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Prägender Dirigent meiner Jugendjahre: Hans Schmidt-Isserstedt.

Wenn ich meine Lieblingsdirigenten nennen müsste, dann spiegelt sich naturgemäß darin auch mein Alter ab, denn die „Sozialisierung“ mit den Namen der damaligen Pultheroen gibt ja den entsprechenden Hinweis. Ich bin nämlich in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem klassische Musik vorherrschte: der Vater hörte Klassik im strengen Sinn, die Mutter war mehr der Operette zugetan.

Und da muss ich sofort an die Rundfunkzeitschrift „Hör zu“ denken, denn die hatte, da es noch kein Fernsehen für die breite Masse gab, einen sehr ausführlichen Rundfunkteil. Und da stand jeden Montag über vier Spalten das sinfonische Programm des Abends (wobei das Wort „Symphoniekonzert“ immer in Frakturschrift gesetzt war). Da die britische Besatzungsmacht damals den „Nordwestdeutschen Rundfunk“ (NWDR) gegründet hatte, gab es die eine Rundfunkanstalt in Hamburg, mit dem „Symphonieorchester Hamburg des NWDR“, und es gab das „Symphonieorchester Köln des NWDR“. Ich glaube, dass sich das ab 1954 geändert hat, denn da wurde die große Rundfunkanstalt in den NDR Hamburg und WDR Köln aufgeteilt.

Und an dieser Stelle muss ich als erstes den Namen des Hamburger Dirigenten nennen: Hans Schmidt-Isserstedt. Der im Jahre 1900 in Berlin geborene Dirigent war einer der wenigen in Deutschland verbliebenen Dirigenten ohne eine NSDAP-Mitgliedschaft. Vom britischen Militär wurde er daher schon 1945 mit der Reorganisation des Musikwesens im öffentlichen Rundfunk beauftragt. Er gründete daher noch in diesem Jahr das Rundfunk-Sinfonieorchester des NWDR, das er bis 1971 leitete.

Über den Lebensweg Schmidt-Isserstedts kann der interessierte Musikliebhaber im Netz reichlich Stoff finden, den muss ich hier nicht ausbreiten. Was ich aber explizit erwähnen muss, ist, dass er einer der ersten Dirigenten war, der mir die Liebe zur klassische Musik nahegebracht haben. Das alles war natürlich ohne eine große Reflexion des Gehörten – entweder gefiel dem Erstklässler die Musik oder eben auch nicht. Die Programme habe ich natürlich nicht mehr im Kopf und in Papierform auch nicht vorliegen. Aber ich bilde mir ein, zu wissen, dass nicht nur die großen Klassiker wie Beethoven, Brahms und Mozart auf dem Notenpult lagen, sondern beispielsweise auch Mendelssohn, dessen Musik in den Nazi-Jahren verboten war, und andere verfemte Komponisten. Und Mendelssohn war für mich damals eine Offenbarung. Da Schmidt-Isserstedt auch für die Moderne ein Faible hatte und deren Werke ins Programm aufnahm, hörte ich hier zum erstmals Klänge, die mich abstießen – was bis heute geblieben ist. Dodekaphonie ist nicht meins und wird es nicht mehr werden.

Hans Schmidt-Isserstedt werde ich als einen für mich maßgeblichen Dirigenten immer in guter Erinnerung behalten, was sich allerdings, ich muss es gestehen, in CD-Aufnahmen nicht widerspiegelt. Ich weiß nicht, was der Dirigent an Aufnahmen auf dem Gebiet der Oper hinterlassen hat. In Erinnerung geblieben ist mir auf jeden Fall die Gesamtaufnahme des „Idomeneo“ mit Nicolai Gedda; die ist heute für mich obsolet geworden, war aber lange Zeit in meinem Besitz.

Wie wäre es, lieber Manfred, fürs erste mal hiermit:

 

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Tristan und Isolde by Richard Wagner performed in German
Conductor Hans Schmidt-Isserstedt – 1949(RA)
Orchestra – Orchester des Nordwestdeutschen Rundfunks
Chorus – Chor des Nordwestdeutschen Rundfunks
Tristan – Max Lorenz
Isolde – Paula Baumann
Brangaene – Margarete Klose
Marke – Theo Herrmann
Kurwenal – Carl Kronenberg
Melot – Peter Markwort
Hirt – Kurt Marschner
Steuerman – Gustav Neidlinger
Stimme eines jungen Seemanns – Walter Geisler

Allein am Klang merkt man schon, dass die Rundfunkbänder doch immer schon einen hohen Standard hatten, und das Orchester goutiere ich ja heute noch!

Liebe Grüße

Willi

Oder 1972 La finta giardiniera:

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mit damaliger Weltklassebesetzung:

Gerhard Unger, Helen Donath, Wener Hollweg, Jessye Norman, Tatiana Troyanos, Ileana Cotrubas, Hermann Prey, Chor des Nordeutschen Rundfunks, Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks, Hans Schmidt-Isserstedt

Liebe Grüße

Willi

Lieber Willi – ich komme aus verschiedenen persönlichen Gründen leider erste heute dazu, Dir für die o.g. Beispiele für die Opern,. dirigiert von Hans Schmidt-Isserstedt, zu danken. Sicherlich gute Beispiele und bestimmt auch gute Aufnahmen, aber ich muss jetzt etwas vorsichtig mit Einkäufen für mein Hobby sein, weil sonst der Kohlenkeller für mein Nachtlager herhalten muss. Mein „Ehegespronst“ hat nur noch wenig Spaß an meiner – sowieso schon gebremsten – Sammelleidenschaft. Aber Du siehst, dass ich noch lebe….

(Das ist natürlich ein Scherz…)

Etwas ist merkwürdig: Ich kann mich genau an Hans Schmidt-Isserstedt als den Dirigenten meiner Kindheit und Jugendzeit im Radio (bei Übertragungen aus der Laeisz-Halle in Hamburg) erinnern, bin mir aber bei dem Dirigenten der Sinfoniekonzerte aus dem Kölner Gürzenich, als dem zweiten Sendesaal des damaligen NWDR, nicht mehr ganz so sicher. Ich neige aber dazu, wie schon mal in einem andereren Forum geschrieben, Günter Wand zu nennen. In dieser Position war er übrigens der Nach-Nachfolger eines anderen Großen dieser Zunft, nämlich Hermann Abendroth, der damals schon in Weimar war und dem Westen verlorenging.

Günter Wand war – zumindest aus heutiger Sicht, damals wohl nicht – natürlich auch eine Größe, aber wenn mich meine Erinnerung nicht allzu täuscht, dann hatte Wand auf seinen Programmen öfters Kompositionen von „Neutönern“ stehen, auf die ich jedoch nicht „stand“. Aus diesem Grund sind mir vielleicht auch die Hamburger Übertragungen immer etwas näher gewesen, als die aus Köln.

Egal wie ich damals empfunden habe – heute steht das Urteil über beide Dirigenten für mich fest: Ich bin dankbar, dass sie mir die großen Klassiker nahe gebracht haben. Hierbei darf ich natürlich nicht meinen Vater vergessen, ohne dessen Musikbegeisterung für die Klassik bei mir der Funke nicht übergesprungen wäre. Dass dann zeitlich etwas später durch meine gute Stimme unser Kantor mich in den Kirchenchor holte und zur Liebe für die Klassik auch noch die Leidenschaft für die Barockmusik kam (Bach, Schütz, Händel, di Lasso, Vincent Lübeck, Schein, Scheidt, Dematius, Buxtehude und viele mehr) – das ist wieder eine andere Geschichte, da müsste ich eigentlich jenen Kantor auch noch ein Denkmal setzen…

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