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Thomas Hampson über das Lied als Spiegel seiner Zeit (SWR)

Hallo

Im Jahr 2018 moderierte Thomas Hampson 10 Teile der SWR2-Musikstunde. Sein Thema war „Das Lied als Spiegel seiner Zeit“. Mir liegt das Skript vor und ich habe die Genhmigung, daraus zu zitieren, was ich in der kommenden Zeit gerne tun möchte.

Zu Beginn räumt er Leonard Bernstein und seiner musikalischen Rolle – nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit dem Fall der Mauer 1989 – Raum ein.

Hampson wörtlich:

„Zur Zeit des Berliner Konzerts war Bernstein eine kulturelle Galionsfigur, er trat für Werte ein, die schon Beethoven und Schiller umtrieben: Toleranz und Brüderlichkeit. Von seiner allumarmenden Liebe für die Menschen und alles Menschliche erzählt sein Lied „Greeting“, für das er nicht nur die Musik, sondern auch den Text geschrieben hat.

Das Stück gehört zu dem Zyklus „Arias and Barcarolles“, Bernsteine letzter Komposition für Stimme:

When a boy is born, the world is born again

And takes its first breath with him

When a girl ist born, the world stops spinning around

And keeps a moments hushed wonder

Every time a child is born

For the space of that brief instant the world is pure

 

…immer, wenn ein Kind geboren wird, ist die Welt für einen kurzen Moment wieder rein…“

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und Hampson weiter

„Das Stück findet sich in Bernsteins Liederzyklus „Arias and Barcarolles“, uraufgeführt 1989. Der Zyklus eröffnet eine ganze Welt von Gefühlen und Stimmungen, von den komplizierten Freuden des sich-Verliebens hin zum Vorlesen einer Gutenachtgeschichte für das Kind.

Der Titel des Zyklus ist übrigens dem Präsidenten Dwight Eisenhower von den Lippen gepflückt: Nachdem Bernstein Gershwins `Rhapsody in blue´im Weißen Haus dirigiert hatte und in diesem Konzert auch als Pianist aufgetreten war, soll der Präsident gesagt haben: `Ich mag dieses letzte Stück, das sie da gespielt haben. Es hatte eine Melodie. Ich mag Musik mit Melodie, nicht immer diese Arien und Barcarolen und dieses Zeugs…´.“

Gruß Wolfgang

 

 

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