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Zitat von manfred am 21. Januar 2022, 16:01 UhrWolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
THAMOS, KÖNIG IN ÄGYPTEN
Schauspielmusik KV 345/336a zum Drama in fünf Akten von Tobias Philipp Freiherr von GeblerPersonen der Handlung
Sethos, Oberpriester des Sonnenstempels (Bass)
Thamos, König von Ägypten (Sprechrolle)
Pheron, ein Fürst des königlichen Hauses (Sprechrolle(
Mirza, Vorsteherin der Sonnenjungfrauen (Sprechrolle)
Sais und Myris, edle Ägypterinnen (Sprechrollen)
Phanes, Feldherr (Sprechrolle)
Hammon, ein Sonnenpriester (Sprechrolle)
Chor der Priester und Chor der Sonnenjungfrauen
Große des Reichs, andere Ägypter, KriegsleuteDas Geschehen spielt in der Sonnenstadt Heliopolis vom Morgen bis zum Abend.
Mozart komponierte die Musik in zwei Abschnitten, nämlich die Chöre und Zwischenaktmusiken 1777 und die endgültige Fassung der Chöre, den Schlusschor mit Basssolo und einer ganz neuen Zwischenaktmusik 1779/1780. Diese Angaben sind das Ergebnis der Papieruntersuchungen und der Handschrift Mozarts, denn von damaligen Aufführungen ist nichts bekannt geworden. Das korrespondiert mit Mozarts Aussagen gegenüber seinem Vater von 1783, in denen er schreibt, dass
dieses Stück hier [in Wien] nicht gefiel, [weshalb es] unter die verworfenen Stücke [fiel], welche nicht mehr aufgeführt werden.
In den Chören nimmt der Komponist den Stimmungsgehalt der „Zauberflöte“ vorweg; von den Zwischenaktmusiken ist Nr. 4 später entstanden, nämlich nach Mozarts Begegnung mit Bendas Melodram „Medea“ 1778 in Mannheim.
Gebler lässt in seinem Schauspiel den Pharao von Ägypten, Menes, von dem Rebellen Ramesses entthronen. Während sein Volk ihn für tot hält und um ihn trauert, wissen seine Vertrauten Hammon und Phanes, dass er noch lebt und als oberster Priester unter dem Namen Sethos im Sonnentempel von Heliopolis amtiert. Menes’ Tochter Tharsis, die er tot wähnt, die in Wirklichkeit jedoch lebt, ist von Ramesses mit dem Namen Sais in die erzieherischen Hände der obersten Sonnenpriesterin Mirza gegeben worden. Nach Ramesses Tod übernimmt sein Sohn Thamos das Zepter. Und jetzt wird es kompliziert: Thamos liebt Sais, doch Mirza will sie in die Hände des Aufrührers Pheron geben, einem missgünstigen Höfling, der Sais ebenfalls liebt und der mit ihrer Hilfe selbst auf den Thron kommen möchte. Nach vielen Wendungen schafft es Sethos, dass Thamos und Sais Pheron und Mirza an der Thronbesteigung hindern. Als Pheron schließlich zu den Waffen greift, um sein gescheitertes Ziel doch noch zu erreichen, stellt sich Sethos zwischen die beiden und gibt sich schließlich als der einzig rechtmäßige Herrscher Menes zu erkennen. Die Liebenden Thamos und Sais haben die Gefahr überstanden und werden dafür von Menes auf den Thron gesetzt. Mirza wählt den Freitod, Pheron gibt sich der Götterlästerung hin – und wird dafür durch einen Blitz bestraft.
Mozarts Bühnenmusik ist eine Zweitkomposition, denn der Auftrag ging zunächst an Johann Tobias Sattler. Aus einem nicht bekannten Grund hat Gebler im Jahr der Veröffentlichung seines Dramas die Musik bei Mozart neu bestellt. Der komponierte daraufhin im Spätsommer oder Herbst 1773 die beiden Chöre. Die Wiener Uraufführung des Schauspiels fand 1774 wahrscheinlich zunächst nur mit der Musik der beiden Chöre statt. Bis heute ist unklar, ob Mozart 1773 auch die Zwischenakt-musiken komponiert hat. Die Stücke sind im Einzelnen:
Chor: Schon weichet dir, Sonne
Interlude nach dem Ersten Akt
Interlude nach dem Zweiten Akt
Interlude nach dem Dritten Akt
Interlude nach dem Vierten Akt
Chor: Gottheit, Gottheit, über alle mächtig
Interlude nach dem Fünften Akt
Chor: Ihr Kinder des Staubes, erzittert
Anfangs- und Schlusschor der Thamos-Musik wurden übrigens Jahre später für den liturgischen Gebrauch in katholischen Gottesdiensten mit lateinischen Texten versehen. Aus „Schon weichet dir, Sonne“ wurde „Splendente te, Deus“; dem Chor „Gottheit, über alle mächtig“ wurde der Text „Jesu, Rex tremendae“ unterlegt und aus „Ihr Kinder des Staubes“ wurde „Ne pulvis et cinis“. Eine Kopie dieser Umarbeitungen fand sich in Mozarts Nachlass.
© Manfred Rückert 2021
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
THAMOS, KÖNIG IN ÄGYPTEN
Schauspielmusik KV 345/336a zum Drama in fünf Akten von Tobias Philipp Freiherr von Gebler
Personen der Handlung
Sethos, Oberpriester des Sonnenstempels (Bass)
Thamos, König von Ägypten (Sprechrolle)
Pheron, ein Fürst des königlichen Hauses (Sprechrolle(
Mirza, Vorsteherin der Sonnenjungfrauen (Sprechrolle)
Sais und Myris, edle Ägypterinnen (Sprechrollen)
Phanes, Feldherr (Sprechrolle)
Hammon, ein Sonnenpriester (Sprechrolle)
Chor der Priester und Chor der Sonnenjungfrauen
Große des Reichs, andere Ägypter, Kriegsleute
Das Geschehen spielt in der Sonnenstadt Heliopolis vom Morgen bis zum Abend.
Mozart komponierte die Musik in zwei Abschnitten, nämlich die Chöre und Zwischenaktmusiken 1777 und die endgültige Fassung der Chöre, den Schlusschor mit Basssolo und einer ganz neuen Zwischenaktmusik 1779/1780. Diese Angaben sind das Ergebnis der Papieruntersuchungen und der Handschrift Mozarts, denn von damaligen Aufführungen ist nichts bekannt geworden. Das korrespondiert mit Mozarts Aussagen gegenüber seinem Vater von 1783, in denen er schreibt, dass
dieses Stück hier [in Wien] nicht gefiel, [weshalb es] unter die verworfenen Stücke [fiel], welche nicht mehr aufgeführt werden.
In den Chören nimmt der Komponist den Stimmungsgehalt der „Zauberflöte“ vorweg; von den Zwischenaktmusiken ist Nr. 4 später entstanden, nämlich nach Mozarts Begegnung mit Bendas Melodram „Medea“ 1778 in Mannheim.
Gebler lässt in seinem Schauspiel den Pharao von Ägypten, Menes, von dem Rebellen Ramesses entthronen. Während sein Volk ihn für tot hält und um ihn trauert, wissen seine Vertrauten Hammon und Phanes, dass er noch lebt und als oberster Priester unter dem Namen Sethos im Sonnentempel von Heliopolis amtiert. Menes’ Tochter Tharsis, die er tot wähnt, die in Wirklichkeit jedoch lebt, ist von Ramesses mit dem Namen Sais in die erzieherischen Hände der obersten Sonnenpriesterin Mirza gegeben worden. Nach Ramesses Tod übernimmt sein Sohn Thamos das Zepter. Und jetzt wird es kompliziert: Thamos liebt Sais, doch Mirza will sie in die Hände des Aufrührers Pheron geben, einem missgünstigen Höfling, der Sais ebenfalls liebt und der mit ihrer Hilfe selbst auf den Thron kommen möchte. Nach vielen Wendungen schafft es Sethos, dass Thamos und Sais Pheron und Mirza an der Thronbesteigung hindern. Als Pheron schließlich zu den Waffen greift, um sein gescheitertes Ziel doch noch zu erreichen, stellt sich Sethos zwischen die beiden und gibt sich schließlich als der einzig rechtmäßige Herrscher Menes zu erkennen. Die Liebenden Thamos und Sais haben die Gefahr überstanden und werden dafür von Menes auf den Thron gesetzt. Mirza wählt den Freitod, Pheron gibt sich der Götterlästerung hin – und wird dafür durch einen Blitz bestraft.
Mozarts Bühnenmusik ist eine Zweitkomposition, denn der Auftrag ging zunächst an Johann Tobias Sattler. Aus einem nicht bekannten Grund hat Gebler im Jahr der Veröffentlichung seines Dramas die Musik bei Mozart neu bestellt. Der komponierte daraufhin im Spätsommer oder Herbst 1773 die beiden Chöre. Die Wiener Uraufführung des Schauspiels fand 1774 wahrscheinlich zunächst nur mit der Musik der beiden Chöre statt. Bis heute ist unklar, ob Mozart 1773 auch die Zwischenakt-musiken komponiert hat. Die Stücke sind im Einzelnen:
Chor: Schon weichet dir, Sonne
Interlude nach dem Ersten Akt
Interlude nach dem Zweiten Akt
Interlude nach dem Dritten Akt
Interlude nach dem Vierten Akt
Chor: Gottheit, Gottheit, über alle mächtig
Interlude nach dem Fünften Akt
Chor: Ihr Kinder des Staubes, erzittert
Anfangs- und Schlusschor der Thamos-Musik wurden übrigens Jahre später für den liturgischen Gebrauch in katholischen Gottesdiensten mit lateinischen Texten versehen. Aus „Schon weichet dir, Sonne“ wurde „Splendente te, Deus“; dem Chor „Gottheit, über alle mächtig“ wurde der Text „Jesu, Rex tremendae“ unterlegt und aus „Ihr Kinder des Staubes“ wurde „Ne pulvis et cinis“. Eine Kopie dieser Umarbeitungen fand sich in Mozarts Nachlass.
© Manfred Rückert 2021
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