informativ

diskussionsfreudig

meinungsbildend

kooperativ

Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

Hallo und herzlich Willkommen im Troubadour Forum!

Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Verfolgte Komponisten klassischer, deutscher Unterhaltungsmusik in der Nazizeit

Hier sollen Komponisten genannt werden,  verfolgte- verfemte Komponisten, die wir in einem Konzert zusammengefasst haben, ich habe darüber berichtet.

Manfred gab den Anstoß an Leon Jessel, den ich im Beitrag Schwarzwaldmädel näher beschrieben habe.

Kurt Weill, (1900 – 1950) ein etwas exotischer Komponist, den ich hier nun, da Manfred ihn schon vorstellte, weiter beschreiben. Er ist zwar kein ausgesprochener Operettenkomponist, aber seine Chansons sind bekannt und beliebt.

Wem würde nicht umgehend die Dreigroschenoper mit Macky Messer einfallen?

Sein Gesamtwerk umfasst jedoch viel mehr; er schrieb Opern, Operetten, Kantaten, Musicals, Ballettmusik, Songs und Jazz.

Einem religiös – jüdischen Elternhaus entstammend, studierte er ab 1918 an der Musikhochschule in Berlin. 1926 heiratete er Lotte Lenya, seine wichtigste Interpretin.

Ab 1927 vertonte er in Zusammenarbeit mit Bert Brecht dessen Werke; es entstanden u. a. die Dreigroschenoper und Happy End.

1933 ließ sich das Paar Weill/Lenya scheiden. Weill floh vor den Nazis nach Paris.

1935 zog er mit Lotte Lenya in die USA und feierte große Broadway – Erfolge. Neben der puren Unterhaltung machte er auch die Shoa und die Apartheid musikalisch zu seinen Themen. Weill kam nie mehr nach Europa zurück. Er starb 1950 an Herzinfarkt.   Klar äußerte er sich, dass er nicht mehr als deutscher Komponist betrachtet werden wollte. Bekannte Songs sind z.B. die Seeräuber Jenny und Surabaya Johnny und viele mehr.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

 

Liebe Musika,

ich greife dieses Thema auf und berichte über einen Komponisten, den ich an anderer Stelle schon einmal genannt habe, der aber nicht Verfolgter des Nazis-Regimes war, dessen Lebenslauf mich aber immer erschüttert hat, weshalb ich um Nachsicht bitte, wenn ich ihn hier einfüge:

Oscar Nedbal (1874-1930).

Nedbal war Sohn eines Rechtsanwalts und wuchs in einer deutschsprachigen und auch musikliebenden Familie auf. Von 1885 bis 1892 war er Student in Prag, und zwar erst Trompete, dann Violine, daneben Theorie bei Karel Strecker und Antonin Dvorak (die Akzentbuchstaben habe ich absichtlich weggelassen). Danach spielte er im neugegründeten, aber bald schon berühmten „Böhmischen Streichquartett“ die Bratsche. Seit 1896 dirigierte er in Prag und dann in Wien das „Tonkünstlerorchester“, In Wien blieb er bis 1907, kehrte 1919 nach der tschechoslowakischen Staatsgründung aber in die Heimat zurück.

Seine künstlerischen Bestrebungen waren, als Wiederzugereister, nicht von allen Bürgern gerne gesehen und brachte ihn trotzdem an die Spitze des slowakischen Nationaltheaters in Preßburg (Bratislava). Man muss allerdings feststellen, dass seine Management-Fähigkeiten weniger gut geheißen, seine Musik dagegen weitaus höher beurteilt wurden. Die finanziellen Nöte dieses Theaters ließen Nedbal offensichtlich keinen anderen Ausweg finden, als den Suizid durch den Sprung aus dem Fenster des Ballettsaales in die Tiefe.

Nedbals Arbeiten sind sorgsam und gediegen und machen keine Zugeständnisse an das landläufig Gefällige. Musikwissenschaftler bestätigen immer wieder, dass seine Musik in der Erfindung, in der harmonischen Finesse und dramatischer Kraft ganz oben rangiert und Zeitgenossen weit überlegen ist.

Seine Kompositionen schließen neben Kammermusik aus früheren Jahren noch Tanz- und Ballettmusiken ein, ehe die Operette ihn gefangen nahm:
Polenblut (1913), Winzerbraut (1916), Eriwan (1918), Cudná Barbora (Die keusche Barbara, Prag 1910), Schöne Saskia (Wien 1917), Donna Gloria (Wien 1925).

Paul Abraham(1892 – 1960)

Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie studierte Komposition in Budapest. In Folge einiger Unbill nahm er zunächst einen „bürgerlichen“ Beruf an, dirigierte und komponierte nur nebenbei. Trotzdem erlangten seine Stücke wachsende Popularität, auch, weil er den Jazz in die Operette einfließen ließ.

Die Karriere brachte ihn 1929 nach Berlin. In dieser Zeit entstand u. a.  die hier vorgestellte Operette „Die Blume von Hawaii.

Durch die faschistische Machtergreifung 1933 nahm der erfolgreiche Weg ein jähes Ende. Zunächst wieder in Budapest und Wien, floh er im Zuge der Annexion Österreichs 1938 nach Paris ohne seine Frau und schließlich 1940 über Kuba in die USA.

Beeinträchtigt durch eine psychiatrische Erkrankung mit vielen Klinikaufenthalten, konnte Paul Abraham in den USA nicht Fuß fassen. In Hamburg nach der Europarückkehr musste er noch weiter in die Psychiatrie und kam wieder mit seiner Frau zusammen. 1960 starb er an Krebs.

Die Blume aus Hawaii thematisiert die Kolonialisierung Hawaiis durch US – Truppen. Das Lied „Bin nur ein Jonny“, das gleich zu hören sein wird, beleuchtet sehr einfühlsam, dass schwarze Künstler*innen ständiger Diskriminierung ausgesetzt waren. Der Protagonist resümiert, er sei ja nur der „Neger“, egal, wie populär er als Künstler ist. Das N-Wort wird im Kontext als Verdeutlichung der Ausgrenzung benutzt.

KS Franz-Josef Kapellmann in Blume von Hawaii

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

musika

 

Friedrich Hollaender(1896 – 1976)

Als 4-Jähriger zog er mit der Familie (Vater Operettenkomponist, Mutter Revuesängerin) 1900 nach Berlin, wo er aufwuchs. Anfangs tätig als Pianist für den Stummfilm, wurde er im 1. Weltkrieg als Dirigent des Fronttheater – Orchesters berufen.

In den 20ger Jahren war Friedrich Hollaender eine feste Kulturgröße, arbeitete mit Künstlern wie Kurt Tucholsky und Max Reinhardt und gründete sein eigenes Theater: die Tingel – Tangel – Bühne. Unvergesslich bleibt „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ aus „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich.

Auch Satire und Gesellschaftskritisches war sein Metier. Den andauernden Antisemitismus etwa nahm er sehr wohl wahr, was in seine Arbeit auch einfloss.

1933 wurde es jedoch bitterernst, wie wir wissen, auch er musste sich wie viele wegen seiner jüdischen Abstammung nach Paris aufmachen. 1934 kam er in Hollywood an und schrieb für den Film.

1955 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte in München. Er erhielt viele Ehrungen, darunter Verdienstkreuz 1. Klasse.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Oscar Straus(1870 – 1954)

Das zweite s ließ der Sohn des Bankiers Leopold Strauß streichen, um eine Verwechslung mit der Musikdynastie Strauß zu vermeiden.

Er studierte bei Max Bruch in Wien und erwies sich als typischer Vertreter der Silbernen Operettenära, wie z.B. die Operette Walzertraum und Rund um die Liebe.

1939 im Gefolge der Annexion Österreichs ereilte ihn als Jude das Schicksal der Emigration; zuerst nach Paris, danach New York und Hollywood, wo er erfolgreich Fuß fassen konnte.

Nach dem 2. Weltkrieg kehrte er nach Österreich zurück, wo er mit großen Ehrungen bis zum Tode weiter komponierte. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Siegfried Translateur (1875-1944)

Seine erste Ausbildung erhielt der im oberschlesischen Bad Carlsruhe Geborene in Breslau, die er ab 1909 in Wien am Konservatorium fortsetzte. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Leipzig nahm Translateur eine Kapellmeisterstelle in Berlin an.

1911 gründete er, sozusagen als zusätzlichem finanziellen Standbein, den Musikverlag „Lyra“, in den er später seinen Sohn Hans aufnahm und dann den Verlag in „Musikverlag Lyra Translateur & Co“ umbenannte. Das Verlagsprogramm beinhaltete nicht nur eigene Werke, hauptsächlich Walzer und Märsche, sondern auch die Arbeiten anderer Komponisten.

Das wohl bekannteste Werk Translateurs ist der Walzer „Wiener Praterleben“, den er als Siebzehnjähriger schrieb, der seine Popularität allerdings in den 1920er Jahren durch das Berliner Sechstagerennen erlangte und den Namen „Sportpalast-Walzer“ erhielt und diesen Titel bis heute behalten hat.

Aufgrund der nationalsozialistischen „Nürnberger Gesetze“ von 1935 wurde Translateur als „jüdischer Mischling“ eingestuft und aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen. Auch musste er seinen Musikverlag als „nichtarisch“ liquidieren. Am 19. April 1943 kam er in das Lager Theresienstadt, wo er kaum ein Jahr später starb.

Seine bekanntesten Kompositionen sind
– Wiener Praterleben, op.12 (auch Sportpalast-Walzer)
– Durch Kampf zum Sieg, op. 66, Marsch
– Donaumärchen, op. 99, Walzer
– Was Blumen träumen, op.156, Charakterstück
– Nur wer die Sehnsucht kennt, op.161 (amerikanisch Longing), Walzer
– Ein Ballnachtstraum, op.164, Walzer-Intermezzo
– Hochzeitszug in Liliput, op.165, Charakterstück

Sportpalast-Walzer (Wiener Praterleben) – YouTube

Siegfried Translateur – Wiener Praterleben (Walzer / Waltz) – YouTube

Edmund Eysler (1874-1949)

Auch Edmund Eysler ist ein Leidtragender des Nationalsozialismus: Er wurde am 12. März 1874 in Wien als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er sollte Ingenieur werden, aber seine Bekanntschaft mit Leo Fall sorgte für das Musikstudium am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Hier wurde er Kompositionsschüler von Robert Fuchs und ließ sich zum Klavierlehrer und Kapellmeister ausbilden.

Nach dem Abschluss mit Auszeichnung, hielt Eysler sich zunächst mit Klavierunterricht finanziell über Wasser. 1898 heiratete er Poldi Allnoch, mit der er dann zwei Töchter hatte. 1901 erhielt er eine Stelle als Kapellmeister. Er komponierte zunächst Kammermusik und Klavierstücke sowie die Oper „Fest auf Solhaug“ und das Ballett „Schlaraffenland“.

Durch einen Verwandten lernte Eysler den Librettisten Ignaz Schnitzer kennen, der schon den Text für den „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß verfasst hatte. Und Schnitzer gab Eysler den Auftrag, die Musik zu seinem Opernlibretto „Der Hexenspiegel“ in Musik zu schreiben. Geplant war, dass die Oper an der Wiener Hofoper uraufgeführt werden sollte, was die Direktion jedoch ablehnte, weil sie für das Haus „zu einfach“ sei. Aus diesem Grund wurde Eyslers Oper nie aufgeführt. Der Musikverleger Weinberger ermutigte Eysler daraufhin aus dem Werk eine Operette zu formen. Daraus entstand die Operette „Bruder Straubinger“, die dann bei der Uraufführung am 20. Februar 1903 (mit Alexander Girardi in der Hauptrolle) ein großer Erfolg wurde.

In der Folge komponierte Eysler „Der unsterbliche Lump“, die am 14. Oktober 1910 mit einem überwältigenden Erfolg auf die Bühne kam. In der Presse war zu lesen, dass Eyslers Werk „den Wechsel des Genres“ widerspiegele. Die Musik des Komponisten wurde gelobt, die solide Instrumentation und die einfache Harmonisierung hervorgehoben.

Am 23. Dezember 1911 gab man seine neueste Operette „Der Frauenfresser“, ebenfalls ein großer Erfolg.

Im März 1913 folgte die Uraufführung des Werks „Der lachende Ehemann“, deren Melodienerfindung von der Kritik gelobt wurde. Bis 1921wurde dieses Werk 1793mal aufgeführt. Aufführungen erfahren. Auch in den Jahren des Ersten Weltkriegs brachte man im Wiener Bürgertheater in gewohnter Weise pro Saison mehrere Eysler-Operetten heraus.

1927 veröffentlichte Eysler die sehr erfolgreiche Operette „Die goldene Meisterin“, die in Wien sehr großen Anklang fand.

Wegen Eyslers jüdischer Abstammung verboten die Nazis die Aufführung seiner Werke und Adolf Hitler entdeckte, wahrscheinlich mit Entsetzen, dass eine seiner Lieblingsoperetten „Die gold’ne Meisterin“ von einem Juden komponiert worden war.

Eysler flüchtete jedoch nicht, sondern fand Unterschlupf bei Verwandten und Freunden. Zudem gewährte ihm der Titel eines Ehrenbürgers von Wien einen gewissen Schutz. Nach dem Krieg, den er überlebt hatte, erzielte er mit der Operette „Wiener Musik“ (am 22.12.47 uraufgeführt) einen letzten großen Erfolg. Zum 75. Geburtstag 1949 erhielt Edmund Eysler den „Ehrenring“ der Stadt Wien, und die in der Nazizeit entfernte Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Thelemangasse wurde wieder angebracht.

Edmund Eysler starb am 4. Oktober 1949 in Wien an den Folgen eines Sturzes von der Bühne. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Eysler: „Bruder Straubinger“ – YouTube

Eysler ‚Fein, fein schmecht uns dir Wien‘ Walzer – YouTube

Die gold’ne Meisterin: ‚Du liebe, gold’ne Meisterin‘ – YouTube

Robert Stolz(1880 – 1975)

Dieser ganz Große im Operetten-, Filmmusik und Schlagergenre ist nicht jüdischer Herkunft, hätte in Nazideutschland unbehelligt leben und arbeiten können. Er zeigte aber in Gegensatz zu einigen Kollegen eine ganz klare Haltung, die in diesem Konzert eine Würdigung verdient.

Er studierte in Graz, Berlin und Wien, und dirigierte in renommierten österreichischen Theatern.

1924 wirkte er in Berlin mit großem künstlerischem Erfolg, kehrte 1926 zurück nach Wien zurück. Insgesamt schrieb er 60 Operetten, Filmmusik und Schlager. Noch heute sind seine Melodien populär, wie „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein.“

Nach dem Machtantritt der Nazis schmuggelte er mehrmals Verfolgte in seiner Limousine nach Österreich Er verließ nach der Annexion 1938 unter Protest sein Land und emigrierte mit seiner Frau über Zürich, Paris, Genua nach New York, wo er sogar für den Filmmusik – Oscar nominiert wurde.

Es erfolgte 1942 seine Ausbürgerung aus dem deutschen Reichsgebiet und die Konfiszierung seines Vermögens, weil er es strikt ablehnte, „in Ehren nach Deutschland zurückzukehren“.

Erst 1946 kam er nach Wien zurück und blieb bis zum Tod ein erfolgreich

Ein Beispiel von vielen, hier mit Fritz Wunderlich

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 Georg Kreisler (1875 – 1962)

der „taubenvergiftende“ Meister der ganz bösen Lieder ist der jüngste und langlebigste in der Runde. Inzwischen spielt man ihn gelegentlich im TV, da sein rabenschwarzer Humor heute besser verstanden wird als im 20. Jahrhundert.

Noch minderjährig, floh er mit der Familie nach dem sog „Anschluss“ 1938 gerade noch rechtzeitig in die USA. Kreisler erzählt, dass er als Gymnasiast zusammen mit den anderen jüdischen Klassenkammeraden bespuckt, verprügelt und aus der Schule geworfen wurde.

Arnold Schönberg versuchte, den talentierten jungen Mann in der University of California unterzubringen, was aber am fehlenden Abitur scheiterte (das er ja nicht mehr ablegen konnte).

Als US – Bürger und Soldat kam er ins Nachkriegsdeutschland und fungierte als Übersetzer in den Vernehmungen festgesetzter Nazigrößen.

Zurück in USA, komponierte er u. A.  für Charlie Chaplin und präsentierte seine Lieder in Clubs. Plattenaufnahmen wurden ihm wegen seiner herben Texte und Themen verwehrt.

1956 kehrte er zurück nach Wien, arbeitete mit Schauspielgrößen wie Helmut Qualtinger, jedoch auch hier weigerte man sich, seine Lieder in den Medien auszustrahlen. Er pendelte noch zeitweise zwischen München und Berlin hin und her und blieb schließlich in der Salzburger Gegend.

Ab 2001 trat er nicht mehr auf, sondern wurde Schriftsteller und verstarb mit 89 Jahren.

Zum Beispiel:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Leo Fall (1873 – 1925)

Der älteste des komponierenden Brüdertrios Fall – bestehend aus Leo, Siegfried und Richard – entging dem nationalsozialistischen Terror durch seinen frühen Tod im Jahr 1925. Seine Brüder wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft in Konzentrationslager verschleppt, wo sie starben. Nach seinem Musikstudium in Wien wurde Leo Fall zunächst in Hamburg als Kapellmeister engagiert und danach als Sologeiger im Berliner Metropol – Theater.

Da seine Opern erfolglos blieben, wurde er zuerst Hauskomponist des Kabaretts „Böse Buben“ im Berliner Künstlerhaus. Schließlich wendete er seit 1906 sich der Operette zu und zählte neben Franz Lehar und Oskar Straus zu den bedeutendsten Komponisten der Silbernen Operettenära.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden seine Werke im deutschen Machtbereich verboten.

Seine Werke waren sowohl vom klassischen Wiener Walzer als auch von modernen Motiven geprägt. Der Durchbruch gelang ihm mit der Operette „Die Rose von Stambul“.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Werner Richard Heymann(1896 – 1961)

war einer der bedeutendsten Musikschöpfer der Weimarer Republik. Er schrieb für Filme der Superstars wie Lilian Harvey und Heinz Rühmann.

Nach Studium und Militärzeit arbeitete er zunächst für Kabarettbühnen und kam schließlich zum Filmatelier Babelsberg, später UFA, zu deren Generalmusikdirektor er 1926 berufen wurde. In dieser Zeit entstand die Musik für „Die Drei aus der Tankstelle“ und „Der Kongress tanzt“.

1933 kündigte ihm die UFA umgehend wegen seiner jüdischen Abstammung. Er emigrierte über Paris in die USA. In Hollywood scheiterte er, kehrte zurück nach Europa, letztlich nach London. Ende der Dreißiger versuchte er erneut in Hollywood sein Glück; diesmal erfolgreich. 1951 kehrte nach Deutschland zurück, erhielt die Staatsbürgerschaft erst 1957 nach einem „Kulturtest“ wieder.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mit diesen Komponisten der Unterhaltungsmusik während der NS Zeit startet unser nächstes Konzert. Das Thema ist immer aktuell und gefragt,
Kultur braucht Freiraum, Pluralität der Gesellschaft und vor allen Dingen Frieden. Die Gefahren für die Demokratie, seitens des faschistischen Ungeistes sind wieder gewachsen. Unsere Form der Kunst bietet Anknüpfungspunke zur Wachsamkeit anzuregen.

http://www.bel-voce-konzertvorschau.de/Programm_aktuell.pdf

Viele Komponisten wären noch zu erwähnen, die wir nicht im Programm haben.

musika

Liebe musika,

ein sehr lobenswertes Thema, das unserem Forum sehr gut zu Gesicht steht, zumal uns als deutschem Muskiforum, und ich hatte auch schon in einem anderen Forum in der Erinnerungsarbeit mit besonderer Anteilnahme an die Musiker,  vor allem Komponisten jüdischen Glaubens, die in Nazideutschland verfolgt und in KZ’s brutal ermordet wurden, erinnert, und deswegen habe ich beschlossen, auch für den Opern-, Lied-, Sänger-  und Oratorien/Messen- u. andere geistlichen Werk-Bereiche so ein Thema einzurichten und bin schon angefangen, eine Stoffsammlung anzulegen.

Liebe Grüße

Willi????

Nach unserem Komponisten Konzert am vergangenen Sonntag sind die Bel-Voce Gesangssolisten in Hochstimmung. Wir haben nicht mit den super vielen Zuhörern gerechnet, die nicht alle Platz gefunden haben und teilweise draußen vor der Türe zuhören mussten. Wir waren überwältigt von der Begeisterung des Publikums, obwohl wir immer ein etwas flaues Gefühl im Magen haben, da ja manche Texte z. B. von Weill, Seeraäuber Jenny und der Surabay Johnny nicht so, sagen wir mal gewöhnlich sind. Das Thema, die verfolgten Komponisten, sind immer wieder für das Publikum interessant, aber es muss ein dementsprechendes Publikum sein. Ich glaube, man kann es nicht überall und für Jedermann präsentieren. Wir hoffen auch in Zukunft irgendwo das Programm wieder singen zu können.

In drei Wochen werden wir es im Rathaus Kriftel singen, bin gespannt, wie es da ankommt.

musika

Dieses Mal reisen wir nach Hessen in die schöne Stadt Kriftel. Dort hat uns Gioachino ins Rathaus eingeladen für dieses besondere Konzert.

 

Ist möglicherweise ein Bild von ‎1 Person und ‎Text „‎Rat- und Bürgerhaus in Kriftel Frankfurter Str. 33 -37 26. März 2023 17 Uhr Beliebte Melodien verfemte Künstler ΚΑΑΑ L H A U Verfolgte Komponisten klassischer, בר1E2 deutscher Unterhaltungsmusik z in der Nazizeit E S T VERBANAN und Melodien von: M Paul Abraham, Leo Fall, Friedrich Hollaender, M Werner Heymann, Leon Jessel, Georg Kreisler, U E Emmerich Kálmán, Robert Stolz, Oscar Straus, M Kurt Weill E R Î B Bel-Voce Gesangssolisten Gesangstudio Vollmert Klavier: Norbert Henß Organisation: Dietmar Vollmert Künstl. Leitung: Erika Sommer K R I F N k] kulturforum Eintritt frei Spenden erbeten‎“‎‎

Es ist mir eine Ehre, Euch in unserer so umtriebigen Gemeinde Kriftel willkommen zu heißen. Dieses Projekt hat die größtmögliche Verbreitung  verdient!

GIOACHINO

Vielen Dank, lieber Gioachino, wir freuen uns in Deiner Heimat dieses Konzert zu singen.

Liebe Grüße

musika

Leon Jessel 22. Januar 1871 – 4. Januar 1942, war ein deutscher Komponist. Er komponierte vor allem Operetten

Leon Jessel war der Sohn eines Kaufmanns, der aus Polen in die USA ausgewandert war und mit seiner Ehefrau Mary später wieder nach Europa zurückkehrte. Er war ab 1891 zunächst in Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr, später auch in Freiberg, Kiel, Stettin und Chemnitz als Kapellmeister tätig.[1] 1896 heiratete er Clara Luise Grunewald. Von 1899 bis 1905 wirkte Jessel als Kapellmeister am Wilhelm-Theater in Lübeck und war anschließend Direktor der Liedertafel des Gewerkvereins Lübeck. Im Jahre 1909 wurde seine Tochter Eva Maria geboren.

Zeit in Berlin

1911 übersiedelte die Familie nach Berlin. 1919 wurde die erste Ehe geschieden, 1921 heiratete er seine zweite Ehefrau Anna.

Gedenktafel am Haus Düsseldorfer Straße 47 in Berlin-Wilmersdorf (in diesem Haus wohnte später auch die Schauspielerin Lilian Harvey)

In seiner Berliner Zeit ab 1911 wandte sich Jessel verstärkt der Komposition von Operetten und Singspielen zu, die vor allem in Berlin, später auch in München, Hamburg und Königsberg uraufgeführt wurden. Seinen größten Erfolg feierte er mit der Operette Das Schwarzwaldmädel (Libretto von August Neidhart), die 1917 in der Komischen Oper Berlin (an der Weidendammer Brücke) uraufgeführt wurde. Der große Erfolg des Schwarzwaldmädels lässt sich daran ermessen, dass es innerhalb der folgenden 10 Jahre rund 6000-mal aufgeführt wurde, unter anderem 1922 am Teatro Coliseo in Buenos Aires. Einen zweiten großen Erfolg konnte er 1921 mit der Operette Die Postmeisterin feiern.

Jessels Popularität begann mit dem 1905 für Klavier komponierten Charakterstück die Parade der Zinnsoldaten, das bald von verschiedensten Orchestern gespielt wurde. Das Stück diente 1933 als Titellied im Paramount-Zeichentrickfilm The Parade of the Wooden Soldiers. Jessel gehörte zu den Mitgründern einer Gema-Vorläuferorganisation.

Verfemung und Tod

Sein Grab in Berlin-Wilmersdorf

Den Nationalsozialisten auf Grund seiner deutschnationalen Ansichten zunächst offenbar eher wohlwollend gegenüberstehend, ersuchte Jessel nach der Machtergreifung um Aufnahme in den Kampfbund für deutsche Kultur Alfred Rosenbergs. Er wurde jedoch abgewiesen und wenig später wegen seiner jüdischen Abstammung mit Aufführungsverbot belegt, obwohl er bereits 1894 aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und zum christlichen Glauben übergetreten war. Am 15. Dezember 1941 wurde Jessel zur Gestapo-Leitstelle in Berlin-Mitte vorgeladen und festgenommen. Grund war ein 1939 geschriebener, bei einer Hausdurchsuchung gefundener Brief an seinen Librettisten Wilhelm Sterk nach Wien, in dem Jessel geschrieben hatte: „Ich kann nicht arbeiten in einer Zeit, wo Judenhetze mein Volk zu vernichten droht, wo ich nicht weiß, wann das grausige Schicksal auch an meine Tür klopfen wird.“ Von der Gestapo wurde Jessel in einem Keller des Polizei-Präsidiums am Alexanderplatz so schwer misshandelt, dass er am 4. Januar 1942 im Jüdischen Krankenhaus Berlin verstarb.

Leon Jessel wurde zunächst auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt und 1955 auf den Friedhof Wilmersdorf in Berlin umgebettet.[2]

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

musika

Leider hatten wir parallel die gleichen Themen, war mein Fehler.  Um nicht durcheinander zu kommen, habe ich das letzte Thema wieder gelöscht. 

musika

Auf Wunsch werden die Bel-Voce Gesangssolisten dieses besondere Konzert nochmal wiederholen.

 

Hochgeladene Dateien:

Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de

Gestaltung Agentur kuh vadis