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MOZART, Wolfgang Amadeus: DIE HOCHZEIT DES FIGARO (Le Nozze di Figaro)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
LE NOZZE DI FIGARO
(Die Hochzeit des Figaro)

Commedia per musica in vier Akten, KV 492
Libretto von Lorenzo da Ponte nach Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Uraufführung am 1.Mai 1786 in Wien, Burgtheater.

Personen der Handlung:
Graf Almaviva (Bariton)
Gräfin Almaviva (Sopran)
Susanna, deren Kammerdienerin (Sopran)
Figaro, Diener des Grafen (Bassbariton)
Cherubino, Page (Sopran)
Marzellina, Beschließerin im Schloss (Alt)
Doktor Bartolo, Arzt (Bass)
Don Basilio, Musikmeister (Tenor)
Don Curzio, Richter (Tenor)
Antonio, Schlossgärtner (Bass)
Barbarina, Tochter des Gärtners (Sopran)
Zwei Mädchen (Sopran und Alt)
Chor: Bauern und Bäuerinnen

Ort und Zeit der Handlung ist das Schloss des Grafen Almaviva bei Sevilla um 1780.

Vorbemerkung.

Graf Almaviva, der junge und liebenswürdige Held im „Barbier von Sevilla“, hat sich nach seiner Hochzeit mit Rosina, dem Mündel von Doktor Bartolo, auf seinem Landsitz niedergelassen. Figaro ist inzwischen Kammerdiener und Haushofmeister bei den Almavivas. Er hat sich in die Kammer-zofe der Gräfin, Susanna, verliebt und beide sind entschlossen, heute zu heiraten. Die Oper beginnt am Morgen des Hochzeitstages.

Erster Akt.

Ein Zimmer mit einem großen Sessel, ansonsten unmöbliert.
Figaro will seine langjährige Freundin Susanna heute heiraten. Lange hat er auf diesen großen Tag gewartet. Auch ein Zimmer hat das junge Paar schon vom Grafen erhalten; es liegt zwischen den Gemächern der Exzellenzen. Figaro, der gerade misst, ob das Ehebett hineinpasst, empfindet diese Zuteilung als Zeichen der Gunst, Susanna gefällt es dagegen nicht – und sie kann einen wirklich triftigen Grund benennen: Es ist der Graf, der ihr nachstellt, der das „jus primae noctis“ mit ihr zu gerne wiederbeleben möchte und der die Nähe dieses Zimmers zu seinem eigenen als ideal ansieht. Figaro glaubt, sich verhört zu haben, will gerade zetern, als die Gräfin sich durch ein Klingelzeichen bemerkbar macht und Susanna sofort zu ihr eilt. Figaro ist jetzt so richtig in Rage und nimmt sich vor, dem Grafen mit einer Intrige einzuheizen.
Marzellina, Beschließerin im Schloss, trifft ihren alten Freund, Doktor Bartolo, und bespricht mit ihm, wie man Figaro wohl dazu bringen könnte, sein ihr gegenüber gegebenes Heiratsversprechen einzulösen. Bartolo, den ganz Sevilla (nach eigener Aussage) nur als schlauen Fuchs kennt und der mit Figaro Noch ein „Hühnchen zu rupfen“ hat, verspricht ihr selbstverständlich seine Hilfe.
Nach beider Abgang kommt Susanna zurück und trifft auf den Pagen Cherubino, der sie um Hilfe bei der Gräfin bittet, denn der Graf hat ihn aus dem Schloss verbannt, weil er ihn bei Barbarina, der Tochter des Gärtners, erwischt hat. In Cherubino einen jüngeren Rivalen zu haben, hat seine Exzellenz gewurmt, und deshalb hat er ihn fortgeschickt. Der Page, der mit Susanna sehr gut befreundet ist (und insgeheim die Gräfin liebt), will nun mit Susannas Hilfe bei der Gräfin eine Aufhebung der „Verbannung“ erreichen. Dafür trägt er Susanna eine selbst verfasste Canzonetta vor. Dann aber hören sie den Grafen kommen und Cherubino kann sich gerade noch schnell mit Susannas Hilfe hinter dem großen Ohrensessel unter Betttüchern verstecken. Der Graf tritt ins Zimmer und bittet Susanna unverhohlen um ein Rendezvous. Zum Ärger des Grafen taucht plötzlich der Musikmeister und Oberintrigant Don Basilio auf, so dass Almaviva sich auch verstecken muss. Er verschwindet hinter dem Sessel, während sich Cherubino, wieder mit Susannas Hilfe, schnell unter den Betttüchern auf der Sitzfläche des Sessels versteckt.
Basilio bringt derweil die neuesten Gerüchte aufs Tablet, so auch den Schlosstratsch, dass sie ein Verhältnis mit dem Grafen habe und dass der Page wiederum die Gräfin bei Tisch so unverschämt ansehe, dass der Herr Graf ausrasten würde, wenn er das sähe. Wütend kommt Almaviva hinter dem Sessel hervor und will von Basilio den Ursprung des Tratsches wissen. Der schluckt und sucht nach Ausflüchten, erklärt dann, dass er den Pagen vor dem Grafen zu Susanna habe gehen sehen. Der Graf ist verwundert, da er der Meinung war, mit Susanna allein gewesen zu sein, doch sein Zorn steigert sich, denn er hatte doch Cherubino fortgeschickt. Da wird Susanna ohnmächtig und der Graf stützt sie mit Basilio. Als der für sie den Sessel holen will, kommt Susanna wieder zu sich, und der Graf hebt das Leintuch an – und erblickt den Pagen. Susanna ergreift nun die Initiative, klärt den Sachverhalt auf und bittet um Vergebung für Cherubino. Der Graf glaubt ihr und vergibt ihm, mehr noch, er befördert ihn zum Offizier mit dem Befehl, umgehend, also noch heute, zum Regiment abzureisen. Die Bitte, dass er wenigstens bis nach der Hochzeit im Schloss bleiben darf, lehnt der Graf jedoch ab.
Figaro, der inzwischen mit den Hochzeitsvorbereitungen begonnen hat, kommt mit Landleuten, die dem Grafen huldigen. Danach bittet er ihn, Susanna den Brautkranz zu überreichen. Der Graf dankt allen, lehnt Figaros Bitte jedoch mit der Begründung ab, dass er die Hochzeitszeremonie im Schloss stattfinden lassen will, aber dazu noch Vorbereitungen zu treffen habe – zu sich sagt er leise, dass Marzellina Einspruch erheben muss. Der Page erzählt Figaro derweil von der Beförderung, die Figaro denkbar ungelegen kommt, da er schon eine Intrige ausgeheckt hat, die den Grafen vor der Gräfin bloßstellen soll und bei der Cherubino eine wichtige Rolle spielen soll. Er bittet den Grafen, Cherubino bis nach der Hochzeit im Schloss zu belassen, doch der lehnt, immer noch wütend auf den Pagen, ab und besteht auf der sofortigen Abreise. Dann geht er ab und Figaro bittet Cherubino vor der Abreise um eine Unterredung. Zu einer Musik im Marschrhythmus marschiert er mit ihm durch das Zimmer und führt dem neuen Offizier das Leben eines Soldaten recht drastisch vor Augen.

Zweiter Akt.

Das Zimmer der Gräfin mit Türen Rechts, in der Mitte und Links.
Gräfin Rosina hat Sehnsucht nach ihrem Gatten, dem sie zwar treu ergeben ist, der sie aber betrügt – was sie allerdings nur vermutet, nicht jedoch weiß. Sie will sich aber Klarheit verschaffen und gedenkt sich der Hilfe ihrer Zofe Susanna zu versichern. Figaro und Susanna, die ebenfalls ihre Gründe haben, dem Grafen „eins auszuwischen“, gehen gerade zur Gräfin, um sie von ihrem Plan zu unterrichten: Figaro lässt durch Basilio dem Grafen einen Billet zukommen, in dem die Gräfin während eines Balles einem Liebhaber ein Stelldichein geben wird. Die Gräfin bekommt es angesichts ihres eifersüchtigen Mannes mit der Angst zu tun. Doch Figaro ist noch nicht fertig: Er wird den Grafen wissen lassen, dass Susanna ihn am Abend im Garten erwartet. Dieses „Rendezvous“ wird allerdings Cherubino, der doch nicht abgereist ist, in Susannas Kleidern wahrnehmen und Frau Gräfin wird beide überraschen. Der Schwerenöter wäre damit blamiert und müsste, meint Figaro, klein beigeben und die Wünsche aller erfüllen. Genug des Lamentierens: Da der Graf auf der Jagd ist und vor dem Abend wohl auch nicht zurückkommt, sollte man nun Cherubino zur Verkleidung holen.
Figaro geht ab und der Page kommt. Er singt zunächst der Gräfin die für sie geschriebene Canzonetta und schließt daran seine Bitte, dass sie sich für ihn beim Grafen einsetzt. Nachdem Susanna seine Stimme gelobt hat, dann über seine makellose Haut schwärmt, verspricht die Gräfin, sich bei ihrem Mann für ihn einzusetzen. Jetzt aber gilt es, ihn in Figaros Plan einzuweihen und ihn als Mädchen zu verkleiden. Susanna hat inzwischen die Türe abgeschlossen und aus der Garderobe der Gräfin alte Kleider geholt, die sie Cherubino anzieht und ihm dann beibringt, wie sich die holde Weiblichkeit benimmt und bewegt. Dabei verliert er das Offizierspatent aus seiner Tasche, und die Gräfin stellt bei einem Blick darauf fest, dass man vergessen hat, das Siegel anzubringen.
Susanna ist inzwischen hinausgegangen, um ein Häubchen zu holen – und jetzt passiert etwas, das Figaros Plan über den Haufen zu werfen droht: Die Gräfin hört ihren Gatten kommen, ängstliche Hektik bricht aus und Cherubino verschwindet schnell im Kabinett der Gräfin und schließt hinter sich ab. Susanna, inzwischen unbemerkt zurückgekommen, hat sich hinter einem Vorhang versteckt und sieht, dass die Gräfin ihrem Mann die Tür öffnet und dann Zeugin eines Eifersuchtsdrama wird: Der vermutet wegen der abgeschlossenen Zimmertür einen Liebhaber bei seiner Frau und als aus dem Kabinett ein verräterisches Geräusch zu hören ist, fühlt er sich bestätigt und verlangt zu wissen, wer sich da versteckt hält. Die Gräfin behauptet, dass Susanna ihr Hochzeitskleid anprobiert und der Graf empfindet das als Schutzbehauptung. Er will nachsehen, doch die Gräfin verwehrt ihm den Zugang, worauf er wütend wird und einen Schlosser holen will, um die Tür aufzubrechen. Die Gräfin erklärt entrüstet, dass dadurch ihre Ehre verletzt und er stimmt etwas kleinlaut dem Vorwurf seiner Gemahlin zu und beschließt, Werkzeug zu holen und die Tür selbst zu öffnen. Und damit auch alles mit rechten Dingen zugeht, bestimmt er, dass sie ihn begleitet.
Als das Paar das Zimmer verlassen hat, tritt Susanna hervor und ruft den Pagen, der wieder seine Männerkleidung trägt, die Tür. Die Flucht ist ihnen jedoch nicht möglich, da der Graf die Zimmer-tür verschlossen hat. Cherubino allerdings zeigt der Blick aus dem Fenster, dass er daraus ohne Gefahr fliehen kann – und er springt hinunter in den Garten. Susanna aber huscht schnell in das Kabinett und schließt hinter sich ab. Als Graf und Gräfin zurückkommen und der Graf die Tür zum Kabinett öffnen will, tritt ihm unerwartet Susanna entgegen. Graf und Gräfin sind, aus unterschiedlichen Gründen natürlich, verwirrt, der Graf sieht sich allerdings gezwungen, bei seiner Gattin um Entschuldigung zu bitten. Das aber ist nicht so einfach, wie er es sich gedacht hat, denn erst nach einem Wortgeplänkel kann Susanna den Frieden wieder herstellen. Doch der Graf kommt jetzt auf den Brief Figaros zu sprechen, von dem die Gräfin und Susanna aber angeblich nur wissen, dass Figaro ihn Basilio übergeben hat.
Figaro kommt ins Zimmer um Susanna zu den weiteren Vorbereitungen abzuholen. Der Graf spricht ihn sofort auf den Brief an, von dessen Existenz der aber nichts wissen will. Die Geschichte bleibt aber in der Schwebe, weil der leicht angetrunkene Gärtner Antonio kommt und sich beschwert, dass jemand aus dem Fenster gesprungen sei und das Beet verwüstet habe – und dieser Jemand, behauptet Antonio, sei der Page gewesen. Der Graf zweifelt nun wieder an seiner Gattin, doch Figaro nimmt geistesgegenwärtig die Schuld auf sich und sagt, dass er gesprungen sei, da er Angst hatte sich wegen des Briefes rechtfertigen zu müssen. Weil Antonio an dieser Darstellung Zweifel hegt, stellt ihn Figaro als Alkoholiker dar, dem man ihm nichts glauben dürfe. Antonio spielt darauf einen Trumpf aus: Er gibt dem Grafen das Offizierspatent des Pagen, das der beim Sprung verloren hat. Figaro erklärt daraufhin, dass der Page es ihm gegeben hätte weil etwas fehle. Der Graf will wissen, was denn fehle, und Figaro kann mit der Flüsterhilfe der Gräfin und Susannas die richtige Antwort geben, dass nämlich das Siegel fehle. Der Graf ärgert sich, weil er seine „Felle schwimmen sieht“ und hofft jetzt auf die Hilfe von Marzellina, die Figaros Eheversprechen durchdrücken muss.
Und es sieht so aus, als gelänge das auch, denn Marzellina kommt mit Bartolo und Basilio herein. Sie bitten den Grafen, noch heute als Gerichtsherr über Figaros Eheversprechen zu entscheiden. Der Graf wittert Morgenluft und will eine Untersuchung einleiten, die natürlich zu seinen Gunsten ausgehen wird, da ist er sich mehr als sicher. Doch er ahnt nicht, was noch auf ihn zukommen wird…

Dritter Akt.

Ein für die Hochzeit festlich geschmückter Saal im Schloss.
Der Graf ist allein auf der Szene und sinniert über die turbulenten Ereignisse der letzten Stunden. Es erscheinen im Hintergrund, vom Grafen unbemerkt, die Gräfin und Susanna, die über Figaros Plan zu einem nächtlichen Stelldichein im Garten sprechen. Der sieht vor, dass Susanna den Grafen zu einem nächtlichen Stelldichein im Garten auffordern soll. Während die Gräfin sich zurückzieht, geht die Zofe zum Grafen und schafft es, seine Zustimmung zu erreichen – weil es ja auch seinen eigenen Wünschen entspricht. Als sie sich dann trennen, begeht Susanna einen folgenschweren Fehler: Sie trifft nämlich Figaro und flüstert ihm leise, für den Grafen aber hörbar, zu, dass sie den „Prozess ohne Advokaten schon gewonnen“ hätten. Der Graf, ohnehin das Misstrauen in Person, fühlt sich durch seine Untergebenen überrumpelt und schwört Rache.
Zu seiner Freude kommen nun Marzellina, Doktor Bartolo mit Don Basilio und dem stotternden Richter Don Curzio. Sie bestehen auf der Einhaltung des Eheversprechens durch Figaro. Der tritt hinzu und lehnt das Ansinnen mit der Begründung ab, dass er nur heiraten könne, wenn er das Einverständnis seiner „adligen Eltern“ bekomme. Dass Figaro nun plötzlich adlig sein soll, finden seine Gegner lachhaft und verlangen Beweise. Figaro behauptet, dass er als kleiner Junge bei einer Burg entführt wurde und insofern als Findelkind aufwuchs. Als er noch von einem Mal an seinem rechten Arm spricht, fragt Marzellina erstaunt und erschüttert zugleich, ob es eine Spatel sei, bejaht Figaro und Marzellina erklärt, dass er ihr und Bartolos verloren geglaubter Sohn Rafael sei – und sie umarmt ihn. Der Richter Don Curzio stellt nun fest, dass Figaro der uneheliche Sohn von Doktor Bartolo und seinem damaligen Dienstmädchen Marzellina ist.
Gerade als Figaro von seinen Eltern umarmt wird, kommt Susanna mit tausend Gulden Lösegeld, die sie sich von der Gräfin geliehen hat, und bietet sie dem Grafen zur Verhinderung der Heirat mit Marzellina an (dazu muss man wissen, dass der Vertrag eine Lösegeldzahlung von tausend Gulden enthält, die das Eheversprechen hinfällig machen würde). Das Bild der sich Umarmenden macht Susanna allerdings wütend und sie ohrfeigt Figaro, weil sie in Verkennung der Realität glaubt, Figaro habe sich mit Marzellina geeinigt. Marzellina aber klärt Susanna auf und nach einer Lachphase beschließt man eine Doppelhochzeit. Der Graf ist verärgert und zieht sich mit Don Curzio und Don Basilio zurück. Die zukünftigen Eheleute folgen ihnen kurz darauf mit dem Statement, dass der Graf ruhig toben kann, sie machen sich nichts daraus.
Jetzt kommt die Gräfin, die mit Susanna verabredet ist, und besingt in einem Solo ihre Angst vor den Folgen von Figaros Plan und den Nöten ihrer Liebe zum Grafen. Da Susanna aber nicht kommt, geht sie unverrichteter Dinge wieder ab. An ihrer Stelle kommen nun Antonio und der Graf vorbei; der Gärtner informiert ihn über die Anwesenheit Cherubinos im Schloss, was Almaviva natürlich wütend macht, denn der Page müsste längst in Sevilla sein. Nachdem beide abgegangen sind, treten die Gräfin und Susanna auf. Die Zofe informiert ihre Herrin über die Annäherungsversuche ihres Gatten, was Rosina traurig macht, denn sie schließt daraus, dass der Gatte sie nicht mehr liebt. Aber Susanna will Figaros Plan jetzt zu Ende führen: Die Gräfin soll ihren Gemahl mit einem Billett zu einem Rendezvous in den nächtlichen Garten bitten und dort in den Kleidern Susannas erwarten. Kurz bevor es zum Äußersten kommt, soll sie sich zu erkennen geben. Damit wäre der Graf überführt. Die Gräfin diktiert nun Susanna den Brief und versiegelt ihn mit einer Nadel. Als P.S. bittet sie um Rückgabe der Nadel, dass als Zeichen der Zustimmung dienen soll.
Nun kommen Bäuerinnen – mit Barbarina und dem als Mädchen verkleideten Cherubino – und bringen der Gräfin nicht nur einen bunten Blumenstrauß sondern auch ein Ständchen. Eine besonders hübsche junge Dame fällt der Gräfin sofort ins Auge und sie stellt gegenüber Susanna eine gewisse Ähnlichkeit mit Cherubino fest. In diesem Moment kommen der Graf und Antonio hinzu, der von der Liebe seiner Tochter Barbarina zu dem Pagen irgendwie Wind bekommen hat. Und er erkennt Cherubino trotz der Verkleidung sofort. Er kündigt ihm wütend eine Strafe wegen „Insubordination“ an. Doch Barbarina greift ein und erinnert den Grafen (vor allen Leuten!), dass er ihr für einen Kuss jeden Wunsch erfüllen würde – und der wäre: Cherubino soll ihr Ehemann werden. Der Graf willigt, vor den Umstehenden bloßgestellt, sofort ein und Antonio lobt mit spitzer Zunge „den guten Lehrmeister“ seiner Tochter an.
Der Akt endet mit dem forschen Auftritt Figaros: Der will nun endlich mit Susanna getraut werden, doch der Graf löchert seinen Kammerdiener mit allen möglichen Fragen wegen des „Briefchens“, wegen Cherubinos Patent und wegen des ominösen Fenstersprungs. Dabei gibt er ihm zu verstehen, dass Cherubino gestanden hätte, aus dem Fenster in den Garten gesprungen zu sein, worauf Figaro spitz bemerkt, dass er den Pagen doch nicht hindern konnte, es ihm gleich zu tun – denn: „springt ein Hammel über den Bach, springen alle Schafe nach“. Almaviva gibt auf und überreicht den drei Bräuten ihren Kranz und anschließend wird getanzt. Während dieses Tanzes übergibt Susanna dem Grafen den mit der Nadel versiegelten Brief. Figaro sieht, dass der Graf den Brief liest…

Vierter Akt.

Nächtlicher Schlossgarten, an den Seiten befindet sich je ein Pavillon.
Mit einer Laterne sucht Barbarina die verlorene Nadel, die der Graf ihr für Susanna gegeben hat. Als Figaro sie nach dem Grund ihrer Suche fragt, erzählt sie ihm in ihrer Naivität, dass der Graf sie gebeten habe, Susanna die Nadel zurückzugeben. Figaro beteiligt sich, innerlich über diese Nachricht aufgewühlt, an der Suche der Nadel. Als er sie tatsächlich findet und sie Barbarina gibt, geht sie mit der Nachricht ab, sie werde Susanna die Nadel bringen und des Grafen Hinweis dazu, es wäre das „Siegel des Pinienhaines“. Barbarina rennt weg und Figaro ist verzweifelt und wütend über diese Nachricht. Als Marzellina gerade zufällig vorbeikommt, sucht er bei ihr Trost; doch sie hält Susanna nicht für schuldig, gibt aber auch zu, kein Hintergrundwissen zu haben. Figaro ist aber entschlossen, Susanna auf die Probe zu stellen.
Figaro sieht Don Basilio und seinen Vater auf sich zukommen; er hat sie in den Garten bestellt und beklagt sich bei ihnen über Susanna, die er noch heute der Untreue überführen will. Er bittet die beiden Männer, hier zu warten und ihm Bescheid zu geben, wenn seine Braut auftaucht. Alle drei verstecken sich und Basilio „steckt“ Bartolo den Grund für Figaros Ärger: Dem Herrn gefällt Susanna, und die gibt ihm ein Stelldichein, was wiederum Figaro nicht passt. Und dann zitiert er dass Sprichwort: Mit großen Herren, ist nicht gut Kirschen essen, denn sie bekommen die Kirschen und wir die Kerne.
Plötzlich tauchen Susanna und die Gräfin auf, kurz darauf auch Marzellina. Die unterrichtet sie sofort über die Anwesenheit Figaros und bittet darum, leise zu sprechen, um ihm keinen Grund zum Eingreifen zu geben. Alle drei sind sich schnell einig, mit dem eigenen Spiel zu beginnen, ohne Figaro einzubeziehen. Marzellina geht dann in die Dunkelheit ab und auch die Gräfin sucht sich ein Versteck, während Susanna noch die „Kühle genießen“ will. Nun betritt Cherubino die Bildfläche. Er ist auf dem Weg zu Barbarina als er Susanna erblickt. Er weiß natürlich nicht, dass die Gräfin und Susanna ihre Kleidung getauscht haben, dass er nicht vor Susanna, sondern vor der Gräfin steht. Er flirtet also heftig und fordert sogar einen Kuss von der angeblichen Susanna, selbst als der Graf näher kommt. Frau Gräfin gelingt es nicht, ihn loszuwerden und es kommt, wie es unter diesen Umständen kommen muss: Der Graf fährt wütend zwischen die beiden und Cherubino gibt den für Susanna bestimmten Kuss dem Grafen. Figaro, der interessiert, aber immer reizbarer wird, will dazwischen gehen. Der Graf holt aus, um dem unverschämten Pagen einen Ohrfeige zu geben, erwischt aber Figaro, der sich sofort wieder zurückzieht; Cherubino flüchtet in den linken Pavillon.
Der Graf wendet sich nun der angeblichen Susanna zu und er führt sie in den rechten Pavillon. Das ist für Basilio und Bartolo das Zeichen, Wirbel zu machen, sodass der Graf sich gezwungen sieht, nachzusehen. Figaro ist abseits gegangen und trifft auf die als Gräfin verkleidete Susanna, der er sofort erklärt, dass ihr Gatte sich gerade mit seiner Susanna vergnügt. Er schlägt ihr vor, sich nach einer kurzen Wartezeit an ihrem Gatten zu rächen. Susanna, die nun den Fehler begeht, ihre Stimme zu verstellen, verspricht zu warten, und Figaro erkennt Susanna. Allerdings tut er nun so, als sei sie die Gräfin und schwört ihr seine Liebe, was Susanna natürlich wütend macht und ihm eine Ohrfeige verpasst. Er aber lässt sich nicht unterbrechen, worauf Susanna mit weiteren Schlägen reagiert. Figaro beendet das Spiel mit dem Geständnis, dass er sie an der Stimme erkannt hat und das ist das Zeichen für einen Friedensschluss zwischen beiden.
Das Tohuwabohu hat den Grafen aus dem Pavillon gelockt und die Brautleute beschließen, ihm eine Liebesszene vorzuspielen: Figaro kniet sich vor angebliche Gräfin und singt ihr ein Liebeslied. Der Graf gerät außer sich, ärgert sich, dass er keine Waffen bei sich trägt und schnappt sich den das Weite suchenden Figaro und ruft seine Leute herbei. Sofort erscheinen Don Curzio, Don Basilio und Doktor Bartolo und der Graf erklärt ihnen, was man ihm angetan hat. Dabei zerrt er Marzellina mit Barbarina und Cherubino aus dem Pavillon, auch Figaro erwischt er und kündigt ihnen schwere Strafen an. Deren Bitten um Verzeihung lehnt er natürlich entrüstet ab, reagiert aber entgeistert, als plötzlich die Gräfin in den Kleidern Susannas aus dem Pavillon kommt und ihn fragt, ob er ihre Bitten auch ablehnen wird. Graf Almaviva muss sich eingestehen, dass er verloren hat. Jetzt ist es an ihm, seine Gattin um Verzeihung für seine Untaten zu bitten und Rosina kann nicht anders, als ihm zu vergeben. Da nun der Frieden (man darf vermuten: nur kurzfristig) wieder eingekehrt ist, wird beschlossen, das große Hochzeitsfest (das ja nun nicht mehr nur die Hochzeit des Figaro ist) für den nächsten Tag festzusetzen.

© Manfred Rückert

Ich bekenne freimütig, Nostalgiker zu sein. Deshalb ist Erich Kleibers Aufnahme des „Figaro“ aus dem Jahr 1955 mein absoluter Favorit unter allen Einspielungen, die es von dieser Kommödie gibt:

Ich habe mehrere Aufnahmen von Mozarts Meisterwerk und sie gefallen mir alle (wie ich ohnehin keine neuere Einspielung dieser wunderbaren Oper eines wunderbaren Geistes herabwürdigen will!), aber Erich Kleiber hat ein gesangsfreudiges Ensemble um sich geschart, das für meine Vorstellung eines „non plus ultra“ am nächsten kommt.

Eine der schönsten komischen Opern, die allerdings auch auf einem guten Text beruht, das wiederum von einem Kenner und Könner des Sprechtheaters, nämlich Beaumarchais, stammt, ist Mozarts „Figaro“. Wenn ich alle verfügbaren Aufnahmen posten würde, müsste viele Seiten beanspruchen. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl aus dem erhältlichen Angebot:

Gesponserte Anzeige – Die Hochzeit des Figaro (Ga)   Mozart: Le Nozze Di Figaro (Highlights)   Le Nozze di Figaro

Le Nozze di Figaro (Gesamtaufnahme) (ital.)   Le Nozze di Figaro (Ga)   Mozart - Le nozze di Figaro / Gens, Ciofi, Kirchschlager, Regazzo, Keenlyside, Concerto K?ln, Jacobs [Hybrid SACD]

Le Nozze Di Figaro - Highlights by Margaret Price, Kathleen Battle, Mariana Nicolesco, Jorma Hynninen, Thomas Allen   Mozart: Le Nozze di Figaro   Mozart: Le nozze di Figaro (Gesamtaufnahme)

Le Nozze Di Figaro By Nikolaus Harnoncourt (2011-07-05)   Mozart: Le nozze di Figaro (Gesamtaufnahme (ital.))   Le nozze di Figaro (Gesamtaufnahme)

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