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Die Große Sinfonie in C-Dur (D 944) ist die letzte Sinfonie von Franz Schubert. Sie wurde postum am 21. März 1839 im Gewandhaus in Leipzig unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy uraufgeführt. Aufgrund des Wertes, den Schubert dieser Sinfonie selbst zuschrieb, und nicht zuletzt zur Unterscheidung von der sehr viel kürzeren (und daher oft als „Kleine C-Dur“ bezeichneten) 6. Sinfonie in C-Dur, erhielt sie nachträglich den Beinamen „die Große“. Das Werk trägt nach aktuellem Stand der Forschung in der Reihe von Schuberts Sinfonien die Nummer 8. Mit einer Spieldauer von circa 60 Minuten war sie für viele Jahre das längste Instrumentalwerk überhaupt. Die Entstehungszeit der Großen C-Dur-Sinfonie lag lange Zeit im Dunkeln. Auf der ersten Notenseite des Partitur-Manuskripts ist die Datierung „März 1828“ angegeben, Schuberts Todesjahr. Untersuchungen an dem verwendeten Papier ergaben jedoch, dass es sich bei dieser Datierung weder um den Beginn der Komposition noch um den Zeitpunkt einer detaillierten Ausarbeitung handeln kann. Vielmehr deuten die Ergebnisse auf eine wesentlich frühere Entstehung hin.[1] Die aktuelle Forschung geht von einer Entstehung im Jahr 1825 aus (Näheres dazu siehe unten). Weiterhin besteht nach dem Musikwissenschaftler Ernst Hilmar die Möglichkeit, dass Schuberts Handschrift, in welcher die „5“ von der „8“ mitunter kaum zu unterscheiden ist, schlicht falsch interpretiert wurde. Erschwerend kommt in diesem Fall hinzu, dass die Datierung zusätzlich von fremder Hand in Richtung „1828“ überschrieben wurde.[2] Bereits im Frühjahr 1824 schrieb Schubert an seinen Freund Leopold Kupelwieser,[3] dass er sich über die Komposition mehrerer Instrumentalwerke „den Weg zur großen Sinfonie bahnen“ wolle. In dem Brief geht es außerdem um die unmittelbar bevorstehende Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie, die am 7. Mai 1824 in Wien stattfinden sollte. Schubert hatte die vom Publikum gefeierte Uraufführung selbst miterlebt, war völlig begeistert und fühlte sich zugleich vollkommen niedergeschmettert, da er trotz all seiner bisherigen Bemühungen lediglich als Lied-Komponist etabliert war. In diesem Zusammenhang schrieb er, dass er möglicherweise schon im nächsten Jahr ein „ähnliches Concert“ zu geben im Stande sei. Hieraus wird geschlossen, dass Schubert sich über seine große Sinfonie mit Beethoven messen wollte.[1] Darüber hinaus war es für ihn von existentieller Notwendigkeit, ein ähnlich großes und erfolgreiches Konzert wie Beethoven zu geben. Seine frühen Sinfonien schienen ihm dazu jedoch ungeeignet, denn sie wurden aus anderem Anlass und für andere Anlässe geschrieben.[4] Den Anspruch einer „großen Sinfonie“, den das neue Werk für Schubert zu erfüllen hatte, ist neben der Unterscheidung zur 6. Sinfonie in C-Dur der Grund für ihren Beinamen „die Große“. Selten habe ich so viele Interpretationen der Großen C-dur-Sinfonie erlebt, in denen die Dirigenten je nach Gusto die verbindlichen Wiederholungszeichen Schuberts beachten oder auch nicht. Das missbillige ich ebenso wie das gleiche Verfahren bei den Klaviersonaten. Wie kann denn z. B. ein sehr berühmter Pianist sagen, bei Beethoven rechtfertige sich jede Note eo ipso, jedoch bei Schubert sei das nicht der Fall. Ebenso ist es bei den Sinfonien. In meiner Jugend dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass Karajan (oder Böhm u. a.) die Beethoven-Sinfonien (oder Schuberts) sehr schnell dirigieren, bis ich dahinterkam, dass sie die Wiederholungszeichen negierten und ihr Tempo ganz normal oder sogar langsamer sei. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Die Große Sinfonie in C-Dur (D 944) ist die letzte Sinfonie von Franz Schubert. Sie wurde postum am 21. März 1839 im Gewandhaus in Leipzig unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy uraufgeführt. Aufgrund des Wertes, den Schubert dieser Sinfonie selbst zuschrieb, und nicht zuletzt zur Unterscheidung von der sehr viel kürzeren (und daher oft als „Kleine C-Dur“ bezeichneten) 6. Sinfonie in C-Dur, erhielt sie nachträglich den Beinamen „die Große“. Das Werk trägt nach aktuellem Stand der Forschung in der Reihe von Schuberts Sinfonien die Nummer 8. Mit einer Spieldauer von circa 60 Minuten war sie für viele Jahre das längste Instrumentalwerk überhaupt. Die Entstehungszeit der Großen C-Dur-Sinfonie lag lange Zeit im Dunkeln. Auf der ersten Notenseite des Partitur-Manuskripts ist die Datierung „März 1828“ angegeben, Schuberts Todesjahr. Untersuchungen an dem verwendeten Papier ergaben jedoch, dass es sich bei dieser Datierung weder um den Beginn der Komposition noch um den Zeitpunkt einer detaillierten Ausarbeitung handeln kann. Vielmehr deuten die Ergebnisse auf eine wesentlich frühere Entstehung hin.[1] Die aktuelle Forschung geht von einer Entstehung im Jahr 1825 aus (Näheres dazu siehe unten). Weiterhin besteht nach dem Musikwissenschaftler Ernst Hilmar die Möglichkeit, dass Schuberts Handschrift, in welcher die „5“ von der „8“ mitunter kaum zu unterscheiden ist, schlicht falsch interpretiert wurde. Erschwerend kommt in diesem Fall hinzu, dass die Datierung zusätzlich von fremder Hand in Richtung „1828“ überschrieben wurde.[2] Bereits im Frühjahr 1824 schrieb Schubert an seinen Freund Leopold Kupelwieser,[3] dass er sich über die Komposition mehrerer Instrumentalwerke „den Weg zur großen Sinfonie bahnen“ wolle. In dem Brief geht es außerdem um die unmittelbar bevorstehende Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie, die am 7. Mai 1824 in Wien stattfinden sollte. Schubert hatte die vom Publikum gefeierte Uraufführung selbst miterlebt, war völlig begeistert und fühlte sich zugleich vollkommen niedergeschmettert, da er trotz all seiner bisherigen Bemühungen lediglich als Lied-Komponist etabliert war. In diesem Zusammenhang schrieb er, dass er möglicherweise schon im nächsten Jahr ein „ähnliches Concert“ zu geben im Stande sei. Hieraus wird geschlossen, dass Schubert sich über seine große Sinfonie mit Beethoven messen wollte.[1] Darüber hinaus war es für ihn von existentieller Notwendigkeit, ein ähnlich großes und erfolgreiches Konzert wie Beethoven zu geben. Seine frühen Sinfonien schienen ihm dazu jedoch ungeeignet, denn sie wurden aus anderem Anlass und für andere Anlässe geschrieben.[4] Den Anspruch einer „großen Sinfonie“, den das neue Werk für Schubert zu erfüllen hatte, ist neben der Unterscheidung zur 6. Sinfonie in C-Dur der Grund für ihren Beinamen „die Große“. Selten habe ich so viele Interpretationen der Großen C-dur-Sinfonie erlebt, in denen die Dirigenten je nach Gusto die verbindlichen Wiederholungszeichen Schuberts beachten oder auch nicht. Das missbillige ich ebenso wie das gleiche Verfahren bei den Klaviersonaten. Wie kann denn z. B. ein sehr berühmter Pianist sagen, bei Beethoven rechtfertige sich jede Note eo ipso, jedoch bei Schubert sei das nicht der Fall. Ebenso ist es bei den Sinfonien. In meiner Jugend dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass Karajan (oder Böhm u. a.) die Beethoven-Sinfonien (oder Schuberts) sehr schnell dirigieren, bis ich dahinterkam, dass sie die Wiederholungszeichen negierten und ihr Tempo ganz normal oder sogar langsamer sei. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Noch eine zweite Aufnahme möchte ich hinzufügen von einem Dirigenten, der bei der Aufnahme im Dezember 2020 schon weit im 93. Lebensjahr war: Herbert Blomstedt, dessen Konzert in München ich Anfang des Jahres wegen meiner Hüft-OP verpasst habe, aber wer weiß, er ist ja erst im 98., vielleicht geht da noch was:. Hier dirigiert er des NDR-Elbphilharmonieorchester, und das Konzert ist voller Schwung und Begeisterung, und jede Note wird gespielt: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Noch eine zweite Aufnahme möchte ich hinzufügen von einem Dirigenten, der bei der Aufnahme im Dezember 2020 schon weit im 93. Lebensjahr war: Herbert Blomstedt, dessen Konzert in München ich Anfang des Jahres wegen meiner Hüft-OP verpasst habe, aber wer weiß, er ist ja erst im 98., vielleicht geht da noch was:. Hier dirigiert er des NDR-Elbphilharmonieorchester, und das Konzert ist voller Schwung und Begeisterung, und jede Note wird gespielt: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Beim Stöbern ist mir eine dritte Aufnahme aufgefallen, über die ich im Dezember 2016 einen Hörbericht geschrieben habe und in dem Claudio Abbado das Orchestra Mozart im Jahre 2011 dirigiert hat. Ich finde, dass er gut hierher passt und wesentliche Dinge, die Interpretation betreffend, angesprochen werden: „Franz Schubert, Sinfonie Nr. 8 C-dur (Große), D.944 Spielzeiten: 16:24-1521-14:42-15:58 — 62:25 min.; Kurzbericht: Claudio Abbado entwickelt in dieser wunderbaren Einspielung trotz der moderaten Besetzung von unter 60 Musikern (22 Geigen, 8 Bratschen, 7 Celli und 5 Kontrabässen, 8 Holzbläsern, 7 Blechbläsern und den Pauken) genügend Energien, um die großen orchestralen Steigerungen höchst eindrucksvoll und mitreißend zu gestalten, gleichzeitig aber in den entsprechenden Pianopassagen eine fantastische kammermusikalische Transparenz. Im Kopfsatz nimmt er sich alle Zeit der Welt, um die Andante-Einleitung aus völliger spannenden Entspanntheit heraus zu gestalten und so auch einen großen temporalen Kontrast zum nachfolgenden Allegro zu schaffen. Das klingt wirklich so, als ob er auf einem langen Weg dem Ziel, der vollendeten Wiedergabe des Werkes, wie Günter Wand, (mit dem ich Claudio Abbado im 2. Satz noch vergleichen werde), es einmal nannte, sehr, sehr nahe gekommen sei. Im zweiten Satz ist, im Gegensatz zu manchen Aufnahmen mit großen Orchestern, von Anfang an eine große Leichtigkeit im Ausdruck zu erkennen, ein Mindestmaß an melancholischem Ausdruck verbunden mit einem beinahe schwebenden Rhythmus und einem lyrischen Ausdruck im Seitenthema, in dem er in elysische Sphären vordringt. Hinzu kommt, dass Abbado in den dramatischen Steigerungen, vor allem in der großen Hauptsteigerung, in Bereiche vordringt, die ich bisher eigentlich nur Günter Wand vorbehalten sah, der sich sicherlich am häufigsten mit Schuberts sinfonischem Opus summum auseinandergesetzt hat, mit dem Ziel, eben dieser Vollendung möglichst nahe zu kommen, wohl wissend, dass man es nie ganz erreiche. Abbado dachte ähnlich, indem er sagte, dass große Musikwerke Geheimnisse seien, die es immer wieder neu zu entdecken gelte. Im Scherzo fiel mir gleich zu Beginn, in der Wiederholung des Themas, ein Umstand auf, den Norbert schon in seinem Beitrag Nr. 376 nannte, nämlich eine winzige Stelle am Ende der Wiederholung, als er dort ein kaum wahrnehmbares Miniritartando spielen ließ und im Seitenthema das Tempo insgesamt etwas reduzierte, also so etwas wie eine Atempause einlegte. In der Pianissimo-Variation des Themas kommt wieder die große Transparenz des Orchesters zum Tragen. Und immer wieder fließen auch die kaum merklichen Ritartandi organisch in den Fluss der Musik ein. Sie unterbrechen ihn nicht, sondern variieren ihn nur. Das zu erreichen, gehört auch zur großen Kunst Abbados. Wenn man dem wundervollen Brio dieser Musik lauscht, könnte man auf die Idee kommen, hier einen dreißigjährigen Dirigenten vor sich zu haben, umgeben von gleichaltrigen Musikern. Das Trio ist in Abbados Lesart die reinste Himmelsmusik, abgesehen davon, dass ich sowieso kein zweites Trio kenne, das m. E. so schön und so ergreifend ist wie dieses. Selbst in diesem in bedachtsamem Tempo gespielten Trio findet Abbado noch Stellen, wo er noch wieder ein wenig rausnehmen kann- grandios! Das Trio erhebt dieses Scherzo zu einsamer Größe, auch und gerade in der Interpretation Claudio Abbados. Welch ein prachtvoller Satz! Im Finale, einem Allegro vivace, brennt Abbado ein weiteres musikalisches Feuerwerk ab. Sehr berührend gestaltet er auch das Seitenthema, dass in seiner unnachahmlichen tänzerischen Art zuerst durch die Holzbläser geht, bevor der Kreis sich erweitert. Und nach knapp vier Minuten, wenn Karajan, Böhm, Bernstein aber auch Günter Wand u. a. schon in den durchführenden Teil einbiegen, streut Abbado wie von Zauberhand wieder ein Ritartando ein und lässt daraus den Turbo der Expositionswiederholung erwachsen. Das ist einfach nur begeisternde Musik, und das Großartigste und zugleich Unverständlichste daran ist die Tatsache, dass und die Frage, wie ein todkranker noch junger Mann, eine so ungeheuerlich grandiose Sinfonie mit so vielen positiven Aussagen schaffen konnte, in der er seinem Elend nur im zweiten Satz etwas Bahn brechen konnte. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Interpreten, ebenfalls ein todkranker Mann, im Herzen ebenso jung geblieben, wie es der Komponist auch kalendarisch war. Das Schöne an diesen Interpretationen , die den Willen des Komponisten erfüllen und den Inhalt der Partitur zur Gänze wiedergeben ist u. a. auch z. B. hier im Finale, dass wir das herrliche Seitenthema dreimal genießen dürfen, dazu noch eine grandiose Schlusscoda, in der der Dirigent den Blechbläsern ebenso freien Lauf lässt wie weiland Karl Böhm- grandios!! Nun ist der Kurzbericht doch etwas länger geworden, aber das liegt wirklich nur an der Musik. Wenn mir die Partitur demnächst vorliegt und ich einige ähnliche Interpretationen mit dieser vergleichen werde, wird der Umfang noch um einiges steigen. Liebe Grüße Willi😀 Beim Stöbern ist mir eine dritte Aufnahme aufgefallen, über die ich im Dezember 2016 einen Hörbericht geschrieben habe und in dem Claudio Abbado das Orchestra Mozart im Jahre 2011 dirigiert hat. Ich finde, dass er gut hierher passt und wesentliche Dinge, die Interpretation betreffend, angesprochen werden: „Franz Schubert, Sinfonie Nr. 8 C-dur (Große), D.944 Spielzeiten: 16:24-1521-14:42-15:58 — 62:25 min.; Kurzbericht: Claudio Abbado entwickelt in dieser wunderbaren Einspielung trotz der moderaten Besetzung von unter 60 Musikern (22 Geigen, 8 Bratschen, 7 Celli und 5 Kontrabässen, 8 Holzbläsern, 7 Blechbläsern und den Pauken) genügend Energien, um die großen orchestralen Steigerungen höchst eindrucksvoll und mitreißend zu gestalten, gleichzeitig aber in den entsprechenden Pianopassagen eine fantastische kammermusikalische Transparenz. Im Kopfsatz nimmt er sich alle Zeit der Welt, um die Andante-Einleitung aus völliger spannenden Entspanntheit heraus zu gestalten und so auch einen großen temporalen Kontrast zum nachfolgenden Allegro zu schaffen. Das klingt wirklich so, als ob er auf einem langen Weg dem Ziel, der vollendeten Wiedergabe des Werkes, wie Günter Wand, (mit dem ich Claudio Abbado im 2. Satz noch vergleichen werde), es einmal nannte, sehr, sehr nahe gekommen sei. Im zweiten Satz ist, im Gegensatz zu manchen Aufnahmen mit großen Orchestern, von Anfang an eine große Leichtigkeit im Ausdruck zu erkennen, ein Mindestmaß an melancholischem Ausdruck verbunden mit einem beinahe schwebenden Rhythmus und einem lyrischen Ausdruck im Seitenthema, in dem er in elysische Sphären vordringt. Hinzu kommt, dass Abbado in den dramatischen Steigerungen, vor allem in der großen Hauptsteigerung, in Bereiche vordringt, die ich bisher eigentlich nur Günter Wand vorbehalten sah, der sich sicherlich am häufigsten mit Schuberts sinfonischem Opus summum auseinandergesetzt hat, mit dem Ziel, eben dieser Vollendung möglichst nahe zu kommen, wohl wissend, dass man es nie ganz erreiche. Abbado dachte ähnlich, indem er sagte, dass große Musikwerke Geheimnisse seien, die es immer wieder neu zu entdecken gelte. Im Scherzo fiel mir gleich zu Beginn, in der Wiederholung des Themas, ein Umstand auf, den Norbert schon in seinem Beitrag Nr. 376 nannte, nämlich eine winzige Stelle am Ende der Wiederholung, als er dort ein kaum wahrnehmbares Miniritartando spielen ließ und im Seitenthema das Tempo insgesamt etwas reduzierte, also so etwas wie eine Atempause einlegte. In der Pianissimo-Variation des Themas kommt wieder die große Transparenz des Orchesters zum Tragen. Und immer wieder fließen auch die kaum merklichen Ritartandi organisch in den Fluss der Musik ein. Sie unterbrechen ihn nicht, sondern variieren ihn nur. Das zu erreichen, gehört auch zur großen Kunst Abbados. Wenn man dem wundervollen Brio dieser Musik lauscht, könnte man auf die Idee kommen, hier einen dreißigjährigen Dirigenten vor sich zu haben, umgeben von gleichaltrigen Musikern. Das Trio ist in Abbados Lesart die reinste Himmelsmusik, abgesehen davon, dass ich sowieso kein zweites Trio kenne, das m. E. so schön und so ergreifend ist wie dieses. Selbst in diesem in bedachtsamem Tempo gespielten Trio findet Abbado noch Stellen, wo er noch wieder ein wenig rausnehmen kann- grandios! Das Trio erhebt dieses Scherzo zu einsamer Größe, auch und gerade in der Interpretation Claudio Abbados. Welch ein prachtvoller Satz! Im Finale, einem Allegro vivace, brennt Abbado ein weiteres musikalisches Feuerwerk ab. Sehr berührend gestaltet er auch das Seitenthema, dass in seiner unnachahmlichen tänzerischen Art zuerst durch die Holzbläser geht, bevor der Kreis sich erweitert. Und nach knapp vier Minuten, wenn Karajan, Böhm, Bernstein aber auch Günter Wand u. a. schon in den durchführenden Teil einbiegen, streut Abbado wie von Zauberhand wieder ein Ritartando ein und lässt daraus den Turbo der Expositionswiederholung erwachsen. Das ist einfach nur begeisternde Musik, und das Großartigste und zugleich Unverständlichste daran ist die Tatsache, dass und die Frage, wie ein todkranker noch junger Mann, eine so ungeheuerlich grandiose Sinfonie mit so vielen positiven Aussagen schaffen konnte, in der er seinem Elend nur im zweiten Satz etwas Bahn brechen konnte. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Interpreten, ebenfalls ein todkranker Mann, im Herzen ebenso jung geblieben, wie es der Komponist auch kalendarisch war. Das Schöne an diesen Interpretationen , die den Willen des Komponisten erfüllen und den Inhalt der Partitur zur Gänze wiedergeben ist u. a. auch z. B. hier im Finale, dass wir das herrliche Seitenthema dreimal genießen dürfen, dazu noch eine grandiose Schlusscoda, in der der Dirigent den Blechbläsern ebenso freien Lauf lässt wie weiland Karl Böhm- grandios!! Nun ist der Kurzbericht doch etwas länger geworden, aber das liegt wirklich nur an der Musik. Wenn mir die Partitur demnächst vorliegt und ich einige ähnliche Interpretationen mit dieser vergleichen werde, wird der Umfang noch um einiges steigen. Liebe Grüße Willi😀 Auch von dieser Aufnahme habe ich ein YT-Video gefunden: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Auch von dieser Aufnahme habe ich ein YT-Video gefunden: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Beim Nachhören dieser Aufnahme habe ich gerade noch einmal empfunden, wie wichtig, ja unverzichtbar (jedenfalls nicht nur in meinen Augen) schon alleine die Wiederholung der Exposition schon im Kopfsatz ist und mich zu der Äußerung veranlasst, dass sich eben auch bei Schubert jede Note aus sich selbst heraus rechtfertigt. Liebe Grüße Willi😀 Beim Nachhören dieser Aufnahme habe ich gerade noch einmal empfunden, wie wichtig, ja unverzichtbar (jedenfalls nicht nur in meinen Augen) schon alleine die Wiederholung der Exposition schon im Kopfsatz ist und mich zu der Äußerung veranlasst, dass sich eben auch bei Schubert jede Note aus sich selbst heraus rechtfertigt. Liebe Grüße Willi😀Schubert, Franz, Sinfonie Nr. 8 C-dur D.944 "Große C-dur"
Weiteres kann man hier lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Sinfonie_in_C-Dur
Aus diesem Grunde habe ich ein erstes Hörbeispiel für diese Sinfonie ausgesucht, bei dem der Dirigent die Wiederholungszeichen beachtet. Es ist dies Claudio Abbado bei seiner Gesamtaufnahme aller Schubertssinfonien mit dem Chamber Orchestra of Europe aus dem Jahre 1988. Die Sinfonie beginnt bei Nr. 27:
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Weiteres kann man hier lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Sinfonie_in_C-Dur
Aus diesem Grunde habe ich ein erstes Hörbeispiel für diese Sinfonie ausgesucht, bei dem der Dirigent die Wiederholungszeichen beachtet. Es ist dies Claudio Abbado bei seiner Gesamtaufnahme aller Schubertssinfonien mit dem Chamber Orchestra of Europe aus dem Jahre 1988. Die Sinfonie beginnt bei Nr. 27:
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Orchestra Mozart
Dirigent: Claudio Abbado
AD: September 2011, Bologna und Bozen, live
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AD: September 2011, Bologna und Bozen, live
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