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Troubadour

Sitze gerade in einer sehr guten Aufführung des Troubadour – hier in der Oper Temeswar. Bericht folgt morgen.  Gerade klingelt es zum 3. Akt.

Grüße! 

Honoria Lucasta 

Liebe Honoria

Ich hoffe, Du hattest an der Aufführung Freude und Genuß. „Il Trovatore“ ist auch eine meiner Lieblingsopern und ich bin schon sehr auf Deinen Bericht gespannt.

Auf der Bühne habe ich diese Oper live zum ersten Mal an der Komischen Oper Berlin gesehen, dann in meinem heimatlichen Musik Theater und in den vergangenen drei Jahren viele Male im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg.

LG PavOro

Liebe alle,

nach einem Ausfall (Chorkonzert) und einer unbefriedigenden Vorstellung (Maskenball) gab es mit dem Troubadour gestern nun einen wirklich schönen Abend im Temeswarer Opernhaus, das im Rahmen des Erlaubten gerade so gefüllt war – man muß nun bald dafür sorgen, daß die in 2 Jahren Opernabstinenz Entwöhnten tatsächlich bald wieder in größerer Zahl in die Vorstellungen kommen.

Das Publikum gestern erlebte eine fulminante Aufführung. Vorweg: das Dekor gemahnte an eine mild südeuropäische Umgebung, die Kostüme waren im späten 19. Jhdt. verortet. Genial war das nicht, aber es störte auch nicht.

Das Sängerensemble sang auf sehr gutem, teilweise herausragenden Niveau.

Allen voran muß man Paula Iancic als Leonora loben, die bereits für „D’amor sull’ali rosee“ minutenlangen Beifall bekam. Frau Iancic ist äußerlich eine erfreuliche Erscheinung (grazil und mit liebenswertem Gesichtsausdruck) und verfügt über eine schön durchgebildete, volle Stimme, die auch in dramatischen Momenten (Duett mit Luna) nichts Schrilles, Hektisches hat; nach einer sehr guten Leistung während der gesamten Oper gelang ihre Schlußphrase vor dem Bühnentod noch einmal ganz außerordentlich schön. Großer Jubel am Schluß für sie.

Gabriela Toader sang die Azucena zunächst ein wenig verhalten; sie wurde aber mit fortschreitendem Abend deutlich engagierter und steuerte durch ihre angenehme Stimme und ihre große Sicherheit einiges zum Erfolg bei. Sie ist eher ein tiefer Mezzosopran als ein wirklicher Alt– das macht einige Phrasen der Azucena schon zu einer Herausforderung. Frau Toader meisterte dies mit zunehmender Autorität. Die Schlußphrase dann mit dem Ausbruch in die Höhe „Sei vendicata, o madre!“ gleißend – das Publikum war auch hier zu Recht begeistert.

Remus Alăzăroae als Manrico verfügte über alle Spitzentöne mit großer Durchschlagskraft. Er sang engagiert und tonschön; das muß für einen Manrico schon reichen. Einen Oscar für Schauspielkünste wird er freilich nicht erringen.

Şerban Vasile war der Luna und ein wenig der zentrale Punkt dieser Aufführung – die Oper könnte ja auch mit Fug und Recht „Lunas Verhängnis“ oder so ähnlich heißen. Herr Vasile kann gutes Aussehen und eine gut durchgebildete, eher tiefer tönende Baritonstimme für sich reklamieren. „Il balen“ gelang herausragend, ebenso die Mini-Stretta „Per me ora fatale“. Er machte sehr schön deutlich, in welche Verwirrung selbst so ein abgebrühter Halbschurke wie Luna durch die Ränke des Opernlibrettos geraten kann: in der Schlußszene, als er begreift, daß er eben seinen Bruder hat füsilieren lassen (in Temeswar sozusagen lebensecht im Hintergrund gezeigt) sieht man förmlich, wie er totenbleich wird und ihm die Sinne zu schwinden drohen. Eine stimmlich und schauspielerisch sehr gute Leistung.

Mihnea Ignat leitet das vortreffliche Orchester der Oper Temeswar mit feinem Sinn für Details und vor allem als aufmerksamer Partner der Sänger; es war schön zu sehen, wie da im besten Sinne inspiriert miteinander musiziert wurde.

Jubel und ein für hiesige Verhältnisse langer Applaus zum Schluß. Solche Abende darf es ruhig öfter geben.

Grüße!

Honoria Lucasta

Liebe Honoria

Vielen Dank für Deinen informativen Bericht. Du hast das alles sehr gut beschrieben und es freut mich ganz sehr, daß Du einen so schönen Theaterabend erlebt hast. Etwas wehmütig denke ich an meine viele schöne erlebte Aufführungen des Trovatore in meinem Theater /Opernhaus in Liberec /Reichenberg zurück, die durch die Corona Pandemie seit zwei Jahren unterbrochen wurden. Ich hoffe auf bessere Zeiten in hoffentlich nicht allzu ferner Zeit und das ich dann auch wieder von einer Aufführung berichten kann.

LG PavOro

Am Wochenende war wieder einmal ein Fernsehprogramm zum Fürchten. Da bin ich beim Suchen auf Youtube in eine Oper mit einer undurchsichtigen, grauenvollen Handlung gestoßen. Ein wenig Liebe und Romantik, etliche sterben durch Gift und durch den Strang, unschuldige Kinder werden verwechselt und ins Feuer geworfen, und dazu wird sehr oft sehr schön gesungen. Kurz – was jeder hier weiß – Il Trovatore stand auf dem Programm. Früher durch das Liveerlebnis Rosvaenge meine Lieblingsoper und trotzdem live nur 4x gesehen, davon 3x in Gera. 1957/58 zweimal dieselbe Inszenierung, einmal mit Rosvaenge, der erst nach 2 „eisernen Vorhängen“ (einmal nach der Stretta mit Wiederholung und einmal nach Ende der Oper) zum Abschminken gehen durfte, einmal ca. 14 Jahre später mit Georg Czekalla als Manrico und einmal 1988 im Opernhaus Perm. Seither nicht wieder gesehen, obwohl zu Beginn der 90-er Jahre in Gera eine musikalisch tolle Inszenierung (mit KS Fred Dittrich als Manrico) auf dem Programm stand. Aber Kalaschnikows und Naziuniformen wollte ich mir nicht antun. Im TV habe ich Manrico noch oft seine Stretta singen gehört, z.B. aus Verona, den DDR-Film aus den 70er Jahren u.a.

Und am Wochenende nun einen alten Film aus 1957 , gefilmt wohl in der Mailänder Scala in tollen Kulissen, ohne Beifall. Zwar schwarz-weiß, aber gutes Bild und guter Ton. Darstellerisch Niveau der 50-er Jahre, viel Rampensingen. Ansehenswert, aber nicht restlos begeisternd, irgend wie fehlte trotz guter Tempi der Schwung, das Mitreißende. Hier die Namen der Hauptdarsteller:

Manrico       – Mario del Monaco                                                                                                                                                                                Azucena       – Fedora Babieri (phantastischer Stimmumfang)                                                                                                                              Ferrando     – Plinio Clabassi (richtiger schwarzer Baß)                                                                                                                                          Leonora       – Leyla Gencer (für meine Begriffe zu wenig Ausstrahlung)                                                                                                             Graf Luna    – Ettore Bastiannini (für mich etwas enttäuschend, nicht wuchtvoll genug, sehr zurückhaltend, ungewohnt)

Die Sänger wurden in der für mich so gesehenen Rangfolge  sortiert. Es mag verwundern, den ansonsten oft als besten Luna bezeichneten Basti an letzter Stelle zu finden. Glanzvoll der Mailänder Chor und auch das Orchester. Trotzdem ein schöner Abend, zumal die Bayern gegen Dortmund gewonnen haben.

http://www.youtube.com/watch?v=Bv1d-QtY8Zk&t=48s

Es grüßt Sir Morosus

PS – warum das Ranking nach dem Versenden so gestaffelt rüberkommt, das weiß ich nicht. Hier ist alles gerade.

 

Hallo, Sir!

Diese Aufnahme habe ich vor einiger Zeit schon einmal gesehen und gehört. Die Besetzung ist m. E. hervorragend. Bastianini ist sonst ein ausgezeichneter Graf Luna, ja, hier etwas zurückhaltend. Ich liebe die Stimme des Bassisten Plinio Clabassi, dieses einzigartige samtige in seiner Stimme gefällt mir. Ich habe mehrere Aufnahmen mit ihm. In der folgenden, kurz angespielten Szene aus Don Carlos, mit drei mächtigen Bässen besetzt (Christoff, Neri, Clabassi), singt er den verbannten Kaiser Karl (als Mönch) vor dem Kloster:

 

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Zitat von PavOro

Auf der Bühne habe ich diese Oper live zum ersten Mal an der Komischen Oper Berlin gesehen, dann in meinem heimatlichen Musik Theater und in den vergangenen vier Jahren viele Male im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg.

“Il Trovatore“, auch eine meiner Lieblingsopern. An meinem Besucher Stammhaus leider momentan nicht im aktuellen Spielplan.

Ich möchte hier eine GA dieser Oper empfehlen. Sie wurde 1975 in der damaligen DDR für das Fernsehen produziert. Werkgetreu inszeniert, dargeboten von einem großartigen intern. Ensemble, insbesondere mit einem, wie ich meine, überaus hervorragenden Franco Bonisolli als Manrico.

PavOro

Eine besonders schöne Stelle das „Miserere“ ab 1. 38, 30… welch herrlich stimmlicher Wohlklang…

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