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ROSSINI, Gioachino: TORVALDO E DORLISKA

Gioachino Rossini (1792 – 1868)
TORVALDO E DORLISKA

Dramma semiserio in zwei Akten
Libretto von Cesare Sterbini
Uraufführung:1815 am Teatro Valle in Rom
Originalsprache: Italienisch

Personen der Handlung
Herzog von Ordow (Bass)
Torvaldo, ein junger Ritter (Tenor)
Dorliska, seine Gattin (Sopran)
Giorgio, Schlossverwalter Ordows (Buffo)
Carlotta, Schwester Giorgios (Mezzosopran)
Ormondo, Hauptmann des Herzogs (Bass)
Diener, Bewaffnete, Landleute, Grenadiere

Ort und Zeit der Handlung: Schloss des Herzogs von Ordow in einer unbekannten Region Nordeuropas, 18.Jahrhundert

Erster Akt

Waldrand vor Schloss Ordow
Der Schlossverwalter Giorgio wacht vor den Schlossmauern und beklagt sich über die Willkür seines Herrn, des Herzogs von Ordow. Aus dem Wald kommen Diener des Schlosses. Auch sie haben nichts Auffälliges gesehen und wissen nicht, worum es eigentlich geht. Giorgio erklärt ihnen, dass der Herzog sich schon vor Morgengrauen habe Waffen bringen lassen und mit dem Hauptmann Ormondo und Bewaffneten in den Wald gegangen sei. Ihm, Giorgio, sei befohlen worden, Wache zu halten. Dann habe man ein Lärmen und Schießen gehört, als wäre der Teufel los. Alle beschließen, sich auf ihre Posten zurückzuziehen
Nach kurzer Pause schreitet der Herzog eilig und aufgeregt über die Szene. Sein Gesicht ist verzerrt und seine Kleidung zerwühlt. Er beklagt sich, dass er sein Ziel nicht erreicht hat: die Frau, die er liebt. Zwar glaubt er, seinen Nebenbuhler tot gefunden zu haben. Aber sie konnte entfliehen. Giorgio kommt mit den Dienern zurück. Da dieser auch nichts entdeckt hat, nennt ihn der Herzog Dummkopf. Dann tritt auch Ormondo auf, der ebenfalls kein Ergebnis vorweisen kann. Der Herzog schickt sie zur erneuten Suche in den Wald, und Ormondo geht mit seinen Leuten ab. Für sich beschreibt der Herzog noch einmal den vergeblichen Kampf und Dorliskas Flucht. Dann wendet er sich an Giorgio und droht ihm mit dem Tod, falls er auch je ein Wort von dem, was er gehört habe, verriete. Giorgio sagt zu, da er ohnehin von allem nichts verstanden hat. Der Herzog geht und kurz danach auch Giorgio mit dem Gefühl, dass die Sache kein gutes Ende nehmen werde.
Dorliska kommt aufgeregt und ängstlich in einem Reisekleid. Sie weiß nicht, wo sie ist. Dann sieht sie das Schlosstor und klopft mehrmals vergeblich daran. Während sie wartet, klagt sie über ihr Schicksal und fragt sich, was aus ihrem Gatten Torvaldo geworden ist. Sie klopft noch kräftiger. Endlich kommt Carlotta, Giorgios Schwester an das Tor und fragt nach ihrem Begehr. Dorliska erklärt ihr, dass sie durch Barbaren von ihrem Gatten getrennt wurde und nicht wisse, ob er noch lebe. Carlotta hat Mitleid und nimmt sie mit ins Schloss.

Verwandlung: Zimmer im Schloss
Giorgio denkt über die Ereignisse nach. Er will sich an den Untaten nicht beteiligen und fürchtet ernsthafte Folgen. Da stellt Carlotta ihm Dorliska vor und diese berichtet, dass sie nach ihrer Hochzeit mit dem jungen Ritter Torvaldo auf der Rückreise von seinem Nebenbuhler, der schon mehrere Male um ihre Hand angehalten hätte im Wald überfallen wurden. Es gelang ihr, zu entfliehen, aber sie bangt um ihren Gatten und bittet darum, ob man ihr helfen könne, diesen zu finden. Nun kann sich Giorgio aus allem „einen Reim machen“ und erkennt, dass dieser Nebenbuhler der Herzog ist. Er muss der Verängstigten nun gestehen, dass sie sich auf dessen Schloss befinde. Dorliska ist entsetzt und will sofort wieder entfliehen.
Aber ehe sie fort kann, steht der Herzog in der Tür. Im Näherkommen erkennt er Dorliska und gebietet Carlotta und Giorgio, sich zu entfernen. Er freut sich, Dorliska nun in seiner Gewalt zu haben. Als er ihre Tränen sieht, versucht er sie zu beruhigen, doch sie weist ihn schroff zurück. Sie versucht erneut, sich zu entfernen. Er teilt ihr mit, dass die Tore verschlossen seien. Auf die Frage nach ihrem Gatten, sagt er ihr, dass dieser tot sei. Sie bricht ohnmächtig zusammen. Er versucht sich ihr zärtlich zu nähern, aber sie erwacht und stößt ihn zurück. Da erklärt er, dass auch sie sterben werde, wenn sie sich ihm weiterhin verweigere. Sie hält ihm entgegen, dass der Tod weniger schrecklich sei als sein Anblick und flieht erschüttert durch eine der Türen. Der Herzog folgt ihr.
Kurz darauf kehrt er zurück, schließt die Tür ab und ist nun sicher, dass Dorliska ihm nicht mehr entfliehen kann. Dann ruft er nach Carlotta und Giorgio. Doch zunächst tritt Ormondo ein. Diesem teilt er mit, dass er Dorliska bereits habe. Er soll in den Wald zurückkehren und alle Spuren verwischen. Den Toten soll er begraben. Ormondo geht, heimlich das Leben, das er führen muss, verfluchend. Dann kommt Giorgio. Der Herzog schärft ihm noch einmal strengstes Schweigen ein und teilt ihm mit, dass er die Fremde liebe. Er solle dafür sorgen, dass seine Schwester ständig an Dorliskas Seite sei. Er solle sie beruhigen und ihr seine (des Herzogs) Wünsche mitteilen. Giorgio verspricht es. Als der Herzog gegangen ist, erfahren wir von Giorgio, dass er bereits heimlich einen Brief geschrieben habe, in dem er sich im Namen seiner Landsleute über den Tyrannen beschwert. Nun habe er noch die Schilderung des nächtlichen Unternehmens beigefügt. Den will er nun schnell durch einen Vertrauten an den Gouverneur des Landes schicken.

Verwandlung: Vor dem Schloss
Torvaldo, der den Anschlag überlebt hat und sich seinen Verfolgern entziehen konnte, schleicht vorsichtig herbei. Er erkennt, dass er am Schloss seines Feindes angelangt ist, von dem er vermutet, dass Dorliska dort Asyl gesucht haben könnte. Er will sie retten und wartet, bis ein Bauer kommt, der ihm neue Kleidung besorgt hat, mit der er unerkannt in das Schloss gelangen kann. Er nimmt einen (erdichteten) Brief, der ihm bei seinem Vorhaben helfen soll, aus seiner Tasche. Dann verkleidet er sich und gibt dem Bauern seine alte Kleidung, die er gut verbergen solle.
Giorgio kommt zurück, nachdem er den Brief an der Gouverneur dem Boten übergeben hat. Er bemerkt den Fremden. Nachdem Torvaldo sich überzeugt hat, dass Giorgio ihn nicht kennt, gibt er sich als Holzhacker aus, der einen Brief für eine edle Damen habe, die sich hier im Schloss befinden solle. Giorgio gibt an, hier im Haus wohne außer seiner Schwester kein weibliches Wesen. Torvaldo geht erschüttert auf und ab und erwähnt dabei den Namen Dorliska. Da erkennt Giorgio, wer er ist, geht auf ihn zu, wirbt um sein Vertrauen und bietet ihm Hilfe an. Torvaldo gibt sich zu erkennen und erzählt, dass der Herzog ihn bewusstlos geschlagen und dann für tot gehalten habe. Als er erwacht sei, habe ihn ein Hirte mit in seine Hütte genommen, ihm, nachdem er sich erholt habe, den Aufenthalt seiner Gattin mitgeteilt und auch für seine Verkleidung gesorgt. Mit dem Brief, den er – angeblich sterbend – geschrieben habe, wolle er sich nun Zugang zum Schloss verschaffen. Giorgio gesteht ihm nun, dass Dorliska sich tatsächlich dort befinde und Torvaldo drängt es, sie zu befreien. Giorgio rät zur Vorsicht und behutsamem Vorgehen. Er habe bereits einen Plan entwickelt.
Als Torvaldo seinen Wohltäter umarmen will, tritt der Herzog aus dem Schloss. Giorgio begrüßt ihn mit gekünstelter Freude und teilt ihm mit, dass Torvaldo wirklich tot sei, was ein Brief beweise, den dieser Mann bei sich trage. Er lässt sich den Brief geben. Der Herzog fragt Torvaldo, wie er an den Brief gekommen sei und dieser erfindet nun folgende Geschichte: Heute morgen habe ein schwer verwundeter Ritter an seine Tür geklopft. Er wäre in der Nacht überfallen worden, habe seine Gattin aus den Augen verloren, aber vermutet, dass sie sich auf das Schloss gerettet habe. Dann habe er ihm einen Brief an sie übergeben und sei gestorben. Der Herzog lässt sich den Brief geben und liest ihn vor. Darin schreibt er, dass er eine tödliche Wunde erhalten habe und sich nun von ihr trennen müsse. Der Überbringer des Briefes werde ihr seine letzten Wünsche mündlich übermitteln. Sie möge seinem Mörder verzeihen, sich ihres Gatten würdig zeigen und das Schicksal mit starker Seele ertragen.
Der Herzog sieht sich am Ziel. Er hakt zwar noch nach, ob der Fremde auch wirklich den Tod Torvaldos gesehen habe, wobei dieser sich beinahe verrät. Aber Giorgio kann das geschickt verhindern. Nun befiehlt der Herzog, dass der Fremde Dorliska die Nachricht sofort überbringen solle. Am Ende äußern alle drei ihre Hoffnung: der Herzog, dass der Brief Dorliskas Starrsinn erweichen, die beiden anderen, dass ihre List gelingen werde. Dann gehen sie ins Schloss.
Ormondo kehrt zurück. Er hat trotz mehrfachen Suchens keine Spur von dem Toten gefunden und fürchtet, dass das am Hofe zu seinem Nachteil und dem seiner Leute führen werde. Dann ergeht er sich in allerhand Sprüchen und Visionen über seinen Gemütszustand.

Verwandlung: Zimmer im Schloss
Carlotta versucht vergeblich, Dorliska aufzumuntern. Diese möchte am liebsten sterben.
Da erscheint der Herzog mit Torvaldo und Giorgio. Während der Herzog Dorliska zu besänftigen versucht, kocht Torvaldo innerlich vor Wut und kann seine Gefühle nur schwer verbergen. Giorgio zeigt tiefe Erschütterung. Nach einer kurzen Pause gibt der Herzog Giorgio und Torvaldo ein Zeichen, sich Dorliska zu nähern. Giorgio übergibt ihr den Brief, von dem er laut verkündet, dass er von ihrem Gatten sei. Seine heimlichen Zeichen bemerkt sie nicht. Sie liest den Brief und fällt in Ohnmacht. Carlotta bemüht sich um sie. Giorgio fordert Torvaldo auf, sich ihr vorsichtig zu nähern und rät ihm leise, sich nicht zu verraten. Torvaldo bittet Dorliska, sich zu beruhigen: Das Ende ihrer Leiden sei nahe. Dorliska erkennt ihn an seiner Stimme und nennt seinen Namen. Der Herzog ist aufmerksam geworden, erkennt, wen er wirklich vor sich hat und legt die Hand an seinen Degen. Torvaldo gibt sich zu erkennen. Der Herzog ruft die Wachen und Ormondo erscheint mit seinen Leuten. Auch Torvaldo zieht seinen verborgenen Degen. Giorgio täuscht vor, auf Seiten des Herzogs zu stehen, gibt aber Torvaldo heimlich Zeichen, sich zu beruhigen. Dorliska wirft sich dazwischen. Aber der Herzog und Torvaldo wollen sich nicht aufhalten lassen. Da flüstert Giorgio Torvaldo zu, dass er doch gegen die Übermacht nicht ankomme und entwaffnet ihn. Dorliska fordert den Herzog auf, sie zu töten und den Gatten zu verschonen. Carlotta bebt vor Angst. Ormodo und seine Leute fordern Torvaldo auf, sich zu ergeben.

Zweiter Akt

Unterirdisches Burgverlies
Giorgio tritt mit einigen Bewaffneten des Herzogs ein, um mit ihnen den Plan für die Rettung der Gefangenen zu besprechen. Torvaldo kommt hinzu, stutzt aber, als er die Bewaffneten sieht. Doch Giorgio kann ihn überzeugen, dass alle auf seiner Seite stehen und der Chor bestätigt es. Dann erklärt er ihm, dass Dorliska über seinen Plan bereits unterrichtet sei. Sechzig Grenadiere werden zur Verstärkung eintreffen. Bei ihrer Ankunft werde ein Zeichen gegeben, die Sturmglocke zu läuten. Dann würden die Tore geöffnet und die Grenadiere sowie Bauern würden in das Schloss eindringen. Auch die Bedenken Torvaldos, dass der Herzog vorher nach seinem Leben strebe, kann er zerstreuen. Er habe die Schlüssel und wenn der Herzog käme, wäre er immer dabei. Bevor Giorgio mit den Getreuen geht, gibt ihm Torvaldo noch einen Gruß an seine Gattin mit, ihr Bild schwebe immer vor seiner Seele. Er solle aber nicht über den Tod mit ihr sprechen. Außerdem bittet er, ihm ein Schwert zu verschaffen, denn er wolle selbst am Kampf teilnehmen.

Verwandlung: Zimmer im Schloss (wie im 1. Akt)
Der Herzog glaubt, nachdem er alle Türen verschlossen weiß, dass Dorliska sich ihm nun nicht mehr widersetzen könne. Er kenne keine Gewissenbisse, möge ihn die Welt beurteilen, wie sie wolle. Er werde überall gefürchtet und an Geld für besondere Unternehmungen fehle es ihm auch nicht. Er ruft Giorgio und befiehlt ihm, Dorliska zu holen. Während dieser sich in Dorliskas Zimmer begeben will, ruft er ihm noch nach, dass er die Tür zum Gefängnis für jedermann verschlossen halte. Er wirft ihm sogar noch vor, Torvaldo hereingelassen zu haben, obwohl Giorgio diesen gar nicht kennen konnte. Kurz darauf kommt Dorliska herein, von Giorgio und Carlotta begleitet. Der Herzog gibt den Geschwistern den Wink, sich zu entfernen. Zu Dorliska sagt er, dass es ihm nicht schwerfallen würde, einen Grund für die Auflösung ihrer Ehe zu finden. Wenn sie einwillige, gebe er Torvaldo frei. Dorliska nennt den Herzog das schrecklichste aller Ungeheuer. Er drängt auf einen Entschluss und sie entgegnet, dass sie ihn ewig hassen werde. Seiner Meinung, dass sie es später bereuen werde, setzt sie entgegen: „Nimmermehr“. Er droht ihr mit dem Tode, doch sie will gerne aus Treue zu ihrem Gatten sterben und geht.
Der Herzog ist immer noch der Überzeugung, dass sich Dorliska nicht gegen seine Gewalt werde wehren können. Er ruft Giorgio und befiehlt ihm, Ormondo zu bestellen, den er in seinem Zimmer erwarte. Noch einmal ermahnt er Giorgio, die Schüssel zum Gefängnis nicht aus der Hand zu geben, sonst koste es seinen Kopf. Dieser zeigt, dass er den Schlüsselbund an seinem Gürtel sicher aufbewahre. Der Herzog geht.
Giorgio hofft, dass der Putsch gelingt. Dann sieht er seine Schwester mit Dorliska kommen. Dorliska fleht ihn an, ihr zu helfen und ihren Gatten sehen zu dürfen. Giorgio weigert sich zunächst. Carlotta unterstützt ihre Bitte und bietet sich an, mit ihr zu gehen. Giorgio lässt sich erweichen und gibt seiner Schwester die Schlüssel. Er mahnt sie zur Vorsicht und beide versprechen, bald wieder zurück zu sein.
Zwar bereut Giorgio sofort seinen Leichtsinn, doch er tröstet sich damit, dass alles für die Revolte vorbereitet sei, die nun bald losgehen muss. Inzwischen ist der Herzog unbemerkt zurückgekehrt und denkt darüber nach, dass er Dorliska nicht erobern werde, solange Torvaldo lebt. Er hat den Entschluss gefasst, ihn zu töten und verlangt nun von Giorgio die Schlüssel zum Gefängnis. Giorgio versucht, sich herauszureden: Die Schlüssel seien in seiner Kammer. Der Herzog befiehlt, sie zu holen. Doch Giorgio will durch die falsche Tür gehen. Da weist ihm der Herzog den richtigen Weg und schöpft Verdacht. Inzwischen beschließt er, dass Ormondo Torvaldo töten solle. Giorgio kommt zurück und wirft sich den Herzog zu Füßen. Er muss nun gestehen, dass seine Schwester die Schlüssel habe. Da fasst ihn der Herzog und zerrt ihn mit sich hinaus.

Verwandlung: Unterirdischen Burgverlies (wie Bild 1)
Carlotta weilt noch mit Dorliska bei Torvaldo. Nun ist es Zeit, sich zu verabschieden und die beiden Gatten drücken noch einmal ihre Sorgen für die Zukunft aus. Carlotta mahnt, dass sie nun gehen sollten, ehe der Herzog von dem Treffen erfährt. Torvaldo tröstet Dorliska mit dem Hinweis auf Giorgios Befreiungsplan.
Doch da ist es schon zu spät. Der Herzog stürmt herein, Giorgio hinter sich herziehend. Er beschimpft die Vier als Verräter und droht ihnen mit dem gleichen Los. Dorliska und Torvaldo versuchen, die Schuld auf sich allein zu nehmen, während Carlotta und Giorgio vor Furcht zittern und um Mitleid flehen. Der Herzog fordert Dorliska auf, ihm zu folgen, doch diese will bleiben und Torvaldo tritt dem Herzog entgegen. Plötzlich ertönt die Sturmglocke und alle – außer Giorgio – wundern sich. Giorgio jubelt. Der Herzog dringt mit dem Degen auf ihn ein. Da stürzt Orlando mit Wachen herein. Er berichtet, ein Aufruhr sei entstanden, die Dorfbewohner und hundert Soldaten seien bereits in das Schloss eingedrungen und sie könnten sich nicht mehr halten. Der Herzog reißt Carlotta die Schlüssel aus der Hand und übergibt sie Ormondo. Er solle unter Androhung der Todesstrafe Wache über die Gefangenen halten. Dann eilt er mit den Wachen hinaus. Die anderen aber schöpfen Hoffnung.
Während sie sich noch Gedanken über die Zukunft machen, kehrt Ormando zurück, wirft sich vor Torvaldo auf die Knie, übergibt die Schlüssel und Waffen, damit sich die Anwesenden wehren können. Torvaldo bittet Giorgio, die Frauen zu verteidigen, nimmt ein Schwert und eilt hinaus. Von außen hört man den Chor: „Tod dem Tyrannen“
Der Herzog wird von Torvaldo und einer Schar Bauern und Soldaten herein gedrängt, gegen die er sich vergeblich wehrt. Torvaldo entwaffnet ihn und lässt ihn in Ketten legen. Der Herzog muss sich in sein Schicksal fügen, wobei er betont, dass seine ärgste Qual sei, dass er die Gegner nicht mehr verderben könne. Die Menge fordert seinen Tod.
Er wird von den Soldaten abgeführt.
Alle rufen erfreut:

È passata la tempesta,
ritornò sereno il giorno:
sol s’ascolti omai d’intorno
pace e giubilo echeggiar.

Der Sturm ist vorüber
der heitere Tag kehrt wieder:
Man hört in der Umgebung nur noch
Friede und Jubel erschallen.

© Gerhard Wischniewski

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