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Pianisten und Liedbegleiter

Liebe Mitglieder, Freunde und Leser,

Nach einem phänomenalen Konzert mit Brahms 2. Klavierkonzert in  Heilbronn mit Gerhard Oppitz, über das Willi berichten wird,  hatten wir lange, sehr interessante Diskussionen mit dem Weltklassepianisten.

Er meinte, die meisten Pianisten hätten im Laufe ihrer Karriere entweder dauernd oder zeitweise auch eine Karriere als Liedbegleiter gehabt und  schlug vor, dass wir den Pianisten und Liebbegleitern ein spezielles Forum widmen sollen. Da wir die Pianisten jedoch nicht auf die Rolle als Liedbegleiter begrenzen können und wollen schlagen wir vor, zunächst unter dieser Themenüberschrift das Thema zunächst einmal anlaufen zu lassen, um entsprechend der Teilnahme und Reaktion dann ein spezielles Forum zu bilden. 

Es können also ab sofort an dieser Stelle alle Pianisten betreffenden Themen eingestellt werden, wie Berichte von Klavierabenden, Tonträgeraufnahmen von Klavierwerken, Porträts von Pianisten und Komponisten usw. Wir werden dann,  wenn eine  positive Bilanz gezogen werden kann, ein  spezielles Pianisten Forum einrichten und einzelne Themenbereiche schaffen, wie das in allen anderen Foren ebenfalls so geordnet ist.

Musika, Willi und Hans, die diese Erweiterung des Forums vorschlagen,  würden sich freuen, wenn dieser Bereich ab sofort testweise rege genutzt würde.

Herzlichst 

Musika,  Hans und Willi????

Heilbronn, 8. 5. 2023

Hör-Bericht über das 2. Klavierkonzert B-dur op. 83 von Johannes Brahms (1881),  dargeboten von Gerhard Oppitz, Klavier und dem Heilbronner-Sinfonie Orchester unter der Leitung des Chefdirigenten Prof. Alois Seidlmeier, der seit 2015 Professor für Musikalische Leitung an der Hochschule für Musik in Karlsruhe  und seit 2017 Chefdirigent und musikalischer Leiter des Sinfonieorchesters Heilbronn ist.

Vor der Pause spielte das Orchester unter der engagierten Leitung Seidlmeiers das Klavierquartett Nr. 1 g-moll op. 25 von Johannes Brahms, der dieses Stück zwischen 1856 und 1861 komponiert hatte, hier in der Orchesterfassung von Arnold Schönberg.
Hat das Quartett schon in der Originalfassung einen sinfonisch-orchestralen Charakter, so nahm es in der Orchestrierung Schönbergs noch mal einen erweiterten und diffizileren Klangraum ein, der aber vom Orchester unter der souveränen Leitung seines Dirigenten besten ausgefüllt wurde und von allen Instrumentengruppen in großer Form ausgefüllt wurde. Dabei wurde eine modifizierte „Amerikanische Aufstellung“ gewählt, in der gegenüber der normalen amerikanischen Aufstellung die Celli in die Mitte gerückt waren und die Bratschen den Violinen direkt gegenübersaßen. Das erwies sich als absoluter Glücksgriff in Bezug auf die klangliche Transparenz der doch recht geballten Klangfülle.
Zu Recht wurde dieses außergewöhnliche Stück nach einer Dreiviertelstunde mit ersten Ovationen bedacht, das, wie man im Programheft lesen konnte, auf einen  Auftrag des damals schon berühmten Dirigenten Otto Klemperer an den in Kalifornien noch unsicheren Arnold Schönberg zurückging, das o.a. Klavierquartett zu einem Werk für großes Orchester zu bearbeiten.

Nach der Pause wurde das 2. Klavierkonzert dargeboten, zu dem der Solist des Abends, Gerhard Oppitz, der allen Heilbronnern auch durch seine Pennälerzeit am Robert Mayer-Gymnasium und seine vielen Konzerte in Heilbronn bestens bekannt ist, schon mit Ovationen begrüßet wurde. Dass dies vollkommen zu Recht geschehen war, zeigte sich schon in den ersten Takten, als das Hauptthema in vollkommener Harmonie von der Solohornistin eröffnet und anschließend kongenial vom Pianisten beantwortet wurde. Im Verlauf der folgenden Takte, auch nach der Weiterspinnung der Eingangstakte, spielte Gerhard Oppitz genauso souverän einen dramatischen Ausbruch, sich weiter dynamisch steigernd, bis das Orchester in einem rauschenden Tuttieinsatz das Thema übernahm und die Dualität der Themen sich in immer neuen Kombinationen und Variationen auch in der Durchführung bis hin zur abschließenden Coda fortsetzte.

Viel ist über den zweiten Satz, das Scherzo (Allegro appassionato) geschrieben worden, das so gar nicht in das Schema eines „normalen“ dreisätzigen Solokonzertes passen wollte und auch verschiedentlich dazu geführt hatte, dass man das Konzert als „Sinfonie mit obligatem Klavier“ bezeichnete, was ich so nicht nachvollziehen kann, da m. E. auch in diesem Konzert Soloinstrument und Orchester absolut auf Augenhöhe miteinander musizieren. Wie sich jedoch später herausstellen sollte, wurde in den ersten ca. 50 Aufführungen des Konzertes in Brahms‘ Anwesenheit besonders dieser leidenschaftliche zweite Satz, auch in der Ausführung durch das Klavier, besonders vom Publikum goutiert, und genau das konnte man auch im gestrigen Vortrag feststellen, bei dem sowohl das Orchester, als auch Dirigent und Solist zu großer Form aufliefen.  
Vielleicht ist an dieser Stelle noch hinzuzufügen, dass im Laufe der Jahrzehnte Gerhard Oppitz an Souveränität und Abgeklärtheit immer weiter zugenommen hat, dass er sich nie in den Vordergrund spielt, und auch in diesem Konzert zu einer vollkommenen Synthese mit Orchester, Dirigenten und den jeweiligen Instrumentalsolisten und Solistinnen gefunden hat.

Ein besonderer Höhepunkt war auch der dritte Satz, das beseligende Andante, das wiederum auch den Kontrastreichtum dieses Konzertes in seiner Gesamtheit darstellt. Und welch eine Perle ist hier doch das Solocello und im weiteren Verlauf auch die Klarinette, wenn sie das Hauptthema vortragen, in dem ein spätes Lied Johannes Brahms vorweg grüßt.
Auch diese Querverbindungen werden von den Orchestersolisten und von Gerhard Oppitz gerne aufgegriffen und aufs Beste vorgetragen.

Auch das abschließende Allegretto grazioso reihte sich in den überwiegend positiven und heiteren Charakter des ganzen Stückes ein. Hier hat Brahms sozusagen „dem Affen Zucker gegeben“ und auch hier in Heilbronn am gestrigen Abend geschah genau das, und ebenfalls griffen die beteiligten Musikerinnen und Musiker (u. a. eine vorzügliche  Solopaukistin) dieses dankbar auf, die nach den letzten Takten der furiosen Schlusssteigerung jedoch froh waren, nach diesen beiden von Umfang und Schwierigkeit her gewaltigen Stücken trotz anhaltenden Ovationen ohne Zugabe von der Bühne gehen zu dürfen.

Liebe Grüße

Willi????

Lieber Willi

 

Eine sehr gute Idee.

Ich halte es für sinnvoll, über den Begriff „Liedbegleiter“ nachzudenken. Er reduziert  meines Erachtens zu sehr auf eine Nebenrolle, die dem Auftrag nicht gerecht wird. Schließlich trägt er die Sängerin bzw. den Sänger und gibt den Halt und Rahmen, den diese Person für die Interpretation benötigt. Eine Interpretation, die je nach Pianistin oder Pianist auch deutlich vom Klavier aus beeinflusst wird. Im Grunde genommen handelt es sich bei beiden um Liedpartner.

Das Beispiel von Loewes „Feuerreiter“ in der Interpretation von Konstantin Krimmel und Doriana Tchakarova möchte ich zur Unterstützung meiner Auffassung anfügen.

Hugo Wolf – Der Feuerreiter – YouTube

Gruß Wolfgang

 

Lieber Wolfgang,

du hast mit deinen Bedenken völlig Recht, dass man den Begriff des Liedbegleiters nicht abwertend sehen sollte, und ich denke, dass viele Sängerinnen und (oder) Sänger nur das Optimum erreichen konnten, weil sie wussten, auch in der Anlage der jeweiligen Liedkompositionen,  dass sie ihren Partnern am Klavier auf Augenhöhe begegneten.
Ich kenne die Aufnahme von Konstantin Krimmel und Doriana Tchakarova nicht, aber ich habe in letzter Zeit Einiges über die sich gegenseitig befruchtende künstlerische Partnerschaft der Beiden gelesen, das genau in diese Richtung ging.
Aber ich kann ein anderes und älteres Beispiel anfügen, in dem ebenfalls klar wird, wie wichtig zwei gleichwertige Partner sind, um ein solch überzeugendes Ergebnis zu erzielen wie hier Dietrich Fischer-Dieskau und Alfred Brendel:

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Liebe Grüße

Willi????

Doriana Tchakarova

Eine hervorragende Botschafterin des Kunstliedes ist die in Varna, Bulgarien, geborene Pianistin Doriana Tchakarova. Ihr Bachelor – und Masterstudium im Hauptfach Klavier absolvierte sie an der Musikhochschule Stuttgart. Dort agiert sie als aktuell als Dozentin für Gesangskorrepetition.

Vor allem Ihre Zusammenarbeit mit Konstantin Krimmel und den Sopranistinnen Judith und Felicitas Erb führte zu ihrem hohen Bekanntheitsgrad in der „Kunstliedszene“.

Mit dem Bariton Konstantin Krimmel gewann sie im Mai 2018 in der Kategorie Liedduo den 1. Preis beim Berliner „Rising Stars Grand Prix International Music Competition“. Bis 2020 bildete sie mit ihm ein erfolgreiches Liedduo und begleitete ihn bei sämtlichen Wettbewerbserfolgen und Liederabenden im In – und Ausland.

Widmete sie sich mit Konstantin Krimmel und der CD-Veröffentlichung 2019 Balladen von Schubert, Loewe, Schumann und Jensen, standen bei der Zusammenarbeit mit den Geschwistern Erb Lieder von Louis Spohr, Duette von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel sowie die Brahms-Duette im Mittelpunkt.

Die Sopranistin Carolina Lopez Moreno begleitete Doriana Tchakarova auf deren Debüt-CD bei der Interpretation von Arien aus einem Repertoire von Mozart bis Robert Stolz. Aktuell arbeitet sie regelmäßig mit Robin Neck, Samuel Hasselhorn, Nils Wanderer und Aeneas Humm zusammen.

Beeindruckend waren ihre Wohnzimmerkonzerte „Live aus dem Musikzimmer“ während der Coronazeit.

https://www.youtube.com/user/dorceva1

Zum wiederholten Mal hat sie in der Funktion als künstlerische Leiterin das Kunstliedfestival POEMUS auf Schloss Filseck (Nähe Uhingen) organisiert. Dort durfte ich sie gemeinsam mit Samuel Hasselhorn und der „Winterreise“ erleben.

PoeMus

Hier nochmal die beeindruckendste Interpretation von Hugo Wolfs „Feuerreiter“ aus seinen Möricke – Liedern mit Konstantin Krimmel und Doriana Tchakarova:

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Gruß Wolfgang

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Gerhard Oppitz der universelle, deutsche Pianist.

Willi Kaute schrieb als Eröffnungsbeitrag des Bereichs „Pianisten und Liedbegleiter“ eine ausführliche Besprechung über ein Konzert des Heilbronner Sinfonie Orchesters, in dem Gerhard Oppitz am 7. Mai 2023 das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83 von Johannes Brahms spielte. Professor Oppitz  bekam Willis Besprechung zusammen mit der  sehr anerkennenden Kritik der Heilbronner Stimme. Er lässt über mich an Willi seinen Dank über die gelungene, sachlich geschriebene Besprechung ausrichten. Auch die Programmverantwortlichen des Heilbronner Sinfonie Orchesters verdienen Anerkennung, denn sie haben das Kunststück geschafft, den besonders als Interpret des Klavierschaffens von Johannes Brahms weltweit hoch geschätzten Gerhard Oppitz auf den Tag genau an Brahms 190. Geburtstag (geboren7. Mai 1833) für einen Auftritt in Heilbronn zu gewinnen. Die Heilbronner Musikfreunde dankten dieses Konzerterlebnis ihrem Gerhard Oppitz mit nicht enden wollendem Beifall, Bravorufen und Standing Ovations. Von mir darauf angesprochen: Warum er selbst bei diesem Beifall den erkennbaren Wunsch des Publikums nach einer Zugabe  nicht erfüllte, lautete die schlichte Antwort: „Weil man die Wirkung eines solchen Werkes weiter wirken lassen soll.“

Oppitz wurde 1953 in Frauenau geboren. Bereits im Kleinkindalter kam er durch eine berufliche Veränderung seines Vaters nach Heilbronn. Hier verbrachte er seine Jugend und besuchte das Robert-Mayer-Gymnasium bis zum Abitur. Mit fünf Jahren fing er mit dem Klavierspielen an. Mit 11 Jahren gab er in Heilbronn beim Heilbronner Sinfonie Orchester sein erstes öffentliches Konzert, auf dem Programm stand Mozarts Klavierkonzert d-moll. Unter den Zuhörern war damals Paul Buck, Professor an der Musikhochschule Stuttgart. Dieser erkannte sofort das außerordentliche Talent und bot dem jungen Gerhard einen Platz in seiner Klasse an. 1971 schrieb er sich dann als regulärer Student in Stuttgart ein. Drei Jahre später wechselte er nach München, um  sich in Hugo Steurers Meisterklasse weiterzubilden

Zu Oppitz erstem öffentlichen Konzert in Heilbronn hat der Verfasser dieses Porträts eine besondere Beziehung. Er war damals    bereits erster Vorsitzender des Heilbronner Sinfonie Orchesters. Eine Position, die er dann 45 Jahre lang inne hatte. Eines Tages kam  Rudolf Werner, der Klavierlehrer des 11-jährigen Gerhard Oppitz, zu Hans A. Hey und empfahl, sein außergewöhnliches  Talent Oppitz in einem Konzert des HSO öffentlich vorzustellen. Hey ließ sich von der Begeisterung anstecken und so kam es nach einer  Diskussion mit dem damaligen Dirigenten, Helmut M. Reger, der keinen 11-jährigen Solisten wollte, doch zu dem Debut, das  so vieles auslöste und der Start einer Weltkarriere und einer lebenslangen Freundschaft zwischen Gerhard Oppitz und den Musikenthusiasten Ingrid und Hans A. Hey war. 

 In all den Jahren festigte und vertiefte sich die Beziehung von Gerhard Oppitz zu Heilbronn. Das Heilbronner Sinfonie Orchester ernannte Oppitz zum Ehrenmitglied, ein Benefiz-Soloklavierabend  des Pianisten ermöglichte die Anschaffung eines Flügels. Das HSO ehrte sein Ehrenmitglied , indem ein spezieller Oppitz-Zyklus „Welt des Klaviers“ geschaffen und dem Künstler gewidmet wurde. Im Rahmen dieser Veranstaltungen kann der  Pianist selbst auswählen, wann und welche Stücke er in Heilbronn spielen möchte.  Da Gerhard Oppitz klugerweise seine Auftritte programmatisch sorgfältig plant und zahlenmäßig dosiert, sind seine Konzerte in seiner „Heimatstadt“ immer wieder Höhepunkte im Konzertleben unserer Stadt. 

1970 war Oppitz Landes- und Bundessieger im Wettbewerb Jugend musiziert. 1973 interessierte sich der damalige Doyen der  deutschen Klavierkunst  Wilhelm Kempff für Gerhard Oppitz und lud den 20 jährigen Studenten ein, an seiner privaten Meisterklasse in Positano teilzunehmen. Kempff  wurde ein Förderer und musikalischer Mentor von Oppitz. Der Wunsch dieses geistig musikalischen Vaters war es, dass Oppitz, den er dafür besonders geeignet hielt, die  deutsche Klaviertradition weiter führen möge. Ein Wunsch, den der Auserwählte in seiner langen Karriere bestens erfüllte.

Gerhard Oppitz gibt jedes Jahr zahlreiche Konzerte in den bedeutendsten Musikzentren der ganzen Welt. Er spielt als Solist mit den renommiertesten Orchestern. Da es fast alle Klangkörper mit bedeutendem Rang und Namen  sind, erübrigt sich eine detaillierte Nennung. Auch bei den Dirigenten sollen nur die genannt werden, mit denen er bevorzugt zusammenarbeitet oder besondere Leuchtturmprojekte mit ihnen verwirklicht hat, wie zum Beispiel: Sir Collin Davis,  Riccardo Muti, Gianluigi Gelmetti, Dmitrij Kitajenko, Marek Janowski, Wolfgang Sawallisch, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Kyrill Petrenko, Herbert Blomstedt, Sir Neville Marriner, Stefan Soltesz,  Rafael Frühbeck de Bourgos, Peter Braschkat,  Alois Seidlmeier, Lothar Zagorsek   und zahlreiche weitere Pultheroen .

Der künstlerische Werdegang von Gerhard Oppitz ist von seinem besonderen Interesse, Wollen und auch Mut zur Verwirklichung vollständiger Werkzyklen für Soloklavier geprägt, darunter: Bachs Wohltemperiertes Klavier, die Sonaten von Beethoven, Schubert und Mozart. Vor allem auch sämtliche Werke von Brahms. In Europa, USA und Japan führte er den kompletten Brahms-Sonaten- Zyklus auf.

Das pianistische Können von Oppitz ist auf rund 8o Einspielungen auf Tonträgern dokumentiert. Aus der Vielzahl können wiederum nur die wichtigsten genannt  werden: Seiner 1990 erschienenen Gesamtaufnahme mit sämtlichen Klavierwerken von Brahms folgte 1993 eine Einspielung der beiden Klavierkonzerten von Brahms mit Sir Colin Davis, die häufig als Referenz-Aufnahme bezeichnet wird. Viel beachtet wurde auch eine Serie von sieben CDs mit sämtlichen Klavierwerken von Edward Grieg. Seine Aufnahme der Beethoven-Klavierkonzerte aus den Jahren 1995/96 mit dem Gewandhausorchester unter Marek Janowski wurde hoch anerkannt. Vor allem auch deshalb, weil in diesem Zyklus neben den allgemein bekannten 5 Klavierkonzerten auch die von Beethoven selbst verfasste Transkription seines Violinkonzerts für Klavier und Orchester enthalten ist.  1997 wurde die Aufnahme aller Werke für Klavier und Orchester von Carl Maria von Weber, ebenfalls mit dem Sinfonie Orchester des Bayrischen Rundfunks unter Sir Colin Davis veröffentlicht. Jüngeren Datums erschienen sind Beethoven- und Schubert-Sonaten bei Hänssler-Classic und eine CD mit japanischer Klaviermusik. 

Bisher hat Oppitz  vom Klavierwerk von Robert Schuman nur den „Carneval“ und die Werke für Klavier und Orchester aufgenommen. In diesem Jahr erschien bei Hänssler -Classic nun ein Doppelalbum mit weiteren Schumann  Werken. Diese Neueinspielung umfasst unter anderem die „Davidsbündlertänze“, den „Faschingsschwank  aus Wien“, die „Humoreske“, sowie die Klaviersonate Nr. 3 f-moll. Alle Werke sind auf dem hohen, pianistischen Niveau von Gerhard Oppitz gespielt. Bei den Davidsbündlertänzen, einem Frühwerk von Schumann, fällt auf, dass er diese nicht nur leicht und tänzerisch spielt. Durch ausgefeilte Differenzierungen und gekonnten Stimmungswechselnl verleiht er den heiteren Stücken gesteigerte musikalische Bedeutung. Man darf wohl vermuten, dass nach diesen Aufnahmen eine Gesamteinspielung des gesamten Klavierwerks von Robert Schumann geplant ist, denn der Anspruch von Oppitz ist jeweils den gesamten Werkzyklus  eines Komponisten zu präsentieren. „Gerhard Oppitz der universelle, deutsche Pianist“ dieser Titel wurde für sein Sängerporträt gewählt. Deshalb  muss erwähnt werden,  dass er sich auch für zeitgenössische Komponisten wie Lutoslawski, Ligeti, Messiaen, Henze, Veerhoff, Sauter und Boulez eingesetzt hat. Auch Sängergrößen wählten Gerhard Oppitz als Begleiter, darunter auch Dietrich Fischer Dieskau, was einem Ritterschlag als Liedbegleiter gleich kommt. 

Der eher nachdenkliche, zurückhaltende Pianist wagt jedoch auch außergewöhnliche Projekte, die durch Umfang und Größe den Rahmen üblicher Klavierveranstaltungen sprengen: So führte er zum Beispiel in einer Reihe von Großstädten den kompletten Brahms-Sonaten-Zyklus auf, spielte beim Rheingau-Musikfestival alle Solowerke Schuberts in elf abendfüllenden Programmen, zelebrierte mehrfach beide Brahms-Klavierkonzerte an einem Abend. Sogar die fast wahnwitzige Herkulesaufgabe, alle 5 Beethoven-Klavierkonzerte in einem Klaviermarathon an einem Tag zu spielen, meisterte Gerhard Oppitz zum Beispiel im Beethoven-Jahr 2020 mit der Badischen Staatskapelle und dem Dirigenten Georg Fritsch am 1. 11. 2020 mit Bravour.  Damit dürfte die  herausgestellte Universalität dieses deutschen Meisterpianisten in diesem Porträt umfassend belegt sein.

Diese Vielseitigkeit zeichnet die Persönlichkeit von Gerhard Oppitz in ihrer Gesamtheit aus: Er spricht 7 Sprachen, darunter auch japanisch,  die Sprache seiner Frau, ebenfalls Pianistin, die sicherlich ihren Anteil daran hat, dass er ständig im fernen Osten spielt und dort besonders hohe Popularität und Wertschätzung genießt. Sein Hobby Fliegen übt er ebenfalls als ausgebildeter  Pilot auf professionellem Niveau aus. In den Medien wurde ihm das Prädikat „Der stille Meister“ verpasst.“ Daran ist sogar etwas dran. Der Künstler wirkt zunächst reserviert und zurückhaltend , weil  er allen Rummel um seine Persönlichkeit und jegliche Glorifizierung ablehnt. Deshalb ist er auch von den Marketingstrategen der Labels nicht leicht zu vermarkten, weil er  allem Glamour und werbemäßig aufgebauschten Superlativen äußerst kritisch gegenüber steht. Bekommt man mit ihm jedoch näheren Kontakt, dann erschließt sich eine Quell von ernsthafter Tiefgründigkeit , gepaart  mit einem reichen Erfahrungsschatz und den Erlebnissen eines langen weltweit erfolgreichen Künstlerlebens. Wie häufig zu erleben ist Oppitz trotz aller Ernsthaftigkeit auch ein charmanter, gewinnender Gesprächspartner mit einem gehörigen Schuss echten Humor. Er ist auch ein ausgesprochener Gourmet und kenntnisreicher Feinschmecker, was mich, der auch gerne genießt, ihm noch näher bringt. Jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr con amore formuliere, denn sonst könnte es sein, dass ihm der ganze Bericht nicht gefällt und ich habe mir so viel Mühe gegeben Gerhard Oppitz als den universellen deutschen Pianisten – und ich ergänze jetzt – als ungemein menschlich große, liebenswerte, vielseitig hoch begabte Persönlichkeit zu porträtieren. Lieber Gerhard nehme bitte die „Blumen“ an!

Markus Schirmer, ein österreichischer Pianist und Universitätsprofessor

Anlässlich seines heutigen 60. Geburtstages möchte ich ein Porträt dieses Pianisten in unser Forum einstellen.

Markus Schirmer (* 10. Juni 1963 in Graz) ist ein international erfolgreicher österreichischer Pianist[1] und Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Markus Schirmer besuchte als Schüler das Akademische Gymnasium Graz. Sein Deutschlehrer war der Schriftsteller, Lyriker und Philosoph Alfred Kolleritsch.[2] Schirmer absolvierte seine Reifeprüfung im Jahr 1981. Anschließend studierte er Klavier u. a. bei Rudolf Kehrer, Karl-Heinz Kämmerling, Paul Badura-Skoda und Doris Wolf.

Markus Schirmer: Theater Dortmund

Er tritt auf den wichtigsten Konzertpodien und Festivals auf: Wiener Musikverein & Konzerthaus, Herkulessaal & Philharmonie/München, Suntory Hall/Tokio, Wigmore Hall/London, Gewandhaus/ Leipzig, Rudolfinum/Prag, Konzerthaus Berlin, Megaron/Athen, Finlandia-Halle/Helsinki, Teatro Teresa Carreño/Carracas, Victoria Hall/Genf, Teatro Olimpico/Vicenza, Festival international de piano „La Roque d´Antheron“, Rheingau Musik Festival, Schubertiade, Bregenzer Festspiele, Klavierfestival Ruhr, Styriarte, Lucerne Festival, Mondseetage, IGNM-Weltmusikfest u.v.m.

Schirmer arbeitet mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten, so z. B. Wiener Philharmoniker, English Chamber Orchestra, Tokyo Symphony Orchestra, Wiener Symphoniker, Mariinsky Orchestra, Sinfonia Varsovia, Orchestre de la Suisse Romande, Radio-Symphonieorchester Wien, München, Leipzig, Tschechische Philharmonie, Finnish Radio Symphony Orchestra unter Valery Gergiev, Sir Neville Marriner, Lord Yehudi Menuhin, Jukka-Pekka Saraste, Michael Gielen, Philippe Entremont, Sir Charles Mackerras, Pinchas Steinberg, John Axelrod, Fabio Luisi, Roy Goodman oder Philippe Jordan.

Er begeistert sich besonders für Schubert, aber auch für Raritäten wie Brittens ironisches Klavierkonzert, die transzendenten Werke Szymanowskis oder Apostels „Kubiniana“. Kammermusik nimmt in seinem Schaffen einen großen Stellenwert ein. So musiziert er mit Julian Rachlin, Renaud Capuçon, Clemens Hagen, Christian Altenburger, Danjulo Ishizaka, Patrick Demenga, dem Artis-Quartett, dem Auryn Quartett, dem Chilingirian quartet, dem Gaede Trio u. v. a.

Markus Schirmer schrieb im Laufe der Jahre zahlreiche Lieder, unter anderem für die in Wien lebende portugiesisch-australische Sängerin Sandra Pires. Des Weiteren widmet er sich künstlerischen Projekten, etwa „Scurdia“, einer 1998 von Schirmer initiierten Crossover-Partnerschaft mit dem kurdischen Lautisten Risgar Koshnaw und weiteren internationalen Künstlern.

Schirmer ist Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, wo er seit 2000 eine Konzertfachklasse für Klavier leitet und ist auch als Juror bei verschiedenen internationalen Klavierwettbewerben tätig. Er engagiert sich auch für „Live Music Now“, ein Projekt, welches seinerzeit von Yehudi Menuhin zur Förderung musikalischer Hochbegabungen ins Leben gerufen wurde.

 Nachdem er anlässlich eines Konzertabends zufällig auf der Bühne den Liedermacher, Musiker und Sänger Schiffkowitz getroffen hatte, beschlossen die beiden unter Schiffkowitz & Schirmer ein gemeinsames Projekt zu starten, mit dem sie seit spätestens 2017 gemeinsam auftreten.

Für seine ungewöhnliche künstlerische Vielseitigkeit erhielt Markus Schirmer im Rahmen der internationalen Musikmesse EUROMUSIC den „Music Manual Award“. Eine der angesehensten Auszeichnungen für einen österreichischen Künstler wurde ihm 2004 in Form des „Karl-Böhm-Interpretationspreises“ zuteil. Für seine erste CD mit Schubert-Sonaten erhielt er den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“. Weitere Auszeichnungen seiner Einspielungen sind etwa der „Supersonic award“ Luxemburg (Pizzicato) oder der Ö1-Pasticciopreis.

2014 wurde er mit dem Großen Josef-Krainer-Preis ausgezeichnet.[3]

Weiteres kann man an dieser Stelle nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Schirmer

Liebe Grüße

Willi????

 

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