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MOZART, Wolfgang Amadeus: DIE ZAUBERFLÖTE

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
DIE ZAUBERFLÖTE
Große Oper (Singspiel) in zwei Akten, KV 620
Libretto von Emanuel Schikaneder
Uraufführung am 30. September 1791 im Theater auf der Wieden in Wien.

PERSONEN DER HANDLUNG
Sarastro (Bass)
Tamino (Tenor)
Sprecher (Bariton )
Königin der Nacht (Koloratursopran)
Pamina, ihre Tochter (Sopran)
Drei Damen der Königin der Nacht (2 Soprane, 1 Mezzosopran)
Drei Knaben
Papageno (Bariton)
Papagena (Sopran)
Monostatos, ein Mohr (Tenor)
Ort und Zeit:
Märchenzeit im Märchenland (mit Anspielungen auf Ägypten).

Erster Akt.
Eine felsige Gegend mit Bäumen überwachsen; auf beiden Seiten Berge mit einem runden Tempel.
Der Königssohn Tamino wird von einer Riesenschlange verfolgt. Er selbst hat dabei seine Waffen eingebüßt, jetzt ist er wehrlos und fällt in Ohnmacht. Das ist die Stunde der drei Damen der Königin der Nacht, die im letzten Moment das Untier töten und dem Prinzen damit das Leben retten. Dieser kurze Moment hat schon ausgereicht, dass sich die drei Grazien in den Jüngling verliebten und prompt in Streit geraten, wer ihrer Herrin die Nachricht über den jungen Mann überbringen und welche bei ihm bleiben soll. Weil sie sich nicht einigen können verlassen schließlich alle drei den Ort, versprechen aber, bald wiederzukommen.

Als Tamino zu sich kommt, sieht er gerade eine recht merkwürdige Gestalt, halb Vogel, halb Mensch, auf jeden Fall ein männlicher Zeitgenosse, mit einem Vogelkäfig auf dem Rücken und ein komisches Instrument spielend, auf sich zukommen und er versteckt sich. Als der Mensch in seiner Nähe steht, tritt Tamino aus seinem Versteck und stellt sich dem „Vogel-Menschen“ als Prinz Tamino vor. Der wiederum nennt sich Papageno und arbeitet für die Königin der Nacht, der er täglich seine gefangenen Vögel bringt. Tamino hat von der Königin der Nacht schon gehört und äußert den Wunsch, jene Königin kennenlernen zu wollen. Papageno lacht und sagt, dass noch kein Sterblicher die Königin der Nacht gesehen habe. Als sie schließlich auf die tote Schlange zu sprechen kommen, weicht Papageno erst ängstlich zurück, behauptet dann aber, dass er das Untier getötet habe.

Die Drei Damen standen schon einige Zeit ungesehen abseits, kommen aber nun wegen Papagenos Lüge hervor und „bezahlen“ ihm den Lohn, der heute aber nicht aus Feigen und Wein besteht, sondern aus Wasser und einem Stein! Entgeistert protestiert der Vogelfänger, doch diese Reaktion vergeht ihm schnell, denn die Drei Damen verschließen seinen Mund mit einem Schloss – was Papageno noch mehr verdrießt, denn nun ist er auch noch stumm – ein Problem für einen schwatzhaften Zeitgenossen. Auf die Frage der Drei Damen, ob er die Schlange getötet habe, kann Papageno natürlich nur mit einer verneinenden Kopfbewegung antworten. Und Tamino erfährt auf diese Weise, dass es die Drei Damen waren, und dass sie von ihrer Herrin, der Königin der Nacht, beauftragt wurden, ihm ein Bildnis ihrer Tochter Pamina zu zeigen. Die ist, behaupten sie, von einem „bösen Dämon“ entführt worden, und die Königin hofft, dass der Prinz sie befreit, denn dann ist „Ruhm, Ehre und Glück“ sein Lohn.

Nach dem Abgang der Drei Damen besingt Tamino seine erwachte Liebe zu der schönen Pamina. Kaum hat er seine musikalische Liebeserklärung beendet, berichten die drei Grazien, dass die Königin seine Worte mit Freude vernommen und ihn zum Befreier ihrer Tochter aus der Gefangenschaft des bösen Sarastro bestimmt habe. Ohne zu zögern entschließt sich Tamino, den Auftrag anzunehmen. Ein plötzliches starkes Donnergrollen kündigt den Auftritt der Königin der Nacht an.

Dazu teilen sich die Berge und man sieht die Königin auf einem sternenverzierten Thron sitzen.

Sie bittet mit einer Koloraturarie Tamino, ihre Tochter aus Sarastros Händen zu befreien und erweitert zudem den Lohn für ihn um das Versprechen, dass Pamina seine Frau werden soll, wenn ihm die Befreiung gelingt.

Mit Donnergrollen schließen sich die Berge.

Die Drei Damen befreien Papageno von seinem Mundschloss und verlangen von ihm, dass er nie mehr lügt, dass er aber Tamino auf dem Weg zu Sarastro begleitet. Sie resümieren, dass alle Lügner ein solches Mundschloss bekommen müssten, dann wären Hass und Streit für immer ausgeschlossen. Papagenos Angst vor Sarastro besänftigen die Drei Damen mit einem Glockenspiel, das ihm in Notlagen helfen wird. Tamino erhält aus dem gleichen Grund eine Zauberflöte, die Tiere und Menschen besänftigen kann. Auf die Frage Taminos nach dem Weg in Sarastros Reich schweben plötzlich drei Knaben vom Himmel herab, die ihnen nicht nur den Weg weisen werden, sondern auch beratend zur Seite stehen sollen.

Verwandlung in einen Raum in Sarastros Burg.
Drei Sklaven unterhalten sich mit offen gezeigter Schadenfreude über ihren Peiniger Monostatos. Der sollte Pamina entführen, doch die junge Schöne konnte ihm durch eine List entkommen. Dafür könnte ihm jetzt Bestrafung durch Sarastro drohen, was der Grund für die Schadenfreude der Sklaven ist. Plötzlich hören sie Monostatos’ wütende Stimme und ahnen, dass er Pamina wieder gefangen genommen hat. Tatsächlich kommt er mit ihr auf die Szene und befiehlt den Sklaven, sie zu fesseln. Ihr Flehen um Gnade lässt ihn kalt, obwohl er sich gleichzeitig zu ihr hingezogen fühlt. Er schickt die Sklaven fort und bedrängt Pamina, aber in diesem Moment kommt Papageno hinzu, der von Tamino getrennt wurde, und rettet sie damit zunächst aus ihrer Lage. Allerdings halten sich Monostatos und Papageno gegenseitig für den „Leibhaftigen“ und fliehen voreinander.

Papageno kommt aber schnell zurück und meint, dass es ja schwarze Vögel gibt, warum nicht auch schwarze Menschen! Dann aber wendet er sich Pamina zu und stellt, nach dem Vergleich mit einem Bild fest, dass er tatsächlich mit Tochter der Königin spricht. Er stellt sich vor und verrät ihr, dass er sie mit der Hilfe des Prinzen Tamino aus den Fängen Sarastros befreien will. Das hört Pamina zwar gerne, aus der Fassung gerät sie jedoch erst, als Papageno ihr erzählt, dass Tamino sich in sie verliebt habe. Und genau das, behauptet Papageno, macht ihn neidisch, denn er hätte auch gerne ein liebes Weibchen, mit der er gerne „gesellschaftliche Unterhaltung pflegen“ würde! Pamina versucht Papageno zu trösten, was zu einem gefühlvollen, zweistrophigen Duett führt: „Bei Männern welche Liebe fühlen“.

Verwandlung: Hain mit drei Tempeln, dem „der Weisheit“, dem der „Natur“, dem der „Vernunft“.
Die drei Knaben haben Tamino in einen Hain geführt und ermahnen ihn, standhaft, duldsam und vor allen Dingen verschwiegen zu sein. Tamino versucht, allein auf der Szene, sich zurecht zu finden. Der naheliegende Gedanke, in einen von drei Tempeln zu gehen, misslingt schon beim ersten Versuch, denn ein lautes „Zurück“ lässt ihn zusammenzucken. Auch der Versuch beim zweiten Tempel geht schief, denn wieder ertönt das drohende „Zurück“. Als er zum dritten Tempel geht, öffnet sich plötzlich die Tür und ein Priester tritt ihm entgegen. Auf dessen Fragen antwortet Tamino, dass er gekommen ist, Pamina aus den Klauen des skrupellosen Sarastro zu befreien. Der Priester wundert sich über diese Aussagen nicht nur, er macht Tamino vor allen Dingen klar, dass er von einem „verblendeten Weib“ belogen wurde. Aber er gibt auch zu, dass Sarastro jene Pamina entführt hat, dass er aber mehr nicht sagen darf. Er wendet sich um und geht zurück in den Tempel.

Tamino steht ratlos da und fragt sich, ob Sarastro kein Bösewicht ist? Dafür aber die Königin der Nacht ein verblendetes Weib? Wo aber ist Pamina? Leise und geheimnisvolle Chor-Stimmen verraten ihm, dass Pamina noch lebt. Tamino gerät über die Nachricht der „Unsichtbaren“ in eine Hochstimmung, auch wenn die Fragen nach Paminas Verbleib unbeantwortet bleiben. Er erinnert sich an das Geschenk der Zauberflöte, holt sie hervor und spielt sie an; mit den ersten Tönen kommen wilde Tiere aus dem Wald und zeigen sich zahm und vertraut. Plötzlich aber ist Papagenos Panflöte wie eine Antwort auf seinen Flötenton zu hören und Tamino hofft, ihn und vielleicht sogar Pamina mit Hilfe der Instrumente wiederzufinden. Auch Papageno und Pamina bemühen sich, Tamino zu finden, treffen aber leider auf Monostatos, der seinen Sklaven befiehlt, die beiden zu fesseln, damit er sie vor Sarastro bringen kann. Doch Papageno erinnert sich in diesem Augenblick an das Geschenk, das ihm die Drei Damen übergeben hatten. Er holt es hervor und stellt, wie auch Pamina, staunend fest, dass die klingenden Glöckchen mit einer unglaublich schönen Melodie den Mohren und die Sklaven erst innehalten, dann aber tanzend abgehen lassen. Pamina und Papageno resümieren, dass alle braven Männer solche Glöckchen finden müssten, dann würden alle Feinde „ohne Mühen schwinden“.

Eigentlich wäre der Fluchtweg für Pamina und Papageno jetzt frei, doch Posaunen und unsichtbare Stimmen verkünden die Ankunft Sarastros. Gezogen von einem Triumphwagen mit Löwengespann und von Priestern begleitet tritt er auf die Szene. Sofort wirft sich Pamina ihm zu Füßen und bittet um die Freiheit, zu ihrer Mutter zurückkehren zu können. Doch Sarastro gewährt ihr die Freiheit nicht, behauptet sogar, dass sie verloren wäre, wenn er sie der Mutter zurückgäbe. Er schockt dann Pamina mit der Nachricht, dass er von ihrer Liebe zu einem anderen Mann weiß. In diesem Moment treten Monostatos mit Tamino, Papageno und Pamina auf die Szene. Des Mohren Hoffnung auf eine Belohnung durch Sarastro wird allerdings enttäuscht, weil der ihm (mit der Bemerkung, seine Seele sei ebenso schwarz wie seine Haut) „siebenundsiebzig“ Streiche auf die Fußsohlen verabreichen lässt. Mit salbungsvollen Worten ordnet Sarastro an, dass Tamino und Papageno in den Prüfungstempel geführt werden, und die Priester beenden mit einem Lobgesang auf Sarastros Weisheit den ersten Akt.

 

Zweiter Akt.
Ein Palmenwald mit silberartigen Bäumen und goldenen Blättern. In der Mitte der Bühne eine große Pyramide mit 18 Sitzen.
Sarastro versammelt die Priester um sich und verkündet, dass Tamino für Pamina bestimmt sei und er sie deshalb der „stolzen Mutter“ entrissen habe. Auf Fragen der Priester bestätigt er, dass Tamino Tugend, Verschwiegenheit und Wohltätigkeit besitzt, sodass er in den Prüfungstempel geführt werden kann. Gemeinsam bitten Sarastro und die Priester die Götter um den Schutz für Tamino und verbürgen sich für ihn. Als ein Priester mit der Bemerkung dass er „ein Königssohn sei“ seine Zweifel an Taminos Eignung äußert, entgegnet Sarastro bewegt, dass der Prinz ein „Mensch“ sei. Dann gibt er die Anweisung, Tamino und Papageno in den Prüfungstempel zu führen.

Vorhof eines Tempels mit Dornbüschen. Seitwärts Türen (mit altägyptischen Motiven), die zu Seitengebäuden führen.
Mit verdeckten Häuptern werden Tamino und Papageno in den Vorhof des Prüfungstempels geführt und von den Augenbinden befreit. Die erste Frage der Priester „Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen?“ beantwortet Tamino mit dem Bekenntnis, dass es „Freundschaft und Liebe“ sei. Das ist Papagenos Sache nicht, denn er wäre lieber wieder zurück in seinem Wald. Gefahren will er sich nicht aussetzen und höhere Weisheit braucht er nicht. Der Priester kann ihn aber umstimmen, weil Sarastro für ihn ein Mädchen, das ihm „ganz gleich“ sei, verwahrt habe. Die möchte Papageno zu gerne aus „bloßer Neugierde“ sehen. Der Priester sagt, dass er sie „sehen“ darf, aber nicht mit ihr sprechen. Papagenos in eine Frage gegossene Vermutung, dass er dann sterben muss, lässt aber der Priester offen, woraus Papageno jedoch ein „Ja“ schließt und meint, dass er ledig bleiben werde. Plötzliche Donnerschläge lassen Papageno regelrecht verzweifeln, Tamino aber wird das Gelübde des Schweigens halten.

Plötzlich tauchen die Drei Damen der Königin der Nacht auf. Sie informieren Tamino und Papageno, dass die Königin in Sarastros Reich eingedrungen ist. Sie malen diesen Ort mit den fürchterlichsten Horrorszenarien, auch mit dem Tode rechnen muss. Während Papageno vor Angst schlottert, bleibt Tamino völlig gelassen. Die Priester kommen und jagen die Eindringlinge hinaus.

Verwandlung in einen Garten mit einer Laube, in der Pamina schläft. Davor eine Rasenbank..
Monostatos schleicht herbei und will die Gelegenheit nutzen, die schlafende Schöne heimlich küssen. Doch die Königin erscheint und hindert Monostatos daran. Pamina erwacht und Monostatos zieht sich zurück, bleibt aber ungesehen in der Nähe stehen, um die Szene zu beobachten. Und er sieht Pamina voller Freude in die Arme der Mutter eilen, die sie jedoch kalt zurückweist und ihr sogar einen „für Sarastro geschliffenen Dolch“ überreicht, mit dem sie ihn töten und den „siebenfachen Sonnenkreis“ zurückbringen soll, den ihr verstorbener Mann einst Sarastro übergeben hat. Im Abgang bekräftigt sie ihre Forderungen mit einem Racheschwur. Monostatos versucht erneut, Pamina zur Liebe zu drängen, doch ist es nun Sarastro, der das verhindert. Der Mohr will seine Haut mit der Nachricht von dem geplanten Mordanschlag retten, Sarastro aber jagt ihn zornig fort, weiß er doch genau, welch finstere Seele er in seinen Gefilden beherbergt. Monostatos aber, soeben lebend davongekommen, sieht jetzt seine Zukunft bei der Königin der Nacht und schleicht sich davon. Pamina aber bittet Sarastro um Gnade für ihre Mutter und der beruhigt sie: „In diesen heil’gen Hallen kennt man die Rache nicht“.

Nun werden Tamino und Papageno von Priestern hereingeführt und erneut zum Stillschweigen ermahnt. Nach dem Abgang der Priester versucht Papageno, Tamino zum Sprechen zu bewegen, denn sie, sagt er, könnten sich ja unterhalten, sie seien ja Männer. Tamino winkt jedoch ab und bleibt stumm. Da kommt plötzlich ein altes und hässliches Weib angehumpelt und verleitet Papageno mit einem Krug Wasser zum Sprechen. Er murrt über das Wasser – ihm wäre Wein viel lieber – und die Alte behauptet dann frech, seine achtzehnjährige Geliebte zu sein. Als Papageno, erstaunt und belustigt zugleich, ihren Namen wissen will, treten Priester dazwischen und jagen sie fort. Papageno ist eingeschüchtert und gelobt, still zu sein.

Jetzt erscheinen die drei Knaben mit Speisen, Getränken, der Zauberflöte und dem Glockenspiel. Für Papageno sind die Zauberinstrumente unwichtig, das Essen aber reizt ihn schon. Es muss wirklich gut sein, denn er lobt den Koch und auch Sarastros Weinkeller. Tamino ist wohl nicht hungrig, denn er spielt fortwährend auf seiner Flöte. Diesen Ton hat Pamina gehört; sie eilt herbei und ist sichtlich enttäuscht, dass Tamino nicht mit ihr sprechen will. Merkwürdig – auch Papageno schweigt, wendet sich sogar ab. Das ist für Pamina ein klares Zeichen für erkaltete Liebe zu ihr. Ihr trauriger Klagegesang ist mehr als anrührend, bleibt aber bei Tamino erfolglos. Sie geht ab und Tamino wird mit Papageno durch Posaunen zur nächsten Prüfung gerufen.

Verwandlung in ein Gewölbe. Priester treten mit beleuchteten Pyramiden auf.
Ein Gesang der Priester lobt die Tugend und Sarastro erhebt seine Stimme zum Lob von Taminos Standhaftigkeit. Aber er verkündet auch, dass der Prinz noch weitere Prüfungen zu bestehen habe. Damit die auch erfolgreich enden, lässt er Pamina rufen. Als sie vor ihm und Tamino steht, schwindet ihre Traurigkeit und sie stärkt Taminos Mut. Trotzdem aber müssen sie, kaum zusammengeführt, wieder Abschied nehmen; Sarastro aber gibt den Hinweis, dass sie sich bald wiedersehen werden.

Papageno ist es ganz anders ergangen: zunächst wurde er von Tamino getrennt, dann teilte ihm ein Priester mit, die Prüfung nicht bestanden zu haben und nicht in den Stand der Eingeweihten kommen zu können. Papagenos Antwort beweist Gleichgültigkeit; er wünscht sich nur gutes Essen und einen guten Tropfen – kaum ausgesprochen kommt das Getränk aus dem Boden hervor. Papageno ist begeistert, greift sich, schon etwas angeheitert, das Glockenspiel und wünscht sich „Ein Mädchen oder Weibchen“ herbei. Auch dieser Wunsch ist kaum ausgesprochen, da kommt die schon bekannte Alte angehumpelt und bietet sich Papageno als Lebensgefährtin an. Seine Abneigung führt zu ihrer dringenden Warnung vor „ewiger Kerkerhaft“, sollte er sie nicht zur Frau nehmen. Das wäre allerdings das letzte, was Papageno will und er gelobt der Alten ewige Treue, fügt dann aber „beiseite gesprochen“ hinzu „solange ich keine Schönere finde“. Da wird aus der Alten plötzlich eine junge und schöne Frau, noch dazu mit einem Gefiederkleid, das dem Papagenos gleicht. Alles könnte sich nun zur Zufriedenheit auflösen, da kommen Priester und reißen Papagena von Papageno fort. Das macht ihn wütend und er verbittet sich die Einmischung der Priester in familiäre Angelegenheiten. Kaum ausgesprochen, tut sich der Boden auf und Papageno versinkt.

Die drei Knaben erscheinen bei der enttäuschten Pamina, die sich mit dem von der Mutter erhaltenen Dolch töten will. Das verhindern die Knaben, indem sie von Taminos echter Liebe zu ihr sprechen. Ungläubig zunächst folgt sie dann doch den Knaben und geht mit ihnen Tamino entgegen.

Verwandlung in zwei große Berge. In dem einen ist ein großer Wasserfall zu sehen, in dem anderen brodelndes Feuer. Zu beiden Seiten türmen sich Felsen auf, im Hintergrund sieht man auf jeder Seite eine eiserne Tür.
Zwei „Geharnischte“ bringen Tamino zu seiner letzten Prüfung, einer Wasser- und Feuerprüfung. Die Warnung der beiden – die musikalisch auf der Choralmelodie „Ach Gott vom Himmel sieh darein“ beruht – vor den Gefahren dieser Prüfung nimmt Tamino zwar ernst, dennoch will er sie bestehen. Als zu seiner Freude Pamina kommt, um ihn dabei mit Wort und Tat zu unterstützen, ist er sich doppelt sicher, zu gewinnen. Eine ganz wichtige Empfehlung von Pamina ist der Gebrauch der Zauberflöte, die ihr Vater einst „bei Sturm und Graus“ selbst aus der „Tausendjährigen Eiche“ geschnitzt hat. Tatsächlich gelingt ihnen mit dem Instrument die „Schreckenspforten“ ohne Schaden zu durchschreiten. Aus der Ferne erklingt der Lobgesang der Eingeweihten „Triumph, Triumph! du edles Paar. Besieget hast du die Gefahr!“

Verwandlung in einen Garten mit einem abgestorbenen Baum.
Papageno hat Sehnsucht nach Papagena, aber sie bleibt verschwunden. Ohne sie kann er jedoch nicht mehr leben und will sich umbringen – den Strick hat er schon mitgebracht. Aber vielleicht sollte er es doch noch einmal versuchen, die „Vogelfrau“ mit seiner Panflöte herbeizurufen? Vielleicht meldet sich aber auch eine Fremde, wenn Papagena nicht reagiert? Doch dreimaliges Rufen bringt keinen Erfolg und Papageno will sich gerade erhängen, da kommen die drei Knaben und halten ihn mit dem Rat, das Glockenspiel zu benutzen, von seinem Vorhaben ab. „Ich Narr vergaß der Zauberdinge“ sagt sich Papageno, spielt das Zauberinstrument und Papagena erscheint tatsächlich. Sie fallen sich zu einem lustigen Gesangstext in die Arme: „Pa – Pa – Pa – Pa – Papagena! Pa – Pa – Pa – Pa – Papageno“ und planen schon jetzt eine Groß-Familie: „Erst einen kleinen Papageno, dann eine kleine Papagena, dann wieder einen Papageno, Papagena…“

Verwandlung in das Innere des Tempels.
Mit der tatkräftigen Unterstützung von Monostatos, der sich ja im Tempel der Eingeweihten gut auskennt, erscheint die Königin der Nacht mit ihren Drei Damen um Sarastro vom Thron zu stürzen. Sollte der ausgeheckte Plan gelingen, dann wird Monostatos mit Pamina vermählt! Doch Donnergrollen kündet zwar von einer Bedrohung, was die Königin und ihre Gehilfen aber nicht von ihrem Racheschwur abhält.

Ein starker Akkord mit Donner und Blitz zerstört die Rachegelüste der Verschwörer, die in die Tiefe gezogen werden. Sofort verwandelt sich die Bühne in eine sonnengetränkte Helligkeit. Sarastro steht erhöht, Tamino, Pamina, beide in priesterlicher Kleidung, unter ihm, neben ihnen auf beiden Seiten die Priester.
Sarastro verkündet, dass die Strahlen der Sonne die Nacht vertreiben und die Heuchler vernichtet werden. Der Schlusschor bejubelt das neue Paar und damit auch den Sieg des Guten über das Böse:

Heil sei euch Geweihten! Ihr drangt durch die Nacht,
Dank sei dir, Osiris und Isis, gebracht!
Es siegte die Stärke, und krönet zum Lohn
Die Schönheit und Weisheit mit ewiger Kron‘.“

© Manfred Rückert

Anmerkungen:

Im Gegensatz zu manchem Intellektuellen hatte Johann Wolfgang von Goethe eine gute Meinung von dem Text der „Zauberflöte“. Er sagte 1823 zu einem Gesprächspartner, dass Schikaneders Operntext „voller Späße und Unwahrscheinlichkeiten sei, die nicht jeder zurechtzulegen und zu würdigen wisse; aber man müsse doch auf alle Fälle dem Autor zugestehen, dass er im hohen Grad die Kunst verstanden habe, durch Kontraste zu wirken und große, theatralische Effekte herbeizuführen“. Möglicherweise aus diesen Erkenntnissen heraus schrieb er einen zweiten Teil, der allerdings nicht mehr vertont werden konnte, weil sich kein Komponist fand und Mozart inzwischen verstorben war.

Der zunächst spärliche Erfolg der Oper steigerte sich nach der Premiere am 30. September 1791 und der vom Komponisten geleiteten zweiten Aufführung schnell. Bereits 1792 kam „Die Zauberflöte“ in Lemberg und Prag heraus, im Januar 1793 in Augsburg. Danach verbreitete es sich schnell in den großen deutschen Städten, u.a. in Frankfurt/Main, München, Hamburg und Berlin. Während des 19. Jahrhunderts wurde das Werk praktisch in jedem Opernzentrum der Welt aufgeführt.

Mozarts „Zauberflöte“ gehört zu den weltweit am großartigsten aufgeführten und auf Scheiben dokumentierten Werken der Opernbühne. Die Aufnahmen alle hier aufzulisten, wäre viel zu umfangreich, folglich beschränke ich mich auf wenige Cover:

Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme).  Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme) (Aufnahme Ludwigsburger Schloßfestspiele 1995)  Mozart: Die Zauberflöte; Oper in zwei Akten - 1C 197-30154/56Q - Vinyl Box  Mozart: Great Opera Recordings - Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme)

Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme)  Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme) (Aufnahme 1993)Mozart: die Zauberflöte  MOZART: Die Zauberflöte / Berlin Philharmonic Orchestra, Karajan, Mathis, Ott, Perry, van Dam, Araiza, Nicolai, Kruse, Bal...

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