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Mayr, Johann Simon, Musik zwischen Mozart und Rossini

Johann Simon Mayr (*14.Juni 1763 in Mendorf bei Altmannstein, Landkreis Eichstätt; †2. Dezember 1845 in Bergamo) war ein deutscher Komponist umd Musiklehrer, der in Italien lebte und vor allem als Komponist italienischer Opern bekannt ist. Daher ist er auch unter seinem italienischen Namen Giovanni Simone Mayr bekannt. In die Musikgeschichte ging er auch als Lehrer von Gaetano Donizetti ein.

Johann Simon war zweiter Sohn von fünf Kindern des Josef Mayr, Lehrer und Orgelspieler, und der Maria Anna Prantmayer, Tochter eines Bierbrauers aus Augsburg. Sein Vater gab ihm ersten Musikunterricht. Nach 1769 erhielt Mayr im Benediktinerkloster Weltenburg seine schulische Ausbildung und wechselte 1774 an das Jesuitenkolleg Ingostadt, wo er wegen der außerordentlichen musikalischen Begabung einen Freiplatz erhielt. Ab 1777 studierte er in Ingolstadt Theologie, Medizin, Philosophie, Jura und Kirchenrecht und war daneben als Organist tätig. Die ersten seiner Kompositionen wurden 1786 in Regensburg veröffentlicht, eine Sammlung von zwölf Liedern (Lieder bei dem Clavier zu singen). Adam Weishaupt, Mayrs Professor für Kirchenrecht, gründete 1776 mit einigen Intellektuellen den Geheimbund der Illuminaten. Dieser war Kurfürst Karl Theodor ein Dorn im Auge. Gedankengut der Aufklärung war Gesprächsthema dieses Bundes.

1787 wurde Baron Thomas de Bassus auf Johann Simon Mayr aufmerksam und holte ihn als Musiklehrer auf seinen Landsitz Schloss Sandersdorf, einen damals bedeutenden Treffpunkt der Illuminaten. Als die bayerische Polizei das Schloss besetzte, floh Johann Simon Mayr nach Poschiavo in der Schweiz und gelangte 1789 nach Bergamo. Hier studierte er bei Carlo Lenzi, dem Kapellmeister  in der Kirche Santa Maria Maggiore. Das befriedigte Mayr nicht und er beabsichtigte, nach Ingolstadt zurückzuziehen. Graf Pesenti überzeugte ihn, in Italien zu bleiben und in Venedig bei Ferdinando Bertoni zu studieren, Kapellmeister im Markusdom und einem damals bekannten Komponisten sakraler Musik.

Durch das Studium bei Bertoni konnte Mayr Mayr enge Kontakte mit der italienischen Theaterszene knüpfen. Er schrieb in Venedig sein erstes Oratorium Jacob a Labano fugiens, seine erste Messe, einige Vespern und Kantaten. 1796 heiratete er Angiela Venturali, die Tochter eines Venezianer Kaufmanns.

Von großer Bedeutung waren Mayrs Begegnungen mit Niccolò Piccinni und Peter von Winter, die ihn ermutigten, den Weg des Opernkomponisten einzuschlagen. Nach einigen kirchenmusikalischen Werken übernahm er im Jahr 1794 den Auftrag, für den Karneval die Oper Saffo zu schreiben. In den folgenden dreißig Jahren entstanden etwa 60 Opern, die in ganz Europa aufgeführt wurden. Napoleon bot Mayr die Stelle des Operndirektors in Paris an. In seinen letzten 20 Lebensjahren wandte sich Mayr wieder der Kirchenmusik zu. Von 1802 bis zu seinem Tod hatte er die Kapellmeisterstelle an der Kirche Santa Maria Maggiore in Bergamo inne. Er entdeckte das musikalische Talent von Gaetano Donizetti, der bis heute als sein bedeutendster Schüler gilt.

Im Jahr 1838 besuchte er seine Schwester in Bayern, wo die dortigen Musikschaffenden ihn begeistert empfingen. Am Ende seines Lebens erblindete er. Er starb in Bergamo im Alter von 82 Jahren und wurde neben Donizetti in der Kirche Santa Maria Maggiore bestattet. Mayr stand der Illuminaten-Bewegung nahe; ob er auch ihr Mitglied war, ist ungewiss.

1875 wurden Johann Simon Mayr und sein Schüler Donizetti durch die Stadt Bergamo geehrt. Die Särge beider Musiker wurden in die Basilika Santa Maria Maggiore übertragen. Zu diesem Anlass komponierte der italienische Komponist Amilcare Ponchielli eine Kantate.

1964 wurde in Riedenburg die nach dem Komponisten benannte Johann-Simon-Mayr-Realschule  gegründet, 1995 die internationale Simon-Mayr-Gesellschaft. Im Sommer 2023 wurde die Grundschule in Sandersdorf anlässlich der Einweihung des Ganztags-Anbaues nach dem Komponisten benannt.

Johann Simon Mayr gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der italienischen Oper des frühen 19. Jahrhunderts. Er schrieb mehr als 60 Opern, 600 Kirchen- und Kammermusikwerke, die in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren. Mayr bediente sich der zeitüblichen Formen der Opera buffa, der Opera semiseria, vor allem aberder Farsa und Opera seria.

Ich habe jedenfalls Giovanni Simone Mayr als Komponist für mich neu entdeckt. Seine Musik spricht mich an, wenn sie auch nicht jene Tiefe erreicht, die ich von der Musik Mozarts kenne. Franz Hauk, der sich bei Naxos für den Komponisten Mayr einsetzt, hat eine Anzahl von Opern und Oratorien herausgebracht, die durchaus das Zeug haben, den Komponisten aus Mendorf (nahe Eichstätt) zu einem interessanten Musiker aufzuzbauen. In seiner Musiksprache scheint er mir jedenfalls das von Mozart aufgestellte Kompositionsmotto verinnerlicht zu haben, dass man als Komponist die Musik nicht soweit gestalten sollte, dass sie die Ohren beleidigt. Und das höre ich bei Mayr heraus: selbst in dramatischen Stellen ist seine Musik „wie im ungefähren“  bleibend. Das mag Musikfreunde, die von der Musik des 19. Jahrhunderts geschult sind, nicht gefallen, ich fühle mich wohl, wenn ich Mayr höre. Vielleicht kann ich Mitleser inspirieren, sich Mayr mal „anzutun“?

Quelle:Wikipedia

LG Manfred

Gestaltung Agentur kuh vadis