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Weinbergs Idiot

In den letzten Jahren konnte man eine Weinberg-Renaissance beobachten. Und das zu Recht, denn die Werke von Mieczyslaw Weinberg sind einfach grandios. Besonders seine erste Oper „Die Passagierin“ hat seit ihrer Bregenzer Uraufführung im Jahr 2010 stark von sich reden gemacht. Dabei dürfte es sich um Weinbergs absolut bestes Werk handeln, über das ich hier bereits geschrieben habe. Nicht minder beeindruckend ist indes seine letzte Oper „Der Idiot“, die im Jahre 2013 am Nationaltheater Mannheim posthum ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte. Dieses Werk, dem der gleichnamige Roman von Fjodor Dostojewski zugrunde liegt und für das Alexander Medwedjew das Libretto verfasste, ist ein absolutes Meisterstück, das man gerne öfters mal auf der Bühne erleben möchte. Neben dem Nationaltheater Mannheim hat sich auch das Oldenburger Theater vor einigen Jahren des „Idioten“ angenommen. Diese Saison ist eine Neuinszenierung am Theater an der Wien geplant. Der Erfolg der Oper war sowohl in Mannheim als auch in Oldenburg enorm.

Das ist aber auch kein Wunder, denn der musikalische Gehalt des Werkes ist enorm. Weinbergs grandiose Musik spricht wieder einmal für sich. Der Komponist versteht es, den Zuhörer mit seiner gleichermaßen der Spätromantik als auch seinem Freund und Mentor Schostakowitsch huldigenden Tonsprache voll und ganz in seinen Bann zu ziehen. Die Musik ist einfach wunderbar, von großer Intensität und größtenteils der Tonalität verpflichtet. Indes gibt es durchaus auch Atonalitäten, Ecken und Kanten in der Tonsprache des Komponisten, die mit einer prägnanten Rhythmik korrespondieren und auch slawische Anklänge merken lässt. Es ist ein ausgesprochen mitreißendes polyphones Geflecht mit herrlichsten Melodien, das Weinbergs Genius entsprungen ist und von großer Meisterschaft zeugt. Anhand der ausgeprägten Leitmotivtechnik wird das Vorbild von Richard Wagner offenkundig. Jeder Figur und Situation ordnet Weinberg ein Thema zu, die Hauptpersonen sind sogar mit zwei oder drei Themen charakterisiert. Insgesamt ist die Musik des „Idioten“ ein Meisterstück begleitender psychologischer Ausdeutung. Das vielschichtige Klanggemisch unterstreicht die komplexen Persönlichkeiten der Protagonisten. Die dunkel grundierte, im regen Wechsel mal ausgelassen und rasant, mal introvertiert und zurückgenommen ertönende Musik kann gleichsam als Spiegel der Seelen der Beteiligten sowie als Kommentator des Ganzen verstanden werden. In dieser Hinsicht lehnt sich der Komponist ebenfalls stark an Wagner an. Und die Reichhaltigkeit des Weinberg’schen Orchesterapparates ist mit dem der Musikdramen des Bayreuther Meisters durchaus vergleichbar. Wie gebannt lauscht man dieser Musik, die sich einem tief in die Seele einbrennt und einen nachhaltig aufwühlt und tief beglückt. Ein Live-Mitschnitt der Wiederaufnahme der Mannheimer Produktion ist bei dem Label Panclassics auf CD veröffentlicht, deren Anschaffung dringendst empfohlen wird. Der Kauf lohnt sich!

Lustein

Liebe Freunde,

es ist verdienstvoll, dass Ludwig Steinbach uns in einem so  ausführlichen, kompetenten und mit innerer Begeisterung erfüllten Bericht die Weinberg- Oper „Der Idiot“ vorstellt. In seiner Journalisten- und Autorentätigkeit  setzte er sich für Weinbergs Werk mit großem Engagement und auch Erfolg ein. Sein Buch „Die Passagierin“ fand eine treue Leserschaft und ist in zweiter Auflage erschienen. Bei You Tube sind Beispiele für „Der Idiot“ zu finden. Schon der Trailer macht Hunger auf mehr. Vielleicht kann ein technisch versierter Heinzelmann eine Hörprobe einstellen.

Herzlichst

die Sängerfreunde

 

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