informativ

diskussionsfreudig

meinungsbildend

kooperativ

Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

Hallo und herzlich Willkommen im Troubadour Forum!

Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Singen in der Originalsprache oder der jeweiligen Landessprache?

Seite 1 von 2Nächste

Dieses Thema hatten wir schon einmal eingestellt und es wurde häufig und engagiert diskutiert. Aus bis jetzt unerklärlichen Gründen verschwand der gesamte Themenbereich mit allen Beiträgen. Er konnte trotz aller Bemühungen nicht mehr gefunden und auch nicht wieder hergestellt werden. Da dieses Thema eine grundsätzliche Bedeutung  hat sollten wir es wieder aufgreifen:

Wie bei zahlreichen Themen im Opernbereich gibt es gewichtige Gründe für das Singen in der Originalsprache, aber auch dafür, die jeweilige Landessprache zu favorisieren. Für die Originalsprache können folgende Argumente vorgebracht werden: Text und Musik sind perfekt aufeinander abgestimmt.- Bei dem heutigen internationalen Opernbetrieb müssen die Werke in der Originalsprache einstudiert werden – Viele der international tätigen Sänger weigern sich, Werke in der jeweiligen Landessprache zu singen – an den großen Häusern ist die Originalsprache ein Muss. Gründe für die jeweilige Landessprache sind: Die Verständlichkeit des Textes.- Die Schwellenangst des nicht Opern versierten Publikums wird verringert.- Die Jugend kann leichter an die Oper herangeführt werden- die Bildung eines ständigen Ensembles wird begünstigt, dadurch wird die persönliche Bindung des Publikums an das Theater und die Gesangssolisten höher.

Weitere allgemeinere Argumente für die Landessprache sind: Humor ist in vielen Fällen nur in der Landessprache verständlich und wirkungsvoll. Untertitel lenken die Aufmerksamkeit vom direkten Erleben weg.

Gangbare Kompromisse sind: Einen gemischten Spielplan zu gestalten.- Nur solche Werke in der Originalsprache aufführen, bei denen eine gewisse Bekanntheit beim Publikum vorausgesetzt werden kann. Den Unsinn vermeiden, zum Beispiel slawische Opern in  der Originalsprache aufzuführen: Selbst so ein urkomisches Duett, wie das Duett Hans/ Kezal „Komm mein Söhnchen auf ein Wort“  aus Smetanas „Verkaufter Braut“ verliert seine Wirkung, wenn der Hörer den Witz überhaupt nicht verstehen kann.

Interessant zu wissen ist, das Richard Wagner bei der ersten Aufführung des „Lohengrin“ in Italien am Theater in Bologna ausdrücklich anordnete, dass diese nicht in der Originalsprache, sondern in italienischer Übersetzung stattfinden soll. Auch Verdi erlaubte, dass seine „Aida“ in Wien in deutscher Sprache aufgeführt wurde. Aus diesen Beispielen ersehen wir, dass diesen großen Komponisten offen- sichtlich das Verständnis von Text und Handlung durch das Publikum wichtiger war als die Originalsprache.

Soweit über Theatervereinigungen ein gewisser Einfluss auf die Spielplangestalter genommen werden kann, sollten sich die Opernfreunde dafür einsetzen, dass speziell an den mittleren und kleineren Häusern alles getan wird, dem breiten Publikum und der Jugend den Zugang zur Oper so leicht wie möglich zu machen und da gehört dazu, schwer verständliche Werke in weitgehend unbekannten Sprachen in guten Übersetzungen in der Landessprache aufzuführen. 

Herzlich grüßen die Sängerfreunde und freuen sich auf weitere Meinungen zu diesem Thema, auch weil es dadurch eine gewisse Auferstehung des verlorenen Themenbereichs geben würde.

 

Hallo Sängerfreunde,

wie kann denn so etwas passieren, das ist ärgerlich.

Ich habe meinen ersten Beitrag noch gespeichert und werde ihn hier nochmal einstellen, so wie ich ihn seinerzeit geschrieben habe.

Oper in Originalsprache, eine Selbstverständlichkeit, jeder Zuhörer versteht den Text, ist das so? Ich kenne zwar den Inhalt der Oper, das Libretti, doch im Moment der Darbietung verstehe ich nichts, besonders in Monologen und Dialogen, was gibt mir dann die Oper? Schöne Musik…

Genau so ist es auch in geistlichen Werken. Welcher Chor singt nicht das ganze Jahr das Ave Verum, kennt jeder den Inhalt dieses Liedes? Ist es nicht eigentlich ein Lied für Fronleichnam? Ich muss gestehen, ich kannte den Inhalt nicht. Während meiner Chorzeit hat uns das Niemand erklärt und ich war entsetzt, als ich jetzt den eigentlichen Text erfuhr.

Wie sieht es z.B. mit dem Stabat Mater von Pergolesi aus, versteht ihr den Text? Jeder weiß zwar es handelt von der Mutter Jesu am Kreuze, das ist es aber auch schon. Klar, heute kann man googeln, sich vorbereiten auf ein Konzert wenn man weiß, was gebracht wird.
Was haben die Menschen früher ohne PC gemacht? Gelesen?

Gestern gab es im Radio eine Sendung über Händel, dabei waren wunderschöne Arien, die ich noch nie gehört habe, doch wovon sie gehandelt haben…keine Ahnung. Ich kann kein Latein und italienisch, kann also nur die Musik genießen, manchmal reicht das nicht aus.

Früher, ja früher war alles anders, war es besser? Man verstand den Text, es wurde deutsch gesungen, war es deswegen schlechter?

In meiner Studienzeit wurden alle Opern in deutscher Sprache gesungen, das hilft mir heute die Arien in Originalsprache zu verstehen, aber alles was zwischen den Arien ist….Ein Laufband lenkt mich viel zu sehr vom Geschehen ab…also Fazit, ich gehe in keine Oper. Es geht nicht nur um die Musik, ein Beispiel „Cosi fan tutte“, eine Oper mit vielen Rezitativen und Dialogen, wunderschöne Musik, doch was singen sie da? Wenn ich die Sprache kann und in den Momenten weiß wovon der Inhalt handelt, ist das kein Problem. Ich möchte im „Geschehen“ drin bleiben, mit jedem Wort und mit jeder Mimik.

Allerdings, das muss ich zugeben, sind die Übersetzungen manchmal sehr merkwürdig. Wenn ich z.B. höre „ O, tut das weh“ anstelle von „Endlich allein“, aus der verkauften Braut, oder einige Übersetzungen aus Carmen, dann ist das fürchterlich.

Warum gehe ich in die Oper? Sind es die einfach supertollen Arien, die ein Tenor schmettert, die das Publikum hören möchte? Je höher desto beliebter, je ausgehaltener ein hoher Ton, desto mehr „Bravi?“

Ich muss wieder zugeben, dass die italienische Sprache, die Opernsprache und Originalsprache weicher und runder klingt und natürlich übersetzt ins deutsche manchmal grausam ist, dennoch möchte ich jedes Wort verstehen, nicht nur die Arien, die Ohrwürmer, die man in- und auswendig kennt.

Habe eben die Ankündigung im Radio gehört von Leos Janacek „das schlaue Füchslein“ in der Oper München, in Originalsprache tschechisch. Sicherlich eine schöne Oper mit wunderschöner Musik, doch in tschechisch? Nichts für mich.

Noch schwieriger ist es im Radio eine Oper zu verfolgen, wie heute die Übertragung aus der MET, Rigoletto. Sicherlich super tolle Sänger, aber auch da muss ich streiken, auch wenn ich die Oper inhaltlich kenne, ist mir zu anstrengend.

Vielleicht liegt es am Alter, an alten Gewohnheiten, früher war alles anders……

 

Liebe Musika, 

das ist nicht das Alter. Das ist das verständliche, ehrliche Bemühen alles zu verstehen, was in der Oper abläuft. Der Mensch ist auf Ganzheit ausgerichtet und wenn einem dieses elementare Bedürfnis verweigert wird, weil man eines großen wichtigen Teil des Geschehens gar nicht verstehen kann wird unbewusst und bewusst Unlust ausgelöst und dann das Ganze abgelehnt und gemieden. Gewiss auch eine Erklärung warum die Oper trotz ihrer Faszination immer noch ein elitäres Nischendasein führt.

Herzlich grüßen die Sängerfreunde.

Auch ich habe mich zu diesem Thema schon geäußert, habe zwar meinen damaligen Beitrag nicht gespeichert, will aber gerne noch mal dazu antworten:

Seit meinen vor Jahrzehnten vielen Besuchen in der Deutschen Staatsoper Berlin, wo die von mir besuchten ital. Opern in der Originalsprache dargebracht wurden, habe ich mich ganz schnell daran gewöhnt und gemerkt, wie schön die Sprache zur Musik paßt. Wie schön klingt doch im Rigoletto z. B. das Duett “ E il sol dell’anima…“, oder  die Tenor Arie „Parmi, veder le lagrima…“, im Gegensatz zu „Ich seh´heiße Zähren…“. Mag sein, daß ich nicht alles auf´s Wort genau verstehe und doch weiß ich immer, um was es gerade geht. Dafür gibt es ja auch genügend Literatur, um sich eingehend zu informieren. Ich mag und möchte jedenfalls keine ital. Oper mehr in deutsch hören. Viele in deutsch übersetzte Texte sind auch holprig bis hin zu kitschig. Zum Glück wird auch im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg, wo ich seit nunmehr fast zehn Jahren ständiger Besucher bin, alles in der jeweiligen Originalsprache gegeben. Ich habe dort in deutsch die Zauberflöte und den Freischütz erlebt und die Carmen in französisch. Die Jenufa und die Rusalka in tschechisch und auch das war eine interessante Erfahrung.

Und noch eine wichtige Feststellung – selbst in einer in deutsch gesungenen Aufführung, versteht man auch den Text ganz sicher nicht in allen Einzelheiten.

LG PavOro

Liebe Freunde, 

ich persönlich ziehe,  in erster Linie bei Opern aus romanischen Ländern (italienisch, französisch), die Originalsprache vor,  die ich schon als Sprachen weit melodischer empfinde. Bei Opern in slawischen Sprachen mag ich sowohl die Originalsprache als auch die deutsche Version. Da aber auch bei deutschsprachigen Aufführungen die Verständlichkeit oft nicht gegeben war, habe ich mich möglichst immer – wenn ein deutsches Textbuch erhältlich war –  vorher mit dem Textbuch befasst und bei Rundfunksendungen eventuell das deutsche Textbuch mitgelesen. Untertitel im Fernsehen stören mich allerdings, da sie teilweise vom sichtbaren Geschehen ablenken, vor allem bei Aufnahmen in der Totale Einiges überdecken und auf hellem Hintergrund meist nicht zu lesen sind. Bei DVDs schalte ich sie ab. Mit Übertiteln im Opernhaus habe ich keine Erfahrung.  Allerdings hilft natürlich auch das Studium des Textbuches wenig, wenn die Handlung, wie heute leider üblich, nicht mehr mit dem Libretto übereinstimmt.

Liebe Grüße
Gerhard

 

Als Kind (ab 1955), mit Beginn meiner Opernbegeisterung, habe ich sowohl im Theater als auch im Radio vorwiegend deutsche Sänger in deutscher Sprache gehört und mich daran gewöhnt. Es gab auch im Theater nur deutschsprachige Aufführungen, und ausländische Sänger waren die ganz große Ausnahme. Sie sangen in Gera selbstverständlich deutsch, z.B. unser Starbariton der 50-er Jahre, Alexander Toth.

Plötzlich hörte ich „che gelida manina“ mit Jussi Björling und die Stretta des Manrico mit Mario del Monaco, sah die Lanza-Filme und italienische Opernfilme wie Tosca, Rigoletto, Traviata u.a. Da gefiel mir die Originalsprache, dabei war aber klar, daß man von italienischen Spitzensängern nicht verlangen konnte, plötzlich den Herzog auf deutsch zu singen. An den großen Häusern gastierten diese Sänger wie Corelli, Gobbi, Corena, Freni in Wien u.a., und Karajans Wiener Festlegung war folgerichtig, denn das Publikum wollte die Stars sehen. Aber mußte dieser grundlegenden Änderung jedes Provinztheater folgen? In kleinen und mittleren Häusern waren die großen italienischen oder amerikanischen Stars nicht zu erleben, dafür mußten die engagierten Künstler das Original lernen. Das hat mir nicht gefallen. 

Und so denke ich jetzt noch, daß es nicht richtig ist, alle italienischen Opern in der Provinz im Original zu singen. Ich glaube auch, daß die Mehrzahl der Opernbesucher kleiner Theater selbst in gängigen italienischen Opern häufig erstmals mit dem Werk konfrontiert werden. Da halte ich deutsch für das Verständnis besser als eine Fremdsprache. Das spreche ich als deutschsprachiger Bürger. Sir Morosus mag das anders sehen, er kann ja in London ins Opernhaus gehen.

Herzlichst Sir Morosus 

Zitat von Sir Morosus am 26. Februar 2022, 10:18 Uhr

Und so denke ich jetzt noch, daß es nicht richtig ist, alle italienischen Opern in der Provinz im Original zu singen.

Doch, mein lieber und verehrter Sir, doch, das ist richtig. Es ist eine folgerichtige, dem Zeitgeist geschuldete Entscheidung. Zwar  kann man Liberec z. B. mit weit über 100.000 Einwohnern bestimmt nicht zur Provinz zählen, aber dort werden die jeweiligen Werke seit langem in der Originalsprache aufgeführt. Und ein fast immer sehr gut besuchtes Haus bestätigt, daß dies von den Zuschauern auch angenommen und akzeptiert  wird. Ich bin 100% ig überzeugt, Dir würde eine dortige Aufführung der Bohéme, oder Rigoletto, Trovatore, Nabucco, La Traviata, Aida… in der Originalsprache dargeboten, genauso begeistert gefallen wie mir. Im kommenden Monat Mai war vor 20 (!!!) Jahren die Premiere der Oper Nabucco in der Originalsprache. Sie läuft immer noch und garantiert immer ein volles Haus. Und ich habe bei allen Opern auch immer viele junge Zuschauer gesehen.

Herzliche Grüße PavOro

Das sind aber lauter „Operngänger“, die sich mit allen Opern auskennen und sie schon sehr oft gesehen haben. Ich würde einem Opern Neuling nie eine Oper empfehlen, die in Originalsprache z. B. italienisch ist, vor allen Dingen junge Zuschauer nicht. Volles Haus ist auch natürlich den sog. Stars zu verdanken. Wenn eine Netrepko singt oder ein berühmter Tenor, ist sicher das Haus voll, egal in welcher Sprache gesungen wird.

Das ist eben in kleineren Häusern nicht der Fall, keine berühmten Sänger, da sieht das schon anders aus.

Ich könnte viele Beispiele in allen Tonlagen bringen, wo man vom deutsch gesungenen Text, so gut wie nichts versteht. Deshalb ist mir die Originalsprache lieber. Da kann man sich auf den Gesang konzentrieren und die musikalische Darbietung insgesamt  genießen.

LG PavOro

Meint ihr, daß ein Neueinsteiger hier den Text versteht??? Ich bin bestimmt kein Neueinsteiger, aber ich verstehe kaum ein Wort. Das ist allerdings keine Kritik an der Sängerin, die ist großartig!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Für mich pers. gibt es nur eins, und das ohne wenn und aber, nur Originalsprache! 

Ich bin sogar soweit gegangen und habe alle Opern die nicht in der Originalsprache war en aussortiert, rigoros, z.B. auch die deutsch gesungenen Händel Aufnahmen von Eterna. In der Zeit vor 50.Jahren war das mal anders, da gab es für mich nicht viele Alternativen, aber mit den ersten Originalfassungen habe ich die alten dann eh nicht mehr angehört. 

PavOro kann ich nur Recht geben, bei seinem Standpunkt, aber für mich ist da noch mehr!

In der heutigen Zeit braucht keiner mehr dumm in die Oper zu gehen, da kann man sich gut informieren, auch gibt es an sehr vielen Opernhäusern  Informationen vor der Vorstellung. Ich bin sehr bald im siebzigsten Lebensjahr und Gottseidank immer noch Neugierig auf Neues, kann wahrlich nicht verstehen (ist mein Problem), dass man immer noch an den alten Zöpfen hängt. Musika beschrieb ja ein Szenario, man möchte die Annehmlichkeiten der heutigen Zeit, ist aber in vielem eher noch nach hinten orientiert! Mein ganzes Leben lang, habe ich immer versucht meinen Blick nach vorne zu richten und nicht nach der verklärten Alten Zeit. >Also es liegt nicht am Alter.<

Ich gehe jeden Tag mit einem noch älteren Hern (ehem.Schuldirektor) spazieren, er fragt dann immer haste mal wieder ne Neue CD(s), und dann unterhalten wir uns darüber, er weiß genau wie ich ticke, und sagt dann immer, du darfst nicht von dir ausgehen, ist das wirklich so? Ich würde eher sagen, man gibt sich zu wenig Mühe und will sich nicht mehr auf Neues einlassen, ist ja auch bequemer. Bis vor ca 10 Jahren hatte ich nicht viel mit Monteverdi am Hut, bis ich dann was hörte von dem ich sogleich gefesselt war und nicht wusste von wem das Stück war, es war auf jedenfalls die Initialzündung und Monteverdi lässt mich bis heute nicht mehr los, das zum Thema „Weiterentwicklung“.

LG tiranno 

 

Gut, das ist dein gutes Recht, aber nicht meins. Ich habe es schon mal geschrieben, wenn ich in die Oper gehe, auch wenn ich das Libretto kenne, muss ich jedes Wort verstehen was sich im Moment auf der Bühne abspielt, alleine die Musik macht es nicht.

Den Blick nach vorne richten, ja, wenn ich das nicht machen würde, könnte ich hier nicht schreiben, hätte ich mich meiner Krankheit wehrlos hingegeben, ich würde heute kein Opern Ensemble leiten, Konzerte organisieren, Webseiten machen und und und….und es geht weiter, was heute ist weiß ich, was morgen ist, werde ich morgen sehen. Ich versuche immer am Ball zu bleiben, neues zu verstehen, nur eines kann und will ich nicht, in der Oper nichts verstehen.

 

Naja, das ist auch dein gutes Recht! 

Aber du verstehst in der Oper eh doch nur die Hälfte!

LG tiranno 

Ja, das stimmt, ist in der deutschsprachigen auch nicht anders…..

🙂

Lieber tiranno

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Insbesondere freue ich mich über unsere Meinungsübereinstimmung, betr. singen in der Originalsprache, oder richtiger für uns als „Zuhörer“ –  das Hören und Genießen der Interpretation.  Und richtig ist auch, bei dem überaus vielfältigen Angebot und den Möglichkeiten an Informationen, muß niemand unvorbereitet in eine Aufführung gehen. Darüber hinaus gibt es auch noch einen kleinen positiven Nebeneffekt – man lernt ein ganz klein wenig eine andere Sprache kennen.

Ein pers. Beispiel – ich hatte in der Schule viele Jahre Russisch Unterricht. Das war ein Pflichtfach. Englisch dagegen war nur fakultativ und wurde nur ein Jahr lang nebenbei freiwillig gelehrt. In der Jugendzeit und auch noch später spielte bei mir natürlich auch die Rock und Pop Musik eine große Rolle und die war überwiegend in engl. Sprache. Und ich kann wirklich behaupten, meine (bescheidenen) Englisch Kenntnisse habe ich mir mehr und mehr durch diese Musik erworben.

Liebe Musika

Auch Dir danke ich für Deine Beiträge, auch wenn wir hier mit unserer Meinung nicht konform gehen. In einem meiner vorigen Beiträge habe ich als musikalisches Beispiel die Arie der Königin der Nacht verlinkt. Diese wird in deutsch gesungen. Und bitte, verstehe meine Frage jetzt bitte nicht als provokant – aber kannst Du dort mehr als bestenfalls ein paar Wortfetzen verstehen? Ich nicht. Und ich könnte mehr Beispiele auch in anderen Tonarten beifügen. Ich bin ein leidenschaftlicher Liebhaber der ital. Oper – insbesondere Verdi und Puccini. Und ich möchte die Opern meiner beiden Lieblingskomponisten nur noch in der Originalsprache hören und somit auch genießen. Auch wenn ich natürlich nicht jedes Wort haargenau übersetzen kann, weiß ich doch genau, was geschieht und um was es gerade geht.

LG PavOro

Hallo PavOro,

da hast du natürlich ein Beispiel genannt, die Koloraturarie der Königin der Nacht. Natürlich ist es nicht gut zu verstehen, nicht alles was deutsch gesungen wird ist auch gut zu verstehen, doch im Vergleich zum italienischen Text schon.

Auch der italienische Text ist besonders in der Höhe kaum zu verstehen, Hauptsache ist der letzte hohe Ton, auf den alle warten, egal wie der Text ist.

Es ist ja nicht nur diese Arie in der Oper der Zauberflöte, oder kannst du auch Tamino oder Pamina in ihren Arien nicht verstehen? Wenn ich die Arie von Pavarotti höre „Nessun dorma“ ist es schön, da sie auch sehr bekannt ist, ich höre liebe „Keiner schlafe“.

Aber es geht ja nicht nur um die bekannten Arien, sondern auch um die Rezitative, die muss man einfach verstehen, sonst weiß man doch überhaupt nicht um was es geht in diesem Moment. Ich brauche diese „Konversation“. Ein Beispiel ist die Cosi fan tutte die mit Rezitativen gespickt ist, das muss ich doch verfolgen können.

Liebe Grüße

musika

Liebe Freunde,

ich bin für eine Gleichberechtigung in Originalsprache und deutscher Übersetzung. In meiner Jugend bin ich mit beiden aufgewachsen und achte auch auf die Sprachmelodie.  Ein kleines Beispiel dafür ist die Oper „Die verkaufte Braut“.  Trotz der ausgezeichneten Besetzung habe ich immer den Eindruck, dass in der Übersetzung der Heiratsvermittler zu kantig klingt, wenn man dagegen eine originalsprachige Aufnahme hört. 

Aber auch in einer englischsprachigen Aufführung der MET klingt der Ketzal runder.  Man muss mehr Aufnahmen zum Vergleichen hören, denn auch Übersetzungen gibt es mehr als genug, und nicht alle sind wirklich gut.

 

Erich

Lieber Erich,

da gebe dir recht, nicht alle Übersetzungen sind gut. Ich habe ja mal das Beispiel aus der Verkauften Braut geschrieben, die Arie der Marie „Endlich allein“, oder „Oh tut das weh“, nicht so toll. Natürlich aus dem tschechischen übersetzt wohl nicht so einfach. Aber wer hört das schon in der Originalsprache? Aber ehrlich gesagt, wenn ich die Sprache nicht verstehe, wer weiß was für ein Text mir da geboten wird.

Aber sonst, Jedem das Seine

Singen im Original , das ist für mich einfach der Zeitgeschmack. Dem kann man sich anpassen oder nicht. Das trifft auf alle musikalischen Genres zu. In den 50-er Jahren wurde fast jeder Erfolgsschlager aus den USA auch verdeutscht,  ob das nun Elvis war oder Paul Ancka, Conny Francis oder Wanda Jackson… Teilweise haben diese ihre Lieder sogar in einer deutschen Fassung herausgebracht. Ich habe ja selbst Tanzmusik gemacht, und wir haben nur deutsch gesungen. Englisch habe ich nie gemocht. Später wurden sogar die Beatles übersetzt. Heute singen irgendwelche deutschen Bands alles in englisch, alle singen irgendwas mit, kaum einer weiß, was die da singen. 

Ich höre jetzt auch Elvis oder Roy Orbison, die Everly Brothers oder Cliff Richard lieber im Original, da  mit Beginn der 70-er Jahre die Rockmusik für mich aufgehört hat zu existieren. Einmal weil ich nicht wußte wovon die singen und andererseits, weil mir der Rhythmus der Nach-Elvis-Musik nicht mehr zusagte.

In der Oper gehe ich mit musica. Im Opernhaus wünsche ich mir deutschen Gesang. Wenn ich CD oder DVD (Radio höre ich kaum noch) mit Opernquerschnitten oder Portraits erleben will, dann steht immer der Sänger im Vordergrund. Ich wäre ja ein Banause, wenn ich auf Corelli oder Domingo, Gobbi oder Raimondi, Corena oder Freni, Tebaldi oder Callas uva. verzichten würde. Ich lege mir aber immer wieder auch die deutschen Sänger von Anders bis Wunderlich, von Metternich bis Prey und vor allem unsere wunderbaren Soprane der 60- er bis 70- er Jahre auf. Allerdings mache ich Zugeständnisse, wenn ich in Dresden Stars erleben will. Da geht es nicht anders. 

Sir Morosus

Liebe Freunde!

Dieses Thema betrifft mich jetzt. Vom Gymnasium aus gibt es zwei Angebote für das Theater Bonn. Angebot 1: Einmal Schauspiel (welches Schauspiel weiß ich noch nicht) plus Oper, das wäre als Oper „Die Hochzeit des Figaro“.  Angebot 2:  Schauspiel (hier kenne ich den Titel auch noch nicht) als Oper gäbe es hier den „Maskenball“). Wunderschöne Opern, aber die 15- 16 jährigen Schülerinnen werden mit der Handlung und dem italienischen Text wohl überfordert sein. Ja, es gibt die gr0ßen Text-Überschriften, das wird schon eine Hilfe sein. Ich persönlich hasse diese Überschriften, sie stören mich. Ich werde meiner Tochter vorher noch diese Opern auf DVD vorspielen, damit sie schon etwas von den Opern kennenlernt. Den „Maskenball“ habe ich (Gottseidank) auch in deutsch-gesungen mit Śandor Konya als König  Gustav. 

Liebe Grüße

Attila

 

Dieses Thema ist wirklich unerschöpflich und ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Einigung zwischen den beiden Polen (Originalsprache – deutsche Übersetzung) kommt. Ich persönlich bin da nicht festgelegt (was auch wegen meiner besussten Abstinenz zu Opernhäusern) zu tun hat. Mir sind die üblichen Regietheater-Aufführungen ein Gräuel.

Gelesen habe ich allerdings im Zusammenhang mit den von Willi geposteten Opern-Querschnitten in deutscher Sprache, was Jürgen Kesting dazu aus Wien zu berichten wusste: Eberhard Wächter (oder Waechter – beides kommt vor) hatte als Intendant der Volks- (später auch) der Staatsoper die Idee, dass man im Haus am Ring die fremdsprachigen Opern in der Originalsprache und in der Volksoper die Aufführungen in deutscher Übersetzung bringen sollte.

Diese Idee hat sich (natürlich, möchte ich sagen) nicht durchgesetzt. Übertragen auf andere Städte in deutschsprachigen Ländern wüsste ich auch nur wenige Städte mir mehreren Opernhäusern, die so etwas durchführen könnten. Davon einmal abgesehen dürfte solch ein Plan am Geld scheitern…

(ich habe die Btr. aus dem Metternich Thread richtigerweise hierher kopiert)

 

Der in deutsch gesungenen Rigoletto ist ja das Thema, nebenbei bemerkt, eine meiner favorisierten Lieblingsopern,  möchte ich nur eine besondere kitschige Stelle herausgreifen – Herzog /Duca „Ich seh´heiße Zähren… “ Du meine Güte, wer weiß denn heutzutage noch, was „Zähren“ sind?! Wie schön dagegen klingt doch da „Parmi veder le lagrima…“, und wie herrlich phonetisch läßt sich das singen! Beispiele, auch aus anderen Opern, könnte ich beliebig weiter anführen.

Ich selbst finde es gut und richtig, daß sich das Singen in der Originalsprache mehr und mehr, auch an mittleren Häusern durchgesetzt hat. An größeren Häusern ist es auch durch Gastsolisten, die oftmals aus fremdsprachigen Ländern kommen, zwingende Notwendigkeit. Ein Beispiel aus mehrfachem eigenem Erleben früher an der Deutschen Staatsoper Berlin, da standen mitunter vier Nationen auf der Bühne:                                                                                                              

  „Rigoletto“– Gilda (Polen), Duca (Italien), Rigoletto (Bulgarien), andere Solisten und Chor (Deutschland).

Auch im tschech. Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg gastieren Solisten aus anderen Nationen. Und zum Glück (und zu meiner Freude), werden alle Aufführungen in der jeweiligen Originalsprache der Werke gegeben.

LG PavOro

Das Thema ist unerschöpflich. Genau wie belcanto bin ich fast ausschließlich mit deutsch gesungenen Opern aufgewachsen, und das war für mich eine Selbstverständlichkeit. Wenn ich jetzt gerade auf Rigoletto zurückgreife, dann könnte ich fast den gesamten Text auf deutsch singen. Da ich die Handlung zur Genüge kenne, ist es für mich auch kein Problem, die Originalsprache zu hören und zu wissen, was gerade gesungen wird. Zu dieser Gruppe gehören ca. 15-20 italienische und auch einige französische Opern, bei denen mich der Originaltext nicht stört – eben weil mir viele Textpassagen aus den deutschen Übersetzungen bekannt sind. Für einen Rigoletto auf der Bühne in deutsch mit Metternich würde ich wie belacanto viel Geld bezahlen, aber nicht barfuß.

Nun kommt das erste „aber.“ Nicht jeder, der in die Oper geht, hat die musikalische Vorbildung wie viele von uns. Sehr viele gehen in die Oper und sehen selbst Rigoletto, Traviata oder den Bajazzo zum ersten Male. Sie wissen nicht was gesungen wird, da kaum einer italienisch versteht. Die Folge der Karajanschen Reform war, daß für dieses Publikum später Übertexte eingeblendet wurden. Diese finde ich furchtbar, sie lenken vom Bühnengeschehen ab, man kann im Parkett nur mit der Gefahr von Halsverrenkungen lesen, also auch keine Lösung.

Nun das zweite „aber“. Ich stelle mir vor, in „Dalibor“, „Jenufa“ oder „Die Favoritin“ o.a. zu gehen, Opern, von denen ich mich erst im Opernbuch über den Inhalt informieren muß, und dann wird in der Originalsprache gesungen. Furchtbar. Ich verstehe kein Wort tschechisch. In diesem Falle würde ich mich evtl. am Gesang berauschen, an der Musik, am Orchesterklang. Aber etwas fehlt – der Text.

Meine Muttersprache ist deutsch, und die würde ich auch in der Oper bevorzugen. Dem steht nun wieder entgegen, daß viele Sänger heute eine undeutliche Aussprache haben, viele haben auch deutsch nicht als Muttersprache. Ein Problem, für welches es wohl kaum eine generalisierte Lösung gibt.

Herzlichst Sir Morosus

Liebe Troubadouri,

eigentlich gehört dieses Thema nicht hierher, siehe https://troubadour-forum.de/foren/thema/singen-in-der-originalsprache-oder-der-jeweiligen-landessprache/

dort habe ich auch meine Meinung dazu kundgemacht. Es wäre ja alles viel schöner, wenn die deutschsprachigen Opern/Spielopern heute noch an den Häusern vertreten wäre. Wo sind sie? Warum gibt es sie selten? Liegt es daran, dass die nicht Muttersprachler sich mit der deutschen Sprache schwer tun? Es gibt ja kaum noch deutsche Sänger auf den Spielplänen. Die Verständlichkeit in diesen Opern ist, wie hier einige sagen, nicht besonders gut. Wie ist es denn in den italienischen Opern? Man versteht eh nix, woher weiß ich denn, dass die Aussprache korrekt ist? So auch in anderen ausländischen Sprachen.

Wie ich schon früher schrieb, ich muss den Text einer Arie sofort verstehen, ohne auf das Textband zu schielen. Ich brauche den Inhalt, das Geschehen, den Ablauf, ohne darüber nachzudenken, was da jetzt wohl gesungen wird.

Mich würde interessieren warum es kaum noch Spielopern gibt. Da bringt man lieber Opern in der Origninalsprache z.B. russisch oder tschechisch, was kein Mensch versteht. Dazu kommt eine moderne Inszenierung, was soll ich noch in der Oper?

Liebe Grüße

musika

Als ich jung war, gab es  die Opern fast nur in deutscher Sprache. Dennoch hätte ich vieles nicht verstanden, weil nicht jeder Sänger eine klare Aussprache hatte. Da ich mir in jungen Jahren das Opernhaus nicht leisten konnte, außerdem das nächste Opernhaus weit weg war (Trier), wir aber in einem Dorf bei Bernkastel-Kues untergebracht waren und die Verkehrsverbindungen ungünstig waren (Ein Auto hatten wir nicht), habe ich sehr viele Opern durch den Rundfunk kennengelernt (Damals noch auf Mittelwelle mit vielen Störungen). Aber mir hat immer das Libretto geholfen, das man bei Rundfunksendungen ja auch mitlesen konnte. Später, als ich mir vereinzelt mal eine Oper leisten konnte, habe ich mir immer ein deutsches Textbuch besorgt und vorher durchstudiert.
Heute bevorzuge ich die Opern in Originalsprache. Wobei bei den französischen und italienischen Opern auch die klangvollere Sprache eine Rolle spielt. Wenn ich heute auf die Musik angepasste deutsche Textbücher lese, z.B. von Rigoletto,  dann finde ich manches abgeschmackt, teilweise „an den Haaren herbeigezogen“. Aber dazu habe ich schon vieles in Bezug auf die Erstellung von Inhaltsangaben gesagt. Von Rigoletto und einer Reihe anderer bekannter Opern habe ich glücklicherweise ein Libretto mit den Originaltexten und einer wörtlichen Übersetzung daneben, die dann allerdings nicht auf die Musik passt.
Ich verkenne dabei nicht, dass manche Feinheiten dem Zuhörer verloren gehen, wenn er lediglich die – in vielen Opernführern oft grobe – Inhaltsangabe kennt. Dazu müsste es von allen Opern eine wörtliche Übersetzung geben, die man verinnerlichen könnte. Aber das bleibt ein Wunschdenken.

Liebe Grüße
Gerhard

(ich habe vier Btr. aus dem Metternich Thread richtigerweise hierher kopiert)

PavOro

vielen Dank PavOro, du bist mir zuvor gekommen, so ist es besser. Eigentlich müsste man die Beiträge verschieben können, damit auch die Original Verfasser identisch sind. Aber das geht leider nicht.

Zitat von PavOro am 20. September 2022, 17:23 Uhr

Ein Beispiel aus mehrfachem eigenem Erleben früher an der Deutschen Staatsoper Berlin, da standen mitunter vier Nationen auf der Bühne:                                                                                                              

  „Rigoletto“– Gilda (Polen), Duca (Italien), Rigoletto (Bulgarien), andere Solisten und Chor (Deutschland).

Liebe Freunde

Alleine dieses Beispiel, und so ist es an vielen mittleren und an großen Häusern sowieso, zeigt die zwingende Notwendigkeit zum Aufführen der jeweiligen Werke, in der Originalsprache. Übrigens, im tschech. Opernhaus in Liberec, habe ich den „Freischütz“ in deutscher Sprache gehört. Ich glaube, auch die Zauberflöte war in deutsch.

 

Zitat von  Gerhard am 20. September 2022, 17:46 Uhr
Heute bevorzuge ich die Opern in Originalsprache. Wobei bei den französischen und italienischen Opern auch die klangvollere Sprache eine Rolle spielt. Wenn ich heute auf die Musik angepasste deutsche Textbücher lese, z.B. von Rigoletto,  dann finde ich manches abgeschmackt, teilweise „an den Haaren herbeigezogen“.

Dem stimme ich absolut zu. Hinzu kommt, ich bezweifle, daß man im Zuschauerraum einen auf der Bühne in deutsch gesungenen Text tatsächlich genau verstehen wird – vor allem nicht, wenn die Töne schnell gesungen und dann noch in die Höhe gehen.  Krasses Beispiel – die Arie der Königin der Nacht. Ich behaupte, niemand, der den Text dieser Arie nicht vorher gelesen hat, wird den Text auch nur annähernd verstehen.

LG PavOro

Zitat von  Gerhard am 20. September 2022, 17:46 Uhr
Heute bevorzuge ich die Opern in Originalsprache. Wobei bei den französischen und italienischen Opern auch die klangvollere Sprache eine Rolle spielt. Wenn ich heute auf die Musik angepasste deutsche Textbücher lese, z.B. von Rigoletto,  dann finde ich manches abgeschmackt, teilweise „an den Haaren herbeigezogen“.

Dem stimme ich absolut zu. Hinzu kommt, ich bezweifle, daß man im Zuschauerraum einen auf der Bühne in deutsch gesungenen Text tatsächlich genau verstehen wird – vor allem nicht, wenn die Töne schnell gesungen und dann noch in die Höhe gehen.  Krasses Beispiel – die Arie der Königin der Nacht. Ich behaupte, niemand, der den Text dieser Arie nicht vorher gelesen hat, wird den Text auch nur annähernd verstehen.

LG PavOro

Ich wette, dass in original Sprachen auch nicht immer der Text verstanden wird, aber das merkt ja keiner. 🙂

Eigentlich geht es mir nicht darum die italienischen Opern in deutscher Sprache zu hören, sondern um die Opern, die selten gespielt werden, wie Freischütz, Martha, die verkaufte Braut, Wildschütz, der Evangelimann, Fidelio, der fliegende Holländer und andere.

Außer Wagner findet man sie kaum noch auf den Spielplänen, außer Zauberflöte. Und dann nochmal meine Frage, wo sind die deutschen Sänger und Sänerinnen?

Liebe Grüße

musika

 

Liebe musica,

in Gera war am 14.09.2022 Premiere einer deutschen Oper in deutscher Sprache. Gespielt wurde Gottfried von Einems „Dantons Tod“. Da ich mir unschlüssig über einen Besuch war, habe ich im Internet eine Aufführung aus dem Theater an der Wien von 1963 gefunden und die 96 min durchgehalten. Obwohl ich gegenüber Musik des 20. Jahrhunderts aufgeschlossen bin (Strauss, Schostakowitsch, dÁlbert u.a.) bin ich mir nicht sicher, ob ich mir und meiner Frau das antuen werde. Zu dissonant ist die Musik, trotz aller Spannungen. Gleichzeitig wird in der Zeitung Geldknappheit am Theater beklagt. Ob damit mit dieser Oper finanzielle Lücken aufgefüllt werden können? Schon die Premiere war nicht ausverkauft.

Angekündigt war ursprünglich auch „Der Wildschütz“, nun steht er aber im Programmheft nicht mehr drin. Schade.

In Gera werden die Hauptrollen gesungen von Alejandro Larraga Schleßke (Mexiko), Isaac Lee (Südkorea) und Roman Astakow (Rußland).

Es grüßt der Sir

 

Seite 1 von 2Nächste

Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de

Gestaltung Agentur kuh vadis