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Rossini "La Cenerentola"

Der TV Sender 3 sat sendet heute Abend um 20.15 Uhr eine Aufzeichnung dieser Oper.

https://tvheute.at/3sat-programm/sendung/la-cenerentola-rossinis-ewig-junges-opernmaerchen-show_1735458400

Leider konnte ich die Aufzeichnung wegen eines unerwarteten Besuch zu einem wenig erfreulichen Anlass mir für etwa 45 Minuten verfolgen. Aber diese wenigen Minuten hatten es so in sich, dass ich mich ein bisschen geärgert habe. Zwar war das Szenenbild nur minimalistisch, aber es reichte mir, Spaß an der Agitation zu haben. Das trifft in seiner Konsequenz auch auf den Gesang zu – die paar Wackler, wenig für eine Live-Aufführung, nahm ich nicht ernst. Der wunderbare Gioacchino verlangt verd… von den Interpreten auf der Bühne viel, viel ab. Hut ab vor der Sängerschar (was ich auch immer nach jeder Hörsitzung einer Rossini-CD sage…)

Hallo Manfred,

den Rest kannst du in der 3Sat-Mediathek sehen und hören. Allerdings fand ich die Inszenierung – sagen wir einigermaßen erträglich. Gesanglich fehlte mir bei den Mitwirkenden ein Mindestmaß an Charme. Auf YT kann man bessere Inszenierungen sehen und vor allem auch hören….. Man ist halt verwöhnt

Viele Grüße Amina

 

Liebe Freunde,

ich habe diese Wiederaufnahme in der Volksoper sehr bedauert.  Eine ehemals bejubelte Inszenierung, mit kürzester Probenzeit und mit neuen Sängern, die Rossini „nicht in der Kehle“ haben, ist keine Meisterleistung der damals neuen Direktion.

Herzliche Sonntagsgrüße –

Erich

Zitat von amina am 4. März 2023, 23:55 Uhr

Hallo Manfred,

den Rest kannst du in der 3Sat-Mediathek sehen und hören. Allerdings fand ich die Inszenierung – sagen wir einigermaßen erträglich. Gesanglich fehlte mir bei den Mitwirkenden ein Mindestmaß an Charme. Auf YT kann man bessere Inszenierungen sehen und vor allem auch hören….. Man ist halt verwöhnt

Viele Grüße Amina

 

„Einigermaßen erträglich“ ist recht milde ausgedrückt.
Ich habe mir die Sendung diesmal (fast) ganz angesehen. Nur die ersten 10 Minuten habe ich versäumt, weil ich noch andersweitig beschäftigt war.
An der Musik habe ich wenig auszusetzen. Was die Inszenierung betrifft. Das einfache Bühnenbild gab mir wenigstens den Eindruck, jeweils am richtigen Spielort zu sein. Die Kostüme der drei Gestalten Don Magnifico und der beiden Schwestern durften auch gerns so albern sein, bei manchen anderen fand ich sie etwas überzogen. 
Die Handlung hielt sich an das Libretto (was ja heute selten ist). Was aber dann auf der Bühne geschah – mal abgesehen von den drei genannten Gestalten – empfand ich als reichlich albern. Bei vielen Hampeleien, Gehopse und manchen anderen Gesten glaubte ich eher in einer Pop-Show denn in einer Oper zu sein. 
Ich kenne eine Reihe Inszenierungen dieses Melodramma giocoso und habe auch einige auf DVD, die alle mit erheblichem Abstand besser sind als dieses Produkt und in denen der Kontrast zwischen den drei genannten albernen Gestalten und den vernünftigeren Übrigen klarer zur Geltung kommt. 
Sicher, es ist eine Komödie. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Komödien, wenn sie wirken sollen, weit schwieriger als ernste Werke zu verwirklichen sind. Das beherrschen wohl manche modernen Regisseure nicht mehr. Hier war sie in meinen Augen in weiten Teilen zu einer billigen Pop-Show degeneriert.

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard,

das ist auch ganz genau mein Eindruck. Viele Menschen verstehen anscheinend den Unterschied zwischen Komik und Alberei nicht mehr, wie man auch sonst im Fernsehen bei vielen sogenannten „Comedians“ erleben kann. Immerhin – dem Publikum scheint es gefallen zu haben, die Inszenierung soll so großen Erfolg gehabt haben, dass es sich ja sogar um eine Wiederaufnahme gehandelt hat. Die Sänger fand ich, wie oben schon erwähnt, auch nicht gerade berauschend, Meine Lieblingsaufname der Oper ist die DVD von der Ponelle-Inszenierung mit Frederica von Stade.

Liebe Grüße

Amina

Ich sehe das auch relativ. Vielleicht ist es einfach so, daß die Leute schon zufrieden sind, wenn keine Nazis auf der Bühne stehen, keine Kalaschnikows und niemand in einer Ecke urinieren muß. 

In Dresden habe ich vor ca. 25 Jahren meine einzige Cenerentola gesehen, mit Vesselina Kasarowa. Trotz ihrer überragenden Leistung und einer klassischen Inszenierung war ich nicht befriedigt. Ich komme mit den Koloraturen einfach nicht klar, bewundere zwar die gesangliche Bravour, aber mehr auch nicht. Lediglich im tollen Finale bekam ich leichte Gänsehaut.

Herzlichst Sir Morosus

Es ist schon bewundernswer diese Koloraturen zu singen, so wie auch Cäcilia Bartoli. Aber manchmal geht mir das „Gemecker“ auf die Nerven. Aber trotzdem Hochachtung für die Technik, die nicht so viele Sängerinnen beherrschen.

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musika

Liebe Freunde,

ich bin etwas enttäuscht, dass keiner auf die gesanglichen Defizite bezug nimmt und ihr euch nur auf die optischen Eindrücke konzentriert.  In m.O. sind etliche Dinge dieser Aufführung – bis hin zum Finale – zu kritisieren.

Erich

Lieber Erich,

Ich habe doch schon weiter oben gesagt, dass ich alle Sänger nicht gerade berauschend fand, will sagen, dass ich alle Partien schon wesentlich besser gehört habe.

Viele Grüße Amina

 

Ich habe gestern nur teilweise zugeschaut und mangels Vergleichsmöglichkeiten, kann ich hier nichts zu der Diskussion beitragen.

Im September 2018 war in Liberec /Reichenberg die Premiere dieser Oper. Ich hatte mir damals vorgenommen, diese Oper zu sehen. Leider mußte ich krankheitsbedingt eine längere Pause einlegen und ich glaube, nun nach fast fünf Jahren, steht sie nicht mehr im Repertoire. Ich stelle für Interessenten mal die Szenenfotos rein und man kann erkennen, daß hier wohl aufwendig inszeniert wurde.

LG PavOro

https://www.saldovo-divadlo.cz/program/detail-predstaveni/r/la-cenerentola-popelka

Ich muss mich nochmal zur „Cenerentola“ melden und mich so ein bißchen korrigieren: Die rasante Musik Rossinis, der, wie ich weiter oben schrieb, seinen Solisten viel abverlangt, hat meine oberflächliche Meinung wohl etwas milde getönt. Die von Amina ins Spiel gebrachte DVD mit Frederica von Stade könnte jene sein, die ich auch mal im TV gesehen habe. Ich kann mich allerdings nur an einen weiteren Sänger erinnern, der damals mitwirkte und der hieß Paul Plishka. Ich las im Web, dass seine Stimmlage Bass ist und Amerikaner.

Zitat von Erich Ruthner am 5. März 2023, 16:19 Uhr

Liebe Freunde,

ich bin etwas enttäuscht, dass keiner auf die gesanglichen Defizite bezug nimmt und ihr euch nur auf die optischen Eindrücke konzentriert.  In m.O. sind etliche Dinge dieser Aufführung – bis hin zum Finale – zu kritisieren.

Erich

Lieber Erich,

dann leg mal los. Ich für meinen Teil habe es hier schon einige Male erwähnt, dass ich von Stimmenanalyse keine Ahnung habe. Ich kann lediglich sagen, ob mir ein Sänger gefallen hat oder nicht. Dazu tut aber auch die Darstellungsweise ein Übriges. Eine entstellende oder veralbernde Inszenierung beschädigt bei mir auch die Wahrnehmung der Stimmen, eine gute Inszenierung mag aber auch dazu beitragen, dass auch die Stimmen und die Musik in besserem Licht erscheinen. Bei mir hört eben das Auge auch mit.

Zitat von amina am 5. März 2023, 12:34 Uhr

 Meine Lieblingsaufname der Oper ist die DVD von der Ponelle-Inszenierung mit Frederica von Stade.

Liebe Grüße

Amina

Ja, liebe Amina, Ponelle verstand ja auch noch, vernünftig zu inszenieren. Ich kenne die Aufnahme leider nicht, aber meine Lieblingsaufnahme ist die vom Glyndebourne Festival, die es auch auf youtube zu sehen gibt und die nach meiner Ansicht die Oper gescheit wiedergibt, ohne den üblichen Schnickschnack anderer Inszenierungen, bei denen man manches ins Alberne treibt. (Lieber Pavoro, schau da mal rein).  Ich besitze außerdem eine Aufnahme aus den Gran Teatre de Liceu, Barcelona mit Joyce di Donato und Juan Diego Florez, die auch nicht so albern übertreibt. Allerdings könnte ich darin auf die „Zugabe“ von Figuren verzichten, die wohl Ratten dastellen sollen, die bei bestimmten Szenen ins Bild kriechen. Dann habe ich noch eine schöne Verfilmung des RAI. Die gestrige Inszenierung war eher vertane Zeit.

Liebe Grüße
Gerhard

Liebe Freunde,

die Aufnahme aus Barcelona ist doch eher heiter.  Die eingeschobenen Figuren sind keine Ratten, sondern Mäuse.  Das ist eine Anlehnung an den alten Walt Disney Film, indem die kleinen Mäuschen mit Cindarella befreundet sind.

Nun zum Stimmlichen:  Ich kann besser beurteilen, wenn ich kein Bild vor mir habe, denn das lenkt mich oft ab.  Aber hier hat der Sänger des Aliodoro schon am Ende des ersten Bildes Schwierigkeiten, in der Partie des Prinzen sind etliche Striche drinnen, die ihn besser aussehen lassen und das Schlussrondo habe ich selten so mühevoll und nicht glücklich gehört.  Aber meine Meinung ist keine Absolute …

Erich

 

Lieber Erich, 

früher, als ich es mir noch nicht so leisten konnte, habe ich auch häufig von Band oder später CD nur die Musik gehört. Heute sehe ich überwiegend Bild und Ton (Kino oder DVD), weil für mich beide in der Oper zusammengehören. Ich schalte aber zumeist im Fernsehen das Bild ab, weil Bild und Ton meist nicht mehr zueinander passen. Hier bei der „Cenerentola“ konnte ich das Bild anlassen, weil wenigstens die Handlung stimmte, wenngleich sie in meinen Augen allzusehr ins Alberne gezogen wurde.
Bei der Aufführung aus Barcelona nehme ich dir gerne ab, dass es (ziemlich große) Mäuschen sein sollen. Sie stören mich auch nicht unbedigt, aber ich könnte gerne auf sie verzichten, denn hier haben wir ja ein ganz anderes Aschenputtel (ohne Fee und sonstige Märchenfiguren) vor uns. Der Drahtzieher ist hier der Gelehrte Alindoro, der anstelle der Fee tritt.

Liebe Grüße
Gerhard

 

Zitat von Sir Morosus am 5. März 2023, 14:02 Uhr

Ich sehe das auch relativ. Vielleicht ist es einfach so, daß die Leute schon zufrieden sind, wenn keine Nazis auf der Bühne stehen, keine Kalaschnikows und niemand in einer Ecke urinieren muß. 

In Dresden habe ich vor ca. 25 Jahren meine einzige Cenerentola gesehen, mit Vesselina Kasarowa. Trotz ihrer überragenden Leistung und einer klassischen Inszenierung war ich nicht befriedigt. Ich komme mit den Koloraturen einfach nicht klar, bewundere zwar die gesangliche Bravour, aber mehr auch nicht. Lediglich im tollen Finale bekam ich leichte Gänsehaut.

Herzlichst Sir Morosus

Lieber Sir,

du kommst mit den Koloraturen nicht klar. Ich dagegen habe viel für Rossinis Ansicht übrig, das hohe „c“ mit der Bruststimme erinnere ihn an den Todesschrei eines Kapauns, dem man gerade den Hals umdreht – und das , obwohl die Orchesterstimmung damals um einiges niedriger war als heute. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nicht weiß, wie seine stratosphärischen Höhenflüge mit der Kopfstimme oder der voix mixte geklungen haben könnten. Was ich da so manchmal höre, kräuselt mir die Fingernägel. Vielleicht sollte man bei der Aufführung solcher Werke wirklich auf die originale Orchesterstimmung zurückgreifen.

Es grüßt

Amina

 

Zitat von musika am 5. März 2023, 14:38 Uhr

Es ist schon bewundernswer diese Koloraturen zu singen, so wie auch Cäcilia Bartoli. Aber manchmal geht mir das „Gemecker“ auf die Nerven. Aber trotzdem Hochachtung für die Technik, die nicht so viele Sängerinnen beherrschen.

 

 

musika

Liebe Musika,

an Cecilia Bartoli scheiden sich sicherlich die Geister. Auch ich finde ihre Koloraturen gelegentlich grenzwertig und bevorzuge es, wenn sie sich den lyrischeren Teilen ihrer Arien zuwendet. Sie war sicherlich eine Pionierin auf dem Gebiet der Barockoper, aber schon seit Jahren gibt es Sängerinnen und auch Sänger, die auf diesem Gebiet mindesten ebenso gut sind. Dazu zählen auch eine ganze Reihe Coutertenöre. Ich nenne nur mal bei den Damen Ann Hallenberg und Joyce di Donato und bei den Countern Philippe Jaroussky und Max Emanuel Cencic, nicht zu vergessen Jochen Kowalski, der sicherlich auch ein Wegbereiter war. Tonbeispiele finden sich reichlich auf YT.

Liebe Grüße

Amina

 

Zu der Aufzeichnung der „Cenerentola“ im Fernsehen gibt es auch  in der neuen HÖRZU eine Lesermeinung. Der Leser meint, dass diese Inszenierung einen reine Zumutung sei. Auch er versteht nicht dass man den Zuschauern zu der fantastischen Musik eine so alberne, lächerliche Darstellung präsentieren kann. Rossini würde sich im Grab umdrehen.
Leider haben wir ja im Fernsehen noch weit schlimmere Entstellungen gesehen.

Liebe Grüße
Gerhard

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