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Troubadour-Forum für klassische Vokal- und Instrumentalmusik

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Vom Mezzo zum Sopran und zurück: Martha Mödl

Martha Mödl (* 22. März 1912 in Nürnberg; † 17. Dezember 2001 in Stuttgart) war eine deutsche Opernsängerin (Mezzosopran, später dramatischer Sopran) und zweifache Kammersängerin.  Neben Astrid Varnay und Birgit Nilsson gehörte sie zu den „drei großen Wagner’schen Nachkriegsprimadonnen“ und war eine gefeierte Klytämnestra in Elektra von Richard Strauss.

Martha Mödl besuchte das Institut der Englischen Fräulein (Congregatio Jesu), eine katholische, aber weltliche Höhere Töchterschule, wo sie ihr Abitur erlangte. Zwölf Jahre lang hatte sie Klavierunterricht. Sie begann nach langer Tätigkeit als kaufmännische Angestellte ihr Gesangsstudium erst mit 28 Jahren in ihrer Heimatstadt dank eines ortsansässigen Mäzens und war nach dem Krieg eine der führenden Sängerinnen ihres Fachs an allen großen Bühnen der Welt. Begonnen hat sie ihre Karriere 1943 in Remscheid noch als Mezzosopran mit den typischen Rollen wie Hänsel, Mignon, Cherubino, Carmen. In den letzten Kriegsmonaten musste sie Artilleriegranaten drehen, ihr Vertrag in Remscheid galt aber noch, sodass sie ihre Karriere sofort wieder aufnehmen konnte. Noch 1945 erfolgte der Wechsel an die Deutsche Oper am Rhein nach Düsseldorf und Duisburg (deren Haus sie fast durchgehend bis zu ihrem Tod verbunden war), wo sie als Carmen debütierte. Es folgten Engagements in HamburgMünchenRomMailandWien, am Teatro Colón in Buenos Aires und an der Metropolitan Opera in New York.

Im Bayreuth der Nachkriegsjahre war sie dann nach ihrem Wechsel ins hochdramatische Sopranfach Isolde (Tristan und Isolde), Brünnhilde (Der Ring des Nibelungen) und Kundry (Parsifal), teilweise im Wechsel mit ihren berühmten Kolleginnen Astrid Varnay und Birgit Nilsson. Nach einem stimmlich bedingten Wechsel zurück ins Mezzofach in den sechziger Jahren, widmete sich Martha Mödl zunehmend dem Charakterfach und verschloss sich auch nicht der sog. „Neuen Musik“. Komponisten wie Hans Werner HenzeGiselher KlebeWalter HauptWilfried Hiller oder Aribert Reimann schätzten vor allem ihre darstellerische Intensität.

Bei den Gandersheimer Domfestspielen spielte sie 1978 die Titelrolle in Das Haus der Bernarda Alba von Federico García Lorca; sie erhielt dafür 1980 den „Roswitha-Ring“ als herausragendste Schauspielerin. 1988 wurde ihr das Silberne Blatt der Dramatiker Union und 1999 der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Bis Anfang 2001 konnte man sie auf der Bühne erleben, unter anderem am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken, in Düsseldorf als Golde in Anatevka oder in ihrer großen Parade-Altersrolle als Gräfin in Tschaikowskis Pique Dame an der Oper der Stadt Köln, der Wiener Staatsoper und am Mannheimer Nationaltheater. Noch Ende 2000 sang sie in der Neuproduktion der ursprünglich für sie komponierten Oper Die Gespenstersonate von Aribert Reimann.

Sie ist auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt.

Quelle Wikipedia

Lieber Manfred,
was Du da machst – damit ist diese Beitragsserie gemeint – ist aus meiner Sicht sehr lesenswert und informativ und in dieser Form absolut richtig, aber manchmal möchte man noch eine klitzekleine Erläuterung zu den Geschehnissen hinzufügen, was ich hiermit mal wieder tue.

Früher hatte Martha Mödl mal angegeben, dass ihre erste Bühnenrolle der Hänsel in Humperdincks »Hänsel und Gretel« war. Diese Aussage hat sie später revidiert und zu Protokoll gegeben, dass ihre allererste Partie auf der Bühne die Azucena in Verdis »Troubadour« war, das war im Herbst 1942; übrigens hatte sie sich dabei heiser gesungen und konnte danach kaum noch reden.

»In den letzten Kriegsmonaten musste sie Artilleriegranaten drehen«, steht da geschrieben; es sei der Nachwelt überliefert, dass sie Zünder für Granaten herstellte, und das in einer Umgebung wo scharfe Munition bis zu dem Wänden hochgestapelt war; sie mussten weiter arbeiten, auch wenn andere schon längst im Luftschutzbunker waren; Martha Mödl litt in dieser Zeit Todesängste.
Drei Mal war sie ausgebombt, Remscheid lag in Schutt und Asche, aber sie hatte einen Vertrag als erste dramatische Mezzosopranistin für Düsseldorf in der Tasche – wie dorthin kommen?

Sie ging zu Fuß über die Müngstener Brücke, nicht wissend in welchem Zustand sich dieses an der höchsten Stelle 107 Meter hohe Eisenbahnviadukt befindet …

Lieber Belcanto!

Meine Idee war und ist, die bei Wikipedia zerstreuten Kurz-Biografien als eine Art „Gesangskünstler-Buch“ im Troubadour-Forum zusammenzufassen. Ein tiefergehendes Informationsinteresse kann ich persönlich mangels eigener Biografien der Künstler und Künstlerinnen nicht erfüllen. Das müssten andere (wie Du beispielsweise) mit Hinzufügungen nachträglich erfüllen. Diese „Einwurf“ werde ich nach unbestimmter Frist wieder löschen…

Liebe Grüße
Manfred

Lieber Manfred und lieber Belcanto,

ich halte solche Zusammenarbeit und Ergänzungen für das Forum sehr zielführend, wenn sich die beiden Beteiligten über solche Zusammenarbeit einig sind, und deswegen, lieber Manfred,  brauchst du deinen o. a. „Einwurf“ nicht zu löschen, dokumentiert er doch solche fruchtbare Zusammenarbeit ganz vortrefflich.

Liebe Grüße

Willi😀

Auch die Sängerfreunde  finden die Arbeit von Manfred äußerst informativ für unser Forum. Sehr gut ist der Gedanke die eingestellten Kurzbiografien mit zusätzlichen Informationen, Erlebnissen, Anekdoten zu ergänzen. Wenn daraus tatsächlich das „Gesangskünstler-Buch“ entstehen könnte wäre das wie die Opernführer „Traumprojekte“ für unser Forum. Die Sängerfreunde werden sich selbstverständlich an dem geplanten Projekt beteiligen. In jedem Fall wünschen wir gutes Gelingen!

Herzlich grüßen die Sängerfreunde

Erich Ruthner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Erich Ruthner

Gestaltung Agentur kuh vadis