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Valerie Haunz und Sofi Simeonidis – Ein Liedduo mit dem Mut zur Moderne

Junge Liedtalente stellen sich vor

 

Valerie Haunz

Die freiberufliche Sopranistin und Gesangspädagogin Valerie Haunz wurde in Bonn geboren und ist Bachelor-Absolventin der Studiengänge Künstlerischer Gesang und Gesangspädagogik sowie Master-Absolventin des Studienganges Lied- und Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Derzeit ist sie Studentin an der Hochschule im Masterstudiengang Musiktheater.

Sie ist sowohl als Lied-, als auch als Konzert- und Opernsängerin gefragt. So wurde sie mit dem 1. Preis beim Musikwettbewerb Isenbügel in der Kategorie Liedduo gemeinsam mit ihrer Liedpartnerin Sofi Simeonidis sowie mit dem 2. Preis beim Hochschulinternen Liedwettbewerb ausgezeichnet. Sie gastierte bereits regelmäßig im Chor der Oper Köln.

Einem breiten Publikum wurde Valerie Haunz u.a. durch das vom WDR im Jahr 2022 aufgezeichnete Liedprogramm jüdischer Komponist*innen bekannt. Im Jahr 2024 gewann sie bei der International Student LiedDuo Competition in den Niederlanden den ersten Preis sowie ein Konzert in Paris. Zuletzt wurde sie als Preisträgerin des Fürstin Eugénie Preis – 2024 ausgewählt. In naher Zukunft folgt das Finale des GenRe Wettbewerbs 2025 sowie ihr Debüt als Echo in Ariadne auf Naxos von Richard Strauss und als Adele in Die Fledermaus von Johann Strauss.

 Wieso interessiere ich als junger Mensch mich für das Thema Lied?

 Ich glaube hierbei ist nicht entscheidend, wie jung oder alt man ist. Beim Lied geht es für mich darum in kurzer Zeit eine ganze Geschichte zu erzählen. Und gut erzählte Geschichten zu lieben ist wohl nicht vom Alter abhängig. Es ist lediglich die Frage, ob man in seinem Leben das Glück hatte der Kunstform Lied begegnet zu sein, da sie leider in der Regel nicht mehr zum alltäglichen Leben der Menschen gehört und es wohl ein wenig des Zufalls bedarf, um in Kontakt damit zu kommen.

Ich habe vom „Lied“ selbst erst im Gesangsstudium so wirklich erfahren. Zunächst dadurch, dass es ein eigenes Fach darstellt, in dem ich eben dieses Genre erarbeiten sollte. Dabei gefiel es mir zunächst ähnlich gut wie die Oper oder das Oratorium. Erst als ich das Glück hatte auf Pianist*innen zu treffen, mit denen ich längere Zeit gemeinsam Repertoire erarbeitet habe, habe ich die wirkliche Kraft im Lied erkannt und für mich lieben gelernt.

Denn für mich als Sängerin ist das Magische am Lied-Singen vor allem, dass ich dies heute mit meiner Duo-Partnerin Sofi machen darf, mit der ich seit Jahren als Team zusammenarbeite. In der Zeit haben wir viel miteinander erlebt, wir gehen durch dick und dünn und sind zu einem wirklichen Duo und engen Freunden gewachsen. Die Intimität des „zu zweit Musizierens“ schafft eine unglaublich vertraute Verbindung – man entwickelt eine gemeinsame Stimme. Hierbei gibt es zwischen uns weder einen Menschen, der dirigiert, noch irgendjemand anderes. Es gibt lediglich die Komposition und uns zwei. An dieser intimen und intensiven Verbindung lassen wir das Publikum im Konzert teilhaben. Und ich habe den Eindruck, dass das Publikum diese Verbindung und dessen Magie ebenso spürt.

Welche drei für mich neuen Lieder möchte ich unbedingt einmal aufführen? 

  • This be her verse: After Philip Larkin; von Kathleen Tagg
  • This be her verse: Wedding; von Kathleen Tagg
  • Split the Lark; von John Zorn

Welche Liedaufnahme würde ich auf die „einsame Insel“ mitnehmen?

 Ich würde die CD: „Liederkreis“ von Anna Lucia Richter und Michael Gees mitnehmen.

Sie umfasst eine wunderschöne Mischung aus klassischem Lied und Liedimprovisation, mit welcher ich mich selbst intensiv auseinandersetze. Maßgeblichhabe ich diese von Michael Gees selbst lernen dürfen, da ich mit ihm bereits improvisierte Konzerte gegeben habe. Gerade sein Spiel inspiriert mich wie kaum ein anderes zum spontanen Musizieren. Inspiration stelle ich mir auf einer einsamen Insel sehr hilfreich vor 😊

 

Sofi Simeonidis

Sofi Simeonidis wurde in Tiflis, Georgien, geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung am Sakaria-
Paliaschwili-Musikgymnasium. Bereits mit sieben Jahren trat sie als Solistin mit dem Sinfonieorchester
ihrer Heimatstadt auf. Ihr Studium führte sie vom Staatlichen Vano-Sarajishvili-Konservatorium in
Tiflis über die Hochschule für Musik Detmold bis zur Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie
derzeit ihr Konzertexamen in Liedgestaltung bei Prof. Ulrich Eisenlohr absolviert.

Seit rund drei Jahren arbeitet sie mit ihrer festen Duo-Partnerin Valerie Haunz zusammen. Gemeinsam
konnten sie diverse Wettbewerbserfolge feiern, darunter: 2025 Preisträgerinnen beim Vrienden van het
Lied mit einem Engagement durch die Konzertagentur in Holland, 2024 der Fürstin-Eugénie-Preis für
Lied-Duo in Hechingen, der Erste Preis beim Internationalen Lied-Duo Wettbewerb in Groningen und
der Erste Preis beim Vocallis Songpreis in Aachen. 2023 erhielten beide den Ersten Preis beim
Musikwettbewerb Lied Duo und Moderation in Isenbügel.

Geprägt von einer tiefen Verbindung zwischen Musik und Poesie, widmet sie sich mit besonderer
Leidenschaft dem Lied. Neben dem klassischen und romantischen Repertoire gilt ihr Interesse
besonders der zeitgenössischen Liedkunst.

Welche drei für mich neuen Lieder möchte ich unbedingt einmal aufführen?

Ich würde gerne Gustav Mahlers „Kindertotenlieder“ spielen – eine Musik von enormer mentaler
Herausforderung, der ich mich bisher nicht stellen konnte. Der zweite Zyklus, den ich unbedingt
aufführen möchte, ist „Harawi“ von Messiaen.

Wieso interessiere ich als junger Mensch mich für das Thema Lied?

Meine erste Begegnung mit dem Lied hatte ich bereits als Kind im Musikgymnasium in Georgien. Doch
die wahre Liebe zu dieser Kunstform entfachte in Detmold, als ich dort das Wahlfach Liedgestaltung bei
Prof. Manuel Lange belegte. Mein ursprüngliches Ziel war es, einfach nur meine Kreditpunkte zu
sammeln – doch zum ersten Mal erkannte ich, was Literatur und Musik gemeinsam in uns auslösen
können. Ich verstand, wie faszinierend es ist, dass zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten einen
gemeinsamen musikalischen Körper erschaffen. Genau deshalb verließ ich den Unterricht nicht nur
beeindruckt, sondern tief berührt – und verliebt in das Lied. Von diesem Moment an wusste ich, dass es
mein künstlerischer Schwerpunkt sein sollte.

Denn die Kunst des Liedes ist für mich eine der vielseitigsten und zugleich intimsten Formen der Musik.
In der Verbindung von Musik, Text und Interpretation liegt eine besondere Magie. In wenigen Minuten
erzählen Lieder ganze Geschichten – voller unterschiedlichster Emotionen.
Diese Intensität und Direktheit faszinieren mich immer wieder. Und manchmal frage ich mich: Wo sonst
kann man in nur fünf Minuten zum Beispiel Schubert und Goethe gemeinsam erleben? Das ist für mich
etwas ungemein Wertvolles und Wunderbares.

Als Liedpianistin erlebe ich, dass Lieder unendlich viel Raum für Kreativität und Fantasie bieten. Man
kann sie in einem klassischen Ablauf präsentieren oder auf völlig unkonventionelle, moderne Weise
inszenieren – manchmal sogar eindrucksvoller als ein Film. Für mich ist es ein Privileg, so eng mit
Liedern vertraut zu sein, ihre Tiefen auszuloten und sie schließlich mit dem Publikum zu teilen.

Welche Liedaufnahme würde ich auf die „einsame Insel“ mitnehmen?

Das wäre eine schwierige Entscheidung … aber vielleicht „Der Zwerg“ von Schubert. Diese Ballade ist
einfach genial – von der Dichtung bis zur Vertonung. Mich fasziniert besonders die rätselhafte
Geschichte, die so viele Deutungsmöglichkeiten offenlässt. Sie gibt Raum für eigene Fantasie und lädt
dazu ein, dieses düstere Märchen immer wieder neu zu erleben.

 

Olivier Messiaen (1908-1992) „Minuit pile et face“, aus dem Zyklus „Chants de Terre et de Ciel“

https://youtu.be/ndzQaAuz1HA?si=34cM1Gceb8KRceFo

Franz Schubert (1797-1828) „Romanze“ D.114, (Ein Fräulein klagt im finstern Turm), Matthisson

https://youtu.be/k686kkk7h5I?si=qASUcEFjTSkAEkby

Moritz Eggert (*1965) „Wiegenlied“ nach Brentano, aus dem Zyklus „Singet Leise“

https://youtu.be/Z3zn_ymf25E?si=LaDwD5fjcsxdjnWC

 

 

 

 

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Hallo

Als Ergänzung verlinke ichhier die Aufnahme des gesamten Auftritts der beiden Künstlerinnen in Groningen:

https://youtu.be/LpI6NHawdQk?si=HlAtPNk9qQVlYgr1

Gruß Wolfgang

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Gestaltung Agentur kuh vadis