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Ja, hier geht es um den Komponisten Antonio Salieri. Als Sohn des Kaufmanns Anton Salieri und seiner Gemahlin Anna am 18. August 1750 im venezianischen Legnano geboren, erhielt Antonio Salieri schon früh Musikunterricht – von seinem Bruder Francesco und dem Organisten Giuseppe Simoni nämlich. Als Salieri 1765 verwaiste kam er nach Venedig und wurde dort von Giovanni Mocenigo versorgt, erhielt vom Tenor Ferdinando Pacini Gesangs- und von Giovanni Battisto Pescetti den nötigen Kompositionsunterricht. Als dann der k. k. Kammerkomponist Florian Leopold Gaßmann aus Wien 1766 wegen der Aufführung seiner Oper Achille in Sciro in Venedig war, wurde er auf Salieri aufmerksam und überredete ihn, mit in die k. k. Reichshauptstadt Wien zu kommen. Durch Gaßmann lernte Salieri 1766 Christoph Willibald Gluck und 1767 Pietro Metastasio kennen; mit Gluck stand er bis zu dessen Tod 1787 in Kontakt. 1770 vertonte Salieri seine erste Opera buffa Le donne letterate, dessen Libretto ursprünglich für Gaßmann geschrieben worden war, der sich jedoch zu dieser Zeit in Italien aufhielt. Seinen ersten Erfolg hatte Salieri bereits 1771 mit seiner ernsten Oper Armida erzielt. Antonio Salieri war Günstling Kaiser Joseph II. und wurde von ihm nach Gaßmanns Tod in Jahre 1774 als dessen Nachfolger als Kammerkomponist und Direktor der italienischen Oper ernannt. Seine zwei darauffolgenden Opern La finta scema und Daliso e Delmita, für das Hoftheater komponiert, waren jedoch nicht erfolgreich. 1774 lernte Salieri Therese Helfersdorfer kennen, die er 1775 heiratete. Sie war eine Cousine der Pianistin und Komponistin Josepha Auernhammer. Das Ehepaar hatte acht gemeinsame Kinder, von denen vier Töchter den Vater überlebten. Aufgrund der Umstrukturierungen der Hoftheater in Wien wandte sich Salieri der italienischen Oper zu und schrieb fünf Opern für die Theater in Mailand, Venedig und Rom. Mit Erlaubnis von Joseph II. weilte Salieri 1778 bis 1780 in Italien. Seine Oper La scuola de‘ gelosi kam beim Publikum besonders gut an und machte den Komponisten in ganz Europa bekannt. Nach seiner Rückkehr aus Italien gab Joseph II. ein deutsches National-Singspiel bei Salieri in Auftrag. Die Aufführung der deutschsprachigen Oper Der Rauchfangkehrer fand 1781 im Wiener Burgtheater statt. 1784 reiste Salieri das erste Mal nach Paris für die Aufführung von Les Danaides – eine Oper, die ursprünglich Gluck hätte komponieren sollen, der jedoch aus Altersgründen verzichtet hatte. Salieris Oper war ein Erfolg und er erhielt zwei weitere Aufträge für die Tragédies lyriques Les Horace und Tarare. Gleichzeitig komponierte er Opere buffe für Wien. 1787 reiste er für die Aufführung zu Tarare das zweite Mal nach Paris. Salieri wurde 1788 zum Hofkapellmeister ernannt und behielt diese Position bis zu seiner Pensionierung 1824. Zunehmend widmete er sich der Verwaltung der Hofkapelle, worunter die Bestallung neuer Instrumentalisten und Gesangssolisten fiel, aber auch die Organisation des Musikbestands der Hofbibliothek. Auch für die Kirchenmusik in den Gottesdiensten zeichnete Salieri verantwortlich. Im selben Jahr wurde er Präses der Tonkünstler Sozietät (ab 1795 Vize-Präsident) und dirigierte bis 1818 deren Konzerte. Bei der Kaiserkrönung von Leopold II. in Frankfurt 1790 vertonte Salieri das Te Deum. Mit dem Thronfolgewechsel übernahm Joseph Weigl die Direktion der italienischen Oper. Salieris Opernkompositionen gingen langsam zurück; unter seinen späten Opern verdient Palmira besondere Erwähnung. 1804 wurde seine letzte Oper Die Neger aufgeführt, die aber nur wenig erfolgreich war. Salieri war jedoch eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Wiener Musikleben. 1813 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Musikfreunde, 1817 wurde das Konservatorium eingeweiht, das zunächst nur aus einer Singschule bestand, der Salieri vorstand. Als Gesangslehrer unterrichtete er unter anderem Therese Gassmann und Catharina Cavalieri (die eigentlich Katharina Magdalena Josepha Cavalier hieß und am 18. März 1755 in Lichtental bei Wien geboren wurde und am 30. Juni 1801 in Wien starb). 1815 übernahm Salieri auch die musikalische Leitung beim Wiener Kongress. Zusätzlich gab Salieri auch Kompositionsunterricht. Zu seinen Schülern gehörten berühmte Persönlichkeiten wie Beethoven, Czerni, Hummel, Liszt, Meyerbeer, Schubert, Sechter, Süßmayr und W.A. Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang (1791-1844). Von einer Rivalität zwischen Salieri und Mozart ist nicht auszugehen, wie sie in Belletristik und Film, unter anderem in Amadeus (1984), zum Ausdruck kommt. Jedenfalls ist die Meinung, Salieri könnte der Mörder Mozarts sein, historisch unhaltbar, obwohl er sich sogar selbst beschuldigt haben soll, den Konkurrenten vergiftet zu haben. Um 1790 erwähnt Mozart in Briefen tatsächlich mehrmals angebliche „Cabalen“ Salieris gegen sich. Diese sind vermutlich im Zusammenhang mit der Entstehung der Oper Cosi fan tutte zu sehen, deren Libretto von Lorenzo da Ponte ursprünglich für Salieri vorgesehen gewesen war. Der hatte die Komposition jedoch in einem frühen Stadium liegenlassen und nicht wieder aufgegriffen. Wenig später soll Mozart seiner Frau Constanze gegenüber auch die Vermutung geäußert haben, vergiftet worden zu sein. In Quellen aus dieser Zeit finden sich jedoch keine wirklichen Hinweise auf eine echte Rivalität der beiden Komponisten. Alle anderen häufig zitierten Quellen datieren lange nach Mozarts Tod und sind somit in ihrer Glaubwürdigkeit als äußerst fragwürdig einzustufen. Als Mozarts Musik in den Jahrzehnten nach seinem Tod im Zuge eines einsetzenden Geniekults immer populärer wurde und Salieris Kompositionen immer seltener gespielt wurden, gewannen die unbegründeten Behauptungen an Glaubwürdigkeit und trübten Salieris bis dato hervorragenden Ruf. Auch das zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkeimende Nationalbewusstsein trug hierzu bei, denn der in Italien geborene Salieri sollte gegen das „deutsche Genie“ Mozart ausgespielt werden. Diese Richtung lässt sich bereits 1832 in Albert Lortzings Singspiel Szenen aus Mozarts Leben nachweisen. Der Musikschriftsteller Alexander Wheelock Thayer (1817–1897) vermutete, dass Mozarts Verdacht 1781 ausgelöst wurde, als er sich um die Stelle eines Musiklehrers der Prinzessin von Württemberg bewarb, Salieri aber wegen seiner größeren Erfahrung als Gesangspädagoge ausgewählt wurde. Später, als Mozart mit Le Nozze di Figaro (Figaros Hochzeit) weder beim Kaiser noch beim Publikum auf wirkliche Anerkennung stieß, machte er anscheinend Salieri für den Misserfolg verantwortlich. Sein Vater Leopold schrieb am 28. April 1786 an seine Tochter Maria Anna: Salieri mit seinem ganzen Anhang wird wieder Himmel und Erden in Bewegung zu bringen sich alle Mühe geben. Salieri war zur Zeit der Premiere des Figaro jedoch mit den Vorbereitungen zu seiner neuen Tragédie lyrique Les Horaces beschäftigt. Wieder jener Thayer vermutete, dass die Intrigen um den Misserfolg des Figaro durch Giambattista Casti – der Nachfolger Pietro Metastasios als Hofpoet werden wollte – und den Leiter des Hoftheaters, Graf Orsini-Rosenberg, veranlasst wurden und sich eigentlich gegen den Lorenzo da Ponte richteten, der das Libretto zum Figaro verfasst hatte. Tatsächlich darf man annehmen, dass es damals – wie heute – bei der Arbeit am Theater ganz normale Meinungsverschiedenheiten gegeben hat, die von Mozart in Briefen an seinen Vater Leopold überbetont wurden. Später, als Da Ponte in Prag war, um die Uraufführung von Mozarts Don Giovanni mit vorzubereiten, rief man ihn wegen einer königlichen Hochzeit, zu der Salieris Oper Axur, re d’Ormus uraufgeführt werden sollte, nach Wien zurück, womit Mozart sicherlich nicht einverstanden war. Salieri andererseits beabsichtigte offenbar gar nicht, Mozarts Karriere aufzuhalten: Nachdem Salieri Hofkapellmeister geworden war, hatte er 1789 anstatt einer eigenen Oper sogar den Figaro erneut auf die Bühne gebracht, und als er 1790 zu den Krönungsfeierlichkeiten für Leopold II. reiste, hatte er nicht weniger als drei Messen von Mozart in seinem Gepäck. Nach Salieris Tod 1825 begann mit Alexander Puschkin und seinem Drama Mozart und Salieri, das später von Rimski-Korsakow vertont wurde, die Tradition dichterischer Freiheit, Salieri – basierend auf Mozarts Behauptungen – in Verdacht zu bringen, ihn ermordet zu haben. Auch in Peter Shaffers Bühnenstück Amadeus und dessen Verfilmung durch Milos Forman wird Salieri als skrupelloser Ehrgeizling gezeichnet. In diesem Film blickt Salieri am Ende seines Lebens auf die Zeit mit Mozart zurück. Fälschlicherweise wird Salieri hier als mittelmäßiger Komponist, Intrigant und Gotteslästerer dargestellt, was seinem Werk und Wirken nicht gerecht wird. Er war sechs Jahre älter als Mozart und überlebte ihn um 34 Jahre. Tatsächlich macht sein Gesamtwerk sein herausragendes Talent offenkundig, zahlreiche Zeitzeugen belegen Salieris äußerst liebenswürdige Art. Seine tief empfundene Religiosität wird von seinen Biographen nicht angezweifelt. Salieris Handschriften kamen testamentarisch an die Tonkünstler-Societät (die später über Graf Dietrichstein und Hofrat von Mosel in den Besitz der Hofbibliothek gelangten) sowie an die Gesellschaft der Musikfreunde. 1894 wurde die Weinberggasse im 18. Bezirk in Salierigasse umbenannt. Im Jahr 2000 brachte man an Salieris Wohn- und Sterbehaus eine Gedenktafel an. Meine CDs mit Musik von Salieri ist recht schmal, bestehen nur aus den Opern
aber die beweisen mir, dass Antonio Salieris Musik tatsächlich unterschätzt wird. Ich gehe auch davon aus, dass seine instrumentalen Werke ebenso wie die geistliche Musik die gleiche Qualität haben dürfte und die ich noch gerne entdecken würde. Ja, hier geht es um den Komponisten Antonio Salieri. Als Sohn des Kaufmanns Anton Salieri und seiner Gemahlin Anna am 18. August 1750 im venezianischen Legnano geboren, erhielt Antonio Salieri schon früh Musikunterricht – von seinem Bruder Francesco und dem Organisten Giuseppe Simoni nämlich. Als Salieri 1765 verwaiste kam er nach Venedig und wurde dort von Giovanni Mocenigo versorgt, erhielt vom Tenor Ferdinando Pacini Gesangs- und von Giovanni Battisto Pescetti den nötigen Kompositionsunterricht. Als dann der k. k. Kammerkomponist Florian Leopold Gaßmann aus Wien 1766 wegen der Aufführung seiner Oper Achille in Sciro in Venedig war, wurde er auf Salieri aufmerksam und überredete ihn, mit in die k. k. Reichshauptstadt Wien zu kommen. Durch Gaßmann lernte Salieri 1766 Christoph Willibald Gluck und 1767 Pietro Metastasio kennen; mit Gluck stand er bis zu dessen Tod 1787 in Kontakt. 1770 vertonte Salieri seine erste Opera buffa Le donne letterate, dessen Libretto ursprünglich für Gaßmann geschrieben worden war, der sich jedoch zu dieser Zeit in Italien aufhielt. Seinen ersten Erfolg hatte Salieri bereits 1771 mit seiner ernsten Oper Armida erzielt. Antonio Salieri war Günstling Kaiser Joseph II. und wurde von ihm nach Gaßmanns Tod in Jahre 1774 als dessen Nachfolger als Kammerkomponist und Direktor der italienischen Oper ernannt. Seine zwei darauffolgenden Opern La finta scema und Daliso e Delmita, für das Hoftheater komponiert, waren jedoch nicht erfolgreich. 1774 lernte Salieri Therese Helfersdorfer kennen, die er 1775 heiratete. Sie war eine Cousine der Pianistin und Komponistin Josepha Auernhammer. Das Ehepaar hatte acht gemeinsame Kinder, von denen vier Töchter den Vater überlebten. Aufgrund der Umstrukturierungen der Hoftheater in Wien wandte sich Salieri der italienischen Oper zu und schrieb fünf Opern für die Theater in Mailand, Venedig und Rom. Mit Erlaubnis von Joseph II. weilte Salieri 1778 bis 1780 in Italien. Seine Oper La scuola de‘ gelosi kam beim Publikum besonders gut an und machte den Komponisten in ganz Europa bekannt. Nach seiner Rückkehr aus Italien gab Joseph II. ein deutsches National-Singspiel bei Salieri in Auftrag. Die Aufführung der deutschsprachigen Oper Der Rauchfangkehrer fand 1781 im Wiener Burgtheater statt. 1784 reiste Salieri das erste Mal nach Paris für die Aufführung von Les Danaides – eine Oper, die ursprünglich Gluck hätte komponieren sollen, der jedoch aus Altersgründen verzichtet hatte. Salieris Oper war ein Erfolg und er erhielt zwei weitere Aufträge für die Tragédies lyriques Les Horace und Tarare. Gleichzeitig komponierte er Opere buffe für Wien. 1787 reiste er für die Aufführung zu Tarare das zweite Mal nach Paris. Salieri wurde 1788 zum Hofkapellmeister ernannt und behielt diese Position bis zu seiner Pensionierung 1824. Zunehmend widmete er sich der Verwaltung der Hofkapelle, worunter die Bestallung neuer Instrumentalisten und Gesangssolisten fiel, aber auch die Organisation des Musikbestands der Hofbibliothek. Auch für die Kirchenmusik in den Gottesdiensten zeichnete Salieri verantwortlich. Im selben Jahr wurde er Präses der Tonkünstler Sozietät (ab 1795 Vize-Präsident) und dirigierte bis 1818 deren Konzerte. Bei der Kaiserkrönung von Leopold II. in Frankfurt 1790 vertonte Salieri das Te Deum. Mit dem Thronfolgewechsel übernahm Joseph Weigl die Direktion der italienischen Oper. Salieris Opernkompositionen gingen langsam zurück; unter seinen späten Opern verdient Palmira besondere Erwähnung. 1804 wurde seine letzte Oper Die Neger aufgeführt, die aber nur wenig erfolgreich war. Salieri war jedoch eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Wiener Musikleben. 1813 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Musikfreunde, 1817 wurde das Konservatorium eingeweiht, das zunächst nur aus einer Singschule bestand, der Salieri vorstand. Als Gesangslehrer unterrichtete er unter anderem Therese Gassmann und Catharina Cavalieri (die eigentlich Katharina Magdalena Josepha Cavalier hieß und am 18. März 1755 in Lichtental bei Wien geboren wurde und am 30. Juni 1801 in Wien starb). 1815 übernahm Salieri auch die musikalische Leitung beim Wiener Kongress. Zusätzlich gab Salieri auch Kompositionsunterricht. Zu seinen Schülern gehörten berühmte Persönlichkeiten wie Beethoven, Czerni, Hummel, Liszt, Meyerbeer, Schubert, Sechter, Süßmayr und W.A. Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang (1791-1844). Von einer Rivalität zwischen Salieri und Mozart ist nicht auszugehen, wie sie in Belletristik und Film, unter anderem in Amadeus (1984), zum Ausdruck kommt. Jedenfalls ist die Meinung, Salieri könnte der Mörder Mozarts sein, historisch unhaltbar, obwohl er sich sogar selbst beschuldigt haben soll, den Konkurrenten vergiftet zu haben. Um 1790 erwähnt Mozart in Briefen tatsächlich mehrmals angebliche „Cabalen“ Salieris gegen sich. Diese sind vermutlich im Zusammenhang mit der Entstehung der Oper Cosi fan tutte zu sehen, deren Libretto von Lorenzo da Ponte ursprünglich für Salieri vorgesehen gewesen war. Der hatte die Komposition jedoch in einem frühen Stadium liegenlassen und nicht wieder aufgegriffen. Wenig später soll Mozart seiner Frau Constanze gegenüber auch die Vermutung geäußert haben, vergiftet worden zu sein. In Quellen aus dieser Zeit finden sich jedoch keine wirklichen Hinweise auf eine echte Rivalität der beiden Komponisten. Alle anderen häufig zitierten Quellen datieren lange nach Mozarts Tod und sind somit in ihrer Glaubwürdigkeit als äußerst fragwürdig einzustufen. Als Mozarts Musik in den Jahrzehnten nach seinem Tod im Zuge eines einsetzenden Geniekults immer populärer wurde und Salieris Kompositionen immer seltener gespielt wurden, gewannen die unbegründeten Behauptungen an Glaubwürdigkeit und trübten Salieris bis dato hervorragenden Ruf. Auch das zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkeimende Nationalbewusstsein trug hierzu bei, denn der in Italien geborene Salieri sollte gegen das „deutsche Genie“ Mozart ausgespielt werden. Diese Richtung lässt sich bereits 1832 in Albert Lortzings Singspiel Szenen aus Mozarts Leben nachweisen. Der Musikschriftsteller Alexander Wheelock Thayer (1817–1897) vermutete, dass Mozarts Verdacht 1781 ausgelöst wurde, als er sich um die Stelle eines Musiklehrers der Prinzessin von Württemberg bewarb, Salieri aber wegen seiner größeren Erfahrung als Gesangspädagoge ausgewählt wurde. Später, als Mozart mit Le Nozze di Figaro (Figaros Hochzeit) weder beim Kaiser noch beim Publikum auf wirkliche Anerkennung stieß, machte er anscheinend Salieri für den Misserfolg verantwortlich. Sein Vater Leopold schrieb am 28. April 1786 an seine Tochter Maria Anna: Salieri mit seinem ganzen Anhang wird wieder Himmel und Erden in Bewegung zu bringen sich alle Mühe geben. Salieri war zur Zeit der Premiere des Figaro jedoch mit den Vorbereitungen zu seiner neuen Tragédie lyrique Les Horaces beschäftigt. Wieder jener Thayer vermutete, dass die Intrigen um den Misserfolg des Figaro durch Giambattista Casti – der Nachfolger Pietro Metastasios als Hofpoet werden wollte – und den Leiter des Hoftheaters, Graf Orsini-Rosenberg, veranlasst wurden und sich eigentlich gegen den Lorenzo da Ponte richteten, der das Libretto zum Figaro verfasst hatte. Tatsächlich darf man annehmen, dass es damals – wie heute – bei der Arbeit am Theater ganz normale Meinungsverschiedenheiten gegeben hat, die von Mozart in Briefen an seinen Vater Leopold überbetont wurden. Später, als Da Ponte in Prag war, um die Uraufführung von Mozarts Don Giovanni mit vorzubereiten, rief man ihn wegen einer königlichen Hochzeit, zu der Salieris Oper Axur, re d’Ormus uraufgeführt werden sollte, nach Wien zurück, womit Mozart sicherlich nicht einverstanden war. Salieri andererseits beabsichtigte offenbar gar nicht, Mozarts Karriere aufzuhalten: Nachdem Salieri Hofkapellmeister geworden war, hatte er 1789 anstatt einer eigenen Oper sogar den Figaro erneut auf die Bühne gebracht, und als er 1790 zu den Krönungsfeierlichkeiten für Leopold II. reiste, hatte er nicht weniger als drei Messen von Mozart in seinem Gepäck. Nach Salieris Tod 1825 begann mit Alexander Puschkin und seinem Drama Mozart und Salieri, das später von Rimski-Korsakow vertont wurde, die Tradition dichterischer Freiheit, Salieri – basierend auf Mozarts Behauptungen – in Verdacht zu bringen, ihn ermordet zu haben. Auch in Peter Shaffers Bühnenstück Amadeus und dessen Verfilmung durch Milos Forman wird Salieri als skrupelloser Ehrgeizling gezeichnet. In diesem Film blickt Salieri am Ende seines Lebens auf die Zeit mit Mozart zurück. Fälschlicherweise wird Salieri hier als mittelmäßiger Komponist, Intrigant und Gotteslästerer dargestellt, was seinem Werk und Wirken nicht gerecht wird. Er war sechs Jahre älter als Mozart und überlebte ihn um 34 Jahre. Tatsächlich macht sein Gesamtwerk sein herausragendes Talent offenkundig, zahlreiche Zeitzeugen belegen Salieris äußerst liebenswürdige Art. Seine tief empfundene Religiosität wird von seinen Biographen nicht angezweifelt. Salieris Handschriften kamen testamentarisch an die Tonkünstler-Societät (die später über Graf Dietrichstein und Hofrat von Mosel in den Besitz der Hofbibliothek gelangten) sowie an die Gesellschaft der Musikfreunde. 1894 wurde die Weinberggasse im 18. Bezirk in Salierigasse umbenannt. Im Jahr 2000 brachte man an Salieris Wohn- und Sterbehaus eine Gedenktafel an. Meine CDs mit Musik von Salieri ist recht schmal, bestehen nur aus den Opern
aber die beweisen mir, dass Antonio Salieris Musik tatsächlich unterschätzt wird. Ich gehe auch davon aus, dass seine instrumentalen Werke ebenso wie die geistliche Musik die gleiche Qualität haben dürfte und die ich noch gerne entdecken würde. Ich vergaß, die Quellen anzugeben, informiere hier nach, weil die Hinzufügung oben ein Verlust der CD-Cover bedeuten würde und der Text außerdem neu eingerichtet werden müsste – und dazu hatte ich keine Lust, reiche es also hier nach: Neben der deutschen Wikipedia war die Vita Salieris in verschiedenen Internet-Musikerbiographien zu finden und ist hier eingeflossen. LG Ich vergaß, die Quellen anzugeben, informiere hier nach, weil die Hinzufügung oben ein Verlust der CD-Cover bedeuten würde und der Text außerdem neu eingerichtet werden müsste – und dazu hatte ich keine Lust, reiche es also hier nach: Neben der deutschen Wikipedia war die Vita Salieris in verschiedenen Internet-Musikerbiographien zu finden und ist hier eingeflossen. LG Lieber Manfred, da ist Dir ein außerordentlicher, informativer Artikel über Salierie gelungen. Danke und Chapeau! Herzlich grüßen die Sängerfreunde. Lieber Manfred, da ist Dir ein außerordentlicher, informativer Artikel über Salierie gelungen. Danke und Chapeau! Herzlich grüßen die Sängerfreunde. Wenn man vom reinen Thema dieses Threads ausgeht, lieber Manfred, dann darf ich vielleicht ein kurzes Licht auf einen Fall werfen, der sich sich schon zweihundert Jahre zuvor zutrug, und wo der Vorwurf an den Komponisten, zumindest in drei Morde verstrickt zu sein zwar nicht letztendlich bewiesen werden konnte, andererseits aber auch die damalige Rechtslage aber eine Sühne für Ehrenmorde unter Adligen nicht vorsah. Carlo Gesualdo war Sohn von Fabrizio II., Fürst von Venosa, und der Girolama Borromeo. Er wurde benannt nach seinem Onkel Karl Borromäus, dem später heiliggesprochenen Kardinal und Erzbischof von Mailand. Seine Mutter war eine Nichte von Papst Pius IV. Am Hofe erhielt er früh eine fundierte musikalische Ausbildung in Komposition und dem Spiel der Bass-Laute. Nach dem Tod seines älteren Bruders 1585 rückte er in der Erbfolge nach. 1586 heiratete er seine Cousine Maria d’Avalos (* 1562).[1] 1590 erfuhr Gesualdo von einer Affäre seiner Ehefrau Maria d’Avalos. Gesualdo und seine Vertrauten griffen zu einer List, um sie des Ehebruchs zu überführen: Sie gaben vor, einen Jagdausflug zu machen, kehrten jedoch noch am selben Abend zurück und ertappten das Liebespaar in flagranti. In Folge kam es zu drei Morden, deren genaue Täterschaft ungeklärt ist: Neben Gesualdos Frau starben in dieser Nacht ihr Liebhaber, Fabrizio Carafa, und eine kleine Tochter, deren Vaterschaft unklar war. Eine gerichtliche Untersuchung blieb folgenlos, da „Ehrenmorde“ unter Adligen zu der damaligen Zeit nicht gesühnt wurden. Gesualdo floh jedoch, um der Rache der Familien der Opfer zu entgehen, und verbrachte die nächsten vier Jahre im gleichnamigen Schloss Gesualdo. Einstweilen darf ich hier das erste Buch der Madrigale Gesualdos posten, von denen ich noch nicht weiß, wann ich etwas über sie schreiben kann, aber abgeschrieben habe ich die Absicht noch nicht: Zu hören sind hier die Delitiae Musicae unter der Leitung von Mario Longhini. Liebe Grüße Willi😀 Wenn man vom reinen Thema dieses Threads ausgeht, lieber Manfred, dann darf ich vielleicht ein kurzes Licht auf einen Fall werfen, der sich sich schon zweihundert Jahre zuvor zutrug, und wo der Vorwurf an den Komponisten, zumindest in drei Morde verstrickt zu sein zwar nicht letztendlich bewiesen werden konnte, andererseits aber auch die damalige Rechtslage aber eine Sühne für Ehrenmorde unter Adligen nicht vorsah. Carlo Gesualdo war Sohn von Fabrizio II., Fürst von Venosa, und der Girolama Borromeo. Er wurde benannt nach seinem Onkel Karl Borromäus, dem später heiliggesprochenen Kardinal und Erzbischof von Mailand. Seine Mutter war eine Nichte von Papst Pius IV. Am Hofe erhielt er früh eine fundierte musikalische Ausbildung in Komposition und dem Spiel der Bass-Laute. Nach dem Tod seines älteren Bruders 1585 rückte er in der Erbfolge nach. 1586 heiratete er seine Cousine Maria d’Avalos (* 1562).[1] 1590 erfuhr Gesualdo von einer Affäre seiner Ehefrau Maria d’Avalos. Gesualdo und seine Vertrauten griffen zu einer List, um sie des Ehebruchs zu überführen: Sie gaben vor, einen Jagdausflug zu machen, kehrten jedoch noch am selben Abend zurück und ertappten das Liebespaar in flagranti. In Folge kam es zu drei Morden, deren genaue Täterschaft ungeklärt ist: Neben Gesualdos Frau starben in dieser Nacht ihr Liebhaber, Fabrizio Carafa, und eine kleine Tochter, deren Vaterschaft unklar war. Eine gerichtliche Untersuchung blieb folgenlos, da „Ehrenmorde“ unter Adligen zu der damaligen Zeit nicht gesühnt wurden. Gesualdo floh jedoch, um der Rache der Familien der Opfer zu entgehen, und verbrachte die nächsten vier Jahre im gleichnamigen Schloss Gesualdo. Einstweilen darf ich hier das erste Buch der Madrigale Gesualdos posten, von denen ich noch nicht weiß, wann ich etwas über sie schreiben kann, aber abgeschrieben habe ich die Absicht noch nicht: Zu hören sind hier die Delitiae Musicae unter der Leitung von Mario Longhini. Liebe Grüße Willi😀Von der Hypothek, als Mörder zu gelten
Manfred
Manfred
Ja, es handelt sich um den italienischen Fürsten und Komponisten Carlo Gesualdo:
Weiteres kann der geneigte Leser hier erfahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Gesualdo
Ja, es handelt sich um den italienischen Fürsten und Komponisten Carlo Gesualdo:
Weiteres kann der geneigte Leser hier erfahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Gesualdo
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