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Warum wird Operngesang höher und anspruchsvoller als Operettengesang angesehen und eingestuft

Wunsch der Sängerfreunde, dieses Thema neu aufzugreifen. Warum wird Operngesang höher und anspruchsvoller als Operettengesang angesehen und eingestuft.

Liebe Sängerfreunde,

ich kann das gut nachvollziehen. Komischerweise fühlte ich mich als Operettensängerin immer kleiner als Opernsängerinnen, das ist tatsächlich so. Ist Operette wirklich minderwertig?

Den Unterschied haben wir hier ja schon oft genannt. Operette ist nicht nur singen, sondern auch viel Text sprechen und Tanzen. Man steht nicht auf der Bühne und singt seine Arie, da passiert halt mehr. Die klassischen Operetten können sich mit manchen Opern messen, anspruchsvoll und vielseitig und musikalisch oft nicht einfach.

Da stellt sich die bekannte Frage, warum viele Opernsänger nur Studioaufnahmen mit Operette gemacht haben und selten auf der Bühne. Es sagt ja schon der Name aus, Opernsängerin, wie aber spricht man eine Operettensängerin an? Was ist sie? Sie hat die gleiche klassische Ausbildung sogar mit Zusatz Tanz und Bewegung.

Es ist genau andersherum, eine Operettensängerin singt  auch im Studio und Konzerten Opernarien, aber keine ganze Oper auf der Bühne.

liebe Grüße

Beitrag von den Sängerfreunden hierher kopiert.

Jedes Fach ob Oper oder Operette sollte gleichwertig nebeneinander bestehen und hat an alle Mitwirkenden spezielle Anforderungen. In beiden Bereichen gibt es hervorragende Spezialisten, die für ihre außergewöhnliche Leistungen in  herausfordernden Berufen hohe Anerkennung verdienen. 

Die ganzen Vergleiche und Wertungen bringen nicht viel.  Es ist, wie wenn man der Literatur Drama und Lyrik miteinander vergleichen und bewerten würde.

Lassen wir also jeder Kunstgattung ihre spezielle Eigenart und  die besonderen Anforderungen  und versuchen in jeder das Beste zu leisten. 

Herzlichst grüßen die Sängerfreunde.

Ich habe erst gerade musicas Thread entdeckt und vermag die angesprochene Frage wahrscheinlich nicht mit Erfahrung und Wissen zu beantworten, kann nur meine Meinung zum Besten geben. Und die geht in eine Richtung, die auf Unverständnis hinausläuft. Was musica schon zum Ausdruck gebracht hat ist doch, dass auch Operettensänger und -sängerinnen eine studienmässige Ausbildung machen müssen. Ich hatte und habe deshalb keine Probleme damit, den Interpreten beider Sparten mit Hochachtung zu begegnen, haben sie doch jahrelang für ihren Beruf studiert und müssen dann möglicherweise an manchem kleinen Haus unterbezahlt agieren.

Also: die Interpreten der sogenannten „Leichten Muse“ (die ja in Wirklichkeit eine „Schwere Muse“ ist) müssen sich nicht verstecken. Meine Erinnerung an die Operettendiva meines Heimattheaters im westfälischen Hagen ist von „Einmaligkeit“ gekennzeichnet: Rita Zorn war in allen gesehenen Operetten von Abraham bis Zeller eine „Grand Dame“ des Genres. Und sie war so gut, dass sie auch in der Oper Erfolge hatte: In Kurt Weills „Der Zar lässt sich fotografieren“ war sie die Angéle und in dem Ballett „Die sieben Todsünden“ die Anna I und II – beides unvergessen.

Lieber Manfred,

Operette ist die kleine Schwester der Oper, oder die kleine Oper, die erstmals im 17. Jahrhundert aufkam. was eigentlich nicht gerechtfertig ist. Natürlich gibt es, wie auch in der Oper, anspruchsvollere Werke, die musikalisch hochkarätig sind. Die Vorbereitungen, Einstudierungen der Operette, sind durch die Texte, die unterbrochen werden von Liedern, Duetten und Tänzen. Da sind die  szenischen Proben, die  sehr aufwendig sind. Tanzproben, Leseproben und Gesang gehören zu den Proben bis zur Vollendung eines Werkes.

In der Oper ist es umgekehrt, dort stehen die Arien an erster Stelle, selten sind Dialoge darin.

Liebe Grüße

musika (die auch Oper in Konzerten gesungen hat)

Liebe Freunde,

in meinen Augen ist es weit schwieriger, Operettensänger zu sein.  Da wo in der Oper Arien zelebriert werden, braucht man in der Operette auch viele Dialoge, Tanznummern und (!) die Stimme mit Charme und Schmelz.  Wieviele Danilos (in der Witwe) gibt es, die perfekt im Finale 1 Walzer tanzen können?

Meine Hochachtung gilt allen, die Operette gekonnt auf die Bühne bringen können.

Erich

Vergessen wir nicht den transatlantischen Abkömmling der Operette, das Musical, welches, ob klassisch gediegen oder zeitgenössisch poppig, seinen Siegeszug vor Jahrzehnten um die Welt  antrat! Was jedoch das Musical von Oper und Operette grundsätzlich unterscheidet, ist die technische Vermittlung des Gesangs, sprich: Mikrofon statt  Körperresonanz! Damit ist ein der klassischen Gesangsausbildung neuer, gar zuweilen fremder Ansatz  verbunden, was zur Folge hat, dass die Musicalsängerin, der Musicalsänger, keinen Zugang zu den tradierten Gattungen ( Oper, Operette ) hat, wo Tugenden einer speziellen Ausbildung, z. B. das so genannte Belting , keine Verwendung finden. Andererseits machen sich Opern/Operettensingende leicht lächerlich, wenn sie sich ins Musical verirren. Ihr Sängerfreunde habt Recht: Die Gattungen stehen letztlich gleichberechtigt  nebeneinander!

GIOACHINO

 

 

 Wir haben in den letzten Jahren viel Musical Songs im Programm, ich tue mich da sehr schwer, es ist doch anders als in der Operette. Nicht Jede Sängerin der Bel-Voce kann auch Musical „richtig“, das heißt mit der richtigen Technik singen. Das Belten ist eine Technik, die nur Wenige besitzen, wir haben nur eine Sängerin, die das kann. Aber, es braucht ein Mikro, so wie auch die Schlagersänger, die Stimme  ist zwar laut, aber sie trägt nicht.

Ob sich Operettensänger leicht lächerlich machen, wenn sie Musical singen, kommt auf die Stimme und Interpretation an, auch wenn sie nicht belten können.

Dazu kommt, viele Musical sind in englischer Sprache. Ausstattung, Kostüme und Bühnenbild sind sehr aufwendig,  es ist eben eine bunte Show mit viel Tanz.

Liebe Grüße

Da meine Tochter seit etwa 2 Jahren Gesangsunterricht 1 mal in der Woche nach Unterrichtsende im Gymnasium von einer ehemaligen Opernsängerin bekommt, nahm ich sie Weihnachten mal in die Oper mit. Gesanglich war der „Maskenball“ für mich sehr gut, aber die Inszenierung war nicht mein Fall (ich habe darüber berichtet). Meine Tochter hatte da weniger auszusetzen. Nun war sie letztes Wochenende mit meiner Frau in dem Musical „Chicago“, das schien ihr eindeutig mehr zu gefallen. Sie meinte Operngesang mit schwierigen Arien würden sie überfordern. Ihre Stimme ist etwas dunkel, mezzo-ähnlich, damit wird sie sich wohl dem Musical zuwenden. 

Liebe Grüße

Attila  

Hallo Attila,

das ist genau das, was die Jugendlichen heute sehen und hören wollen, Oper interessiert sie nicht, zu schwer, Operette ist für sie zu kitschig.  Im Musical, wie ich schon schrieb, passiert mehr, die Musik ist fetziger, Bühnenbild, Kostüme und Gesang spricht die Jugend mehr an.

Da stellt sich mir die schon mal gestellte Frage, Oper Regietheater, müsste eigentlich die Jugendlichen mehr ansprechen, allerdings die Musik bleibt für sie schwer, je nach Oper.

Operette ausgestorben? Oder nur was für die ältere Generation? Ich meine schon, das was wir in den Konzerten mit Operette erleben, das Interesse lässt immer mehr nach.

Wir haben Jahrzente lang Konzerte in der Kulturfinca auf Mallorca gemacht und in unserem Hotel. Vor Jahren war kein Stuhl mehr frei, heute interessiert sich kein Mensch mehr dafür.  Wir werden nicht mehr auf der Insel konzertieren.

Anders sieht es in Rumänien aus, dort freut sich das Publikum auf Operette, wir werden es nicht enttäuschen und dem Wunsch gerne nachkommen.

Die Bel-Voce Gesangssolisten feiern im Mai ihr 20jähriges Bestehen mit einem großen Konzert, von Oper, über Operette, Musical und Film, für Jeden ist etwas dabei, für Jung und Alt.  Ein zweistündiges Programm mit 20 Mitwirkenden. Mal sehen, ob wir mehr Sänger haben als Zuschauer.

Liebe Grüße

musika

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