wenn sie nicht erhört werden. Diese Drohung macht erst einmal keinen Eindruck bei den Schwestern. Als die Fremden dann jedoch das Getränk hinunterschlucken, ist Panik die Reaktion der Damen, was sicherlich auch an Alfonso lag, dem es nicht gelang, die „Tat“ seiner Freunde zu verhindern. Man einigt sich schnell darauf einen Arzt zu rufen. Kurz darauf kommt die als Doktor verkleidete Despina und es gelingt ihr mit einem großem Brimborium, die Männer ins Leben „zurückzurufen“. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Fiordiligi und Dorabella von der „Kunst“ des Arztes beeindruckt sind, zumal die „Giftschlucker“ ihre Schauspielerei auf die Spitze treiben. Allerdings stellen sie schnell fest, dass Dorabella und Fiordiligi nicht soweit gehen wollen, den jetzt Geheilten nachzugeben. Sie verlassen stattdessen mit hoch erhobenem Kopf das Zimmer und die beiden Offiziere denken darüber nach, ob es mit der Wette vielleicht doch nicht so einfach sein könnte, wie sie es sich gedacht haben?

Zweiter Akt.
Im Hause der Schwestern.
Dorabella und Fiordiligi sind über die Hartnäckigkeit von Alfonso und seinen Freunden enttäuscht, sie werden ihren Verlobten treu bleiben – Freundschaft zu Alfonso hin oder her. Despina ist aus anderem Holz geschnitzt und teilt die Meinung der Schwestern nicht – und sie sagt es auch offen: „Schon ein Mädchen von fünfzehn Jahren“ sollte die Tricks kennen, wie man sich Männer angelt. Und ihre Herrinnen sind doch wohl alt genug, um sich während der Abwesenheit ihrer Bräutigame Spaß zu erlauben! Plötzlich merkt man den Schwestern an, dass diese Art von Lebensphilosophie ihnen gefallen könnte. Als erste zeigt sich Dorabella nicht abgeneigt, den Braunen“ zu wählen, und sie macht sich auch sofort ein reines Gewissen mit der Erklärung, dass ein Flirt ja nichts Schlimmes sei. Für Fiordiligi bleibt dann nur der andere übrig und sie bekennt, dass sie ohnehin ein Auge auf ihn geworfen hat.
Garten des Landhauses der Schwestern.

Alfonso hat ein Stelldichein für die Paare arrangiert und seine „albanischen“ Freunde legen gerade mit einer blumengeschmückten, kleinen Barke am Steg an. Wie ein Zauber wirkt die von einem unsichtbaren Instrumental-Ensemble mit Chor gespielte und gesungene Serenade. Schüchtern, eher zaghaft, nähern sich jetzt die Fremden den beiden Damen, von Alfonso und Despina aber tatkräftig unterstützt. Tatsächlich wirken die zwischen den Albanern und den Schwestern gewechselten Worte wie reine Verlegenheit, bei Fiordiligi aber wie eine Art Türöffner, denn sie hakt sich plötzlich bei Ferrando unter und beide spazieren durch den Garten. Dorabella vermittelt den Eindruck, dass es ihr nicht schnell genug gehen kann, denn sie willigt in den Wunsch des „Braunen“ ein, das Medaillon-Bildnis von Ferrando gegen das seine auszutauschen. Guglielmo ahnt, dass er bereits gewonnen hat. Ferrando dagegen hat bei Fiordiligi dieses Erfolgserlebnis nicht. Er versucht zwar mehrmals, sein Medaillonbild gegen das von Guglielmo auszutauschen, doch sie wehrt sich dagegen. Er gibt es schließlich auf, geht ab und lässt Fiordiligi alleine zurück. Die gesteht in einem Solo, dass der Fremde zwar ihre Gefühle durcheinander gebracht hat, dass sie aber an ihrem Bräutigam festhalten will. In diesem Moment kommen Dorabella und Guglielmo zurück und die beiden Damen gehen, wenn auch in unterschiedlicher Stimmung, in ihre Zimmer zurück.

Das ist das Zeichen für Ferrando, hervorzutreten und von einer gewonnen Wette auszugehen. In der Annahme, dass es Guglielmo nicht anders ergangen ist, erwartet er natürlich von seinem Freund eine gleichartige Nachricht. Doch die kommt nicht; Guglielmo teilt ihm nämlich mit, dass er Dorabella dazu bringen konnte, Ferrandos Medaillonbild gegen seines auszutauschen. Diese Nachricht stürzt Ferrando in eine auch äußerlich erkennbare Krise. Guglielmo stimmt, vielleicht um ihn aufzuheitern, ein Spottlied auf die „Weibertreue“ an, doch das beruhigt Ferrando nicht, er ist halt verzweifelt. Nun gut, sagt sich Guglielmo, meine Fiordiligi ist treu und damit habe ich meinen Teil der Wette gewonnen. Er muss sich jedoch von Alfonso belehren lassen, dass er seine Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft sieht und die Wette deshalb noch weiter gehen wird.

Im Hause der Schwestern.
Fiordiligi gesteht Dorabella und Despina, dass sie in einem Zwiespalt ihrer Gefühle steckt. Despina lobt beide über ihren Mut, den eigenen Schatten überwunden zu haben und dass sie sich als wahre Frauen erwiesen haben. Dorabella greift dieses Argument auf und ermuntert die Schwester, sich den Spaß mit dem Blonden zu gönnen. Fiordiligi schnappt nach Luft, und regt sich dann aber über die „gefühllose“ Schwester auf, die offensichtlich vergessen hat, dass die geliebten Männer in den Krieg ziehen mussten. Dorabella keilt zurück mit der Frage, ob sie sich denn sicher sei, dass die Männer den Krieg überleben würden? Im schlimmsten Fall wäre es doch besser, wenn der Ersatz schon da wäre. Fiordiligi lässt sich nicht umstimmen, sie will stattdessen in Soldatenuniform ihrem Guglielmo nachzureisen und mit ihm sogar auf dem Schlachtfeld zu sterben. Doch dazu kommt es nicht, denn der blonde Fremde tritt ihr in den Weg – und bricht ihren Widerstand jetzt endgültig.

Die Szene hat Guglielmo versteckt und mit wachsendem Ärger beobachtet; er gerät in Wut, als seine Braut Ferrandos „Ansturm“ erliegt. Nachdem sich die Schwestern zurückgezogen haben und Ferrando und Guglielmo allein sind, machen sie sich Vorwürfe, das Verhältnis zu den Geliebten zerstört zu haben, Gleichzeitig müssen sie sich eingestehen, sie immer noch zu lieben. Hat vielleicht Don Alfonso, der gerade auf sie zukommt, eine Lösung? Der aber hat nur den Rat, dass sie ihre Frauen so nehmen sollten wie sie sind – und gibt dann den Operntitel zum Besten: „Così fan tutte“- So machen es alle! Soll heißen, dass der Wankelmut der Frauen halt ein Naturgesetz ist.

Ein großer Saal im Hause der Schwestern.
Despina, die noch immer nicht genau hinter das Intrigenspiel gekommen ist, teilt mit, dass inzwischen alles für die Hochzeit vorbereitet sei und dass sie selbst die Rolle des Notars übernehmen wird. Auch sind mittlerweile Gäste gekommen, die den beiden Paaren Glück und Segen wünschen. Die Brautleute treten ein und werden von Despina, dem Notar, begrüßt. Während die Schwestern völlig arglos sind, kocht es in den beiden Offizieren. Sie reißen sich allerdings zusammen und bitten den Notar die Amtshandlung vorzunehmen. Und Despina weiß, was sie zu tun hat: Keuchend trägt sie die ganze Litanei des Ehevertrages vor, kann nur mit Mühe dabei unterbrochen werden und lässt dann beide Paare den Vertrag unterschreiben.

Und plötzlich hört man den (schon aus dem ersten Akt bekannten) Marsch mit Chor, die Rückkehr der Verlobten ankündigend. Alfonso zeigt sich gespielt erschrocken, die Schwestern sind unfähig, zu reagieren und stehen wie angewurzelt, während ihre Ehemänner in spe unbeobachtet in einem Nebenraum verschwinden. Despina macht sich als Notar aus dem Staube und lässt, wie der Plan es vorsieht, die Ehekontrakte auf dem Tisch liegen. Guglielmo und Ferrando kommen jetzt mit verstellter Freude zurück. Als sie nun, wie es der Plan ebenfalls vorsieht, zufällig die Eheverträge sehen und sich darüber aufregen, lösen sie bei den Schwestern richtige Ängste aus. Sie begeben sich wütend auf die Suche nach den Eindringlingen, während Dorabella und Fiordiligi in Nöten sind und nach Erklärungen suchen. Doch da treten Ferrando und Guglielmo aus dem Nebenzimmer als jene „Albaner“ und Fiordiligi und Dorabella fallen aus allen Wolken. Es wird ihnen klar, dass sie Opfer eines Spiels (oder einer Intrige?) geworden sind, halten sich aber mit Vorwürfen zurück. Sie sind im Schlusstutti jedoch mit Alfonsos Ratschlag einig, dass man sich gegenseitig vergeben muss und die Vernunft über die Leidenschaft stellen sollte.

© Manfred Rückert

Anmerkungen:

Das Libretto war für Salieri bestimmt, der das zweite Terzett „E la fede delle femmine“ vollständig komponierte, das Terzetts „La mia Dorabella capace non e“ jedoch nach 65 Takten abbrach. Wie der Kompositionsauftrag an Mozart gelangte, ist unklar. Zu Silvester des Jahres 1789 veranstaltete Mozart in seiner Wohnung eine Probe, bei der er Teile der Komposition mehreren Freunden und Bekannten, unter ihnen Joseph Haydn, vorspielte. Für die Partie des Guglielmo hatte Mozart im ersten Akt zunächst die ausgedehnte Arie “Rivolgete a lui lo sguardo“ (KV 584) komponiert, übrigens eine der großartigsten Buffo-Arien, die er je geschrieben hat. Er ersetzte sie jedoch aus unbekannten Gründen durch die deutlich kürzere Arie „Non siate ritrosi“ und trug die ursprüngliche Arie als eigenständiges Werk in sein handschriftliches Werkverzeichnis ein. Eine Erklärung für die Neukomposition könnte sein, dass dem Sänger der Uraufführung die Tessitura der Arie zu hoch war.

Bei der Uraufführung am 26. Januar 1790 wirkten Sänger mit, deren Fähigkeiten Mozart teilweise von Aufführungen früherer Werke bekannt waren: Francesca Gabrieli, genannt Adriana Ferrarese del Bene und Louise Villeneuve, zwei wirkliche Schwestern, sangen das Schwestern-Paar Fiordilligi und Dorabella. Die Wienerin Dorothea von Sardi spielte mit ihrem Gatten Francesco Bussani Despina und Don Alfonso. Die männlichen Partien Guglielmo und Ferrando übernahmen Franco Benucci (Mozarts Figaro in der Prager Uraufführung) und Vincenzo Calvesi.

Der Erfolg soll mäßig, aber nicht ablehnend gewesen sein. Weil nach vier weiteren Aufführungen Kaiser Joseph II. verstarb, mussten alle Theater wegen der Hoftrauer für mehrere Monate schließen. Am 6. Juni 1790 wurde die Oper allerdings wieder aufgenommen und bis zum 7. August desselben Jahres kamen weitere Aufführungen hinzu. Zu Mozarts Lebzeiten wurde das Werk in Wien dann aber nicht mehr gespielt.

Così fan tutte“  war lange Zeit umstritten. Schon kurz nach Mozarts Tod wurde Kritik am angeblich albernen und unmoralischen Textbuch geübt. Abfällige Äußerungen sind unter anderem von Beethoven und Wagner überliefert. Wegen der anerkannt guten Musik unterlegte man ihr völlig neue Texte, die vom Banalen bis zu verstümmelten Texte reichte. Erst im 20. Jahrhundert wurde das Werk als ein gleichberechtigtes Meisterwerk neben den übrigen da-Ponte-Bühnenwerken akzeptiert. Karl Böhm war nach eigenen Worten ein Bewunderer der Partitur.

Mozart/da Pontes „Così“ ist, wie ich mal vor Jahrzehnten in einem Opernführer gelesen habe, eine „Feinschmecker“-Oper. Ich liebe die Musik über alles. Auch von diesem Bühnenwerk stelle ich an dieser Stelle einige Aufnahmen vor. Das ist natürlich nur eine Auswahl aus einem großen Fundus, gleichwohl möchte ich das nicht – wie auch bei anderen Opern auch – als ein Ranking verstanden wissen:

Cosi Fan Tutte   Mozart: Così fan tutte   Cosi Fan Tutte 

MOZART: COSÌ FAN TUTTE / Vienna Philharmonic Orchestra, Levine, Te Kanawa, Murray, Hampson, Blochwitz   Mozart: Così fan tutte   Cosi Fan Tutte (Ga)

Cosi Fan Tutte   Mozart: Così fan tutte  

Die vollständige Mozart-Edition Vol. 42 (Così fan tutte) (Gesamtaufnahme)   Cosi Fan Tutte (Ga)   Mozart: Cosi Fan Tutte (Gesamtaufnahme)

Mozart: Cosi fan tutte   Cosi Fan Tutte   Cosi Fan Tutte (Ga)

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