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Neue Oper: "Dora" von Bernhard Lang

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Lieber Gerhard,

ich habe  Deine Inhaltsangabe von Dora nun durchgelesen. Insgesamt bin ich mit deinem Beitrag sehr zufrieden. Du hast die Handlung im Großen und Ganzen hervorragend wiedergegeben. Das Ende kann man – auch mit Blick auf die Stuttgarter Inszenierung der Oper – verschieden sehen. Eine Möglichkeit ist, dass Dora, indem sie sich nun ständig hilfsbereit um den lädierten Berthold kümmert, endlich einen Sinn in ihrem Leben gefunden hat. Andererseits ist aber auch die Auslegung möglich, dass sie sich auch weiterhin langweilt und den Stupfsinn pflegt. Beide Interpretationen sind möglich. Diese könntest Du vielleicht in Deiner Inhaltsangabe noch ergänzen.

Leider muss ich Dich aber auch auf einen inhaltlichen Fehler hinweisen, den Du gemacht hast. Du schreibst im dritten Akt: „Über das Wort `Schlittschuhlaufen` bringt der Teufel Berthold  auf das Mädchen Dora, das dieser vor sieben Jahren dort auf dem Eis kennenlernte“. Das ist so nicht richtig. Berthold und Dora haben sich nicht erst vor sieben Jahren kennengelernt. Ihre Bekanntschaft geht bereits in ihre Kindertage zurück. Berthold sagt ja im dritten Akt zu dem Teufel, dass er und Dora sich schon seit der Schule kennen würden, also wohl um einiges mehr als sieben Jahre. Vor sieben Jahren dagegen sei der Weiher, der nach Bertholds Aussage eigentlich kaum mal zufriert, zum letzten Mal zugefroren gewesen. Auf dem Eis im letzten Winter habe ihn Dora zum ersten Mal geküsst. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du das ändern würdest.

Nicht schlecht wäre es auch, wenn Du einige Flüchtigkeitsfehler korrigieren würdest. Ansonsten aber, wie gesagt, kann man mit Deinem Beitrag sehr zufrieden sein und ich hoffe, dass die anderen Troubadoure dadurch angeregt werden, sich ebenfalls mit Dora zu beschäftigen.

Herzlichst, Lustein

 

 

Liebe Troubadoure,

mit Blick auf Gerhards gelungene Inhaltsangabe zu Bernhard Langs neuer Oper Dora stelle ich euch an dieser Stelle den Link zu der Stuttgarter Aufführung der Dora nochmal ein:

Bernhard Lang: Dora | Staatsoper Stuttgart [LINK NICHT ZUR WEITERGABE BESTIMMT!]

Zuletzt ist dieser Link doch zu sehr nach oben gerutscht und nicht mehr leicht aufzufinden. An dieser Stelle aber könnt ihr ihn alle leicht finden. Ich hoffe, dass Gerhards Beitrag euch animiert, euch die Stuttgarter Produktion anhand des Links einmal anzusehen. Dann könnten wir endlich einmal in eine fruchtbare Diskussion um diese phantastische Oper einsteigen. Ganz oben habe ich ja bereits ausführliche Erklärungen über die Oper und die Stuttgarter Inszenierung gegeben. Vielleicht habt ihr ja Lust, auch diese noch einmal zu lesen. Es würde mich jedenfalls freuen, wenn ihr an der Dora Interesse findet und eure Meinung über die Oper hier zum Besten gebt.

Herzlichst, Lustein

Lieber Lustein,

Danke für dfie Rückmeldung. Du hast recht, das habe ich übersehen. Ich möchte natürlich die sieben Jahre, die das Schlittschuhlaufen jetzt her ist, mit ins Spiel bringen, weil es das Stichwort für Berthold ist.. Was hältst du davon, wenn ich den Satz im zweiten Teil (hinter Dora) wie folgt ändere:
„das dieser aus der Schule kannte, beim letzten Zufrieren des Weihers vor 7 Jahren dort wiedertraf und sogar geküsst hat,“
Am Schluss der 5. Aktes könnte ich noch einen Satz anfügen: „Es bleibt jedoch offen, ob Bertholds Betreuung ihrem Leben einen neuen Sinn gibt.“
Ehrlich gesagt, da habe ich zunächst auch gestutzt, was nun die Lösung wäre. Ich selbst schließe jedoch wegen des zweimal ziterten Ausspruchs: „Des Schicksals Wege…..“ und des „Sondern“ auf eine Änderung Doras, weil das Libretto (vorletzte Seite, zweite Spalte) zu diesem Spruch die Regieanweisung gibt „Dora nicht mehr zitternd, sondern ‚erkennend‘ „. Wie immer das beim Publikum sichtbar wird.

Dass noch immer Flüchtigkeitfehler drin sind, obwohl ich jede Inhaltsangabe noch zweimal genau lese, ehe ich sie absende, werde ich noch einmal prüfen. Ich stelle in der letzten Zeitimmer häufiger fest, dass ich mich auf der Tastatur vergreife, beim schnellen Schreiben Buchstaben in der falschen Reihenfolge setze oder zwei Buchstaben gleichzeitig erfasse. liegt es am Alter oder an der neuen Tastatur, die ich mir gejauft habe und bei der ich den Eindruck habe, dass die Tasten enger beieinander liegen?

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard,

fast alles ok. Nur eines nicht: Das Schlittschuhlaufen von Dora und Berthold ist nicht sieben Jahre her. Der Weiher ist es, der laut Berthold im dritten Akt letzte Saison das erste Mal nach sieben Jahren wieder zugefroren ist. Und im LETZTEN Winter war es, wo Dora beim Schlittschuhlaufen Berthold das erste Mal geküsst hat, nicht vor sieben Jahren. Und die Initiative für den Kuss ging von Dora aus. Das Schlittschuhlaufen ist also nicht sieben Jahre her, sondern allenfalls einige Monate. Das bitte beachten. Beim Schluss des fünften Aktes bin ich mit Deinem Vorschlag einverstanden. Ich würde mich übrigens freuen, wenn Du der erste wärst, der sich des von mir vorhin hierher versetzten Links besinnt und das Video von der Stuttgarter Dora ansieht. Dass wir in eine Diskussion über die Oper einsteigen, wäre mir, wie gesagt, wichtig.

Herzliche Grüße, Lustein

 

Lieber Lustein,

stimmt! Da habe ich diese Stelle wirklich zu flüchtig gelesen. Ich schlage daher vor, die Sätze hinter Dora wie folgt zu formulieren:
„das dieser aus der Schule kannte. Berthold bekennt, er habe sie im letzten Winter, als der Weiher sieben Jahre lang nicht zugefroren war, zum ersten Mal dort wieder getroffen und und von ihr sogar einen Kuss bekommen. Dann erzählt der Teufel ihm, dass er sie letzte Nacht getroffen habe.“
Ich habe den ersten Satz in zwei aufgeteilt, weil er sonst zu lang geworden wäre. In dem folgenden Satz musst ich das „Er“ durch „Der Teufel“ ersetzen, weil ich jetzt zwischendurch Berthold eingesetzt habe. Trifft das nach deiner Meinung so die Tatsachen? Falls du noch einen anderen Vorschlag hast, nenne ihn mir. Ich bin gerne bereit, darauf einzugehen. Die Formulierung der  ausführlichen Inhaltsangaben, die Manfred und ich hier einsetzten, kostet oft Zeit, was du ja auch kennst. Manchmal drehe ich an einem Satz drei- oder viermal, um auch inhaltlich das Rechte zu treffen.

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard,

ich würde den einen Satz so formulieren: Berthold bekennt, er habe sie im letzten Winter, als der Weiher nach sieben Jahren erstmals wieder zugefroren war, zum ersten Mal dort wieder getroffen und von ihr sogar einen Kuss bekommen. Andererseits ist es aber auch möglich, dass das erste Wiedertreffen zwischen den beiden war, als Berthold gerade aus dem Amt kam und auf der anderen Straßenseite Dora in ihrem grünen Kleid sah. Der Kuss auf dem Eis wäre dann später. Das wird leider im Libretto leider nicht ganz klar, welches das erste Treffen zwischen den beiden nach langer Zeit war. Was meinst Du? Ansonsten ok. Es freut mich sehr, dass Du Dich in die Dora so hineinkniest. Vielleicht kriegst Du ja auch Lust, das Video mal anzusehen, dass ich vorgestern hier nach unten verlegt habe auf Beitrag 32.

Herzliche Grüße, Lustein

Lieber Lustein,

fast genauso hatte ich den Satz anfangs dort stehen, nur zweimal mit „erstmals“ . Ich habe dann das zweite „erstmals“ durch „zum ersten Mal“ ersetzt, was mir aber auch nicht gefiel, weil es eigentlich  dasselbe ist und daher so ein wenig künstlich herangezogen klang. Daher habe ich den ganzen Satz noch einmal „umgestrickt“, aber ich muss gestehen, dass er mir so auch noch nicht recht gefällt. Ich habe in meiner Jugend einmal freiwillig einen Stillehrekursus mitgemacht und versuche Wiederholungen in einem Satz (selbst häufig zweimal „und“), Substantivierungen („der Staßenbau wurde ‚in Angriff genommen'“, also wohl einfach nicht „begonnen“) „Bandwurmsätze“ und ähnliches zu vermeiden. Wenn du meinst, dass diese Wiederholung in diesem Fall nicht stört, übernehme ich gerne deine Formulierung, die dem zweiten Entwurf meines Satzes entspricht.
Du siehst daran, wie ich bei den Inhaltsangaben z.B. fremdsprachiger Libretti nicht nur mit der Übersetzung, sondern auch oft mit der Formulierung des Textes ringe.
Ich habe deinen Link bereits genutzt und mir die ersten beiden Akte angesehen und werde auch den Rest ansehen.  Sicher ist die Wirkung im Saale anders als auf dem Bildschirm und mit Lautsprecher. Wie ich schon schrieb, finde ich die Handlung und ihre Zeitbezogenheit interessant, wenn auch ein wenig unrealistisch (wer glaubt heute noch an den Teufel, ich sehe ihn daher nur als ein Hirngespinst an). Die Musik ist, wie du weißt, nicht mein Stil, obwohl sie an einigen Stellen, wie ich es nennen möchte, auch für mich „erträglich“ ist. In vielen Fällen habe ich aber den Eindruck, dass der Gesang nicht auf den Sprachrhytmus der jeweiligen Aussage passt. Bei der Inszenierung finde ich, dass machmal zuviel unnötige Bewegung erzeugt wird und teilweise Szenen entstehen, auf die man sich nach dem gesungenen Text keinen rechten Reim machen kann. Das kann aber auch an den Kameraeinstellungen liegen, in der Gesamtschau im Saal mag das anders wirken. Die beiden Hauptfiguren (Dora und der Teufel, Berthold kommt ja erst im 3. Akt, den ich, sobald ich Zeit dazu habe, ansehen werde) finde ich in ihrer Darstellung gut.
Weiterhin stören mich in der Oper auch immer die Über- oder Untertitel, weil sie, wenn man sie nutzt, teilweise vom Geschehen auf der Bühne ablenken. Beim Fernsehen sind sie oft auch auf weißem Hintergrund(wie hier im ersten Akt auf der weißen Treppe) nicht zu lesen. Aber ich hatte ja, dank deiner Hilfe das deutsche Textbuch.

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard,

ich finde die Formulierung so nicht schlecht. Ich denke, dass kannst Du so übernehmen.

Toll, dass Du meinen Link nutzt und dir die Dora ansiehst. Das freut mich. Und auch, dass Dir einige Stellen gut gefallen.  Ich hoffe, dass Du der ganzen Oper etwas abgewinnen kannst, wenn Du sie zu Ende gesehen hast. Es sind viele Zitate aus klassischen Opern drin. Darüber können wir, wenn noch andere das Video angesehen haben, in eine ausführlichere Diskussion einsteigen.

Ich habe mich auch noch mal mit dem Libretto befasst und jetzt herausgefunden, dass die Begegnung zwischen Berthold und Dora vor dem Landratsamt NACH DEM WINTER, wie Berthold im dritten Akt sagt, stattfand. Die erste Begegnung zwischen den beiden nach der Schule war also in demselben Winter, nur etwas früher. Da wird es auch zu dem Kuss gekommen sein.

Herzlichst, Lustein

 

 

Lieber Lustein,

ich habe den Text jetzt, wie besprochen abgeändert. Wann der Kuss, der für Dora unbedeutend war, genau staatgefunden hat, halte ich nicht für wesentlich. Wesentlich ist jedoch, dass er bei Berthold eine Liebe erregt hat, für die er sich das Leben nehmen wollte, was zur Betreuung durch Dora geführt hat (Ergebnis für Dora bleibt offen).

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Lustein,

Ich habe mir nun auch den zweiten Teil angesehen. Was ich zur Musik sagte, gilt auch hier. An der Inszenierung – wie auch schon gesagt – konnte ich mich nicht begeistern. Das wirkt sich für mich vor allem im dritten Akt aus, wo mir die vielen, aus meiner Sicht völlig unmotivierten, Bewegungen der Chorfiguren, ehrlich gesagt, völlig die Tiefe des Geschehens verwässerten. Hier wäre meiner Ansicht nach der Dialog zwischen dem Teufel und Berthold eindringlicher gewesen ohne das Beiwerk der in der Kulisse ständig herumhopsenden Figuren. So wirkte es auf mich wie ein albernes Lustspiel und ich konnte Berthold die Eifersucht auf seinen Chef und die Liebe, die später dazu führen, den Selbstmord zu versuchen, garnicht so recht abnehmen. Soweit ich aus dem Libretto ersehen kann, sind auch Kommentare des Chors im dritten Akt nicht vorgesehen. Ich bin nun gespannt, was andere Forenmitglieder meinen, wenn sie sich den Link angesehen haben oder wenn Sie – wie angesagt. – selbst in Stuttgart waren. Der Inszenierungsstil war eher der eines Musicals, aber als Oper??

Liebe Grüße
Gerhard

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