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Operette nur für die ältere Generation?

Danke, für das Einrichten „Operette allgemein“

Operette nur für die ältere Generation?

Was ich so in meiner Operettenzeit erlebt habe, angefangen 1960 bis heute, es ist wirklich so, der Zuhörerkreis hat sich tatsächlich gewandelt.

Wir haben früher Extravorstellungen, sog. geschlossene Veranstaltungen gemacht für Seniorenhäuser. Schon wenn der Vorhang zu Beginn aufging, wurde schon applaudiert, man sah in strahlende Gesichter.

Auch die freien Vorstellungen, meistens elf an der Zahl, waren ausverkauft, ein gemischtes Publikum von Jung bis Alt.

Man kannte kaum Musical, Operette war IN.

Die Zeiten haben sich verändert. Die Musik hat sich verändert, Musik, die mir heute nichts sagt, die ich nicht verstehe, die mir nicht zu Herzen geht, hauptsache laut, Text egal und viel Klamauk.

Ich sehe es in unseren Konzerten. Vor einigen Jahren haben wir noch reine Operettenkonzerte veranstaltet. Heute müssen wir umdenken, mischen, Musical und Filmmelodien müssen ins Programm, dann bleibt das Publikum gemischt, für Jeden etwas.

Mörbisch ist eine Ausnahme, warum ist das so? Es ist das Ganze drumherum, die enormen Kulissen, die wunderschöne Gegend am See, Erholung pur. Gut, wem es gefällt? Mir ist zu viel Klaumauk, zu modern, wenn ich z.B. an die Zauberflöte denke. Aber man kann mitreden in Mörbisch gewesen zu sein.

Verschwindet die Operette so langsam in der Mottenkirste? Ich denke gerne an meine Operettenzeit zurück, träume oft davon und bin froh, sie erlebt zu haben.

Aber ich gebe nicht auf, nach wie vor ist die Operette weiterhin in unseren Konzerten vertreten, wer es nicht hören will, bleibt da, die anderen freuen sich darauf.

Liebe musika,

mich führte der Weg zur Klassik vom Radio zur Bühne, von der Operette über die Oper zum Konzert. Meine ersten Operetten waren 1956 in Gera „Der Bettelstudent“, dann „Schwarzwaldmädel“, und dann hatte ich schon Jugendanrecht und sah jede Spielzeit 10 – 12 Aufführungen des Musiktheaters, darunter mind. 5 neuinszenierte Operetten und eine Revue (letztere orientiert an den Marikka Röck – Filmen und inszeniert vom theatereigenen Regisseur Erwin Leistner). Wir hatten für Operette speziell ausgebildete Kräfte, darunter das Buffopaar, zwei Tenöre und zwei Soprane, und unser Ballett war wie der Chor (damals noch ca 40 Personen, heute noch 21) in jeder Operette eingebunden. Für das Orchester gab es einen extra Operettendirigenten. Man hat sich gefreut auf die Lieblingsdarsteller wie Ursula Chaillier, Siegfried Melzer, Peter Kindermann, Christel-Klöpfl-Böhm, Ferry Radl, Günter Grünschneder, Harry Dalgas u.a. Diese Namen habe ich nach über 60 Jahren noch nicht vergessen, wenn sie auch hier im Forum keiner kennen wird. Aber langsam wurde die Operette immer seltener in Gera, und jetzt nur max. 1 – 2 Neuinszenierungen, teilweise in furchtbaren Kulissen und mit Opernkräften, die nicht tanzen können und denen das beschwingte beim Walzer oder der Mazurka völlig abgeht. In Chemnitz haben wir bis vor ca. 20 Jahren noch tolle Operetten gesehen, jetzt ist das auch so gut wie vorbei. Da mir auch die vom Regietheater oft grausam verstümmelten Opern nicht mehr zusagen bin ich beim Konzert gelandet, vermisse aber schöne Oper und Operettenunterhaltung.

Ich würde gerne wieder einmal eine schöne „Lustige Witwe“ oder „Nacht in Venedig“ sehen, aber das bleibt ein Wunsch oder auf Konserven beschränkt.

Herzlichst Sir Morosus

Liebe Erika,

leider ist es so, dass – vor allem von den Medien – Operette immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird und den jungen Leuten die Pop-Musik immer mehr aufgeschwatzt wird. von den klassischen Operetten kommen nur noch wenige auf den Spielplan und oft werden sie auch von „modischen“ Regisseuren so entstellt, dass sich die ältere Generation mit Schaudern abwendet, während die jüngere Generation damit auch kaum mehr „hinter dem Ofen hervorzulocken“ ist. Gut, einigen Musicals, wie etwa „Phantom der Oper“, „Les Miserables“, „Anatevka“ kann ich durchaus noch etwas abgewinnen, aber mit der Operette sind sie nicht vergleichbar.
Das ist mit der Oper inzwischen ja ähnlich. Durch die Entstellungen der klassischen Meisterwerke wird ein Großteil des Publikums aus den Opernhäusern vertrieben und der unverständliche Kram, den uns viele Regisseure heute als Mogelpackung anbieten, unter klingendem Namen verkauft, um für ihre willkürlich verschandelte Handlung noch einige Zuschauer anzulocken, die sich vorher nicht informieren konnten, was da auf sie zukommt. Junge Leute sind damit wohl kaum zu locken und – wenn sie von den Eltern richtig an die Oper herangeführt wurden, nehmen auch sie mehr und mehr von den „modischen“ Inszenierungen Abstand.

Was du von Mörbisch sagst: Ich finde die meisten Inszenierungen garnicht einmal so schlecht. Etwas Schau ist natürlich dabei und ich glaube auch, dass viele Zuschauer eben auch wegen der Schau nach Mörbisch kommen. Aber die Inszenierungen halten sich im konventionellen Rahmen. Von der Zauberflöte kann ich nichts sagen. Mir war auch nicht bekannt, dass Mörbisch diese inszeniert hat. Wenn du dagegen die Inszenierungen der letzten Jahre in Bregenz auf dem See siehst, vor allem das Affentheater, was dort zuletzt mit dem „Rigoletto“ veranstaltet wurde, da laufen einem wahren Opernfreund nur noch Schauer über den Rücken. Was haben wir da in den 70er Jahren noch schöne Inszenierungen gesehen, als wir mehrmals am Bodensee in Urlaub waren! Hier ist wirklich nur noch alles auf ein Publikum eingestellt, dem es wohl kaum um die Oper selbst, sondern nur noch um die Show – sei sie auch noch so blöde – geht. 

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Sir,

vielleicht liegt es auch am Nachwuchs. Die Häuser haben fast keine deutschen Sänger mehr, die ausländischen Sänger müssen alles in deutsch lernen für die Operette, dafür sind sie technisch nicht ausgebildet. Dialoge für diese Sänger sind halt schwierig. Außerdem müssen sie tanzen können, auch mal improvisieren wenn es hakt im Text. Ich weiß nicht wie es heute an den Musikhochschulen ist, ob Operette überhaupt noch dort unterrichtet wird.

Es ist schwierig

Liebe Grüße

musika

Ich habe ja an anderer Stelle schon mal geschrieben, dass in meiner Heimatstadt Hagen die Operette zu meiner jugendlichen Theaterzeit einen hohen Stellenwert hatte, nicht so hoch, wie es Oper und Konzert waren, aber immerhin auf so viel Interesse traf, was in erster Linie auf den Tenor-Buffo und auf die Soubrette von Rita Zorn lag.

Und ich habe damals die Operetten kennengelernt, als da waren „Fledermaus“ und „Bettelstudent“, „Maske in Blau“ und „Walzertaum“.  Meine gehörlose Mutter hörte im Radio mit Kopfhörer immer Operette und konnte die meisten „Schlager“ von Lincke, Kalman und Lehar mitsingen. Mir war damals ein gewisser Paul Abraham an mein Operettenherz gewachsen, zumal ich im Radio hörte, was dieser Vollblutmusiker alles erlebt hat. Damals war er gerade in Hamburg, seiner letzten Station nach der Rückkehr aus den USA, angekommen – und dort auch verstorben.

Aber das Live-Erlebnis im Hagener Theater war für mich einfach grandios. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich würde sie auch heute noch empfehlen, weiß aber auch, dass sich die Jugend dafür nicht begeistern lassen wird. Ob als Ersatz das Musical taugt, weiß ich auch nicht zu sagen. Aber „My Fair Lady“ und „Annie get your Gun“ und auch „Anatevka“ sind meine Fix-Steene aus diesem Genre. Mann muss sich viel Mühe mit dieser schweren Gattung geben, wenn es gut werden soll und da sehe ich nur das berüchtigte „Schwarz“. Ich finde es toll, dass mir reichlich Aufnahmen zur Verfügung stehen, die ich zu gerne immer wieder hören kann. Auch dann, wenn sie oft genug musikalisch überarbeitet sind…

Lieber Garhard,

da ist mir ein fauxpas passiert, ich meine natürlich nicht Mörbisch, sondern Bregenz mit der Zauberflöte. Achja, meine grauen Zellen werden immer grauer…hoffentlich halten sie noch etwas.

Liebe Grüße

musika

Liebe Erika,

von der Zauberflöte auf dem See in Bregenz habe ich auch einige Passagen gesehen und dann abgeschaltet. Es war ein richtiger Schmarrn. Die einzige Vorstellung in den letzten Jahren auf dem See in Bregenz, die einigermaßen passte und erträglich war, war die Carmen, eine meiner Favoriten. Das Bühnenbild mit den Spielkarten, die ja eine Rolle in Carmen spielen, passte da ja noch. Sie spielte wenigstens nicht, wie ich das im Fernsehen auch schon gesehen habe, im Bordell oder in Fitnessstudio. 

Aus Mörbisch habe ich eine Reihe Aufzeichnungen auf DVD, die mir eigentlich recht gut gefallen und die auch teilweise recht spritzig sind, u.a. 
– Der Graf von Luxemburg
– Das Land des Lächelns
– Der Zarewitsch
– Die lustige Witwe
– Gräfin Mariza
aber auch „Viktoria und ihr Husar“
Von der „Fledermaus“ gefällt mir allerdings immer noch am besten die ältere Aufnahme aus der Bayrischen Staatsoper mit Eberhard Wächter, Pamela Coburn, Josef Hopfenwieser, Benno Kusche, Brigitte Fassbender, Wolfgang Brendel und Ferry Gruber

Liebe Grüße
Gerhard

Von der „Fledermaus“ gefällt mir am besten diese unter Karl Böhm von 1972, und der Regisseur spielt auch mit. So etwas wurde doch tatsächlich damals im Fernsehen gezeigt:

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Liebe Grüße

Willi

Ja, das ist eine wunderbare Aufnahme, ich liebe sie, Gundula Janowitz war eh zu meiner Zeit eine Lieblingssängerin.

Das ist natürlich meine Lieblings Adele, meine ehemalige Schülerin, hier Volksoper Wien

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Liebe alle,

in meiner Jugend habe ich öfters Operetten gehört bzw. die Aufführungen im Fernsehen angeschaut. Ich erinnere mich an sehr gute Verfilmungen – „Land des Lächelns“ mit René Kollo und Dagmar Koller, „Viktoria und ihr Husar“ mit Tamara Lund und Bruce Low.

Aufführungen habe ich auch bisweilen besucht.  Fledermäuse gelangen meist recht gut (die beste sah ich im Operettentheater in Moskau vor nunmehr 22 Jahren, die mäßigste in der Komischen Oper Berlin…), alles andere war entscheidend von dem Grad der Hingabe abhängig, mit der die Aufführung betrieben wurde: „Im weißen Rössl“ auf Französisch im Théâtre de Sébastopol in Lille war fulminant, Csardasfürstin in Passau belanglos. Man verliert dann auch leicht etwas die Lust, wenn keine guten Aufführungen geboten werden. 

Mittlerweile höre ich wieder etwas mehr Operette, schon aus dem Kontakt mit den BelVoce-Solisten heraus, die unter der Ägide der teueren musica ja hervorragende Operettenprogramme anbieten. Es kommt halt immer auf die Qualität an.

Hier in der Hauptstadt des Banat spielt man Fledermaus, Zigeunerbaron etc. – nicht Außergewöhnliches. Aber am 21. Dezember hat ein besonderes Werk Premiere, und darauf bin ich schon sehr gespannt: man spielt Paul Abrahams „Ball im Savoy“.

Direktor Rudic möchte damit ein wenig moderne Zeiten im hiesigen Opernhaus anbrechen lassen, und man hört, daß die Intensität der Proben für dieses Werk das Ensemble stark gefordert hat. Ich werde der Aufführung beiwohnen und dann so bald als möglich berichten. 

Grüße!

Honoria Lucasta

Ahhh, la bella Tangolita, Ball im Savoy von Paul Abraham, haben wir natürlich auch im Gepäck für die nächsten Konzerte im Balnat.

Mit 18 Jahren habe ich die erste Operette gesungen und heute, mit 80 Jahren ist sie immer noch aktuell, zwar singe ich nicht mehr selber, aber dafür habe ich meine Bel-Voce Sänger.

Im letzten Konzert in Reschitz trafen wir auf ein Operetten begeistertes Publikum, das wir hier in Deutschland so nicht mehr finden. Wir werden den Wunsch gerne erfüllen und dieses Jahr mit einem Operettenprogramm wiederkommen. Dank Honoria Lucasta, die uns durch die Konzerte in Rumänien schleust mit einigen Konzerten, gemischt mit Oper, Operette. Außerdem werden wir in einer Synagoge singen, darauf bin ich sehr gespannt.

Ich wünsche Dir, liebe Honoria, viel Spaß beim Ball im Savoy.

Liebe Grüße

musika

 

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